Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 06. November 2019

Die staatliche Hafen- und Schifffahrtsbehörde sieht Handlungsbedarf wegen der niedrigen Wasserstände in den Flüssen. Man werde über das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation beim Kongress beantragen, die Situation zum Notstand zu erklären, sagte der ANNP-Vorsitzende, Carlos González im Interview mit Última Hora-Reportern. Vertreter der Behörde hatten sich gestern mit Vertretern des Privatsektors darauf geeinigt, dass die Situation besondere Maßnahmen erfordert. Wenn der Kongress den Notstand erklärt, würden mehr Gelder frei werden, um an den kritischsten Stellen der großen Flüsse so ausbaggern zu können, dass Schiffe wieder ungehindert fahren können.
Die ANNP hat bereits 1,5 Milliarden Guaraníes bereitgestellt. Das decke aber lediglich die Kosten für einen Monat, so González. In der Hafen- und Schifffahrtsbehörde geht man davon aus, dass die Baggerarbeiten mindestens 2 Monate dauern werden. Ab heute soll bei Pilar ein weiterer Bagger zum Einsatz kommen. Um den Paraguayfluss wieder schiffbar zu machen, sollen zudem weiter nördlich 2 Bagger eingesetzt werden. Reedereien kassieren eine Sondergebühr von 100 bis 200 US-Dollar pro Container, weil die Schiffe wegen des niedrigen Wasserstandes derzeit weniger Container laden können als sonst. Betroffen sind vor allem die Exporte von Reis, Fleisch und Zucker. (Última Hora)

 

Der niedrige Pegel des Paraguayflusses beeinträchtig auch den Import von Autos. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, konnten die Neuwagenimporteure in den letzten Wochen etwa 1 tausend 500 Fahrzeuge nicht ins Land bringen, weil der Transport auf dem Paraguayfluss nicht mehr möglich ist. Vom Verband der Neuwagenimporteure hieß es, seit einer Woche könne man nicht mehr Autos im Hafen von Asunción abladen. Jährlich würden etwa 35 tausend Autos importiert, davon kämen 20 tausend über den Wasserweg nach Asunción. Die Importeure laden jetzt die Fahrzeuge im Hafen von Pilar ab und transportieren sie von da aus auf dem Autotransporter an ihren Bestimmungsort. (ABC Color)

Bürgermeisteramt von Filadelfia lockert Bestimmungen für Wasserverkäufer. Wie die Munizipalität auf Facebook bekanntgibt, gilt ab sofort nicht mehr die Anmeldepflicht für Personen oder Unternehmen, die Trinkwasser verkaufen wollen. Trotzdem soll die Abteilung für Gesundheit und Hygiene die Qualitätskontrollen bei Trinkwasser fortsetzen. Die Regelung gilt, bis sich die Situation nach Regenfällen wieder normalisiert hat. Das Bürgermeisteramt empfiehlt der Bevölkerung, beim Wasserkauf Qualitätskontrollen des Wassers anzufordern. (Facebook Muni Filadelfia)

In San Antonio haben Anwohner begonnen, das Ufer am Paraguayfluss zu säubern. Gestern sammelte eine Gruppe von 10 Personen den Müll ein, der mit dem sinkenden Wasserstand in dem Flussbett sichtbar wird. Heute und auch in den nächsten Tagen wird weitergemacht, wie Última Hora berichtet. Der Aktion haben sich die städtischen Werke des Bürgermeisteramtes angeschlossen. Beim Einsammeln werde der Müll getrennt, vor allem in Säcken für Plastik und Glas, wie es heißt. Laut Angaben der Initiatoren, soll die Sammlung ein Anfang sein, als Auftakt für eine Groß-Aktion, die für den 24. November geplant ist. Im Süden von Asunción führt der Bach Guazú durch Ñemby, San Lorenzo, Teile von Villa Elisa und San Antonio. Wiederholt wurden die Behörden bereits auf die Unmengen von Müll aufmerksam gemacht, die sich in dem Bach ansammeln und in den Paraguayfluss geleitet werden. (Última Hora)

