Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 04. Oktober 2021

Horacio Cartes Name ist unter den Akten der sogenannten Pandora Papers entdeckt worden. Der ehemalige Staatspräsident von Paraguay taucht in der Untersuchung auf, die viele der mächtigsten Personen weltweit und ihre Verbindungen zu Offshore-Geschäften in den Pandora Papers aufdeckt. Die größte spanische Tageszeitung „El País“ listet die prominentesten Namen von Lateinamerikanern, die in den Akten auftauchen, heute mit Foto auf ihrer Titelseite, – darunter das Bild von Cartes.
Von internationalen Journalisten auf seine Geschäfte über eine Briefkastenfirma in Panama, namens Dominicana Acquisition S.A angesprochen, ließ Cartes über seine Anwälte erklären, es handele sich um ein legales Geschäft. Die Gesellschaft habe er 2011 dafür benutzt, um für seine Familie ein Appartement in Miami zu kaufen. Die Anwälte fügten hinzu, dass der Erwerb von Immobilien in Florida oder auch anderswo durch diese Art von Unternehmensstruktur im Jahr 2011 eine absolut legale und weit verbreitete Modalität war und bis heute ist. Diese Vorgehensweise beschleunige die Prozesse des Kaufs und Verkaufs von Vermögenswerten. Gleichzeitig ermögliche dieser Modus die geordnete Übertragung der Vermögenswerte auf die Erben, wenn der Eigentümer stirbt, so die Cartes-Anwälte. Im Rahmen einer Änderung des Gesellschaftsrechts in Panama im Jahr 2015 wurden Teile der Gesellschaft Dominicana Acquisition an die drei Kinder von Cartes übertragen.
Die Vertreter der Familie Cartes betonten zudem, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Erklärungen bei den zuständigen Stellen und die Zahlung der Steuern im Zusammenhang mit diesem Vermögen in Ordnung seien. Zudem stellten die Anwälte klar, dass Cartes sowohl bei seinem Amtsantritt als Präsident als auch bei seinem Ausscheiden aus dem Amt dem Rechnungshof der Republik seine Vermögenserklärung vorgelegt hatte. Die panamaische Gesellschaft ist demnach inaktiv, da sie keinen praktischen Zweck mehr erfüllt, weil ihr einziger Vermögenswert, die Wohnung in Florida, verkauft wurde.
Ein Recherchenetzwerk hatte in den vergangenen Tagen in den „Pandora Papers“ die Geschäfte hunderter Politiker und anderer Prominenter mit Scheinfirmen enthüllt. In den sogenannten „Pandora Papers“ stehen Verstrickungen von mehr als 330 Politikern und Amtsträgern aus 91 Ländern. Ob die Geschäfte illegal sind, müssen die Behörden im Einzelfall prüfen. (Hoy/El País/La Nación/Wochenblatt/SWR3)

 

In dieser Woche soll im Nationalkongress der Leiter der Zollbehörde befragt werden. Das hatte laut La Nación in der vorigen Woche das Abgeordnetenhaus beschlossen. Julio Fernández soll demnach vorgeladen werden, um Fragen der Abgeordneten zu beantworten. Um sich darauf vorzubereiten, bekam der Leiter der Zollbehörde wie es die Vorschriften wollen, 5 Tage Zeit. Mehrere Abgeordnete hatten am Mittwoch im Unterhaus den Antrag eingebracht, Fernández vorzuladen. Der Zollamts-Leiter wird des Diebstahls von Containern und Korruption in seiner Behörde beschuldigt. (Archiv ZP-30/Última Hora)

Paraguay und Argentinien wenden ab heute das elektronische Pflanzenschutzmittelzertifikat an. Darüber informiert die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Ab heute führen der Nationale Dienst für Pflanzenschutz und Saatgutqualität, Senave und der argentinische Dienst für Gesundheit und Qualität von Lebensmitteln, Senasa, ein elektronisches System zur Zertifizierung von Pflanzenschutzmitteln ein. Das Ziel ist, den kommerziellen Austausch von Produkten zu erleichtern. Das Zertifizierungssystem mit der Bezeichnung „E-Phyto“ ist am vergangenen Freitag in einer virtuellen Sitzung zwischen den Behörden der nationalen Pflanzenschutzorganisationen beider Länder eingeführt worden. Der Senave-Vorsitzende, Rodrigo González, betonte bei der Gelegenheit, dass einer Hauptvorteile der digitalen Dokumentation darin besteht, dass sie nicht oder nur schwer gefälscht werden kann. „E-Phyto“ ist die Abkürzung für „electronic phytosanitary certificate“. Einfach ausgedrückt sind das die elektronischen Daten, die in einem Pflanzenschutzzeugnis enthalten sind. (IP Paraguay, fao.org)

