Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 05. November 2020

Das Unterhaus hat die Schaffung von 4 neuen Distrikten gebilligt. Darüber schreibt Última Hora. Das Projekt sieht vor, dass im Departament Boquerón der Distrikt „Boquerón“ mit Sitz in der Kolonie Neuland gegründet wird, in Presidente Hayes der Distrikt „Nueva Asunción“, in Concepción „Itakua“ und in Paraguarí „Colonia General Barrientos“. Der Distrikt „Nanawa“ im Departament Presidente Hayes soll zudem erweitert werden. Das Projekt geht nun an den Senat. ABC Color schreibt, außer dem geplanten Distrikt Boquerón würde keiner der Orte die Bedingungen für einen Distriktstatus erfüllen.
Mehrere der Abgeordneten kritisierten das Projekt. Sie beanstandeten, dass auf die Schnelle Distrikte gegründet würden, statt die bestehenden Distrikte zu stärken. Zudem würde neuen Ausgaben zugestimmt, obwohl ein Tag zuvor noch davon gesprochen wurde, die Geldverschwendung zu kürzen, hieß es von Kritikern. Abgeordnete Kattya González meinte, die meisten dieser angestrebten Distrikt-Schaffungen könnten nicht gerechtfertigt werden. Sie würden lediglich vorangetrieben, um politische Ämter zu schaffen, so González. Das Projekt zur Schaffung von zwei weiteren Distrikten in San Pedro wurde aufgeschoben. (Última Hora/ABC Color)

 

Marito verabschiedet Gesetz für kostenloses Studium an der Una. Darüber schreibt ABC Color. Absolventen aus staatlichen und subventionierten Schulen können damit kostenlos an staatlichen Universitäten und Hochschulen studieren. Die Änderung wurde seit Mitte Jahr von zahlreichen Studenten der 8 staatlichen Universitäten im ganzen Land gefordert. Mit dem Gesetz sind sowohl die Eintrittskurse als auch das Studium für bestimmte Studenten kostenlos. Außer Absolventen von staatlichen und subventionierten Schulen sollen auch andere davon profitieren, die beweisen können, dass sie finanziell minderbemittelt sind. Welches da die Grenzen sind und wie das bewiesen werden soll, soll in den nächsten 3 Monaten von der Exekutive ausgearbeitet werden, wie die Zeitung schreibt. Die zusätzlichen Kosten durch wegfallende Studentengebühren sollen mit Fonacide-Fonds gedeckt werden. Mit dem Gesetz wird auch eine neue Verteilung der Fonacide-Gelder festgelegt. 7 Prozent davon müssen künftig an staatliche Universitäten gehen. (ABC Color)

Die Abgeordneten billigen Annahme von EU-Hilfsgeldern. Es besteht aus fast 50 Millionen Euro, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Sie sollen dem staatlichen Sozialhilfesystem „Vamos“ zugutekommen. Die Summe ist Teil eines unterstützen, wie IP-Paraguay bekanntgab. Die 50 Millionen Euro sind Teil eines Paketes, das weitere fast 40 Millionen Euro für eine künftige Bildungsreform in Paraguay vorsieht. Ob die Regierung das Geld annimmt, liegt nun bei Staatspräsident Mario Abdo Benítez, der darüber befinden muss.
An dem Sozialhilfesystem “Vamos” sind 27 Institutionen beteiligt, darunter staatliche Stellen und Sozial-Dienste privater Natur, die eine breite Palette an Leistungen bieten. Dazu gehören, die Verbesserung der Gesundheitsbetreuung von Mutter und Kind, die Begleitung von Erwachsenen bei sozialen Problemen, Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche und Frauen. Außerdem soll daran gearbeitet werden, dass Informationen, die die Sozialleistungen betreffen, transparent gestaltet und für jedermann, gleichermaßen zugänglich gemacht werden. Das System wurde bereits in den ersten Distrikten vorgestellt, – auch in Mariscal Estigarribia. (IP-Paraguay)

Gesundheitspersonal macht Krankenbesuche in Irala Fernández. Eine Ärztin besucht zusammen mit einigen Mitarbeitern diejenigen Bewohner des Distrikts, die nicht imstande sind, zu der staatlichen Arztpraxis vor Ort zu kommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur, IP-Paraguay berichtet, besucht das Team ältere Menschen, solche, die bettlägerig sind oder aus anderen Gründen nur schwer transportiert werden können. Außerdem nimmt das Gesundheitspersonal Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren vor und überprüft Impfbüchlein oder – Ausweise. Als vor 2 Wochen Bewohner aus Siedlungen des Distriktes Teniente Manuel Irala Fernández die Transchaco sperrten, hatten sie unter anderem vom Gesundheitsministerium gefordert, das Personal bei dem lokalen Gesundheitsposten aufzustocken. (IP-Paraguay/Archiv ZP-30)

