Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 02. Juli 2020

Der ex-Tacumbú Direktor ist festgenommen worden. Wie Paraguay meldet, wurde Hernán Bogarín und auch der Sicherheitschef in der Haftanstalt, Ricardo Ortíz festgenommen. Hintergrund ist der Versuch eines Gefängnisbesuchers, eine Schusswaffe in die Haftanstalt zu schmuggeln. Als die Waffe bei der Kontrolle entdeckt worden war, hatte der Gefängnisdirektor Bogarín zu den Wächtern gesagt, die Waffe sei für ihn, sie solle dagelassen werden. Die Abteilung für interne Angelegenheiten zeigte den Vorfall daraufhin an.
Von den ermittelnden Behörden hieß es, es sei extrem merkwürdig, dass ein Gefängnisdirektor, der eine Waffe trägt, sich eine weitere Schusswaffe per Post bestellen würde. Als Erklärung hatte es von Bogarín geheißen, die Waffe sei versehentlich in ein Postpaket für einen Häftling geraten. Die beiden Männer wurden hauptsächlich deswegen festgenommen, weil sie in Zusammenhang mit dem Fund der Waffe nichts angezeigt hatten, hieß es von den Ermittlern. Justizministerin Cecilia Pérez sagte, die Arbeit mit Tacumbú sei sehr schwierig weile s immer Probleme innerhalb des Mitarbeiterstabs sowie mit den Insassen gebe. (Paraguay.com/ABC Color)

 

MOPC startet letzte Ausschreibungsverfahren für den Neubau der Transchaco. Wie ABC Color informiert, geht es nun um die Strecken 1 und 2 zwischen Cerrito und Río Verde. Im Juli sollen noch die letzten Details geklärt werden bevor die interessierten Firmen dann bis zum 13. August ihre Angebote einreichen können. Damit wäre das gesamte Projekt an Baufirmen abgegeben. Insgesamt kostet die Erneuerung rund 2 Billionen Guaraníes. (ABC Color)

Präsident legt teilweises Veto gegen Stromrechnungserlass ein. Darüber berichtet IP Paraguay. Dem Veto zufolge soll der Zahlungserlass von Stromrechnungen von bis zu 1.000 Kilowatt von März bis August nicht in Kraft treten. Stattdessen soll der Erlass von Stromrechnungen für bis zu 500 Kilowatt 2 weitere Monate gültig sein. Mario Abdo Benítez legte auch ein Veto gegen den Teil des Gesetzentwurfes ein, der die Annullierung von Stromrechnungen vorsieht, bei denen die einzelnen Stromzähler nicht berücksichtigt worden waren, sondern lediglich von einem Durchschnittskonsum ausgegangen war. (IP Paraguay/ABC Color)

Staatsanwaltschaft stellt illegalen Quebracho-Abschlag in Presidente Hayes fest. Anwälte der Umweltabteilung in der Staatsanwaltschaft statteten nach einer Anzeige dem Betrieb Loma Porá einen Besuch ab, wie Última Hora berichtet. Vertreter des Estanzia-Besitzers hatten die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, weil dort Rote Quebracho-Bäume gefällt worden waren. Es stellte sich heraus, dass im hinteren Abschnitt der Estanzia im größeren Stil Quebracho gefällt worden waren. Es sei klar ersichtlich, dass das über einen längeren Zeitraum geschehen sei und dass die größten Bäume gefällt wurden, sagten die Staatsanwälte, nach ihrem Besuch. (Última Hora)

Junge Medizinstudentin macht sich stark gegen Abtreibung. Wie La Nación informiert, war ein Video von Salma Agüero viral geworden, in dem sich klar dagegen ausspricht, die Abtreibung von Babys im Mutterleib als eine Lösung für Vergewaltigungen und Kinderschwangerschaften anzunehmen. Gegenüber La Nación betonte Agüero, sie habe es für notwendig gehalten, ihre Position zu veröffentlichen, weil viele Menschen nicht genau wüssten was sie darüber denken sollen, und sich aus Angst vor Kritik aus der Diskussion heraushielten. Hintergrund ist das kürzlich in die Schlagzeilen geratene 11-jährige Mädchen, das durch eine Vergewaltigung zu einer jungen Mutter wurde. Von mehreren Seiten war vorgeschlagen worden, dass mit legaler Abtreibung das Dilemma von schwangeren Mädchen gelöst werden könne. Agüero spricht sich in dem Video überzeugt dagegen aus. Sie sagt, reale Lösungen seien eine Politik, die den Zugang zu Bildung, reproduktiver Gesundheit und Bergung von gefährdeten Frauen erleichtert. Ausserdem drückt sie in ihrem Video Bedauern darüber aus, dass es Menschen gebe, die das Leben eines anderen Menschen so auf die leichte Schulter nehmen. Bei einer ungewollten oder aufgezwungenen Schwangerschaft müsste beiden Leben Wert geschenkt werden. Das andere Leben sei genauso wertvoll wie das eines jeden anderen, so Agüero. (LA Nación)

54 Paraguayer sind aus den USA zurückgeführt worden. Davon berichtet La Nación. Demnach sind die Landsleute gestern gegen Abend aus Miami beim internationalen Flughafen Silvio Pettirossi in Luque eingetroffen und wurden sofort in von der Regierung zugewiesene Herbergen gebracht, in denen sie die kommenden 2 Wochen unter Quarantäne bleiben müssen. (La NAción)

Zuckerrohrbauern verzichten auf Demos in Asunción. Losgezogen – zum grossen Teil auf Traktoren – waren sie gestern im Laufe des Tages in Guairá – geplant war eigentlich, sich bis zur Hauptstadt zu bewegen, wie Última Hora berichtet. Angekommen in Coronel Oviedo, in Caaguazú, hatte man sich besonnen und entschieden, dort darauf zu warten, dass die Regierung ihnen entgegenkommt.
Die Zuckerrohrbauern fordern von der Regierung ein entschiedeneres Vorgehen gegen die illegale Einfuhr von Zucker, – vor allem aus Brasilien. Die Zuckerfabriken können den Bauern angeblich keinen angemessenen Preis für Zuckerrohr anbieten, weil sie dann nicht mehr mit dem Preis von geschmuggeltem Zucker mithalten können. Laut Angaben der Vereinigung von Zuckerrohrbauern, Cora, stehen die Einnahmequellen von 60 tausend Personen auf dem Spiel, weil in den Departamenten Paraguarí, Guairá und Caaguazú die Zuckerrohrernte praktisch still steht. (Última Hora)

Andere Demonstranten waren gestern nicht so besonnen. In großer Menge protestierten Menschen gestern auf der Uferpromenade gegen Korruption. Darüber berichtet Última Hora. Die Karawane von Autos, die sich gebildet hatte, zog danach durch die Altstadt. Die Demonstranten forderten ein entschiedenes Vorgehen gegen korrupte Staatsbedienstete und eine klare Stellungnahme der Regierung zu den finanziellen Ausgaben des Staates in Rahmen der Covid-19-Bekämpfung. Außerdem wurde der Ruf nach einem Konjunkturplan laut, der während und nach der Pandemie kleine und mittelständische Unternehmer und Geschäftsinhaber in Grenzstädten berücksichtigt. Mobilisiert worden war die Kundgebung von Unternehmergremien, Handelsverbänden, Studenten und Selbstständigen. (Última Hora)