Nationale Umfrage soll die Situation der Frauen in Paraguay offenlegen. Das Nationale Statistikinstitut, Ine, beginnt heute in Zusammenarbeit mit dem Frauen- und dem Innenministerium mit der Umfrage unter dem Titel „Nationale Erhebung zur Situation der Frauen in Paraguay 2021“, wie IP Paraguay meldet. Zielgruppe sind Frauen im Alter von 18 Jahren und älter. Die Umfrage soll unter anderem Daten über die wichtigsten gesundheitlichen Merkmale der Frauen, ihren Bildungsstand, ihren Beschäftigungsstatus, ob sie mit einem Partner zusammenleben, wie viele Kinder sie haben und wie sich ihr Haushalt zusammensetzt liefern. Teams aus geschulten und ordnungsgemäß ausgewiesenen Fachleuten werden die Datenerhebung in 4 Tausend zufällig ausgewählten Haushalten im ganzen Land durchführen, heißt es. (IP Paraguay)

Das Gesundheitsministerium erinnert an die Beseitigung von Brutstätten der Dengue-Mücke. Aus einem wöchentlichen Bericht geht hervor, dass die Zahl der Dengue-Meldungen gestiegen ist und in den letzten drei Wochen durchschnittlich 151 Meldungen eingegangen sind. Darüber schreibt die Zeitung Hoy. Bisher wurden in Paraguay 13 Tausend 435 Verdachtsfälle gemeldet, von denen sich 1 Tausend 975 als reale Dengue-Fälle herausgestellt haben. In der Liste der am meisten betroffenen Departamente steht Presidente Hayes an erster Stelle mit mehr als 400 bestätigten Fällen. Danach kommt Concepción mit 307 Fällen, gefolgt von Central mit mehr als 270 bestätigten Dengue-Fällen. In den Departamenten Alto Paraugay und Misiones wurden keine Fälle gemeldet. Das Gesundheitsministerium empfiehlt, die Höfe, öffentliche Räume und den Arbeitsplatz täglich zu kontrollieren, um mögliche Brutstätten der Überträgermücke aufzuspüren und zu beseitigen. Dies sei das wirksamste und effizienteste Mittel zur Bekämpfung der Krankheit, so das Ministerium. (Hoy)

Paraguay ist eines der günstigsten Länder der Region, wenn es um den Kauf von Häusern geht. Das sagte der Vorsitzende der paraguayischen Kammer der Immobilienentwickler, Capadei, Raúl Constantino. Darüber schreibt Paraguay.com. In der Fernsehsendung La Lupa gab Constantino an, dass Paraguay nach Bolivien die niedrigsten Immobilienpreise in der Region vorweisen kann. Derzeit hat das Ministerium für Stadtplanung, Wohnung und Lebensraum, Muvh, ein Programm für den Zugang zu einer ersten Wohnung durch eine staatliche Subvention in Höhe von 20 Prozent des Wertes der Immobilie eingeführt. Die Zielgruppe dieses Programms sind Familien mit einem Einkommen von 2 bis 7 Mindestlöhnen. (Paraguay.com)

In Paraguay gibt es jetzt eine Strafvollzugsakademie zur Ausbildung von Gefängnispersonal. Wie die Zeitung La Nación berichtet, hat heute die Eröffnung der ersten Höheren Technischen Lehranstalt für den Strafvollzug stattgefunden. Von nun an müssen Personen, die in den Strafvollzugsanstalten des Landes arbeiten wollen, diesen Kurs absolvieren. Der Lehrplan wird vom Bildungsministerium, Mec, anerkannt. Die Justizministerin, Cecilia Pérez, gab an, dass der Kurs kostenlos ist und zwei Jahre lang dauert. (La Nación)

In Coronel Oviedo sind zwei Soldaten mit mehr als 10 Kilogramm Drogen verhaftet worden. Darüber berichten ABC Color und La Nación. Die zwei Soldaten namens José Roberto Valdez Giménez und Juan Carlos Sosa Acuña sind wegen des Besitzes von 10,8 Kilogramm hochreinem Kokain, das in zehn Broten verpackt war, festgenommen worden. Nach Angaben des Staatsanwalts Osvaldo García, hatten die beiden Männer die Drogen zu Fuß auf der Straße transportiert, als sie von der Polizei kontrolliert wurden. Den beiden Soldaten droht eine Haftstrafe von bis zu 22 Jahren. Der Staatsanwalt erklärte außerdem, dass die Kosten für einen Laib hochreines Kokain sich auf etwa 5 Tausend US-Dollar belaufen. Die gesamte Menge an der nun beschlagnahmten Droge würde also rund 50 Tausend US-Dollar wert sein, so García. (ABC Color, La Nación)