Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 02. Oktober 2019

Paraguay will Zertifizierung als Tollwutfreies Land. Nachdem die Krankheit 10 Jahre lang bei keinem Hund mehr diagnostiziert wurde, meinen die Gesundheitsbehörden, dass es an der Zeit ist, einen entsprechenden Antrag vor der internationalen Gesundheitsorganisation zu stellen. Seit dem letzten Fall von Ansteckung eines Menschen sind 15 Jahre vergangen, wie die Zeitung Última Hora unter Berufung auf die Gesundheitsüberwachungsbehörde berichtet. Das Gesundheitsministerium hatte zum Welt-Tollwuttag am 28. September ein Schreiben veröffentlicht, in dem die Situation der Krankheit in Paraguay geschildert wird. Hierzulande ist das Anti-Tollwut-Zentrum für die Bekämpfung der Krankheit zuständig. Laut den aktuellen Angaben wurden im laufenden Jahr 1 tausend 700 Impfungen gegen Tollwut verabreicht. Über 5 tausend Personen kamen vorsorglich in die Sprechstunde, nachdem sie von Tieren angefallen worden waren. Tollwut wird über den Speichel von infizierten Tieren übertragen. (Última Hora)

 

Beim Bau des Aquädukts wird in diesen Tagen die zweite Phase abgeschlossen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, werden die abschließenden Leitungstests und -Spülungen vorgenommen. Bei der zweiten Phase handelt es sich um die 170 Kilometer Verteilerleitungen und Verteilzentren im zentralen Chaco. Ein Sprecher der Baufirmen erklärte, für die Tests und Spülung der Leitung zwischen Loma Plata und Filadelfia brauche man etwa 8 Millionen Liter Brunnenwasser. Weil man aber nicht mehr als 1 Million Liter Brunnenwasser in 8 Tagen pumpen könne, werde der Test noch eine Zeitlang dauern. Die Phase eins des Projektes besteht aus den Einrichtungen in Puerto Casado und der Wasserleitung zwischen Puerto Casado und Loma Plata. Diese Phase hat bisher fünf Jahre Verspätung und ist noch nicht abgeschlossen. (ABC Color)

Gestern hat der neue Präsident der nationalen Förderbank, Carlos María Florentin, sein Amt angetreten. Wie die Nachrichtenagentur IP Paraguay berichtet, ersetzt Florentín in dem Amt Daniel Correa, der Wirtschaftsberater des Präsidenten wird. Der neue Bankchef erklärte, die gegenwärtige Wirtschaftskrise sei kein Grund ruhig zu sein. Stattdessen werde er sein Bestes tun, damit alle Bereiche der Regierung auf dasselbe Ziel ausgerichtet würden. Die nationale Förderbank gehört zu den größten Banken des Landes. Es ist die einzige staatliche Bank mit einem Privatkundengeschäft. Seit letztem Jahr schreibt ein Gesetz vor, dass alle staatlichen Institutionen Konten bei der nationalen Förderbank haben müssen. Weil damit auch die Gehaltszahlungen an staatliche Angestellte verbunden sind, hat die Bank ein deutliches Wachstum an Kunden und Umsatz zu verzeichnen. (IP Paraguay, Archiv ZP30)

In Capiatá sind heute früh bei einem Verkehrsunfall eine Person ums Leben gekommen und 11 Menschen verletzt worden. Der Unfall ereignete sich, als 2 Busse desselben Unternehmens im öffentlichen Nahverkehr frontal zusammenstießen, wie Paraguay.com berichtet. Zunächst herrschte Unklarheit über den Hergang der Geschehnisse. Nach den bisherigen Angaben war das Todesopfer eine Frau. Unter den Verletzten gibt es demnach mehrere Kinder und ältere Personen. Die meisten wurden zügig in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. (Paraguay.com, Última Hora)

