Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 01. März 2018

Nueva Toledo, Departament Caaguazú: Leichen von Entführten der Familie Dresch identifiziert. Die Polizei hat die Vermutungen bestätigt, dass es sich bei den Leichen, die gestern in Nueva Toledo gefunden wurden, um die Entführten Alesio Dresch und seinen Enkel handelt. Das Nachrichtenportal Paraguay.com zitierte aus einem Presseschreiben der Polizei, dass der Fall in den weiteren Ermittlungen nicht länger als Entführung, sondern als Mord aus Rache gehandhabt wird. – Weil die Ermittler davon ausgehen, dass die Geiseln schon bald nach der Entführung getötet wurden, und Lösegeldforderungen vermutlich erst danach eingingen, um das Ganze wie eine Entführung aussehen zu lassen. Den entscheidenden Hinweis über den Ort, wo die Leichen vergraben waren, lieferte eine der sechs Personen, die in dem Fall vor einigen Monaten verhaftet worden waren. Der 73-jährige Alesio Dresch und sein 12-jähriger Enkel Leandro Farías waren am 23. Oktober 2017 während der Feldarbeit in Nueva Toledo entführt worden. Nach den bisherigen Erkenntnissen waren die Entführer Personen, die Yesica Hoffmann López halfen, die mit einem Enkel von Dresch ein Kind hat, und nach der Trennung das Sorgerecht verlor. Man sei aber im Guten auseinandergegangen, sagte der ehemalige Freund, Félix Paredes Dresch Reportern von Ùltima Hora. Es habe zwischen ihnen kein Konflikt bestanden, der eine solch grauenvolle Tat rechtfertige. Hoffmann López und fünf weitere Verdächtige waren 10 Tage nach dem Verschwinden der Dreschs festgenommen worden. Die Leichen der des Opas und Enkels wurden in die Gerichtsmedizin nach Ciudad del Este gebracht, wo die Todesursache geklärt werden soll. (Paraguay.com, Última Hora)

 

Asunción: Mario Abdo Benítez tritt als Senator zurück. In seiner Rolle als Präsidentschaftskandidat der Colorado-Partei, wird er sich nun voll dem Wahlkampf widmen. Er könne derzeit nicht mehr der Arbeit im Senat nachkommen, für die das Volk ihn gewählt habe, zitierte die Zeitung Última Hora Benítez. Nachfolger von Mario Abdo Benítez im Senat wird Ricardo Peralta, – ein Colorado-Politiker vom Cartes-Flügel aus Caaguazú. (Última Hora)

Villarrica: Trauer in der Hauptstadt von Guairá um einen Gouverneur. Der Landrat aus dem Departement Guairá, Rodolfo Pereira Duarte ist tot. Er starb gestern in einem Krankenhaus in Asunción nach einer Herz-OP, wie die Zeitung ABC-Color berichtet. Duarte war einer der drei Gouverneure, die Guairá im vergangenen Jahr in eine politische Krise stürzten. Im März letzten Jahres war der Verstorbene Teil eines Teams, das den angeblich falschen Rücktritt von dem Gouverneur Rodolfo Friedmann in die Wege leitete. Als die Landräte den angeblichen Rücktritt Friedmanns akzeptierten, übernahm Oscar Chavez das Amt, der heute kommissarischer Büroleiter für die Ausgaben und Einnahmen ist. Als in dem anschließenden juristischen Konflikt weder Chavez noch Friedmann den Posten einnehmen konnten, setzte man Duarte eine Weile als Gouverneur ein. Für das Departament Guairá wurden per Resolution drei Trauertage ab Mittwoch angeordnet, in der Gobernación haben die Beamten und Angestellten heute frei, damit sie an der Beerdigung teilnehmen können. (Wochenblatt, ABC-Color, Última Hora)

Asunción: Der ehemalige Senator Óscar González Daher hat sich gestern mit Staatspräsident Cartes getroffen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ging es bei dem Gespräch um einen möglichen Rückzug der Kandidatur von González Daher. Der Politiker ist zwar von seinen Ämtern als Präsident des Magistraturgerichtes und als Senator abgesetzt worden, kandidiert aber erneut für einen Senatorenposten. Seitens der roten Partei und der Wahljustiz heißt es, niemand habe die Befugnis, eine Kandidatur zu verbieten. Der ehemalige Senator wird beschuldigt, als Präsident des Magistraturgerichtes in mindestens einem Fall einen Richter unter Druck gesetzt zu haben, ein bestimmtes Urteil zu fällen. Als Beweis wurden zahlreiche Mitschnitte von Telefongesprächen veröffentlicht. (ABC Color)

