Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 03. Oktober 2018

Asunción: Cuevas nimmt Stellung zu Korruptionsvorwürfen. Er selbst werde die notwendigen Schritte einleiten, damit die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermitteln könne, kündigte der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer auf seiner Facebook-Seite an. Er habe nichts zu verbergen, so Cuevas. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte in der vorigen Woche grünes Licht gegeben, damit gegen den Parlamentarier ermittelt werden kann. Mit dem Fall wurde die Staatsanwältin Josefina Aghemo betraut. Gegen Miguel Cuevas liegt eine Anzeige wegen illegaler Bereicherung aus seiner politischen Tätigkeit im Departament Paragaurí vor. Der Stadtrat von Ybycuí Ezequiel Cáceres beschuldigt Cuevas, sich in seiner Zeit als Gouverneur von Paraguarí mehr genommen zu haben, als ihm zustand. Staatsanwältin Aghemo ließ gestern Gebäude und Unterlagen im Sitz der Departamentsregierung Paraguarí durchsuchen. Auch Institutionen, die mit Cuevas Ehefrau in Verbindung gebracht werden, werden unter die Lupe genommen. (ABC-Color)

 

Asunción: Das Außenministerium wird zahlreiche ausgegebene Diplomatenpässe einziehen. Darüber berichtet ABC Color. Außenminister Luis Castiglioni sagte wörtlich, die Kultur der Privilegien solle aufhören. Er veröffentlichte eine Liste aller Personen, die über einen paraguayischen Diplomatenpass verfügen. Dazu gehören vor allem Familienangehörige von hochrangigen Politikern, aber auch Unternehmer und Fußballfunktionäre. Für die Zukunft kündigte Castiglioni strengere Regeln darüber an, wer einen Diplomatenpass bekommen darf. Inhaber eines Diplomatenpasses sind in vielen Ländern von der Visumspflicht befreit. Außerdem werden sie häufig von den Fluggesellschaften bevorzugt behandelt. So entfällt zum Beispiel oft die Gepäckkontrolle am Zoll. Ein Diplomatenpass bietet allerdings nicht automatisch auch diplomatische Immunität. (ABC Color, Business Insider)

Ciudad del Este: Der Stadtrat hat beschlossen, die Munizipalität untersuchen zu lassen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, werden der Bürgermeisterin Sandra McLeod de Zacarías illegale Bereicherung, Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Es ist bereits die zweite Untersuchung innerhalb der Amtsperiode von Frau McLeod. Die erste Untersuchung war vom Parlament gestoppt worden. Auch in der Munizipalität von Limpio ist eine Untersuchung beschlossen worden. Die Stadträte werfen dem Bürgermeister Korruption in zahlreichen Fällen vor. So soll er einen Auftrag an einen Verwandten ohne öffentliche Ausschreibung vergeben haben. Auch war bei mehreren Bauprojekten mehr Geld ausgegeben worden als vertraglich vereinbart war. Die Mitglieder im Stadtrat, die der Amtsführung des Bürgermeisters kritisch gegenüberstünden, hätten außerdem monatelang kein Gehalt bezahlt bekommen, heißt es in dem Bericht. Sowohl in Ciudad del Este als auch in Limpio werden die Unterlagen in den folgenden Tagen von Beamten des Innenministeriums untersucht. Danach werden die Fälle an das Parlament abgegeben. (ABC Color)

Asunción: Im September ist in Paraguay eine Inflation von 0,4 Prozent verzeichnet worden. Das gab die Zentralbank gestern auf ihrer Internetseite bekannt. Im Preis angestiegen waren unter anderem Trinkwasser, Brennstoffe, Obst und neue Fahrzeuge. Einen Preisrückgang gab es dagegen bei Käse und Fleisch. Bis Ende September beträgt die Jahresinflation damit 2,2 Prozent. Für das Gesamtjahr peilt die Zentralbank eine Inflation von 4 Prozent an. (bcp.gov.py)

Asunción: Der Goldabbau in Paso Yobái soll stärker kontrolliert werden. Der Vizeminister für Minen und Energie Celso Velázquez sagte gegenüber ABC Color, man werde vom Ministerium vor Ort eine Niederlassung eröffnen. Velázquez vermutet, dass ein großer Teil des geförderten Goldes verschwindet, ohne dass dafür die entsprechenden Abgaben an die Regierung gezahlt werden. Im vergangenen Jahr habe man 1,2 Millionen Dollar eingenommen, in diesem Jahr lägen die Einnahmen dagegen praktisch bei null. Er sei sich sicher, dass etwa 30 Kilogramm Gold pro Woche gefördert werde, so der Vizeminister. Laut Gesetz müssen Goldgräber zwischen 2 und 8 Prozent ihrer Nettoeinnahmen an den Staat abgeben. Die Konzession für die Goldförderung in Paso Yobái hält das kanadische Unternehmen Lampa. Laut Angaben der Zeitung ist Lampa kürzlich an eine paraguayische Firma verkauft worden. (ABC Color)

