Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 05. Juli 2019

Filadelfia: Gestern hat im Gebäude der Departamentsregierung von Boquerón ein Diskussionstreffen zum Bau der Ruta Transchaco stattgefunden. Zu dem Treffen waren etwa 80 Personen erschienen. Der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation Arnoldo Wiens und der Verantwortliche für Wegebauten im Ministerium stellten das Projekt vor. Die Fernstraße 9 soll zwischen dem Großraum Asunción und Villa Choferes del Chaco vierspurig ausgebaut werden. Während eine neue zweispurige Straße gebaut wird, soll die bisherige Straße weiter genutzt werden können. Diese muss während der Bauarbeiten unterhalten werden. Die neue Straße soll 7 Meter breit sein, mit jeweils 2,5 Metern Standstreifen an beiden Seiten. Laut den Plänen wird die Asphaltdecke 12 Zentimeter dick sein. Unter der Straße sollen Rohre verlegt werden, die die Glasfaserleitungen der Telefongesellschaften aufnehmen können. Alle 7,5 Kilometer wird es eine Verbindung zwischen beiden Fahrspuren und damit eine Wendemöglichkeit geben. In regelmäßigen Abständen soll die Straße außerdem Wildtiertunnel enthalten, in denen Tiere die Straße unterqueren können. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass die Überprüfung der Bauarbeiten, die sogenannte Fiscalización, äußerst wichtig sein werde. Der Bürgermeister von Filadelfia, Holger Bergen, wies darauf hin, dass die Asphaltierung der Nordgrenze zwischen Loma Plata und Filadelfia, die bisher nicht in den Plänen vorkommt, vom Stadtrat zu einem besonders wichtigen Anliegen erklärt worden ist. Der Bürgermeister von Loma Plata, Walter Stöckl, gab zu bedenken, dass bessere Straßen die Zuwanderung in den zentralen Chaco weiter fördern würden, mit zusätzlichen Herausforderungen in verschiedenen Bereichen. Es gab zahlreiche Fragen und Ankündigungen zu anderen Bauprojekten, wie die Wasserleitung vom Paraguayfluss, die Energieversorgung des Chacos, eine Zugverbindung von Carmelo Peralta nach Pozo Hondo, und weitere. Neben dem Neubau der Fernstraße 9 sind momentan folgende Projekte geplant: die Reparatur der Asphaltdecke zwischen Pozo Colorado und Concepción, der bereits im Bau befindliche biozeanische Korridor, die Asphaltierung der Fernstraße 12, die am Pilcomayo entlang nach General Bruguez führt, der Bau einer zweiten Paraguayflussbrücke bei Chaco-i, die Asphaltierung der „Ruta de la Leche“, und der vierspurige Ausbau der Straße zwischen der Remanso-Brücke und Puerto Falcon. (Treffen bei Gobernación, 04.07.2019, 17:00-18:30)

 

Fortín Nanawa: Beim ehemaligen Chacokriegs-Stützpunkt Nanawa hat gestern eine besondere Feier stattgefunden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurden zum 86. Jahrestag der zweiten Schlacht von Nanawa, Verbesserungsarbeiten eingeweiht. Mit dabei waren Staatspräsident Mario Abdo Benítez und der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens. Bei dem Stützpunkt ist ein ehemaliger Bunker in ein unterirdisches Museum umgestaltet worden. Außerdem wurden neue Kriegs-Fundstücke, die nach wie vor in der Gegend zu finden sind, ausgestellt. Der Stützpunkt Nanawa liegt auf dem gleichnamigen Viehzuchtbetrieb, an dem Weg, der von Pozo Colorado nach General Díaz führt. (ABC Color)

