Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 06. Juli 2020

78 neue Covid-Fälle vom Wochenende. Das hat Gesundheitsminister Julio Mazzoleni auf Twitter bekanntgegeben. Am Samstag waren von rund 1.800 Proben 42 positiv getestet worden. Davon 2 ohne bekannte Ansteckungsroute, jeweils einer in Asunción und in Luque. Am Sonntag wurden von fast 2.000 Proben 36 positiv getestet, 9 ohne bekannte Ansteckungsroute. Zudem wurde ein weiterer Todesfall registriert. 35 Personen werden im Krankenhaus behandelt, 5 davon auf Intensivstation. Insgesamt haben sich am Wochenende 53 Personen von Covid19 erholt. (Twitter Julio Mazzoleni)

 

Erstes Semester schließt mit Deflation. Den dritten Monat in Folge verzeichneten die Lebenshaltungskosten einen Rückgang, statt Verteuerung, wie Última Hora aus dem aktuellen Bericht der Zentralbank zitiert. Demnach fielen die Preise für die wichtigsten Lebensmittel und anderen Konsumgüter im Juni um 0,4 Prozent, – und ergaben eine Deflation. Zum Ende Juni beträgt die Gesamt-Inflation -0,8 Prozent, – oder andersherum gesagt 0,8 Prozent Deflation. Im selben Zeitraum 2019 gab es 1,6 Prozent Verteuerung. Schaut man die Daten genauer an, sieht man, dass im Juni 2020 vor allem Rindfleisch noch billiger wurde. Teurer wurden dagegen Backwaren, Milchprodukte und Reis, Nudeln, Eier und Öle. (Última Hora)

Paraguay hat den libanesischen Botschafter einbestellt. Hassan Hijazi muss sich heute im Außenministerium einem Antrag stellen, wo Paraguay den Libanon auffordert, sich für die Sicherheit der paraguayischen Vertretung einzusetzen. Laut Angaben der Zeitung Hoy ist der Hintergrund ein Vorfall vom Samstag. Dann war der paraguayische Botschafter in dem vorderasiatischen Land, Osvaldo Bittar, auf dem Botschaftsgelände, wo er auch wohnt, von einem Unbekannten beschimpft und bedroht worden. Bittar hatte den Vorfall bei der hiesigen Polizei gemeldet; aber statt eine Anzeige in die Wege zu leiten, war der Diplomat auch dort beschimpft worden. Nach Aussagen des paraguayischen Botschafters war der Angreifer ein Familienmitglied eines hochrangigen Beamten im libanesischen Regierungspalast. (Hoy)

Gesundheitsministerium verbietet Import und Vertrieb von „Wundermittel“ gegen Krankheiten. Es handelt sich um die als „Miracle Mineral Supplement“, – kurz auch MMS – bekannte Lösung, wie die Zeitung Hoy aus der Resolution des Gesundheitsministers zitiert. Dort werden die Einfuhr des Mittels, der Vertrieb, Verkauf und die Nutzung von MMS verboten. Auch das Zusammenstellen von Produkten, die Natriumchlorid und Säuren enthalten, wird untersagt – Mit Hinweis auf die gefährlichen Nebenwirkungen, die die Einnahme der Produkte bringen kann. Die Resolution kündigt zudem an, dass die Gesundheitsüberwachungsbehörde die Werbung und den Verkauf des Mittels überprüfen und Routinekontrollen in Apotheken durchführen wird.
Die Werbung und der Erfinder des Mittels, Jim Humble, versprechen mit der Einnahme von MMS wahre Wunder: Für AIDS, Hepatitis A, B und C, Malaria, Herpes, Tuberkulose, die meisten Krebsformen und viele weitere ernste Erkrankungen, gibt es demnach nun die Lösung. Nicht nur die paraguayischen Behörden, sondern davor auch die US-Lebensmittel und Arznei-Behörde, sowie die deutschen Behörden warnten vor den gefährlichen und möglicherweise lebensbedrohlichen Nebenwirkungen von MMS. Diese Substanz wird normalerweise als Desinfektionsmittel bei der industriellen Wasseraufbereitung und als Bleichmittel für Textilien eingesetzt. In zahlreichen Ländern wird es allerdings mittlerweile gern von Kranken als Wundermittel genutzt, seit Jahren vielfach auch in Paraguay. Neuerdings versprechen sich viele auch durch MMS eine Heilung von Covid 19 oder einen Schutz vor der Viruserkrankung.
Das Mittel enthält die Chemikalie Natriumchlorit – nicht zu verwechseln mit Natriumchlorid, Kochsalz. Wird Natriumchlorit in Wasser gelöst und mit einer Säure vermischt, bildet sich das Chlordioxid. Auf wissenschaftlichen Studien basierende Institutionen warnen vor dessen Einnahme. Es bestünden keine ausreichenden wissenschaftlichen Untersuchungen, die den Nutzen belegen können, den die Werbung verspricht, so die Experten. (Hoy/www.verbraucherzentrale.de/Resolution vom MSPBS, 30. Juni 2020.)