Asunción: Der paraguayische Rinderbestand geht jährlich um 1 Prozent zurück. Darüber berichtet ABC Color. Der Senacsa-Vorsitzende José Carlos Martín Camperchioli sagte, in diesem Jahr seien 13,5 Millionen Rinder geimpft worden, etwa 700 tausend weniger als im Jahr 2015. Er führte den Rückgang im Viehbestand vor allem auf den Ausbruch von Brucellose in vielen Herden zurück. Er erwarte, dass sich der Bestand mit der eingeführten Brucellose-Impfung wieder erhöhen werden, so Camperchioli. Der paraguayische Rinderbestand hat eine Fortpflanzungsrate von 46 Prozent, Uruguay erreicht 57 und Argentinien 60 Prozent. (ABC Color)

Ayolas: Er wollte sein Boot retten und ertrank dabei. Die Polizei wurde gestern Nachmittag über einen Mann informiert, der im Paraná vor Ayolas im Departament Misiones ertrunken ist. Der 29-jährige Mann aus Ayolas war laut Angaben von Última Hora mit einem Freund auf die Insel Jaguarete’í gefahren, um dort zu campen. Danach hatten sie vergessen, das Boot zu sichern. Um das Boot, das auf den Fluss hinausschwamm, zurückzuholen, warf sich der Mann ins Wasser und ertrank kurz darauf. Gerichtsmediziner ermitteln, warum der Mann ertrank. (Última Hora)

Santa Rosa del Aguaray: FTC springt als Ambulanz ein. Die Anti-Terrrortruppe brachte gestern zwei schwer kranke Kinder aus der Siedlung Yeroky Reka mit dem Helikopter in das Krankenhaus von Santa Rosa del Aguaray. Die Kinder waren infolge einer Viruserkrankung stark dehydriert, wie Última Hora berichtet. Sie kommen aus einer von drei Indigenen- Siedlungen, die abgelegen und schwer zugänglich in der Nähe von Santa Rosa del Aguaray in San Pedro liegen. Die FTC hat in der Nähe auf der Estanzia Toro Veve einen Stützpunkt. Nachdem festgestellt wurde, wie ernst der Zustand der Kinder war, konnte der Helikopter des Militärs für den schnellen Transport eingesetzt werden. (Última Hora)

Asunción: Erziehungsministerium und Unicef starten Lese-Förderkampagne. Das Projekt nennt sich „cuento contigo“ und wird vom Büro der Präsidentengattin unterstützt. Die Ehefrau von Staatspräsident Abdo Benítez, Silvana López de Abdo stellte das Projekt gestern in einer Asuncioner Schule vor, wie Última Hora berichtet. Es richtet sich an Vor- und Primarschüler in 40 staatlichen und vom Staat subventionierten Schulen. Die Idee ist, dass die Kinder einen Monat lang besonders stark im Lesen unterstützt und gefördert werden. Am Ende sollen sie dann selber in der Lage sein, eine Kurzgeschichte in Spanisch oder Guaraní zu malen oder zu schreiben. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef unterstützt die Aktion indem es die Schulen mit Büchern versorgt. (Última Hora)

Asunción: “Yo el Supremo” gibts jetzt in arabisch. Die libanesische Botschaft in Paraguay stellte die Übersetzung des bekanntesten Werkes von Augusto Roa Bastos gestern im Kulturzentrum El Cabildo vor. Der libanesische Botschafter Hassan Hijazi sagte, das Werk werde der arabischen Welt einen Blick in die paraguayische Kultur ermöglichen. Es werde sozusagen als Kulturträger dienen. Übersetzt wurde “Yo el Supremo” von Tarek Abdel Hamid; – einem Libanesen, der seit 1994 in Paraguay lebt. Der Text wird Fußnoten enthalten, in denen besondere Situationen und Orte in Paraguay erklärt werden. Augusto Roa Bastos ist der bekannteste paraguayische Autor. Er gehört auch zu den wichtigsten Schriftstellern Südamerikas. 1989 erhielt er den Cervantes-Preis, – den wichtigsten Literaturpreis in der spanischsprachigen Welt. Im vorigen Jahr, als er 100 Jahre alt geworden wäre, fanden zahlreiche Sonderveranstaltungen zu seinem Gedenken statt. (Última Hora, Wikipedia)