Asunción: Angehörige gedenken der Brandkatastrophe vom Supermarkt Ycuá Bolaños. 14 Jahre nach der Tragödie soll heute eine Kunstausstellung unter dem Namen „Arte por la Memoria“ eröffnet werden. Zu Deutsch: Kunst für die Erinnerung. Zu der Feier wurden alle Interessierten eingeladen, – auch Kultusminister Fernando Griffith wird erwartet. An dem Ort des abgebrannten Supermarktes wird momentan eine Gedenkstätte und ein Kulturzentrum mit dem Namen 1 – A errichtet, in Anspielung auf den 1. August an dem der Supermarkt brannte und über 400 Menschen umkamen. Der Hauptaktionär des Unternehmens Ycuá Bolaños, Juan Pio Paiva, war vom Gericht als Hauptverantwortlicher befunden und zu 12 Jahren Haft verurteilt worden. Unter bestimmten Auflagen konnte er im Jahr 2015 das Gefängnis verlassen. Für die Angehörigen der Todesopfer geht der Kampf um Entschädigung weiter. Über 600 Personen fordern vom Kongress ein Gesetz das sie das „Schlusspunkt-Gesetz“ nennen, und das die Verteilung der beschlagnahmten Güter von Paiva an die Angehörigen vorsieht. Laut Angaben von Última Hora beläuft sich das eingefrorene Vermögen Paivas auf vier Millionen US-Dollar. (Archiv ZP-30/Última Hora)
Asunción/Washington: IWF sucht Zusammenarbeit mit Paraguays neuer Regierung. Der internationale Währungsfonds verpflichte sich, Paraguay auch künftig finanziell zu unterstützen, sagte die Geschäftsleiterin des IWF gestern in einem Statement, nach ihrem Treffen mit dem künftigen Staatspräsidenten Mario Abdo Benítez in Washington, USA. Bei dem Gespräch, das sie als „sehr produktiv“ bezeichnete, habe man sich über die solide Wirtschaftssituation Paraguays unterhalten, aber auch über künftige Herausforderungen und Wachstumspotenzial, so Lagarde. Der IWF hatte im April die Wachstumsprognose für die paraguayische Wirtschaft 2018 auf 4,5 Prozent erhöht. 2019 könnte es 4,1 Prozent Wirtschaftswachstum geben. Mario Abdo Benítez befindet sich auf einer Geschäftsreise durch die USA, wo er auch den amerikanischen Finanzminister Steven Mnuchin und den US-Handelsminister Wilbur Ross, sowie den Präsidenten der interamerikanischen Entwicklungsbank, Luis Alberto Moreno, trifft. (IP-Paraguay)
Asunción: Heute (Mittwoch) nachmittags soll im Parlament der Fall des Abgeordneten José María Ibáñez behandelt werden. Darüber berichtet ABC Color. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Miguel Cuevas, bestätigte, dass das Projekt genügend Unterschriften von den Abgeordneten bekommen hatte. Unklar ist allerdings, ob auch genügend Stimmen vorhanden sein werden, um Ibáñez seines Amtes zu entheben. José María Ibáñez wird der Korruption in zahlreichen Fällen beschuldigt. Die Hausangestellten-Affäre hat die größte Aufmerksamkeit bekommen. Laut Angaben von ABC-Color geht es darin darum, dass Ibáñez im Jahr 2013 drei Personen in seinem Haus beschäftigte, die von der Abgeordnetenkammer angestellt waren und bezahlt wurden. Die Gehaltsschecks der drei Angestellten in Höhe von insgesamt 7,5 Millionen Guaraníes monatlich wurden demzufolge auf das Konto der Ehefrau von Ibáñez eingezahlt. Die Angestellten hätten davon zusammen aber nur 2,5 Millionen Guaraníes monatlich erhalten, heißt es. Dem Abgeordneten wird auch vorgeworfen, sich über einen Strohmann ein großes Landstück im Chaco angeeignet zu haben, das im Zuge der Landreform an landlose Bauern verteilt werden sollte. (ABC Color)
Asunción: Die Vereinigung von Munizipien des zentralen Chaco will verhindern, dass die geplante Fernstraße des biozeanischen Korridors den Namen „Lino César Oviedo“ bekommt. Ein entsprechender Antrag ist gestern in der Senatorenkammer eingereicht worden. Zu der Vereinigung von Munizipien des zentralen Chaco gehören Mariscal Estigarribia, Filadelfia, Loma Plata und Teniente Irala Fernández. Der Gegenvorschlag lautet, die Fernstraße „Choferes del Chaco“ zu nennen, im Gedenken an die Auto- und LKW-Fahrer, die im Chacokrieg Truppen und Material über primitive Schneisen durch den Chaco transportiert haben. Der Vorschlag, die Fernstraße „Lino César Oviedo“ zu nennen, war von der Tochter des verstorbenen Generals, Fabiola Oviedo eingebracht werden. Sie ist die Abgeordnete für die rote Partei. Morgen (Donnerstag) soll über das Projekt im Senat abgestimmt werden. Im Parlament ist der Vorschlag von Frau Oviedo bereits angenommen worden. (ABC Color)
