Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 03. Juli 2017

Asunción: Der Vorsitzende des Nationalen Fürsorgeinstituts IPS, Benigno López, hat vorgeschlagen, die Fonds der Rentenkasse und der Krankenkasse zu trennen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. López reagierte damit auf Kritik nachdem bekannt wurde, dass das IPS einen Kredit in Höhe von 66 Millionen US-Dollar an das Mobilfunkunternehmen Tigo geben wird. Das Geld soll aus den Einlagen der Rentenversicherung kommen. Nach Angaben von López ist es gesetzlich untersagt, die Gelder aus der Rentenversicherung zu verwenden, um Lücken in der Krankenkasse zu stopfen. Damit würde er sich der Veruntreuung von Geldern schuldig machen, so López. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass das Fürsorgeinstitut über die Vermittlung der Interamerikanischen Entwicklungsbank BID einen Kredit in Höhe von 66,4 Millionen US-Dollar an das Mobilfunkunternehmen Tigo geben wird. Wichtigster Kritikpunkt an dem Kredit ist, dass das IPS oft nicht genügend Geld für die Gesundheitsdienste hat. Die Rentenkasse des IPS hat im Moment 1,8 Milliarden US-Dollar, die investiert werden. Mehr als die Hälfte davon sind in Sparanlagen in Banken, 10 Prozent in Staatsanleihen, und 10 Prozent in Form von Krediten investiert worden. (ABC Color)

 

Asunción: Die Steuerbehörde SET sucht nach Möglichkeiten, die Landwirtschaftssteuer Iragro zu erhöhen. Das geht aus einem Bericht der Tageszeitung ABC Color hervor. Die Vizeministerin Marta González erklärte, man lasse sich vom Interamerikanischen Zentrum für Steuerverwaltung CIAT beraten. Das Ziel sei, die Landwirtschaftssteuer Iragro auf das gleiche Niveau zu heben wie die Geschäftssteuer Iracis. Obwohl die Einnahmen durch Iragro in diesem Jahr um 32 Prozent angestiegen sind, machen sie immer noch nur 2 Prozent der gesamten Steuereinnahmen aus. Nach dem Konflikt um die Einführung einer Steuer auf den Export von Soja, Mais und Weizen ist der Druck auf die Steuerbehörde gestiegen, die Einnahmen durch die Iragro-Steuer zu erhöhen. Im Senat war ein Gesetzesprojekt eingereicht worden, das vorsieht, den Export von unverarbeiteter Soja, Weizen und Mais mit 15 Prozent zu besteuern. Dieses wurde später nur auf Soja beschränkt, mit einer 10prozentigen Steuer. Staatspräsident Cartes hat angekündigt, sein Veto einzulegen, sollte das Projekt im Kongress verabschiedet werden. (ABC Color)

Ninfa/Presidente Hayes: Bewohner des südlichen Chaco haben sich am Samstag zusammengetan, um die Asphaltierung der Fernstraße 12 zu verlangen. Unter dem Motto „Ruta 12, no te calles“ verlangten sie, dass die Stadtverwaltungen von Puerto Falcon, Teniente Esteban Martínez und José María Bruguez sich für die Asfaltierung der Strecke einsetzen. Die Fernstraße 12 führt von Puerto Falcón am Pilcomayo entlang bis in die Ortschaft Teniente Martinez, in der Nähe des Nationalparks Tinfunque. Sie ist rund 300 Kilometer lang und die einzige offizielle Fernstraße in Paraguay, die nicht asphaltiert ist. Die Anwohner haben am Samstag eine Wegekomission gegründet, und verlangen, dass diese die lokalen Mautstationen auf der Strecke kontrollieren soll. Vor einigen Wochen war es schon zu Protesten und Straßensperren bei Puerto Falcon gekommen, weil die Straße nicht mehr befahrbar war. (ABC Color)

Asunción: Die nationale Förderbank BNF soll in Zukunft sämtliche Gehaltszahlungen an staatlich Angestellte übernehmen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Grund für die Änderung ist ein Gesetz, das die Befugnisse und Organisation der Bank neu festlegt. Laut Angaben der Zeitung kassieren bereits 278 tausend Personen, die in Staatsdiensten stehen, ihr Gehalt bei der Förderbank. Weitere 105 tausend Personen erhalten ihre Gehälter über Privatbanken. Diese sollen ebenfalls an die Förderbank übertragen werden, sobald die Verträge mit den privaten Banken ausgelaufen sind. Die Gehaltszahlungen generieren einen monatlichen Umsatz in Höhe von 181 Millionen US-Dollar. Das Gesetz zur Neustrukturierung der Nationalen Förderbank ist in Unternehmerkreisen umstritten. Es sieht vor, dass die Unternehmerverbände nicht mehr Personen in den Vorstand entsenden dürfen. Stattdessen wird der gesamte Vorstand von der Exekutive der Zentralregierung ernannt. Die Unternehmerverbände befürchten, dass dadurch die Förderbank in Wahlzeiten für politische Zwecke missbraucht werden könnte. (ABC Color)

Filadelfia: Am Wochenende hat die Stadt Filadelfia ein Fest der Traditionen gefeiert. Am Samstag gab es auf dem Hof des Bürgermeisteramtes landestypische Gerichte und der verschiedenen Kulturen, die in dieser Stadt leben, Unterhaltungsspiele, sowie Kunstdarbietungen und –Ausstellung. Laut Angaben des Bürgermeisteramtes trugen über 2 tausend 500 Personen dazu bei, dass die Fiesta de las tradiciones ein unterhaltsames Programm für Groß und Klein wurde. Laut Angaben des Bürgermeisters Holger Bergen, hat man sich in Filadelfia darauf geeinigt, statt des in Paraguay üblichen San Juan-Festes, ein Fest der Traditionen zu feiern, wobei alle Kulturkreise der Stadt beitragen und feiern können. (Fb. Muni. Fil.)

