Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 01. November 2018

Asunción: Ab heute gelten strengere Vorschriften im Umgang mit Antibiotika. Apotheken und andere Stellen, die die verschreibungspflichtigen Medikamente herausgeben, müssen jetzt die vom Arzt ausgestellten Rezepte zwei Jahre lang aufbewahren. Diese Regel soll einer besseren Kontrolle dienen, wie das Gesundheitsministerium bekanntgab. Die panamerikanische Gesundheitsorganisation lobte die Initiative. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass auch im Bereich der Tiergesundheit striktere Kontrollen über den Antibiotikagebrauch sinnvoll wären. Antibiotika werden in der Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten eingesetzt. Wenn sie falsch angewendet werden, kann es vorkommen, dass Bakterien, die überleben, eine Resistenz gegen das Medikament entwickeln. Breiten sich diese Bakterienstämme aus, kann es sein, dass ein Teil einer Bevölkerung nicht mehr mit dem Medikament behandelt werden kann. Mediziner warnen davor, dass Antibiotika-Resistenz zu einem der größten Gesundheitsprobleme in den kommenden Jahrzehnten werden könnte. (IP Paraguay, mspbs.gov.py, Wikipedia)

 

Capiatá: Der neue Befehlshaber der Streitkräfte, Eladio González, hat Bußgelder für Wehrdienstverweigerer ausgeschlossen. Bei der Feier zu seiner Einsetzung als Befehlshaber in Capiatá sagte González gestern, bei den Äußerungen des Verteidigungsministers habe es sich um ein Missverständnis gehandelt. Der Verteidigungsminister Bernardino Soto Estigarribia hatte kurz nach seinem Amtsantritt angekündigt, sich stärker für die Einhaltung der Wehrpflicht einsetzen zu wollen. Unter anderem sollte in Kontrollen überprüft werden, ob Männer im Alter bis zu 50 Jahren einen Nachweis über die Ableistung des Wehrdienstes vorlegen können. (ABC Color)

Laureles, Ñeembucú: 10 Tote Rinder durch Blitzeinschlag. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind gestern auf einer Viehweide in Ñeembucú 10 Rinder gestorben, als der Blitz in einen Zaun einschlug. Die Tiere hätten in der Nähe des Zaunes gestanden, sagten Angestellte des Viehzuchtbetriebes. Das Unwetter gestern hatte besonders stark im Südwesten Ostparaguays gewütet, wo Stromleitungen zerstört und Häuser und Grundstücke überschwemmt wurden. In Misiones und Ñeembucú mussten etwa zweitausend Personen ihre Häuser wegen Überschwemmungen verlassen. (ABC Color)

Ciudad del Este: Bibel für Kokain-Schmuggel benutzt. Auf dem Postamt in Ciudad del Este hat die Antidrogenbehörde ein Päckchen beschlagnahmt, das nach Vietnam adressiert war. Darin befand sich eine Bibel, die ein Kilogramm Kokain enthielt, wie Última Hora berichtet. Das Päckchen kam demnach aus Kolumbien. Dass Drogen drinsteckten, verriet der Drogenhund der Senad, den die Behörde einsetzte. (Última Hora)

Luque: Die Antidrogenpolizei hat einen mutmaßlichen kolumbianischen Drogenhändler verhaftet. Wie das Nachrichtenportal „Hoy“ berichtet, wurden der Kolumbianer Remy Marlon Herrer Fischer und seine paraguayische Begleiterin heute früh auf dem Flughafen Silvio Pettirossi festgenommen. Der 33jährige war angeblich nach Paraguay gekommen, um Drogenkuriere zu rekrutieren. Konkret habe es darum gegangen, Frauen anzuheuern, die Kokain nach Europa transportieren sollten. (www.hoy.com.py)

Asunción: Verdacht auf Schwarzhandel von Wellblechplatten in Überschwemmungsgebieten. Der Leiter der Notstandsbehörde Sen, Joaquín Roa kündigte im Interview mit Reportern von ABC-Color an, man werde untersuchen, was es mit dem Handel von gespendeten Hilfsgütern auf sich hat. Bei Besuchen in vom Hochwasser des Paraguayflusses betroffenen Gebieten hätten die Bewohner ihm erzählt, dass Wellblechplatten vom Sen gegen andere Hilfsgüter getauscht werden, sagte Roa. Dadurch habe sich ein Schwarzmarkt entwickelt. Die Hilfsgüter werden nach einer Zählung verteilt. Die Sen und das Bürgermeisteramt Asunción teilen sich die Aufgaben in den 10 betroffenen Zonen der Landeshauptstadt. (ABC-Color)

