Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 07. März 2018

Blumental, Kolonie Fernheim: Wasser um mehr als 10 cm gestiegen – Dorfbewohner helfen sich gegenseitig. Wie der Dorfschulze von Blumental, Herr Albert Isaak gegenüber Radio ZP-30 sagte, steigt das Wasser im Dorf Blumental immer noch. Die Dorfbewohner versuchen ihre Häuser mit Blockaden aus Sand vor dem Hochwasser zu schützen. In einigen Häusern ist aber wohl schon Wasser eingedrungen. Nach den starken Regenfällen der letzten Tage, fließt das Wasser vor allem aus dem Westen Richtung Blumental. Die Bewohner suchen zurzeit nach Möglichkeiten, um das Wasser vor dem Dorf abzuleiten. Lange war es in der Gegend noch trocken gewesen. Im Februar fielen dann 480 Millimeter Regen und in den letzten Tagen nochmal 280 Millimeter. Sodass es innerhalb eines kurzen Zeitraums circa 680 Millimeter regnete. Die Situation im Dorf Blumental steht Beispielhaft für viele Regionen im Chaco. Gestern wurde unter anderem über die Lage in den mit ASCIM kooperierenden Siedlungen berichtet. Dort scheint die Situation noch nicht kritisch zu sein. Nach Angaben des Administrators der Nivacle-Gemeinschaft CNU, Alfredo Lorenzo, sind allerdings längere Strecken der Wege überschwemmt und teilweise unpassierbar. Anders sieht es aber in der an CNU angrenzenden Ortschaft Primer Intendente aus, wo etwa 9 Häuser im Wasser stehen. Da diese Familien aufgrund der Wegzustände auch von der Außenwelt abgeschnitten sind, hat die Departamentsverwaltung von Boquerón beschlossen, den Weg zumindest teilweise aufzuschütten. In einigen Gegenden des Chaco regnete es seit November mehr als 1.000 Millimeter. In anderen Regionen fehlt es immer noch an Wasser, heißt es. (Albert Isaak/Archiv Radio ZP-30)

 

Asunción: In Paraguay gibt es zu viele Rechtsanwälte. Das geht aus einer Umfrage hervor, die im Auftrag des Arbeitsministeriums unter 112 verschieden großen Kanzleien durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden der Presse in dieser Woche präsentiert. Demnach kann hierzulande nur ein Viertel der Studenten, die ein Studium der Rechtswissenschaften absolvieren, damit rechnen, später eine Anstellung als Anwalt zu bekommen. Laut Ansicht des Vorsitzenden der Hochschule für Rechtswissenschaften, Rubén Galeano, entscheiden sich viele Jugendlichen Anwalt zu werden, wegen des Ansehens und des sicheren Einkommens, den der Beruf scheinbar bietet. Dabei würden sie nicht in Betracht ziehen, dass die meisten Anwälte in Paraguay selbstständig sind. Der größte Arbeitgeber für Anwälte in Paraguay ist der Staat, der Juristen in der Staatsanwaltschaft und im Gericht anstellt. Private große Kanzleien, die viele Anwälte einstellen gebe es in Paraguay kaum, so Galeano. Jungen Menschen, die Anwalt werden möchten, rät der Hochschulpräsident deshalb, schon vor dem Studium zu prüfen, ob sich später eine eigene Kanzlei aufbauen lässt, um dann einen sicheren Job zu haben. Auffällig sei, wie viele Anwälte zu den Jobmessen kommen, sagte Enrique López vom Arbeitsamt gegenüber Última Hora. Da die Gerichtsprozesse sich oft verzögern, müssten viele Anwälte lange auf ihr Honorar warten und seien dadurch gezwungen, sich zwischenzeitlich eine andere Arbeitsstelle zu suchen. Solche Leute setze man gern in Call-Centern ein, weil sie dort die für Anwälte wichtige erlernte Redegewandtheit und klare Ausdrucksweise anwenden können. (Última Hora)

Asunción: Im Kongressgebäude hat gestern eine öffentliche Anhörung zum Thema „gleichgeschlechtliche Ehe“ stattgefunden. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, war der Anlass eine Aufforderung des Interamerikanischen Menschenrechtshofes, der die amerikanischen Länder aufgefordert hatte, ihre Gesetzgebung dahingehend zu ändern, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit der traditionellen Ehe zwischen Mann und Frau gleichgestellt würden. Die Rechtsanwältin Neyly Casillas erklärte, die Aufforderung sei des Menschenrechtshofes sei für kein Land bindend. Die anwesenden Abgeordneten verpflichteten sich, sich weiter für den Schutz der paraguayischen Verfassung und damit für die Ehe zwischen Mann und Frau einzusetzen. (Última Hora)

Asunción: Der Neuseeländische Handelminister David Parker besucht Paraguay. Wie das Nachrichtenportal der Regierung, IP Paraguay berichtet, wird Parker sich heute (Mittwoch) mit dem Außenminister Eladio Loizaga treffen, um das 25jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern zu feiern. Da Paraguay gegenwärtig die Präsidentschaft des Mercosur innehat, soll auch über ein Handelsabkommen zwischen Neuseeland und dem Mercosur beraten werden. Neuseeland gehört zu den kleineren Handelspartnern Paraguay. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern belief sich in den letzten Jahren auf durchschnittlich 1,5 Millionen US-Dollar. Neuseeland kaufte aus Paraguay Lebensmittel und verarbeitete Landwirtschaftsprodukte, während Paraguay von dem Inselstaat Maschinenteile, zum Beispiel für Flugzeuge oder für Waagen kauft. (IP Paraguay)

