Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 07. Juni 2019

Asunción: Der Senator Dionisio Amarilla ist gestern abgesetzt worden. Darüber berichtet ABC Color. Die Mehrheit der Kollegen von Amarilla im Senat stimmte nach einer sechsstündigen Sitzung dafür, dass der Politiker wegen Einflussnahme gehen muss. Amarilla wird zur Last gelegt, dass er seinen Einfluss geltend gemacht hat, damit der Sicherheitsdienst eines Freundes für die Überwachung der IPS-Einrichtungen angeheuert wird. Die umstrittene Ausschreibung ist inzwischen zurückgezogen worden. Amarilla ist in zwei Jahren der dritte Senator, der von seinen Kollegen abgewählt wird. Ein vierter Senator war der Absetzung durch einen Rücktritt zuvorgekommen. Den Posten von Amarilla im Senat wird der PLRA-Generalsekretär Eusebio Ramón Ayala einnehmen. (ABC Color)

 

Filadelfia: Verdächtiger im Mordfall Feliciano Martínez stellt sich. Das bestätigte Helmut Adrian von der interkolonialen Untersuchungsgruppe gegenüber Radio ZP-30. Nach dem 29-jährigen Mann war seit Mittwochabend gefahndet worden. Ángel Albino Arriola Enciso hatte nach den Erkenntnissen der Ermittler am Mittwochabend im Stadtteil Amistad von Filadelfia seinen Schwager, und Pressesprecher der Departamentsregierung Boquerón, Feliciano Martínez, erschossen, und war danach auf einem Motorrad geflohen. Laut Adrian hatte der Leiter der Ermittlerbrigade den Verdächtigen gekannt und gestern telefonisch auf ihn eingeredet, damit er sich stellt. Gestern Nachmittag hatte sich Arriola im Beisein seines Anwaltes den Behörden zur Verfügung gestellt. (Statement von Helmut Adrian im AJ)

Ñemby: Schwerer Verkehrsunfall auf der südlichen Zufahrtsstraße. Bei der Abfahrt nach Ytororó kam ein Geländewagen von seiner Spur ab und fuhr in eine Menschengruppe, die an einer Haltestation auf den Bus wartete, wie Paraguay.com berichtet. Laut Angaben der Polizei wurden mindestens 2 Personen von dem Wagen erfasst und verletzt. Eine starb auf dem Weg ins Krankenhaus, die andere Person wurde mit schweren Verletzungen ins Hospital eingeliefert. Laut Angaben des Chauffeurs hatte er die Kontrolle über den Wagen verloren, als er einem Brennstoffbehälter ausweichen wollte, der mitten auf der Straße gelegen hatte. Bei dem Manöver waren die Reifen auf der Fahrbahn ins Rutschen geraten, weil dort großflächig Benzin verschüttet war. (Paraguay.com)

Asunción: Die paraguayischen Deviseneinnahmen durch Rindfleischexporte sind bis Mai um 66 Millionen US-Dollar gesunken. Darüber berichtet die Zeitung La Nación unter Berufung auf den Tiergesundheitsdienst Senacsa. Demnach wurden zwischen Januar und Mai 12 Prozent weniger Einnahmen durch Rindfleischexporte erzielt wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Gründe sind eine geringere Exportmenge und niedrigere Preise auf dem Weltmarkt. Die Menge der Fleischexporte sank im gleichen Zeitraum um nur 3 Prozent. Mehr als 70 Prozent der Exporte gingen nach Chile und Russland. (La Nación)

Azotey, Departament Concepción: Schwester des verschwundenen Krankenpflegers fordert Lebenszeichen von EPP. Die Angehörigen von Bernardo Gómez Candado fürchten, dass er von der selbsternannten paraguayischen Volksarmee entführt wurde, die in dem Gebiet operiert. Der 36-jährige war am 10. Mai auf der Estanzia La Gringa verschwunden, wo die EPP schon mehrere Male zuschlug. Dort war der Vermisste in einem Wald mit seinem Onkel auf Jagd unterwegs, als sich die beiden kurzzeitig trennten um nach Wild zu suchen. Seither gibt es kein Lebenszeichen mehr von Gómez.
Im Radiosender Monumental gab die Schwester des Vermissten ein Interview, wo sie über die Ungewissheit sprach. In dem Gebiet, wo der Krankenpfleger verschwunden ist, hatte die Sondereinheit FTC 15 Tage lang nach Gómez gesucht. Danach war der Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben worden. Bernardo Gómez kommt aus der Siedlung Zanja Morotĩ, die zum Distrikt Azotey gehört. In der Stadt arbeitete er in einem Gesundheitszentrum. (Última Hora)