Arroyito, Departament Concepción: Heute sind es 5 Jahre seit der Entführung von Edelio Morínigo. In Gedenken an ihn gibt es – wie schon am vorigen Jahrestag – heute eine Messe im Beisein von Angehörigen und Kameraden. Der Polizist war am 5. Juli 2014 an einem dienstfreien Tag mit Freunden auf die Jagd in Richtung Rio Aquidabán gegangen, als selbsternannte paraguayische Volksarmee, EPP ihn entführte. Am Jahrestag sprachen Reporter von Última Hora mit den Angehörigen und Weggefährten von Morínigo über jenen Tag. Die Mutter erinnert sich daran, dass die Freunde ihres Sohnes noch am selben Tag zurückkamen und Edelio zurückgelassen hatten. Erst am nächsten Tag hätten sie erfahren, dass ihr Sohn entführt wurde. Das letzte Lebenszeichen von Edelio Morínigo gab es im Oktober 2014, als die EPP ein Video zusammen mit dem ebenfalls entführten Jugendlichen Arlan Fick veröffentlichte. Im November hatten die Entführer der Regierung eine Frist zur Freilassung von inhaftierten EPP-Mitgliedern gesetzt und gedroht, Morínigo umzubringen, wenn die Regierung nicht den Anweisungen folge. Sie verstehe die Motive nicht, sagte Frau Obdulia de Morínigo den Reportern. – Warum die EPP ihren Sohn als Kriegsgefangenen bezeichne, wo wir Friedenszeiten haben. Die Ehefrau des Entführten, Elisa de Morínigo, sagte, ihr Leben verlaufe seit jenem 5. Juli wie in einer Warteschleife. Es sei, als sei er erst gestern verschwunden, sagte sie; und sprach kurz über die Pläne, die sie als jungverheiratetes Paar gehabt hatten. Sie erwarte eine Nachricht von der EPP über den Verbleib ihres Mannes, – egal, ob die Nachricht gut oder schlecht sei. Als Ehefrau eines Unteroffiziers erhält Frau Morínigo Unterstützung von Polizeikollegen und deren Familien. (Última Hora)

Asunción: Senatoren billigen Gesetzänderung über Untersuchungshaft. In der Debatte ging es gestern im Oberhaus darum, Änderungen an einem Artikel eines Gesetzes aus der Strafprozessordnung vorzunehmen, wie Paraguay.com schreibt. Das Projekt gibt klarere Vorgaben für Richter bei der ersten Vernehmung von verdächtigen Straftätern und bringt 8 Alternativen zur Untersuchungshaft ins Spiel. Es war in den Kongress eingebracht worden, wegen der chronischen Überbevölkerung und daraus folgenden Konflikten in paraguayischen Haftanstalten. Außerdem wurde neu darüber befunden, für welche Straftaten es keine Alternative zum Gefängnis gibt. Das sind laut dem Entwurf jeglicher Fall von sexuellem Missbrauch und Entführung. Als nächstes müssen die Abgeordneten über die Gesetzänderung befinden. (Paraguay.com)

Asunción: Menschenrechtler, Künstler und Umweltaktivist. Das alles war Joel Filártiga. Und Arzt. Joel Filártiga verstarb heute früh im Alter von 86 Jahren, wie Paraguay.com berichtet. Bekannt wurde er vor allem für seinen Kampf gegen die Menschenrechtsverletzungen unter Präsident Alfredo Stroessner, nachdem sein Sohn Joelito 1976 von der Geheimpolizei des Regimes getötet worden war. Der Arzt leitete in Ybycuí eine Klinik und war auch Künstler. Als Arzt sah er zudem die Probleme, die die auf Ackerfeldern angewandten Chemikalien im menschlichen Körper verursachen. Er führte darüber Studien durch und nahm öffentlich Stellung gegen krankmachende Gifte im Agrarsektor. (Paraguay.com, Wikipedia)

Villeta: Das Unternehmen Bolpar hat neue Fabrikanlagen eingeweiht. Wie das Nachrichtenportal „Economía Virtual“ berichtet, nahm an der Feier im Industriepark von Villeta auch die Ministerin für Industrie und Handel, Liz Cramer, teil. Eingeweiht wurden neue Maschinen im Wert von 2 Millionen US-Dollar, die die Firma gekauft hat, um ihre Produktion auszuweiten. Die Firma Bolpar stellt seit mehr als 40 Jahren Verpackungsmaterial aus dem sogenannten Kraftpapier her. Kraftpapier ist eine Papiersorte mit besonders hoher Festigkeit. Bolpar stellt etwa 50 Millionen Papiersäcke und -tüten pro Jahr her, unter anderem für die Zementfabrik INC und für diverse Holzkohle-Hersteller. (Economía Virtual, Wikipedia)