Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 07. Februar 2018

Asunción: Regierung und Unternehmer einigen sich auf neue Frachtpreise. Gestern Abend haben sich Vertreter der Regierung, des Produktionssektors und Transportunternehmer auf neue Frachtpreise geeinigt und damit den LKW-Fahrer-Streik beendet. Das gab die Zeitung Última Hora bekannt. Ein Sprecher des Transportsektors kündigte an, ab heute seien die Streiks beendet. Die LKW-Fahrer würden wieder an die Arbeit gehen. Laut Angaben des Sprechers der Produzenten werden die Frachtpreise um 10 Prozent erhöht. Von 240 Guaraníes pro Tonne pro Kilometer steigt der Preis damit auf 264 Guaraníes pro Tonne pro Kilometer. Da in den vergangenen zwei Streikwochen schon vielerorts geerntet wurde, gäbe es auf den Feldern, in den Lagerräumen und in den Fabriken große Mengen an Ware, die auf den Transport wartet. Die Transportunternehmer hatten gegen die Zulassung von Bitrenes im Norden des Landes protestiert, die zum Transport der Sojaernte aus Brasilien an den Hafen von Concepción gedacht war. Damit wären zahlreiche nationale Unternehmen wettbewerbsunfähig geworden. Deshalb wurde zeitgleich auch eine Erhöhung der Frachtpreise gefordert. Die Zulassung der Bitrenes hat die Regierung um ein Jahr verschoben. (Última Hora)

 

Kolonie Río Verde: Ein Staatsanwalt hat gestern das Entführungsopfer Bernhard Blatz besucht und befragt. Darüber berichtete Última Hora. Blatz habe nicht die erhofften Informationen über die weiteren Entführungsopfer Edelio Morínigo und Félix Urbieta geben können. Er hätte die beiden keinmal getroffen, sagte Blatz. Der 23jährige erklärte, er genieße im Moment das gute Essen zuhause und die Möglichkeit, sicher zuhause schlafen zu können. Er wolle so schnell wie möglich wieder arbeiten. Franz Hiebert ist nach wie vor im Asuncioner Krankenhaus Centro Médico Bautista. Er habe Angstzustände und es ginge ihm noch nicht gut, berichtet die Zeitung. Er habe die vier Monate in Gefangenschaft sitzend auf einem Baumstamm oder in einer Hängematte verbracht, erklärte Hiebert. Sie seien angekettet gewesen und ihnen seien die Augen verbunden worden. Bei den seltenen Gelegenheiten, wo sie nicht Augenbinden getragen hätten, seien ihre Entführer vermummt gewesen. (Última Hora)

Mariscal Estigarribia: Am Montagabend hat ein Lastkraftwagen in der Nähe der Ortschaft Virgen del Rosario für einen Stromausfall gesorgt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, fuhr der LKW am Weg zwischen Virgen del Rosario und Campo Alegre einen Leitungsmast um. Die Stromleitung sei auf den Zaun gefallen und hätte auch hier Schäden verursacht, heißt es in dem Bericht. Der Fahrer habe Fahrerflucht begangen. (ABC Color)

Asunción: Regierung und Bauern einigen sich auf vorgezogene Übergabe von Landmaschinen. Der Bauernführer Jorge Galeano sagte nach Gesprächen im Landwirtschaftsministerium gegenüber Última Hora, 30 Traktoren, die eigentlich erst im März übergeben werden sollten, würden am kommenden Freitag geliefert. Bei weiteren Punkten, wie zum Beispiel der Verteilung von Lebensmitteln, sei man sich noch nicht einig. Die Bauern wollen heute bis vor das Ministerium und das Institut für ländliche Entwicklung Indert marschieren. Sie fordern die Lieferung der im vergangenen Jahr von der Regierung zugesagten Beihilfe in Form von Lebensmittelpaketen und Landmaschinen. Für heute Gegenabend wurde ein weiteres Treffen mit Regierungsvertretern anberaumt. (Última Hora)