Ayolas: Nach dem Anstieg des Wasserpegels im Paraná haben gestern zahlreiche Frachtkonvois ihre Fahrt fortgesetzt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, warteten mehr als 60 Frachtleichter bei der Schleuse vom Wasserkraftwerk Yacyretá auf höheres Wasser, um weiterfahren zu können. Frachtleichter sind Frachtboote ohne eigenen Antrieb, die in einem Konvoi von einem Schlepper geschoben werden. Insgesamt wurden gestern mehr als 100 Millionen Kilogramm Reis und Soja über den Paraná verschifft. Ziel der Reise waren Rosario in Argentinien oder Nueva Palmira in Uruguay. Nachdem das Wasser im Parana bei der Schleuse von Yacyretá gestern nur noch 72 Zentimeter tief gewesen war, hatte man beim Wasserkraftwerk Itaipú größere Mengen Wasser aus dem Stausee abgelassen. Dadurch soll der Wasserpegel bis morgen Abend auf 1 Meter 80 ansteigen. (ABC Color)
Tobatí: Nur wenige Stunden nach der Schließung des Busunternehmens „Villa Serrana“ aus Tobatí sind die Busse wieder in Betrieb gegangen. Laut Angaben von ABC Color erklärte der Eigentümer der Firma, Ex-Senator Julio Quiñónez, nur die Direktion für Transportwesen Dinatran habe das Recht, eine Buslinie aus dem Verkehr zu ziehen. Er habe die Schließung seines Geschäftsgebäudes respektiert, die Busse dürften aber weiter fahren. Der Bürgermeister von Tobatí erklärte, er habe das Unternehmen schließen lassen, weil von „Villa Serrana“ mehr als 20 Jahre lang keine Gewerbesteuer an die Stadtverwaltung gezahlt worden sei. Bei der Durchsetzung könne er sich allerdings nicht auf die Hilfe der Nationalpolizei verlassen, da die Endstation der Busse, eine Tankstelle, einem Polizeikommissar gehöre. (ABC Color)
Asunción: Óscar Darío Crose Echeverría wird neuer Vorsitzender der Migrationsbehörde. Staatspräsident Horacio Cartes setzte ihn gestern in das Amt, das María de los Ángeles Arriola Seit Januar als Interimsdirektorin innehatte, wie Última Hora heute berichtet. Óscar Croce, der bisher Generalsekretär im Innenministerium war, wird die Migrationsbehörde wohl nur 14 Tage leiten, – dann wird vermutlich unter der neuen Regierung eine andere Person den Posten besetzen. An der Spitze der Migrationsbehörde hat es seit dem Korruptionsskandal im Magistraturgericht aufgrund veröffentlichter Tonaufnahmen eine Serie von Personalwechseln gegeben. (Última Hora)
Ayolas: Das Niedrigwasser beim Paraná beeinträchtigt die Fischerei auf dem Fluss. Wie ABC Color berichtet, laufen die Fischerboote Gefahr, auf Steine im Flussbett aufzulaufen. Vor allem in der Nacht sei die Navigation im Fluss bei Niedrigwasser gefährlich, erklärten Fischer aus der Zone. Gleichzeitig ändere sich mit dem niedrigen Wasserstand auch das Verhalten der Fische, die nicht mehr Flussaufwärts zögen. Deshalb sei der Fang von Dorado, Surubí und Boga zurückgegangen, hieß es. (ABC Color)
Asunción: Mit Unterstützung deutscher Fachärzte ist nach Jahren wieder eine Rückenmark-Transplantation am IPS-Krankenhaus durchgeführt worden. Der Patient konnte gestern nach einem Monat entlassen werden, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Der Chef-Hämatologe am IPS, Doktor Alfredo Quiroz sagte den Reportern, der Blutkrebs-Patient sei ein 27-jähriger Mann, der von seiner jüngeren Schwester eine Rückenmarkspende erhalten habe. Derzeit warten in Paraguay 10 Personen auf eine Rückenmarktransplantation. Weil dem IPS-Krankenhaus die Einrichtungen und Medikamente für eine derartige Behandlung über die letzten Jahre fehlten, konnte die Transplantation nach langer Zeit wieder dort durchführt werden, – allerdings dieses Mal mit Unterstützung von Spezialisten aus dem Uniklinikum Leipzig in Ost-Deutschland. Das Ärzteteam Vorort war ununterbrochen vom Chef-Hämatologen der deutschen Klinik unterwiesen worden. Die Zusammenarbeit mit den Deutschen hatte die paraguayische Botschaft in Deutschland auf den Weg gebracht. (Última Hora/IP-Paraguay)
Asunción/Paris: Paraguays Fußballerinnen unter 20 Jahren nehmen erstmals an WM teil. Die 21 Spielerinnen und ihre Trainerin Epifanía Benítez reisten am Montag und gestern in zwei Gruppen nach Europa, wie die paraguayische Fußballvereinigung informierte. Die Weltmeisterschaft der Unter-20-Jährigen beginnt am 5. August in Nord-Frankreich, mit dem Spiel des Titelverteidigers Nord-Korea gegen England. Gastgeber Frankreich tritt gegen Ghana an. Ihr Debüt haben die Paraguayerinnen am Montag, den 6. August, wo in der Gruppe C als erster Gegner Spanien wartet. Andere Gegner in der Gruppe sind die USA und Japan. Die Erwartungen des paraguayischen Teams sind groß, nachdem es aus Südamerika im Januar die Quali schaffte und in den südamerikanischen Spielen im Juni die Goldmedaille gewann. (IP-Paraguay)