Streik im Standesamt beendet. Nach 15 Tagen konnten die streikenden Beamten zu einer Einigung mit der Regierung gelangen, wie Paraguay.com heute berichtete. Ab Januar 2020 sollen die Beamten eine Gehaltszulage und vertraglich zugesicherte Boni bekommen. An dem Streik hatten sich über 500 staatliche Bedienstete beteiligt. Das hatte zu erheblichen Verzögerungen in der Ausstellung von persönlichen Ausweis-Dokumenten geführt. Seit heute früh wird im zentralen Standesamt wieder gearbeitet. (Paraguay.com)

Óscar González Daher darf sein Haus verlassen, um auf Arbeit zu gehen. Wie die Zeitung ACN Paraguayo berichtet, hat ein Gericht entschieden, dass González Daher von Montag bis Freitag, von 8 bis 20 Uhr sein Haus verlassen darf, um seiner Arbeit nachzugehen. Der ehemalige Leiter des Magistraturgerichtes ist wegen Amtsmissbrauch angeklagt worden. Er war 10 Monate im Hochsicherheitsgefängnis der Polizei untergebracht, danach wurde er in Hausarrest entlassen. (ADN Digital)

Die Kreditzinsen der Banken sind gesunken. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color, unter Berufung auf die Zentralbank. Demnach sanken die Zinsen im Durchschnitt um einen halben Prozentpunkt, auf 14,8 Prozent zum Ende September. Die gesunkenen Zinsen waren vor allem eine Folge davon, dass der Leitzins der Zentralbank in diesem Jahr von 5,25 auf 4 Prozent gesenkt wurde. Zinsen für Kontoüberziehung und auf Kreditkarten, sowie Guthabenzinsen, stiegen dagegen leicht an. Für Guthaben zahlen die Banken im Durchschnitt 4,8 Prozent Zinsen. (ABC Color)

Die Anzahl von jugendlichen Verkehrstoten nimmt zu. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora, unter Berufung auf die Behörde für Verkehrsaufsicht. Im Jahr 2017 gab es in Paraguay etwa 1 tausend 200 Verkehrstote. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Motorradfahrer. Die Behörden zeigten sich alarmiert über die zunehmende Anzahl von Jugendlichen Verkehrstoten. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass Jugendliche häufig vor dem 18. Lebensjahr bereits Motorrad fahren, heißt es in dem Bericht. Auffallend an der Statistik war auch die Geschlechterverteilung: den Angaben der Zeitung zufolge sind 80 Prozent der Verkehrstoten Männer. (Última Hora)

Expräsident Horacio Cartes ist zu Besuch in Israel. Wie die Zeitung La Nación berichtet, wurde Cartes zur Technologiekonferenz Autm 2019 in Jerusalem eingeladen. In seiner Rede, die der ehemalige Staatspräsident auf Englisch hielt, sprach er sich dafür aus, die paraguayische Jugend zu fördern, weil sie ein wichtiges Kapital im Land sind. Die Unternehmensgruppe Cartes hat das Unternehmen „HC Innovations“ gegründet, an dem auch der ehemalige Minister für Industrie und Handel, Gustavo Leite, beteiligt ist. HC Innovations hat zum Ziel, Studium und Forschung zu unterstützen. Zu dem Zweck hat das Unternehmen ein Abkommen mit der hebräischen Universität von Jerusalem geschlossen. (La Nación, hcinnovations.com.py)

In Loma Plata sind gestern kleine Bibliotheken im Freien eingeweiht worden. Wie das Bürgermeisteramt auf Facebook berichtet, sind die Glaskästen mit Büchern auf den öffentlichen Plätzen in Loma Plata gestern ihrer Bestimmung übergeben worden. Das Projekt kam zustande, weil die Munizipalität einen Wettbewerb der Organisation „Iberbibliotecas“ gewonnen hat. Die Bibliotheken enthalten Bücher für alle Altersgruppen, erklärte Bürgermeister Walter Stöckl. (Facebook Muni Loma Plata)