Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 07. November 2017

Asunción: Verbrechen an Pablo Medina wird Gegenstand eines Dokumentarfilms. Die niederländisch-paraguayische Investigativ-Journalistin Pamela Kalkman ist seit vergangener Woche im Land um Recherchen für ein Filmprojekt durchzuführen, wie ABC-Color berichtete. Kalkman, die Politikwissenschaften in Amsterdam studierte, begleitete den Beginn des Prozesses gegen Vilmar “Neneco” Acosta, der als Auftraggeber der Ermordung des ABC-Color-Reporters Pablo Medina derzeit vor Gericht steht. Sie habe sich für den Fall interessiert, weil er den Stoff liefere um einen Film darüber zu drehen, wie organisiertes Verbrechen und Politik Hand in Hand gehen, sagte Kalkman gegenüber ABC-Color. Für die Recherchen reiste die Journalistin nach Ypejhú und an den Tatort in Villa Ygatimí. Pablo Medina war über 16 Jahre Korrespondent der Tageszeitung ABC-Color in Curuguaty. Seine Enthüllungen über die Verstrickungen des ehemaligen Bürgermeisters von Ypejhú, Vilmar Acosta, sollen ausschlaggebend für den Anschlag gewesen sein. Im Zuge des Gerichtsprozesses hat die Verteidigung von Acosta darum gebeten, dass die Freundin des Angeklagten, die Abgeordnete Cristina Villalba, als Zeugin zu seinen Gunsten aussagt. Weil sie Gesetzgeberin ist, findet die Befragung heute im Abgeordnetenhaus statt. (ABC-Color, Wochenblatt)

 

Asunción/Buenos Aires: Paraguay hat momentan die höchsten Fleischpreise im Mercosur. Darüber berichtete die argentinische Zeitschrift „Valor Carne“ vor einigen Tagen. In Paraguay sei vor allem durch ein sinkendes Angebot von Rindern, der Durchschnittspreis um zwei Prozent gestiegen, auf 3 Dollar 38 Cent pro Kilogramm. In Brasilien dagegen war der Preis, vor allem bedingt durch einen schwachen Real, und eine gesunkene Inlandsnachfrage, um mehr als drei Prozent gesunken. Die Zeitschrift geht davon aus, dass der Preisverfall in Brasilien noch stärker gewesen wäre, wenn das Unternehmen JBS nicht sieben Schlachthöfe in Mato Grosso do Sul hätte stilllegen müssen. Durch die höheren Fleischpreise in Paraguay sei es für die Schlachthöfe hierzulande schwieriger, beim Export noch Geld zu verdienen, hieß es. (www.valorcarne.com.ar)

Asunción: Die Vergabe von Krediten und damit die wirtschaftliche Entwicklung wird durch die politische Situation im Land nicht beeinträchtigt. Diese Ansicht vertritt der Chef-Volkswirt der Zentralbank, Miguel Mora. Gegenüber ABC Color sagte Mora, die politische Situation sei der drittwichtigste Einfluss-Faktor, wenn es um die Vergabe von Krediten in Paraguay gehe. Größeren Einfluss hätten die allgemeine wirtschaftliche Situation und das Wetter. Laut Angaben der Zentralbank ist die Menge der vergebenen Kredite in den letzten Monaten kontinuierlich angestiegen, und liegt jetzt 5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Insgesamt haben die Banken und Finanzgesellschaften 71 Billionen Guaranies in Form von Krediten ausgeliehen. Das sind im Durchschnitt etwa 10 Millionen Guaranies pro Einwohner. Kredite von Kooperativen sind von dieser Statistik ausgenommen, da Kooperativen nicht von der Zentralbank überwacht werden. (ABC Color)

Asunción: Die Zentrale für die Abwicklung von Schecks wird nur noch bis Ende Monat Schecks akzeptieren, die nicht nach dem neuen Standartformat erstellt wurden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Im März war in einem Dekret vorgegeben worden, welche Größe Schecks haben müssen und wo sich die Elemente eines Schecks befinden müssen. Das Ziel ist, die Schecks digital und automatisiert einlesen zu können. Schecks, die nicht dem Standardformat entsprechen, könnten allerdings nach wie vor bei der Bank, wo sie ausgestellt werden, eingelöst werden, gab die Zentralbank bekannt. Die Abwicklung, das heißt die Erfassung von handgeschriebenen Schecks und die Eingabe der Daten in ein digitales System, ist in diesem Jahr von der privaten Firma Bancard übernommen worden. In Paraguay werden jährlich etwa 10 Millionen Schecks ausgestellt und eingelöst. (ABC Color)

