Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 06. Oktober 2020

Im Gerichtsverfahren um den missglückten Kauf von sanitären Gütern aus China ist es zu einer richterlichen Entscheidung gekommen. Darüber berichtet Última Hora. Das Verfahren war vom Gesundheitsministerium angestrebt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte es gegen vier Funktionäre des Ministeriums eingeleitet, Sie hatten mit der Vergabe von Aufträgen, der Zuteilung von Pflegemitteln und in der Verwaltung des Ministeriums zu tun. Der zuständige Richter ordnete gestern an, dass Gesundheitsminister Julio Mazzoleni den Hauptverantwortlichen für 30, die anderen drei Beschuldigten für 20 Tage unbezahlt vom Dienst suspendiert.
In dem Fall geht es um Unregelmäßigkeiten im Einkauf von Pflegemitteln aus China, die das Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte. Der Auftrag war an die zwei Unternehmen Imedic SA und Eurotec SA gegangen, die – wie sich später herausstellte – beide dem Ferreira-Klan um den Unternehmer Justo Ferreira gehören. Dem Geschäftsmann und seinen Angehörigen wird vorgeworfen, dass sie zu Beginn der Pandemie versucht haben, das öffentliche Gesundheitswesen mit medizinischen Hilfsgütern zu versorgen, indem sie Ware illegal von China eingeführt und an den Staat verkauft haben. Der Rechnungshof hatte in einem Untersuchungsbericht in 13 Punkten Unregelmässigkeiten in der Formulierung der Ausschreibungsbedingungen und in der Vergabe des Kaufauftrages aufgeführt. Die Behörde für öffentliche Auftragsvergabe, DNCP war für die Vergabe zuständig gewesen. Am Ende hatte das Gesundheitsministerium den Kauf suspendiert und den Auftrag an die Ferreira-Unternehmen aufgekündigt. Die Entscheidung des Richters, die drei Verantwortlichen aus dem Gesundheitsministerium lediglich für begrenzte Zeit vom Dienst zu suspendieren, wurde von Kritikern als zu lasch bezeichnet. (Última Hora)

 

Einkäufer haben gestern Pedro Juan Caballero überflutet. Davon berichtet ABC Color. Demnach wurden in der Grenzstadt zum ersten Mal nach 7 Monaten die grösseren Einkaufszentren wieder geöffnet. Es wird geschätzt, dass damit etwa 5.000 Menschen wieder auf Arbeit gehen können. Die Mitarbeiter der Einkaufszentren empfingen ihre Kundschaft mit grosser Freude, Gesang und Tanz, schreibt die Zeitung. Trotz langer Schlangen mit Personenabstand und Pflichthändewaschen sowie -temperaturmessen strömten die Menschen in die Einkaufszentren. Auch aus Brasilien waren zahlreiche Shopping-Touristen einkaufen gekommen. Schon von den frühen Morgenstunden an standen sie vor den Türen der Einkaufszentren Schlange. Stadtbewohner hatten am Wochenende selbst die Absperrung an der Grenze weggeräumt. Nun wird lediglich darauf gewartet, dass die Grenzöffnung offiziell wird, heisst es. (ABC Color)

Der Pilcomayo ist bei Pozo Hondo 40 Zentimeter tief. Die Breite des Flusses wird aktuell mit 8 Metern gemessen, wie ABC Color schreibt. Durch den Meyer-Kanal fliesst weiterhin Wasser in das Flussbecken auf Chaco-Gebiet. Bewohner der Gegend von Pozo Hondo haben sich darüber sehr besorgt gezeigt. Bislang liefern die Tiefbrunnen dort noch genügend Wasser, was einigen Viehzüchtern eine grosse Hilfe ist. Anderen sterben die Rinder. Beamte des dortigen Quartiers der nationalen Streitkräfte würden ihnen mit Wasser helfen, ihre Rinder zu retten, betonte ein Bewohner der Gegend, und bezeichnete sie als anonyme Helden in der Dürre. (ABC Color)