Asunción: Das Magistraturgericht wird einen Richter und eine Staatsanwältin vor Gericht stellen. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, sollen der Richter Alcides Corbeta und die Staatsanwältin Raquel Fernández angeklagt werden, weil sie die Untersuchung des Mordfalls am PLRA-Politiker Rodrigo Quintana nicht vorangetrieben hatten. Konkret geht es darum, dass die Telefondaten vom Zeitpunkt des Mordes nicht untersucht worden waren. Der PLRA-Politiker war in den frühen Morgenstunden des 1. April 2017 in der Parteizentrale von einem Polizisten erschossen worden. Wegen der Proteste gegen die Verfassungsänderung zur Wiederwahl des Präsidenten war die Polizei ohne entsprechende richterliche Anordnung in das Gebäude eingedrungen. Der Gerichtsprozess soll unter anderem klären, wer den Befehl zur Stürmung des Gebäudes gegeben hat. (Última Hora)

Luque: Fünf Verletzte nach Unfall bei illegalem Autorennen. Auf der Straße Silvio Pettirossi in Luque hat ein Autofahrer gestern Abend fünf Personen angefahren, als er bei hoher Geschwindigkeit einem anderen Auto auswich und auf den Seitenstreifen geriet. Beide Autofahrer hätten an einem Autorennen teilgenommen, das auf der Straße veranstaltet wurde, berichtet die Zeitung Última Hora, unter Berufung auf den Polizeibericht. Ein Alkotest bei dem 20-jährigen Unfallfahrer zeigte negativ. zwei der fünf Opfer, die dem Geschehen vom Seitenstreifen aus zugesehen hatten, wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. (Última Hora)

Paso Yobai: 13-jähriger stirbt in Goldmine. Am späten Montagabend ist ein Teenager bei San Antonio im Distrikt Paso Yobai, Departament Guairá durch einen Stromschlag ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich laut Angaben des Nachrichtenportals El Informante Guairá, kurz vor Mitternacht in einer Goldmine, wo der Junge auf seinen Bruder wartete, der in der Mine als Tagelöhner arbeitet. Der 13-Jährige hätte offenbar einen Stecker berührt, der an eine Maschine angeschlossen war, und erlitt dabei einen elektrischen Schlag, wie der Minenbesitzer Crispino Armoa berichtete. Der Junge wurde noch in ein Krankenhaus transportiert, aber jede ärztliche Hilfe kam zu spät. (El Informante Guairá)

Paso de Patria: Bei Bauarbeiten in Paso de Patria sind menschliche Knochen gefunden worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtete, hätten Bauarbeiter in Paso de Patria ein Loch für eine Abwassergrube ausgehoben, als sie auch Knochenreste stießen. Insgesamt wurden sieben menschliche Schädel und andere Knochen gefunden. Einige der Schädel werden zur näheren Untersuchung ins Kriminallabor der Staatsanwaltschaft geschickt. Vor drei Jahren waren in Paso de Patria, in der Nähe des Zusammenflusses der Flüsse Paraguay und Paraná, ähnliche Knochenfunde gemacht worden. Ältere Bewohner der Ortschaft erklärten, es habe Anfang des 20. Jahrhunderts in der Gegend eine Gelbfieberepidemie gegeben. Aus Angst vor einer Ausbreitung der Krankheit seien die Toten schnell in Massengräbern beerdigt worden. (ABC Color)

Encarnación: In Encarnación soll eine Militärschule wiedereröffnet werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, handelt es sich um die frühere Militärschul „Coronel Juan Francisco López“, die zwischen 1979 und 1995 in Encarnación funktioniert hat. Heute sei in dem Gebäude eine Schule für Unteroffiziere untergebracht, die verlegt werden soll. Wie ehemalige Militärs erklärten, besteht bereits ein Plan der Streitkräfte, in dem Gebäude den sogenannten „Bachillerato“ anzubieten. Zusätzlich zu den regulären Schulfächern sollten auch Fächer im Bereich des Personalwesens angeboten werden. Schüler, die die Internatsschule besuchen, seien von weiterem obligatorischen Militärdienst befreit, heißt es in dem Bericht. (ABC Color)

Concepción: Landrat gibt Geld zurück, das zu viel bezahlt wurde. Ramón Giménez, der in der Gobernación von Concepción die Abteilung Kultur und Bildung leitet, zahlte einen Teil seines Gehalts zurück, weil er der Meinung war, dass es ihm nicht zusteht. Er hatte einige Tage nicht gearbeitet, wie er zur Begründung sagte. Die Zeitung Última Hora berichtete, dass es sich um eine Million 500 tausend Guaranies handelt, die die Departamentsregierung nun an eine katholische Schule in der Pilcomayozone spendete. (Última Hora/Wochenblatt)