Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 01. Oktober 2019

Parlasur erklärt den botanischen Garten und Zoo von Asunción zum Naturerbe. Das Dokument, über das das Parlament des Mercosur gestern entschied, besagt zudem, dass die beiden genannten Bereiche und auch der Komplex „Solar de Artigas“ von kulturellem, historischem, architektonischem und sozialem Wert sind, und deshalb erhalten werden müssen. Das Parlasur befand laut Última Hora, dass das gesamte Gebiet nicht nur für Asunción und Paraguay, sondern für den Raum Mercosur, von unschätzbarer Bedeutung ist. Deshalb müssen die besonders schützenswerten Bereiche des riesigen Grün-Gebietes von den geplanten Straßenbau-Arbeiten verschont bleiben.
Der botanische Garten umfasst über 110 Hektar praktisch unberührten Naturwaldes, der verschiedene besonders schöne und alte Bäume beherbergt. In dem Zoo leben rund 70 verschiedene Tierarten, die die Fauna von Südamerika darstellen. Der Bereich „Solar Artigas“ umfasst das historische Haus, in dem einst der uruguayische Unabhängigkeitskämpfer General Gervasio Artigas gewohnt hat. In dem Gebäude, das inmitten eines idyllischen Gartens liegt, ist eine Schule untergebracht. Die Entscheidung des Parlasur fiel vor dem Hintergrund, dass das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation ein großangelegtes Straßenbau-Vorhaben vorantreibt, das einen Teil des botanischen Gartens betrifft. Das Bauprojekt nennt sich „Corredor Vial Botánico”. Für den Startschuss gab es gestern nach einem Dringlichkeitsantrag grünes Licht vom zuständigen Gericht. Daraufhin mussten die Gegner des Projektes, die zum Teil beim botanischen Garten campierten, das Feld räumen. Von dem Bau würden 274 Bäume des Gartens betroffen sein, die verschwinden müssten. Das Ministerium will 157 der Bäume umsiedeln und 117 fällen, die von Krankheit befallen sind. (Última Hora)

 

Das paraguayische Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Halbjahr um 2,5 Prozent geschrumpft. Darüber berichtet ABC Color unter Berufung auf die Zentralbank. Dem Bericht zufolge gab es den größten Rückgang mit 12 Prozent im Bereich Stromexporte. Bedingt durch den niedrigen Wasserstand des Paranáflusses können die Wasserkraftwerke in diesem Jahr deutlich weniger Strom produzieren als in den Vorjahren. In der Landwirtschaft betrug der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im ersten Halbjahr 11,7 Prozent, bedingt durch Überschwemmung, Dürre und niedrige Weltmarktpreise. Der Bausektor ging um rund 8 Prozent zurück, und die Viehzucht um 6 Prozent. Der einzige Sektor, in dem die Zentralbank im ersten Halbjahr ein Wachstum verzeichnete, sind Dienstleistungen, mit einer Zunahme von 2,4 Prozent. (ABC Color)

Auf 90 Prozent der Ackerbaufläche im Land kann wegen fehlenden Regens noch nicht ausgesät werden. Wie Techniker des Ministeriums für Landwirtschaft und Viehzucht gegenüber ABC Color sagten, könne man noch nicht von Verlusten sprechen, weil noch nichts angepflanzt worden sei, das Verluste bringen könnte. Es sei aber damit zu rechnen, dass die Landwirte geringere Einnahmen haben werden. Regenfälle, die eine Aussaat ermöglichen würden, gab es im September lediglich im Zentrum Ostparaguays, zwischen Guairá und Caaguazú, und in einer kleinen Region von Itapúa. Das Ministerium warnte die Bauern davor, jetzt schon auszusäen, in der Hoffnung, dass es bald regnen werde. (ABC Color)

Staatspräsident Mario Abdo Benítez hat zahlreiche Personaländerungen in der Leitung der Streitkräfte angeordnet. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurden die Änderungen bereits am Wochenende angekündigt. Während die Oberste Militärführung bleibt, soll es Wechsel in darunterliegenden Institutionen geben, wie zum Beispiel in den Bereichen Ausbildung, Rekrutierung, und in der Leitung des ersten Militärkorps. (ABC Color)