In Laguna Negra sollen zwei Wasserreserven angelegt werden. Das kündigte der Bürgermeister von Mariscal Estigarribia gestern nach einem Treffen in der Siedlung Belén an. Zwischen der Distriktverwaltung und den Siedlern wurde ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht vor, zwei Sammelstellen für 75 tausend Kubikmeter Wasser einzurichten. – Eine im Süden in Belén und eine weiter nördlich in der Siedlung Canaán. Unterstützt wird das Vorhaben von der Organisation Pro Comunidades Indígenas. Das Geld wird von dem staatlichen Umweltsanierungsdienst, SENASA kommen. Das Bürgermeisteramt betonte, das gesamte Projekt sei in Abstimmung mit den Bewohnern geplant worden. In Laguna Negra wohnen rund 900 Familien der Guaraní Ñandeva in 14 Siedlungen. (Fb.: Muni. Mcal. Estigarribia)

Großbrand bei Matratzenfabrik im Großraum Asunción. Wie ABC Color berichtet, hatte die Fabrik im südlichen Fernando de la Mora im Stadtteil Cuatro Mojones etwa um Mitternacht begonnen zu brennen. Die Ursache ist bislang unbekannt. Die Feuerwehr hat die ganze Nacht mit den Flammen gekämpft, die heute Morgen schließlich unter Kontrolle gebracht werden konnten. Es handelt sich um die Matratzen Fabrik „Inmapol“ an der Straße „Avenida Defensores del Chaco“. Betroffen waren vor allem 3 Lagerräume der Fabrik. Den Angaben der Eigentümer zufolge sind die materiellen Schäden sehr groß. Die Feuerwehr äußerte sich zufrieden darüber, dass anliegende Wohnungen vom Feuer verschont geblieben sind, und es keine Menschenopfer gegeben habe. Die Struktur der Gebäude muss nun abgerissen worden, um die Abkühlungsarbeit abschließen zu können, hieß es von der Feuerwehr. Einige Mitarbeiter der Fabrik erzählten, dass sie bei der Arbeit gewesen waren, als sie eine laute Explosion gehört hatten. Sie waren hinausgelaufen und die Flammen gesehen. Daraufhin hatten sie die Feuerwehr gerufen. (ABC Color)

36 Lince-Polizisten haben sich einem Alkohol-Test unterziehen müssen. Hintergrund ist eine Anzeige von einer Frau aus dem Asuncioner Stadtteil Ricardo Brugada. Sie behauptet, ihre 7-jährige Tochter sei bei einer Polizeioperation in ihrem Stadtteil durch einen Schuss eines Lince-Polizisten am Bein verletzt worden. Das Mädchen war sofort ins Trauma-Krankenhaus eingeliefert und ist mittlerweile schon wieder entlassen worden. Danach hatte die Mutter Anzeige erstattet. Von der Polizei hieß es, es habe eine Operation der Sondereinheit Lince in dem Stadtteil gegeben. Wie auf einem viralen Video zu sehen ist, zog die Operation viele Schaulustigen an, darunter ein 7-jähriges Mädchen, das angeblich von einem Lince-Beamten angeschossen wurde. Sie wurde mit einem Polizeiwagen ins Krankenhaus gebracht. Als die Polizei jedoch das Mädchen abholte, war kein Lince-Beamter mehr vor Ort, hieß es von dem lokalen Kommissariat. Eine Staatsanwältin verordnete Alkoholtests sowie Nitrit- und Nitrat-Tests für die 36 Lince-Beamten, die an der Operation beteiligt gewesen waren, um herauszufinden, ob – und wenn ja – welches von ihnen der mutmaßliche Schütze ist. (ABC Color)

In Alto Paraná ist ein als gefährlich eingestufter Drogenschmuggler festgenommen worden. Wie ABC Color schreibt, konnte der Brasilianer bei einer Durchsuchung auf einem ländlichen Betrieb in Itakyry gefasst werden. Der 38-jährige Vilmar Dos Santos wird in Brasilien wegen internationalem Drogenhandel, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Datenfälschung gesucht. Von den brasilianischen Behörden wird Dos Santos als sehr gefährlich angesehen. Außerdem laufen im Nachbarland 32 Gerichtsprozesse gegen den Festgenommenen – 9 wegen Mordes. Der Brasilianer soll demnächst nach Brasilien abgeschoben werden. Er wird voraussichtlich in Foz do Iguazú der brasilianischen Bundespolizei übergeben werden. (ABC Color)