Asunción: Tuberkulose in Paraguay. – Betroffen sind vor allem Indigene und Häftlinge. Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium gestern (Mittwoch) veröffentlichte. Demnach wurden 2017 in Paraguay rund zweitausend 700 Tuberkulose-Patienten gezählt, die neu hinzukamen oder wo die Krankheit neu ausbrach. Die Mehrheit davon, 16 Prozent, waren einheimische Ureinwohner. 14 Prozent der Patienten leben in Haftanstalten. Am stärksten betroffen sind Asunción und das Departament Central, die auch am dichtesten bevölkert sind. Das Gesundheitsministerium veröffentlichte diese Daten anlässlich einer Bewusstmachungskampagne, die gestern (Mittwoch) der Presse vorgestellt wurde. Den ganzen November über soll landesweit auf die Atemwegserkrankung aufmerksam gemacht und über Vorbeugungsmaßnahmen informiert werden. Im Jahr 2016 starben in Paraguay noch 250 Personen an Tuberkulose, – 2017 sank die Zahl der Tuberkulosetoten auf 170. (Última Hora)

Asunción/Chicago: Paraguayer stirbt unter mysteriösen Umständen in den USA. Hugo Marcial Checo Silva sollte in Chicago einen Vortrag halten, wie die Zeitung Última Hora schrieb. Bisher ist unbekannt, welche Umstände zum Tod des 35-jährigen führten. Die Familienangehörigen in Paraguay erklärten gegenüber der Presse, eine Autopsie habe keinen Aufschluss über die Todesursache ergeben. Nun wird ein Bluttest durchgeführt. Außerdem werden die Aufnahmen einer Überwachungskamera nach Hinweisen untersucht. Das Nachrichtenportal „chicago.suntimes“ hatte berichtet, die Leiche des Paraguayers sei am Montag auf einem Alteisenplatz gefunden worden. Die Familienangehörigen bemühen sich um eine Überführung des Körpers nach Paraguay über das Amt für die Rückführung von Landsleuten im Außenministerium. (Última Hora)

Asunción: Die Einnahmen der Banken in Paraguay sind im laufenden Jahr deutlich gestiegen. Wie die Zentralbank bekanntgibt, verdienten die Banken in den ersten 9 Monaten des Jahres rund 320 Millionen US-Dollar, 12 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Säumigkeit, das heißt die Menge der Kredite, die im Rückstand sind, ist im Lauf der letzten Monate leicht gesunken und beträgt momentan 2,9 Prozent. Der Sektor, der die meisten Kredite braucht, ist die Landwirtschaft mit 17 Prozent. Allerdings ist hier der Anteil zurückgegangen. 15 Prozent der Kredite gehen an den Großhandel und etwa 10 Prozent an die Viehzucht. (bcp.gov.py)

San Lorenzo: Die nationale Stromverwaltung Ande überprüft ausgemusterte Transformatoren auf Giftstoffe. Wie die Leiterin der Umweltabteilung der Ande gegenüber ABC Color sagte, sollen 20tausend alte Transformatoren, die auf einem Grundstück in San Lorenzo lagern, auf ihren PCB-Gehalt untersucht werden. PCB ist eine giftige Substanz, die bis in die 80ziger Jahre häufig als Isolieröl in Transformatoren verwendet wurde. Laut einem internationalen Abkommen darf PCB ab dem Jahr 2025 nicht mehr eingesetzt werden. Die 20tausend schrottreife Transformatoren sind an eine brasilianische Recyclingfirma verkauft worden. Die Geräte, die eine zu hohe PCB-Konzentration aufweisen, sollen in einem Sicherheitslager der Ande zwischengelagert werden, bevor sie dann für die Entgiftung und Recycling ins Ausland transportiert werden. PCB kann durch Verbrennen bei eintausend Grad Celsius bei Zuführung von Sauerstoff zerstört werden. (ABC Color, Wikipedia)