Pedro Juan Caballero: Die Antidrogenpolizei hat in der Nähe von Pedro Juan Caballero eine Drogenfabrik ausgehoben. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, wurden bei der Gelegenheit etwa zweitausend 500 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt. Ein Teil der Ware sei sofort vernichtet worden, ein anderer Teil sei in die Polizeizentrale gebracht worden, um sie dort zu wiegen. Neben dem Rauschgift wurden auch zahlreiche Pressen entdeckt, wie sie für die Verpackung von Marihuana verwendet werden. Es wird davon ausgegangen, dass ein großer Teil der Drogen nach Brasilien gebracht wurde. (Última Hora)

Asunción/Broomfield, USA: Die US-Firma Ball plant den Bau einer Fabrik für Getränkedosen in Paraguay. Wie die Firma auf ihrer Internetseite bekanntgibt, sollen in der Fabrik in Asunción ab Ende 2019 Getränkedosen aus Aluminium hergestellt werden. Die Fabrik solle vor allem für Kunden produzieren, mit denen langfristige Lieferverträge geschlossen würden, so die Firma. Für Paraguay und die umliegenden Länder wird für die kommenden Jahre eine erhebliche Steigerung im Konsum von Erfrischungsgetränken in Aluminiumdosen erwartet. Die Firma Ball wurde vor mehr als 130 Jahren gegründet, und ist heute weltweiter Marktführer im Verkauf von Getränkedosen aus Aluminium. Ball ist auch bekannt als der Hersteller von Einmachgläsern. (La Nación, www.denverpost.com, www.ball.com)

Quebec: Ein paraguayischer Karikaturist heuert bei Netflix an. Wie die Zeitung La Nación berichtet, wurde Melquiades Melgarejo, auch bekannt als Melki, angestellt, um sich an der Produktion einer Zeichentrickserie zu beteiligen. Wie Melki gegenüber Radio Nacional erklärte, wird er für die Serie „F steht für Familie“ die Hintergründe der Comics zeichnen. Melki stammt aus Yby Yau in Concepción. Nach seinem Schulabschluss hatte er eine Zeitlang Karikaturen für die Zeitung „Noticias“ gemalt. Später zog er nach Kanada, wo er unter anderem für das Internetportal „Yahoo“ Karikaturen zeichnete. (La Nación, ABC Color)

Asunción: Frau vergisst Enkel in einem Stadtbus. Eine Frau hat gestern früh beim Aussteigen aus einem Bus in Asunción ihren 11-jährigen Enkel vergessen, der mit ihr unterwegs war. Darüber berichtete die Zeitung Última Hora. Als die Frau merkte, was geschehen war, ging sie umgehend zum Büro der Straßenpolizei und bat um Hilfe. Die Straßenpolizei verfolgte den Bus und konnte ihn stoppen. Wenige Minuten später kamen Oma und Enkel wieder zusammen. (Última Hora, Wochenblatt)

Asunción: Schauspieler und Filmproduzenten unterzeichnen historisches Abkommen. Die Schauspielervereinigung von Paraguay UAP, das paraguayische Theaterzentrum Cepate und der Verband der Fernseh- und Filmproduzenten Campro haben ein Abkommen über künftige Zusammenarbeit geschlossen. Die Zeitung Última Hora bezeichnete das Abkommen als historisch und zitierte dabei den Vorsitzenden der Schauspieler-Vereinigung, Éver Enciso. In dem Text werden die Rahmenbedingungen für die Arbeit von Schauspielern formuliert. Enciso sagte, der Text sei deshalb so wichtig, weil darin Schauspieler in Paraguay erstmals offiziell als Angestellte anerkannt und wobei auch deren Rechte formuliert werden. Dem Abkommen zufolge bekommt ein Schauspieler für eine Mitarbeit in einer Werbung zwischen 300 und 600 tausend Guaranies. Laut Angaben des Verbands-Vorsitzenden von Produzenten, Ricardo Arriola arbeiten in der Film- und Fernsehproduktion viertausend Personen als Angestellte. Jährlich würden in der Branche 180 Millionen Dollar Umsatz erzielt. (Última Hora)