Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 03. Oktober 2017

Asunción: Durch Frost und Überschwemmungen haben Landwirte im laufenden Jahr Schäden in Höhe von 300 Millionen US-Dollar gehabt. Laut Angaben der Zeitung ABC Color sind die größten Schäden durch Frost in Alto Paraná und Paraguarí verzeichnet worden. Die Überschwemmungen dagegen betrafen vor allem die Departamente Misiones und Ñeembucú. Durch die vielen Ernteausfälle seien auch die Zahlungsrückstände von Landwirtschaftskrediten gestiegen, von 2,5 auf 3,3 Prozent. Insgesamt haben die Banken und Finanzgesellschaften 2,2 Milliarden Dollar in Form von Krediten für Landwirtschafts- und Viehproduktion vergeben. (ABC Color)

 

Asunción/Buenos Aires: Staatspräsident Horacio Cartes will sich morgen (Mittwoch) mit seinen Amtskollegen aus Argentinien und Uruguay, und dem Fifa-Präsidenten Gianni Intanfino treffen. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, soll das Treffen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires stattfinden. Bei der Gelegenheit soll über die gemeinsame Kandidatur von Argentinien, Uruguay und Paraguay als Gastgeberländer der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 beraten werden. Die Ankündigung von Cartes über die gemeinsame Kandidatur hatte in Uruguay für Verstimmung gesorgt. Cartes habe ihn zwar angerufen, das Thema aber mit keinem Wort erwähnt, beschwerte sich der uruguayische Präsident Tabaré Vázquez. (Ultima Hora)

Asunción: Eine Jugendgruppe namens „Juventud Combativa“ hat sich zum Ziel gesetzt, öffentliche Gebäude von Wahlpropaganda freizuhalten. Laut Angaben der Zeitung ABC Color wollen die Jugendlichen die Mauern von Schulen und Regierungsinstitutionen säubern, wenn diese mit Wahlpropaganda bemalt wurde. Teilweise wolle man die Wände auch mit Kunstwerken verschönern, hieß es von Seiten der Gruppe. Auch in Ciudad del Este hat eine Gruppe unter dem Motto „Lasst uns die Stadt säubern“ Schilder mit Wahlpropaganda entfernt. Dabei handelte es sich um Schilder, die im Grünstreifen auf der Mitte der Fernstraße 7 aufgestellt waren. An ihrer Stelle habe man Blumen gepflanzt, hieß es. Das Verwenden von staatlichem Eigentum für Wahlpropaganda ist laut Gesetz verboten. Darunter fällt auch das bemalen der Mauern von öffentlichen Gebäuden. (ABC Color)

Asunción: Etwa 1 tausend mal pro Tag wird in Paraguay versucht, ein gestohlenes Handy zu aktivieren. Das berichtet die Zeitung ABC Color unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ein Gesetz aus dem vergangenen Jahr verpflichtet die Telefongesellschaften, Handys zu blockieren, die als gestohlen gemeldet sind. Um einen gestohlenes Telefon blockieren zu lassen, muss der Eigentümer den Diebstahl bei der Polizei melden, und mit einer Kopie der Anzeige und seines Ausweises bei einem Büro der Mobilfunkgesellschaft vorstellig werden. Von der Staatsanwaltschaft wurde auch darauf hingewiesen, dass man beim Kauf eines Handys auf der Straße, zunächst prüfen solle, ob das Gerät blockiert worden sei. (ABC Color)

Hamburg, Deutschland: Der paraguayische Diplomat Óscar Cabello Sarubbi ist Richter am internationalen Seegerichtshof mit Sitz in Hamburg. Das geht aus einer Meldung auf der Internetseite des Seegerichtshofs hervor. Zusammen mit 4 anderen neuen Mitgliedern legte Cabello Sarubbi gestern (Montag) den Amtseid ab. Der Internationale Seegerichtshof ist für Streitfälle, die das Seerecht betreffen, zuständig. Dazu gehören beispielsweise Konflikte zwischen Schiffen, die Zulassung von Schiffen, oder Konflikte um die Meeresgrenzen einzelner Staaten. Der 70jährige Cabello Sarubbi ist der bisher einzige Richter am Seegerichtshof, der aus einem Binnenland kommt. Vorher war er etwa 40 Jahre im diplomatischen Dienst Paraguays tätig, unter anderem als Botschafter in zahlreichen europäischen Ländern. Zuletzt war er Vize-Außenminister. (www.itlos.org, ABC, Wikipedia, MRE)