Magistraturgericht suspendiert Richter, die im Fall von Kindesmissbrauch ein zu lasches Urteil gefällt haben. Die Entscheidung des Gerichtes JEM fiel gestern einstimmig, wie Paraguay.com berichtet. Die drei Richter aus Paraguarí hatten einen Vater, der sich an seiner 7-jährigen Stieftochter sexuell vergangen hatte zu 2 Jahren Haft verurteilt, allerdings das Urteil auf Bewährung ausgesetzt, was heißt, dass er nicht ins Gefängnis muss. Der Fall hatte wegen des milden Urteils Empörung hervorgerufen und war in der vorigen Woche durch die Presse gegangen. Gegen die Richter wird nun ein Prozess eingeleitet. Auch der ermittelnde Staatsanwalt ist suspendiert und wird sich vor Gericht verantworten müssen, so die Entscheidung des JEM. (Paraguay.com)

Studien über den Bau der Brücke bei Carmelo Peralta werden fortgesetzt. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, hatte das Wasserkraftwerk Itaipú die Vorstudien für den Bau abgebrochen, ohne der paraguayischen Regierung Bescheid zu geben. Die genauen Hintergründe für die Unterbrechung sind noch unklar. Gestern hat sich in Brasilia die gemischte Kommission getroffen, die für den Brückenbau verantwortlich ist. Dabei wurde abgesprochen, die Vorstudien für den Brückenbau fortzusetzen. Die Brücke, die Carmelo Peralta mit Puerto Murtiño verbinden soll, wird vom Wasserkraftwerk Itaipú finanziert. (www.hoy.com.py)

Die Unternehmensgruppe Cartes hat mit dem Bau einer Zementfabrik in Concepción begonnen. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. Südlich von Vallemí werden gegenwärtig auf einem 1 tausend 500 Hektar großen Gelände am Paraguayfluss eine Zementfabrik und ein Hafen gebaut. Das Unternehmen soll ab Januar Kalk für Dünger produzieren, und ab dem Jahr 2022 Zement. Außerdem will die Firma in Limpio ein Betonmischwerk aufbauen, von dem aus Beton an Baufirmen verteilt werden soll. (ABC Color)

Im Asuncioner Armenviertel „Bañado Norte” sollen in den kommenden vier Jahren 1 tausend 800 Sozialwohnungen gebaut werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist gestern ein Abkommen zwischen mehreren Institutionen geschlossen worden. Die Stadtverwaltung von Asunción stellt das rund 70 Hektar große Landstück in der Gegend von Loma Pytá, und führt eine Datenerhebung durch. Die Republik China auf Taiwán will das Projekt finanzieren. Das Ministerium für Wohnungsbau Muvh wird in einem Zeitraum von vier Jahren die Häuser bauen lassen. Der Wohnungsbau soll Personen begünstigen, die in Flussnähe wohnen und regelmäßig vom Hochwasser vertrieben werden. (ABC Color)

Ein paraguayisch-holländisches Gemeinschaftsunternehmen will kompostierbare Tüten aus Mandiokastärke herstellen. Wie das Nachrichtenportal Infonegocios berichtet, haben die Firmen „Industrias Reunidas Ñemby“ und „Holland Bio-Innovation/Euragro“ ein entsprechendes Abkommen geschlossen. Die Niederländer wollen etwa 30 Millionen US-Dollar in das Projekt investieren. Die Firma wird aus Mandiokastärke Tüten herstellen, die biologisch abbaubar sind. Die Tüten verhalten sich in neuem Zustand wie normale Plastiktüten, verrotten aber, nachdem sie eine Zeitlang mit Wasser in Berührung gekommen sind. Tüten dieser Art werden in Europa seit einigen Jahren für die Entsorgung von Biomüll im Haushalt verwendet. (Infonegocios.com.py)

In diesem Monat sollen in Paraguay die ersten Elektroautos von BMW verkauft werden. Darüber berichtet die Zeitung „Cinco Días“. Der Lateinamerika-Leiter von BMW, Antonio Antela kündigte bei einem Besuch in Paraguay an, man werde das Modell „i3 Full Electric“ auf den paraguayischen Markt bringen. Er vertraue darauf, dass es durch die Zusammenarbeit mit der Regierung und der Stadtverwaltung von Asunción gelingen werde, genügend Ladestationen aufzubauen, damit Kunden das neue Elektroauto nutzen könnten, sagte Antela. Seinen Angaben zufolge ist BMW in Paraguay Marktführer bei sogenannten Premium-Autos. (5 Días)