Großbrand bei Ypacaraí unter Kontrolle. Feuerwehrleute aus 4 Städten in der Umgebung und Anwohner haben gestern gegen einen Brand gekämpft, der vermutlich gelegt wurde. Darüber berichtet Paraguay.com. Demnach fielen dutzende Hektar Land den Flammen zum Opfer. Der Einsatz war insofern erfolgreich, dass die Flammen unter Kontrolle gebracht werden konnten, bevor sie die nahegelegenen Wohnhäuser und Geschäftslokale erreichten. (Paraguay.com)

Bei Pozo Hondo wird der Schutzdeich verstärkt. Wie der Sender RCC berichtet, lässt die Pilcomayo-Kommission den Deich, der die Ortschaft Pozo Hondo vor dem Pilcomayo-Hochwasser schützt, verstärken. Der Leiter der Kommission, Artur Niedhammer erklärte, der Deich werde um 50 Zentimeter aufgeschüttet und repariert. Vor allem an der Seite, wo das Flusswasser direkt an den Deich fließt, müsse dieser verstärkt werden, so Niedhammer. Die Kommission lässt auch das Flussbett in der Nähe der Brücke vertiefen, damit das Hochwasser schneller abfließen kann. Laut Niedhammer ist jetzt die ideale Zeit für diese Arbeiten, bevor im November und Dezember das Hochwasser aus Bolivien kommt. (rcc.com.py)

Im Paraná bei Cerrito wird weiter nach einem verunglückten Bootsfahrer gesucht. Es handelt sich um einen von 4 Männern, die am Wochenende zum Fischen gefahren waren und denen auf dem Fluss das Boot umgekippt war. Zwei konnten sich unversehrt retten, 2 blieben zunächst verschwunden, wie Paraguay.com berichtete. Gestern wurde die Leiche von einem der Vermissten gefunden. Nach dem Anderen wird noch gesucht. Das Unglück hatte sich vor dem Ort Cerrito, in Ñeembucú ereignet. Nach den bisherigen Erkenntnissen war das Boot wegen Überladung umgekippt.(Paraguay.com)

Gouverneur von Río de Janeiro wettert gegen paraguayische Waffenverkäufe. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, hat der Gouverneur von Río, Wilson Wiltzer, Paraguay für einen Völkermord in Brasilien beschuldigt. Paraguay, Bolivien und Kolumbien seien dafür verantwortlich, dass immer mehr Waffen nach Brasilien geschmuggelt würden, die dort in den Städten an die kriminellen Banden verteilt werden. In seiner Rede zum Auftakt des Festivals „Rock in Río“ forderte Witzel, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Paraguay, Bolivien und Kolumbien für die Situation verurteilt. Witzel setzt einen harten Kampf der Sicherheitskräfte gegen die kriminellen Banden in Río durch. Er steht in seinem Land in der Kritik, weil bei einem Polizeieinsatz vor zwei Wochen ein 8jähriges Kind getötet worden war. (www.hoy.com.py)

Im Abgeordnetenhaus soll morgen über die Schaffung von drei neuen Munizipien abgestimmt werden. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, geht es dabei um einen Distrikt in Concepción und zwei in Canindeyú. In Concepción soll Paso Horqueta eine eigenständige Munizipalität werden. Der Ort liegt nördlich der Städte Concepción und Horqueta. Mit der Gründung von Paso Horqueta würde der Distrikt Concepción einen Teil seines Landes verlieren. In Canindeyú wird die Gründung der Distrikte Laurel und Marangatú vorgeschlagen. Beide Distrikte würden sich aus dem Munizip Nueva Esperanza lösen, das seinerseits vor 20 Jahren entstanden ist. In der Zone, etwa 20 Kilometer vom Itaipú-Stausee entfernt, leben vor allem Nachkommen deutschbrasilianischer und italienisch-brasilianischer Herkunft. (Última Hora, Wikipedia, diputados.gov.py)