Der Haushaltsentwurf der Nation für das kommende Jahr sieht erstmals weniger Ausgaben vor, als der Haushaltsplan des laufenden Jahres. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Finanzminister Benigno López hatte dem Kongresspräsidenten Óscar Salomón gestern das Projekt vorgestellt. Der Haushaltsplan für das kommende Jahr beläuft sich auf 85,7 Billionen Guaraníes, 600 Milliarden weniger als für das laufende Jahr. Etwa 84 Prozent der Ausgaben sind für Gehälter eingeplant.
Das Jahr 2021 wird voraussichtlich das dritte Jahr in Folge sein, in dem das Haushaltsdefizit höher ist als gesetzlich erlaubt. Ein Haushaltsdefizit entsteht, wenn der Staat mehr Geld ausgibt als er einnimmt. Es wird in Prozenten des Bruttoinlandsproduktes gemessen. Das paraguayische Gesetz schrieb ursprünglich vor, dass das Defizit nicht höher liegen darf als 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im vergangenen Jahr war das Defizit auf 2,9 Prozent angestiegen. Dafür war im Kongress eine Ausnahme von dem Gesetz gemacht worden. Für das laufende Jahr wird mit einem Defizit von 7 Prozent gerechnet, für 2021 mit 4 Prozent. Die Regierung geht für das kommende Jahr außerdem von einem Wirtschaftswachstum von 5 Prozent und einer Inflation von 3,8 Prozent aus. (IP Paraguay, ABC Color, Ultima Hora)
Die Soja-Saison 2020/2021 hat begonnen. Eine Gruppe von Produzenten hat bereits mit der Aussaat begonnen, wie ABC Color berichtet, vor allem im Departament Alto Paraná. Die meisten warten jedoch noch auf Regen, wie der Präsident des Soja- Getreide- und Ölfrüchtebauernverbandes, Eno Michels sagte. Zudem seien auf einigen Feldern noch Mais und Weizen. Die Sojapreise seien gestiegen und das motiviere die Bauern, so Michels. Die landesweite Fläche auf der Soja ausgesät wird, wird auf 3,5 Millionen Hektar geschätzt. Die Fläche wird in diesem Jahr wohl nicht vergrößert, weil vor allem in Ost-Paraguay kein Raum mehr dafür da ist, wie Michels meint. Sollte das Wetter mitspielen, könnten in dieser Saison bis zu 11 Millionen Tonnen Soja geerntet werden. Mit Hilfe von Technologie versuchen die Bauern, ihre Erträge jedes Jahr zu erhöhen, wie Michels erklärte. Besorgt zeigte er sich im Angesicht der zahlreichen Landbesetzungen. Außerdem müsste alles rund um Eigentümerurkunden für Grundstücke mal Ordnung bekommen, sagte Michels. Wie er betonte, sind die Bauern seines Verbandes dagegen, nicht zertifizierte Samen für die Saat zu nutzen. Sie würden mit den Saatunternehmen und der Regierung zusammenarbeiten, so Michels. (ABC Color)
Inhaftierte PCC-Mitglieder sind auf mehrere Gefängnisse verteilt worden. Wie ABC Color berichtet, handelt es sich um Häftlinge aus dem wegen dem jüngsten Massenausbruch berüchtigte Regionalgefängnis in Pedro Juan Caballero. 24 Personen aus dem Gefängnis wurden in andere Haftanstalten des Landes überstellt. Zuletzt war bei der Anstalt erneut ein in die Erde gegrabener Tunnel entdeckt worden. Daraufhin wurde entschieden, die inhaftierten Mitglieder der größten Kriminalbande aus Brasilien PCC in verschiedene Gefängnisse zu verteilen, statt sie alle an einem einzigen Ort zu halten. Wie Justizministerin Cecilia Pérez erklärte, die PCC-Mitglieder hätten zwar lange nicht alle ein hohes Gefährlichkeitsgrad. Trotzdem bestehe bei den Bandenmitgliedern ein gewisses Risiko. Aufgrund der Ermittlungen werden nun einige Sicherheitsprotokolle in dem Gefängnis verändert, sagte Pérez. Wegen einem Fotoskandal wurde der Gefängnisdirektor Domingo Antonio Bazán seines Amtes enthoben. Bazán war nach dem Massenausbruch eingesetzt worden, um die Lage in der Anstalt zu überprüfen. An seine Stelle tritt nun Antonio Amarilla, der bislang Direktor im Regionalgefängnis von Concepción war. (ABC Color)