Senatoren rufen zu Landbesetzungen auf. Wie ABC Color berichtet, haben sich die Senatoren von Fernte Guasú, Hugo Richer und Sixto Pereira sowie der Senator der Partei Partido Democrático Progresista, Pedro Santa Cruz gestern mit Anführern von Bauerngruppen getroffen. Es handelt sich um Gruppen von sogenannten landlosen Bauern, die seit 8 Jahren ein Grundstück des Betriebs “Agroganadera Pindó SA” in Ybyrarobaná im Departament Canindeyú illegal besetzen. Diese Sojabauern würden ihnen ihre Ländereien wegnehmen. Deswegen würden sie sie vertreiben und landesweit massiv ihre Ländereien besetzen, sagte Senator Richer bei dem Treffen. Senator Santa Cruz seinerseits rief die sogenannten Bauern dazu auf, sich zusammenzutun um weiter gegen Organisationen wie die ländliche Vereinigung Paraguays ARP und den Industrieverband UIP zu kämpfen. Sie seien Vertreter der Sojabauern. Deshalb müsse man sie im ganzen Land konfrontieren, so Santa Cruz. (ABC Color)

Gestern sind 533 Neuinfektionen bestätigt worden. Das meldet IP Paraguay unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Das ist etwa ein Viertel der 2.000 getesteten Proben. Ausserdem wurden gestern 18 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung gemeldet. Fast 700 Menschen wurden dagegen nach einer Corona-Erkrankung für gesund erklärt. (IP Paraguay)

Gipfel der 3 Staatsgewalten für indigene Angelegenheiten. Der Präsident des Nationalkongresses, Óscar Salomón kündigte gestern laut ABC Color an, dass sich Vertreter der Exekutive, der Legislative und der Justiz zusammensetzen würden, um über zahlreiche Angelegenheiten der indigenen Bevölkerung zu beraten. Führer von indigenen Siedlungen haben von der Regierung gefordert, dass in 5 Siedlungen Stromleitungen gelegt werden. Ausserdem sollen 35 weitere Siedlungen in verschiedene Regierungsprogramme aufgenommen werden oder bei dem Plan der öffentlichen Bauten im kommenden Jahr berücksichtigt werden. Der Kabinettschef des Landespräsidenten Ernesto Villamayor sagte, die Regierung verpflichte sich dazu, den Anliegen der Siedlungen entgegenzukommen. (ABC Color)

Nach dem Ende der Lockerung von Corona-Maßnahmen in Phasen, können nun auch Schwimmbäder wieder öffnen. Das Gesundheitsministerium warnt aber vor zu großen Menschenansammlungen. Wie auch bei anderen privaten Zusammenkünften sollten laut Gesundheitsprotokoll auch bei privaten Poolpartys nicht mehr als 12 Personen zusammenkommen, die Gastgeber miteingeschlossen. Es gäbe keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass das Virus beim Schwimmen und Plantschen im Wasser übertragen werde, so Frau Doktor Adriana Amarilla vom Gesundheitsministerium. Vielmehr könne es bei Körperkontakt zu Ansteckungen kommen. Deshalb sei das zu vermeiden, so die Ärztin in einem Interview in Radio Monumental. Sie empfiehlt sowohl im Wasser als auch im Außenbereich von Schwimmbädern, einen Mindestabstand von 2 Metern einzuhalten und außerhalb des Wassers einen Nasen-Mundschutz zu tragen. (Paraguay.com)

Der Nullpunkt der paraguayischen Fernstrassen hat nun Koordinaten. Wie ABC Color schreibt, wurde dazu eine Plakette vor dem Heldenpantheon in der Asuncioner Altstadt angebracht. Die Koordinaten wurden von einem Geographie-Ingenieur ausgemessen und festgelegt und sind auf der Plakette festgehalten. Von dort aus werden die Kilometer der nationalen Fernstraßen gemessen. Dass das Pantheon der Nullpunkt ist, wurde bereits 1962 per Gesetz festgelegt. Vorher hatten einige Fernstrassen andere Nullpunkte. Die entsprechenden “Nullpunkt-Steine” sind bislang nicht entfernt worden – einer davon ist an der Strasse Pettirossi im Zentrum Asuncións angebracht. Er war früher der Nullpunkt der Fernstrasse 1 und 2. (ABC Color)