Maquila-Unternehmen haben im Juni Waren im Wert von insgesamt 44,5 Millionen US-Dollar exportiert. Das meldet das staatliche Nachrichtenportal IP Paraguay. Die 44,5 Millionen Dollar sind 29 Prozent weniger als was im Juni 2019 durch Exporte an Devisen eingenommen worden war. Der Gesamtwert der ersten Jahreshälfte 2020 beläuft sich auf rund 265,4 Millionen US-Dollar. Das sind 26 Prozent weniger als im gleichen Jahreszeitraum 2019. Rund 40 Prozent der exportierten Ware im Juni stammt aus dem Textilsektor. Fast 23 Prozent waren Autoteile. 88 Prozent der Maquila-Exporte gingen in Mercosur-Länder. Aktuell sind 212 Unternehmen in Paraguay unter der Maquila-Regelung aktiv. Dort bekommen insgesamt mehr als 18.400 Menschen Arbeit. (IP Paraguay)

Gestern vor 6 Jahren ist Edelio Morínigo von der EPP entführt worden. Wie Paraguay.com berichtet, wurde mit den Familienangehörigen und Freunden des Polizisten gestern eine Gedenkmesse gefeiert. Morínigos Mutter, Obdulia Florenciano bat die Behörden darum, Edelio nicht zu vergessen und sich stärker für den Fall zu interessieren. Morínigo war am 5. Juli 2014 an einem dienstfreien Tag mit Freunden auf die Jagd in Richtung Rio Aquidabán gegangen, als Mitglieder der selbsternannten paraguayische Volksarmee, EPP ihn entführten. Das letzte Lebenszeichen des Polizisten gab es im Oktober 2014, als die EPP ein Video zusammen mit dem ebenfalls entführten Jugendlichen Arlan Fick veröffentlichte. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

Berta Rojas bereitet erstes virtuelles Konzert vor. Wie Última Hora meldet, soll die Darbietung der renommierten paraguayischen Gitarristin morgen, den 7. Juli ab 19 Uhr auf ihrer Facebookseite live mitverfolgt werden können. Rojas lebt in Boston in den USA und wird das Konzert von ihrer Wohnung aus bringen. Dabei wird sie die besten Stücke ihres Repertoires vortragen. Bei der Gelegenheit werden auch andere Musiker ihre Werke vortragen. (Última Hora)

Der López Palast wird in dieser Woche grün beleuchtet sein. Und zwar in Erinnerung an den Internationalen Transplantationstag, der am 9. Juli begangen wird. Seit gestern und bis Samstag wird der Regierungspalast grün beleuchtet. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Direktor des Nationalen Instituts für Amputation und Transplantation, Gustavo Melgarejo, erinnerte an die Wichtigkeit der Organspende und hob als positive Nachricht hervor, dass unser Land in der Zeit der Pandemie null Todesfälle von Patienten habe, die auf der Warteliste stehen, oder schon ein Organ gespendet bekommen haben. Die Initiative der Exekutive sei ein Zeichen der Unterstützung für die genannte Gesundheitseinrichtung. Melgarejo sagte gegenüber ABC, dass die Institution seit diesem Jahr über die Ressourcen verfüge, um Sensibilisierungskampagnen zu finanzieren, die die Bedürfnisse sichtbar machen und die Menschen motivieren, sich als Spender zu registrieren. Melgarejo erinnerte daran, dass momentan 57 Patienten eine Nierentransplantation benötigen, 5 auf eine Leber warten, 5 auf ein gesundes Herz hoffen, und 112 eine Hornhaut benötigen. (ABC Color)

Die nächste Volkszählung in Paraguay findet im August 2022 statt. Wie ABC Color schreibt, wird das 5-jährige Unterfangen insgesamt 43 Millionen US-Dollar kosten. Nach dem gescheiterten Versuch einer Volkszählung im jahr 2012 wird der Prozess nun erneut eingeleitet. In der letzten Woche fand die erste Sitzung der Nationalen Volkszählungskommission statt. Die nächste nationale Volks- und Wohnungszählung in unserem Land ist für August 2022 geplant, nach dem Dekret Nr. 3620, das von Präsident Mario Abdo Benitez im Mai unterzeichnet wurde. Das nationale Statistikbüro kündigte an, dass die ersten Arbeiten bereits begonnen haben. Auch die Migrationskomponente soll diesmal in Betracht gezogen werden, heißt es. (Abc Color)