Asunción: Die geplanten Baggerarbeiten beim Pilcomayofluss sind immer noch nicht an die Baufirmen übergeben worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat die Pilcomayo-Kommission die Ergebnisse der Ausschreibung vor einem Monat an das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation übergeben. Das Ministerium müsse nun die finanziellen und legalen Aspekte auswerten und danach formell die Aufträge vergeben, sagte der Leiter der Pilcomayo-Kommission, Óscar Salazar. Das sei bisher aber noch nicht geschehen. (ABC Color)

Concepción: In Concepción sind gestern zwei Personen festgenommen worden, weil sie einen Tapir erlegt haben. Da das Tier als vom Aussterben bedroht gilt und deshalb unter Schutz steht, könnten die Täter angeklagt werden, gegen das Umweltgesetz Nummer 716 verstoßen zu haben, wie die Zeitung Última Hora berichtete. Die beiden verhafteten Männer arbeiten für eine Werft am Paraguayfluss. Sie behaupten, das Tier nur aus dem Wasser gezogen und es zum Hafen gebracht zu haben. Vermutlich wurde das Tier vorher angeschossen und ertrank in dem Fluss. Der tote Tapir wiegt 250 Kilogramm. Er wurde an die Fakultät für Veterinärwissenschaften der Una übergeben. Die Staatsanwaltschaft untersucht den Fall. (Última Hora)

Asunción: In der Nähe vom botanischen Garten sollen zwei Wohn-Hochhäuser gebaut werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sollen die Zwillingstürme mit den Namen „The Forest“ und „The Forest 2“ im kommenden Jahr gebaut werden. Die insgesamt 84 Wohnungen sollen zwischen 90 und 120 Quadratmeter groß sein. In einem Gemeinschaftsbereich sollen Schwimmbecken, Grillstelle und ein Fitnessraum zur Verfügung gestellt werden. Die zuständige Baufirma „Paraguay Development“ hat in den letzten 5 Jahren in Paraguay etwa 50 tausend Quadratmeter Wohnfläche im Hochpreis-Segment gebaut. Zusätzlich baut und verwaltet die Firma Einkaufszentren. (ABC Color)

Asunción: Der Schlachthof „Frigomás“ bietet seit einigen Monaten Büffelfleisch zum Kauf an. Darüber berichtet das Nachrichtenportal „Infonegocios“. Wie der Geschäftsführer von Frigomás erklärte, ist das Angebot noch gering, da in Paraguay verhältnismäßig wenig Büffel gezüchtet werden. Im ganzen Land gibt es etwa 16 tausend Büffel. Wie es in dem Bericht heißt, hat Büffelfleisch 50 Prozent weniger Kalorien und 30 Prozent weniger Cholesterin als Rindfleisch. Bisher wird Büffelfleisch vor allem in 5 Supermärkten in Asunción angeboten. (Infonegocios.com.py)

Ciudad del Este: Spanier suchen Touristenattraktionen in Ostparaguay auf. Eine Gruppe spanischer Journalisten besucht derzeit die Departamente Alto Paraná und Itapúa, um potentielle Tourismusobjekte zu finden. Laut Angaben des Nachrichtenportals ADN-Paraguayo ist das Ziel, Paraguay als Tourismusland in Europa bekannter zu machen. Das soll etwa dadurch gelingen, indem man attraktive Ziele in Paraguay in die Reisekataloge der spanischen Reiseagenturen aufnimmt. (ADN Paraguayo)

Bahamas: Erste Rettungsschwimmerin aus Paraguay in Walt Disney. Die 27-jährige Andy Vallovera aus Paraguay hat sich einen Job als Rettungsschwimmerin in der Kreuzfahrtsparte des Walt Disney Konzerns erarbeitet. Im Gespräch mit Última Hora sagte Vallovera, sie habe den Wunsch zu reisen mit der Arbeit verbunden. Mit 17 Jahren begann sie 2008 an Austauschprogrammen in den USA teilzunehmen. Die Ausbildung zur Rettungsschwimmerin brachte ihr dann den Job bei dem Walt Disney Konzern ein. Heute lebt Vallovera mit rund 40 Arbeitskollegen auf einer Insel auf den Bahamas, die Walt Disney gehört. (Ultima Hora, Wochenblatt)