Lungenfacharzt mit Covid-19-Symptomen muss ins Krankenhaus. Am Montag hatte er noch mit Pressevertretern über die Situation von Corona-Verdachtsfällen und Gefahren der Selbstmedikation gesprochen; – gestern musste der Arzt und Leiter der paraguayischen Gesellschaft der Lungenfachärzte, Carlos Pallarolas dann selbst ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Zustand ist nach Angaben der Zeitung Última Hora kritisch. Pallarolas, der in Ciudad del Este eine führende Rolle in der Bekämpfung der Pandemie einnimmt, wurde demnach gestern in das Fachklinikum Ineram gebracht. Wie nun bekannt wurde, befand sich der Arzt seit Beginn der Symptomatik vor 11 Tagen in häuslicher Quarantäne. Von Zuhause aus hatte er aber weiterhin die Arbeit in der staatlichen Lungenfachklinik von Ciudad del Este koordiniert. (Última Hora)
Bewohner von Independencia fordern Prozess gegen ihren Bürgermeister. Seit gestern demonstrieren sie auf unbestimmte Zeit vor dem Rathaus und dem Büro von Francisco Arnaldo Chávez, wie Última Hora berichtet. Die Bewohner, darunter vor allem Bauern aus der Umgebung, prangern Unregelmäßigkeiten in der Amtsführung von Chávez an. Der Kommune sollen dadurch 3 Milliarden Guaraníes abhandengekommen sein. Der Konflikt zieht sich schon eine Weile hin. Eingeschaltet wurde bereits der Rechnungshof, der die Unregelmäßigkeiten in der Verwendung von Staatsgeldern bestätigte und den Fall anzeigte. Doch die Anklage von Seiten der Staatsanwaltschaft lässt auf sich warten. Mit der Demo soll nun Druck auf die Staatsanwaltschaft gemacht werden. Dem Bürgermeister wird unter anderem vorgeworfen, mit gefälschten Unterschriften Gelder abgehoben zu haben, die für Nachbarschaftskommissionen vorgesehen waren. Dabei geht es um Fonacide-Gelder, die auch für die Verteilung der Schulpaketen und von Hilfsgütern in Notzeiten bestimmt sind. Betroffen sind auch die Mitarbeiter der Munizipalität und Stadtratsmitglieder von Independencia. Sie warten nach eigenen Angaben zum Teil seit 15 Monaten auf ihre Gehälter. Der Bürgermeister wollte sich gegenüber Última Hora-Reportern nicht zu den Beschuldigungen äußern. (Última Hora)
Nach dem Mordfall in San Pedro del Ycuamandyyú sind 10 Personen festgenommen worden. Davon berichtet ABC Color. Insgesamt wurden Haftbefehle für 15 Personen erlassen. 5 davon sind noch flüchtig. Ende August waren bei Zusammenstößen zwischen Bauern und sogenannten „Landlosen“ ein Bauer erschossen und ein Mechaniker verletzt worden. Hintergrund war den Aussagen der Beteiligten zufolge eine politische Auseinandersetzung. Als Folge hielten eine Gruppe bewaffneter „Landloser“ ein Stück Land besetzt. Als der Eigentümer und ein paar weitere Bauern auf die Landlose zugingen um sich um eine Einigung zu bemühen, wurden sie mit Schüssen empfangen. Ein Schuss traf einen Bauer tödlich und ein anderer verletzte den Mechaniker. 10 der bewaffneten Landstückbesetzer konnten nun festgenommen werden. (ABC Color)
Ein Brasilianer ist in sein Heimatland abgeschoben worden. Wie ABC Color berichtet, lastet auf ihm ein Haftbefehl in Brasilien wegen Diebstahls, Fälschung und Mordes. Der 38-jährige wurde gestern der Polizei von Foz de Yguazú übergeben. Der Mann war gestern am frühen Nachmittag auf der Fernstraße 7 festgenommen worden. Die Festnahme gelang dank dem Informationsaustausch mit den brasilianischen Behörden durch das Kooperationsabkommen der Polizei aus allen 3 Ländern am Dreiländereck. Nach der Festnahme wurde der Brasilianer der Staatsanwaltschaft überstellt, die die Abschiebung in die Wege leitete. Der Brasilianer wurde am späten Abend bei Ciudad del Este über die Grenze nach Foz de Yguazú gebracht. (ABC Color)
Hotel-Angestellte aus ganz Paraguay sind im „post-Covid“ Gesundheitsprotokoll geschult worden. An den verschiedenen Workshops zur Vorgehensweise für Unterkünfte nach der Pandemie haben Mitarbeiter aus 911 Hotels aus allen 17 Departamenten teilgenommen, und zwar in 9 Webinaren. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay schreibt, waren hier hauptsächlich das Nationale Tourismusamt Senatur, der Hotelverband und das Gesundheitsministerium am Werk. Sie konzentrierten sich auf die Vermittlung des Hygieneprotokolls für Hotels im gesamten Land, so dass sie auf korrekte Informationen zugreifen können. Die Einrichtungen sollen mit totaler Sicherheit zugelassen werden. Auch das Personal soll vorbereitet sein, um den Hotelgästen das Beste bieten zu können. (IP-Paraguay)