Filadelfia: Am Samstag hat auf dem Menno Simons Hof das Siedlerfamilienfest von Fernheim stattgefunden. Es ging bei diesem Fest darum, als Fernheimer gemeinsam zu feiern, und sich an früher zu erinnern und gemeinsam zu essen. Neben vielen Aktivitäten bei den verschiedenen Ständen und den Spielen gab es auch ständig Präsentationen auf der Bühne. Der Samstag fing ganz früh mit dem Schweineschlachten an, zu dem schon viele Leute, auch besonders Kinder, erschienen waren. Am Vormittag wurde das Schwein verarbeitet und am Nachmittag konnte schon verschiedenes vom Schwein probiert werden. Schätzungen zufolge könnten 2,500 Personen daran teilgenommen haben. (Kooperative Fernheim)

Filadelfia: Die Stadt hat vor, Personen mit einem Handycap und deren Familien stärker zu unterstützen. In der vergangenen Woche haben Angestellte des Sozialamtes vom Distrikt Filadelfia begonnen, in den umliegenden Orten Personen mit schwerer Behinderung aufzusuchen und deren Daten zu erheben. Laut Angaben der Municipalidad begann man damit in den Orten, die nördlich von Filadelfia liegen. -Das sind Santo Domingo, San Martin, Diez de Febrero, Dos de Enero, Quince de Septiembre und Jesudi. In dieser Woche werden die Besuche fortgesetzt. Die Stadt arbeitet in dieser Sache mit dem Institutionsübergreifenden Erntwicklungsverbund von Filadelfia, – kurz MIDIF – zusammen. Man wolle gemeinsam Personen mit einem schweren Handycap und deren Familien unterstützen, schreibt das Bürgermeisteramt in seinem Info-portal auf Facebook. (Fb.Muni.Fil., Koop. Fernh.)

Asunción: Das Beratungsunternehmen CCR hat die Ergebnisse einer Umfrage über aktuelle Probleme in Paraguay veröffentlicht. Wie die Zeitschrift „5 dias“ berichtet, sehen 45 Prozent der Befragten die Korruption als größtes Problem im Land. Es folgen Probleme im Erziehungsbereich und Arbeitslosigkeit mit 10 Prozent, gefolgt von Unsicherheit mit 9 Prozent. 8 Prozent der Bevölkerung glauben, dass die niedrigen Gehälter im Land das wichtigste Problem darstellen. Bei der Umfrage wurden die Teilnehmer auch über ihre Meinung zur Arbeit des Staatspräsidenten befragt. 61 Prozent der Teilnehmer sagte, die Amtsführung sei schlecht, für 29 Prozent war sie mittelmäßig und 10 Prozent meinten, die Amtsführung des Präsidenten sei gut. (5 Dias)

Ypacaraí: Viele Genossenschaften haben am Samstag den Tag der Kooperativen in Paraguay gefeiert. Darüber berichten das Wochenblatt und die Zeitung La Nacion. Bei der Feier der Kooperative Ypacarai forderte deren Generalmanager Javier Escobar, dass die Regierung Bedingungen schafft, um so die Gefahren in der Branche zu minimieren. Die Kooperativen müssten aber auch eine finanzielle Eingliederung in das gesamte Finanzsystem erfahren, so Escobar. Insgesamt hat die Genossenschaft rund 42 tausend Mitglieder im ganzen Land und ist in 10 Städten präsent. (La Nacion)

Asunción: Ein LKW ist am Wochenende vor dem Frauengefängnis „El buen pastor“ verunglückt und hat ein riesiges Loch in die Haftanstalt gerissen. Der Lastkraftwagen sei am Samstag in der Kurve Choferes del Chaco – Mariscal López umgekippt und gegen die Wand der Haftanstalt geschlagen, berichtet die Zeitung Hoy. Die Gefängnisdirektorin Ana Dina Coronel sagte, es habe die Wand des administrativen Bereiches getroffen, wo die Akten und Unterlagen der Häftlinge gelagert werden. Man werde heute viel Aufräumarbeit zu erledigen haben. Obwohl der Sachschaden groß war, wurden nur der Fahrer und eine Beifahrerin verletzt. Unter der Woche hätte es Tote geben können. Die für den LKW zuständige Transportfirma erklärte sich verantwortlich für die Deckung der Reparaturkosten. Das riesige Loch in der Wand vom „Buen Pastor“ wird nun von Polizisten und Soldaten bewacht. Besucher der Insassen müssen erstmal einen anderen Eingang benutzen. Im Gefängnis „El buen pastor“ sitzen 500 Frauen, von denen 180 verurteilt sind. Die Mehrzahl der Insassen sitzt wegen Drogendelikten ein. (Wochenblatt / Hoy)