Asunción: Das nationale Kooperativsinstitut Incoop hat kurzfristig nicht vor, nach „Medalla Milagrosa“ bei weiteren Spar- und Kreditgenossenschaften zu intervenieren. Das sagte einer der Direktoren von Incoop, Nilton Maidana, gegenüber ABC Color. Es hätte zwar einige Untersuchungen bei großen Kooperativen gegeben, aber bisher deute nichts darauf hin, dass eine Intervention notwendig sei. Kleinere Korrekturen könnten auch ohne ein Eingreifen in den laufenden Betrieb vorgenommen werden. In der vergangenen Woche hatte Incoop die Intervention der drittgrößten Spar- und Kreditgenossenschaft, „Medalla Milagrosa“ angeordnet. Das Direktorium der Kooperative wird für 90 bis 180 Tage von seinem Amt suspendiert. Das Kooperativsinstitut betonte, dass die Kooperative keine Zahlungsschwierigkeiten hätte. Die Intervention sei aufgrund von Problemen in der Verwaltung vorgenommen worden. In den ersten Tagen nach der Intervention hätten zwar Kunden Gelder von ihren Konten abgehoben, aber nicht in einem besorgniserregenden Ausmaß, sagte der Incoop-Vorstand. (ABC Color)

Villa Hayes: Das Unternehmen Vetorial, das das staatliche Stahlwerk Acepar gemietet hat, ist mit den Mietzahlungen zwei Jahre im Rückstand. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der von der Regierung eingesetzte Verwalter des Werkes, José Luis Vinader erklärte, die Gesamtschulden des Mieters belaufen sich mittlerweile auf 8,5 Millionen US-Dollar. Dazu kommt noch die Verpflichtung, bis Ende des Jahres 20 Millionen Dollar in die Modernisierung des Stahlwerkes zu investieren. Bisher seien lediglich Investitionen in Höhe von 8 Millionen durchgeführt worden, sagte Vinader. Das staatliche Stahlwerk Acepar war, nachdem eine Privatisierung gescheitert war, im Jahr 2014 an die brasilianische Firma Vetorial vermietet worden, für 400 tausend Dollar pro Monat. Vetorial versucht seit Monaten, den Mietpreis nachzuverhandeln mit dem Argument, dass der Stahlpreis gesunken sei. Laut Angaben des Verwalters werden die Löhne der 550 Angestellten regelmäßig gezahlt. In Acepar werden monatlich 5 tausend Tonnen Stahl hergestellt. (ABC Color)

Iturbe: Ein massives Fischsterben im Fluss Tebicuarymi hat die Behörden alarmiert. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, wurde das Problem in der Gegend von Iturbe im Departament Guairá entdeckt. Der Polizei war zuvor aufgefallen, dass in der Nähe des Flusses ungewöhnlich viele Personen auf Motorrädern Fische transportierten. Da sich die Staatsanwälte im Streik befinden, hat die Staatsanwaltschaft für Umweltfragen den Fall bisher nicht untersucht. Der Bürgermeister von Iturbe sagte, der Grund für das Fischsterben könnten Gifte sein, die auf nahegelegenen Eukalyptusplantagen verwendet werden. Im vergangenen Jahr war an derselben Stelle ein massives Fischsterben beobachtet worden. Damals wurde als Grund angegeben, dass als Folge von Weidebränden das Flusswasser zu wenig Sauerstoff habe. (Ultima Hora)

Ayolas: Etwa 2.100 ländliche Familien aus dem Departament Misiones haben in der vergangenen Woche ein Projekt zur Stärkung der finanziellen Sicherheit gestartet. Unterstützt wird das Projekt vom Wasserkraftwerk Yacyreta. Das Projekt fördert unter anderem die Züchtung von Hähnchen und Schweinen, Bienenhaltung und Gartenanbau. Die Ziele sind, die Kleinbetriebe zu fördern und die Versorgung der Familien zu gewährleisten. Den begünstigten Familien wurden bereits Tiere und andere Materialien zugewiesen. Das Wasserkraftwerk Yacyretá gibt in diesem Jahr für das Projekt 5 Milliarden Guaranies aus. (IP Paraguay)

Asunción/Rom: Der Vatikan soll im November zwei Geschenke von Paraguay erhalten. Wie das Außenministerium berichtet, soll im Garten des Vatikan ein Mosaik der Jungfrau von Caacupé erstellt werden. Das Mosaik soll 1 Meter 70 mal 1 Meter 20 groß sein und von einem italienischen Künstler angefertigt werden. Es ist ein privates Geschenk des paraguayischen Botschafters beim Heiligen Stuhl. Außerdem sollen im Garten des Vatikan zwei Lapacho-Bäume gepflanzt werden. Die Lapacho-Bäume sollen in den Farben der päpstlichen Flagge, Geld und Weiß, blühen. Sie sind ein Geschenk einer Diözese von Caacupé. Die Geschenke sollen Papst Franziskus übergeben werden, wenn am 7. November der Erzbischof von Asunción, Edmundo Valenzuela, den Vatikan besucht. (mre.gov.py)