Asunción: Paraguays Einwohner produzieren sechseinhalb Kilogramm Elektroschrott pro Person im Jahr. Wie das Nachrichtenportal Economía Virtual berichtet, sind im Jahr 2017 im Land etwa 44 Millionen Kilogramm an kaputten Elektrogeräten entsorgt worden. Damit liegt Paraguay leicht über dem weltweiten Durchschnitt in der Produktion von Elektroschrott. Das Mercosur-Parlament will sich jetzt mit dem Thema befassen. Zu dem Zweck sollte sich heute Vormittag eine Kommission des Parlaments in Asunción treffen. (Economía Virtual, itu.int)

Asunción: Seit heute findet das Oldtimerrennen „Großer Preis von Paraguay“ statt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, starten etwa 50 Wagen zu dem dreitägigen Ereignis. Der symbolische Start fand gestern Abend beim Einkaufszentrum Mariscal López statt. Die Teilnehmer kommen aus Paraguay, Argentinien, Brasilien, Uruguay und Deutschland. Die Rennstrecke führt von Asunción nach Encarnación, von da aus nach Ayolas, wieder nach Encarnación und zurück nach Asunción. Das älteste Auto, das für das Oldtimer-Rennen eingeschrieben wurde, ist ein Chevrolet Bel-Air aus dem Jahr 1950. Aus dem zentralen Chaco nehmen vier Teams an dem Rennen teil. (ABC Color, Facebook „Club de Vehículos Antiguos del Paraguay“)

Ciudad del Este: Der Grenzhandel leidet unter der Bargeldkrise mit Brasilien. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, nehmen brasilianische Banken im Moment nicht Bargeldsendungen aus Paraguay an. Finanzminister Benigno López und Zentralbankchef José Cantero haben sich in dieser Woche über das Thema mit ihren Amtskollegen aus Brasilia unterhalten. Deren Angaben zufolge gibt es von der brasilianischen Regierung keine Anweisung, die Bargeldsendungen zu blockieren.
Die privat geführten Banken seien lediglich angehalten worden, ihre Bargeldströme besser auf Geldwäscheaktivitäten zu kontrollieren, hieß es. Dazu müssen die paraguayischen Behörden genauer dokumentieren, wie viele Einkaufstouristen aus Brasilien nach Paraguay kommen. Diese Daten sollen in der kommenden Woche übermittelt werden. Aus Paraguay werden jährlich Real-Banknoten im Gegenwert von 2,8 Milliarden US-Dollar nach Brasilien gebracht. Das Geld stammt vor allem von brasilianischen Käufern, die in den paraguayischen Grenzstädten einkaufen und in bar bezahlen. (ABC Color, Archiv ZP30)

Asunción: Im staatlichen Traumakrankenhaus gehen die Arzneimittel und Pflegevorräte aus. Darauf haben die Fachkräfte an dem Krankenhaus hingewiesen. Im Gespräch mit Reportern von Paraguay.com sagten Vertreter des Personals, das Problem bestehe darin, dass zu wenig Geld für den Kauf wichtiger Versorgungsmittel da ist. Nahezu die Hälfte der im Haushaltsplan veranschlagten 24 Milliarden Guaraníes für das Krankenhaus sei inzwischen gekürzt worden. Notwendige Wartungen müssten deshalb warten und es herrsche Personalmangel. Von den 11 Betten auf der Kinder-Intensivstation könnten aufgrund der bestehenden Probleme nur noch 6 gebraucht werden, heißt es. (Paraguay.com)