Asunción: Ehemalige Beamte der Verkehrspolizei „Policía Caminera“ haben schwere Anschuldigungen gegen ihren Vorgesetzten Derlis Núñez und den Direktor Amancio Morínigo erhoben. Wie die ehemaligen Polizisten gegenüber ABC Color erklärten, gibt es ein großangelegtes Bestechungssystem, das jeden Polizisten zwingt, seinen Vorgesetzten wöchentlich eine bestimmte Summe aus Bestechungsgeldern auszuhändigen. Die Höhe der erwarteten Bestechungsgelder variiere je nach Einsatzort, betrage aber durchschnittlich eine Million Guaraníes pro Woche. Polizisten, die sich nicht beteiligten, würden auf unbeliebte Posten im Inland oder auf Baustellen versetzt, hieß es. (ABC Color)

Luque: Polizei verhaftet randalierende Fans des Fußballvereines Sportivo Luqueño. Die 10 Hooligans hätten den öffentlichen Frieden gefährdet, indem sie einen PKW zertrümmerten und die Insassen verletzten, berichtet die Zeitung Última Hora, unter Berufung auf Angaben der Staatsanwaltschaft. Demnach waren die randalierenden Fußballfans am Abend des 12. Februar vor dem Vereinsgebäude auf ein Auto losgegangen, in dem ein Mann, eine Frau und deren Tochter gesessen hatten. Die Frau trug Verletzungen im Gesicht davon. Die Hooligans konnten festgenommen werden, nachdem sie auf der Aufnahme einer Überwachungskamera identifiziert worden waren. Die Staatsanwaltschaft hat für die 10 Untersuchungshaft beantragt. (Última Hora)

Asunción: Die Europäische Union hat dem paraguayischen Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht eine Spende in Höhe von 8 Millionen Euro zukommen lassen. Laut Angaben von ABC Color soll das Geld verwendet werden, um die Nachhaltigkeit in der Viehzucht zu verbessern. Das Programm sieht vor, dass der nationale Tiergesundheitsdienst Senacsa 2 Millionen erhält, das Vizeministerium für Viehzucht weitere 2 Millionen, und die restlichen 4 Millionen sollen zur Förderung kleiner und mittelständischer Viehzuchtbetriebe verwendet werden. Dabei geht es vor allem um nicht traditionelle Tierhaltung, wie zum Beispiel Schaf- und Ziegenzucht oder die Haltung von Seidenraupen. (ABC Color)

Asunción: Die paraguayischen Maisexporte sind im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Wie eine Sprecherin der Kammer für Getreide und Ölfrüchte Capeco gegenüber ABC Color erklärte, wurden bis Ende Januar 1,8 Millionen Tonnen exportiert, – das sei ein Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum. Außerdem habe die Bedeutung Brasiliens als Aufkäufer von paraguayischem Mais durch die Abwertung des Real deutlich nachgelassen. Während in den vergangenen Jahren 90 Prozent der Maisexporte in das Nachbarland gingen, sind es momentan zirka 30 Prozent. Andere Abnehmer von paraguayischem Mais sind Südkorea, Uruguay und Algerien. (ABC Color)

Asunción: Die nationale Zementindustrie importiert einen Großteil des Zementklinkers, statt auf die eigenen Reserven zurückzugreifen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, gibt es seit 2006 ein Verbot für Zementfabriken, den Zementklinker zu importieren. Dieses werde allerdings nicht auf die nationale Zementindustrie angewandt, weil das Unternehmen bereits vor Inkrafttreten des Gesetzes bestand. Laut dem Bericht gibt es in Paraguay Lagerstätten von Kalkstein, die dem tausendfachen des Jahresverbrauchs entsprechen. Trotzdem importiere man das Rohmaterial, kritisierte ABC-Color. Wichtige Lieferanten von Zementklinker nach Paraguay sind Spanien, Griechenland, die Türkei und Uruguay. (ABC Color)

Fuerte Olimpo: Eltern renovieren Schule mit Fonacide-Geldern. Die Stadt Fuerte Olimpo hat 100 Millionen Guaranies aus dem Fond Fonacide für Sanierungen an der Schule “Monseñor Doctor Ángel Muzzolón“ bereitgestellt. Wie die Zeitung ABC-Color berichtet, wurde das Geld von dem Elternbeirat der Schule verwaltet und sinnvoll eingesetzt. In vier Klassenzimmern kam es zu Sanierungen, um mögliche Überschwemmungen zu verhindern, die nach heftigen Regenfällen auftreten. Darüber hinaus wurden Wände isoliert und die gesamte elektrische Installation erneuert. Außerdem reichte das Geld, um die Außenfassade zu renovieren und die Klimaanlagen zu warten. Der Elternbeirats-Vorsitzende, Antonio Woelker, sagte gegenüber den ABC-Color Reportern, die Baumaterialien seien teuer gewesen, wegen hoher Frachtkosten, die durch den langen Weg aus Asunción entstehen. An der Schule “Monseñor Dr. Ángel Muzzolón“ werden mehr als 130 Schüler in der Primar- und Sekundarschule unterrichtet. (Wochenblatt. ABC-Color)