Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 07. Oktober 2017

Asunción, Landesweit: Chaos und 2 Tote nach Unwettern in Ostparaguay. Unwetter haben gestern und in der Nacht in weiten Teilen von Ostparaguay eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Darüber berichten heute die Medien. In Altos, im Departament Cordillera starb eine 30 jährige Frau, die mit dem Motorrad unterwegs war, nachdem sie von einem losen Stromkabel getroffen wurde, wie Última Hora berichtet. Der 4-jährige Sohn, den sie dabeihatte, erlitt schwere Verbrennungen und wurde in die Fachklinik nach Caacupé gebracht. In Atyrá starb ein Mann, als eine Mauer durch den Sturm einstürzte und ihn unter sich begrub. Im Departament Guairá, riss der Sturm eine Antenne von mehr als 100 Meter Länge um, Mauern, Bäume und Werbeschilder stürzten um, der Hagel zerstörte zahlreiche Häuser. Auch in Caaguazú und Alto Paraná kam es zu Hagelschauern, die Dächer beschädigten. Aus Canindeyú wurden zahlreiche Schäden an Hausdächern gemeldet. In Asunción verwandelten sich wie üblich manche Straßen zu reißenden und gefährlichen Flüssen. In weiten Teilen des Landes fielen Strom, Wasser und Telefonleitungen aus. (ultimahora.com, wochenblatt.cc)

 

Asunción/Köln: Paraguay auf der Anuga 2017. Paraguayische Unternehmer nehmen ab heute in Deutschland an der Lebensmittelmesse Anuga teil. Das gab das Nachrichtenportal Paraguay.com bekannt. Die Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung gilt als weltgrößte Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie. Paraguay misst sich dort mit den Großen aus der Lebensmittelbranche. – Im Bereich der Fleischindustrie etwa mit Australien und Neuseeland. Wie die paraguayische Kammer für Fleischproduktion mitteilte, wird es auf der Anuga 2017 das erste Mal eine Verkostung von paraguayischem Fleisch geben. Die Hälfte der paraguayischen Unternehmen, die in Köln ausstellen sind Schlachthöfe und Fleischexporteure, darunter die Schlachthöfe aus dem Chaco. Laut Angaben des Präsidenten der Kammer für Fleischproduktion, Juan Carlos Pettengill, exportiert Paraguay derzeit 6 tausend Tonnen Fleisch nach Europa. Im kommenden Jahr sollen es jedoch 7 tausend bis 8 tausend Tonnen werden. Besonders beliebt sind in Deutschland die Abschnitte für Rumpsteak und Lende, die hierzulande als „Bife de Chorizo“ und Lomo bekannt sind. Die 160 tausend Besucher der Messe sollen aber auch mit anderen Lebensmitteln aus Paraguay in Berührung kommen. Deshalb werden folgende weitere Lebensmittel vorgestellt: Chia und andere Getreideprodukte von Marken und Unternehmen wie La Misericordia, Selecta, Agro Kister, Alpacasa und Euromerc, Reis und Reiserzeugnisse von Selecta, Geflügelprodukte von Pollpar und Pechugón, Mischkonserven von Mazzai, sowie Fruchtgrundstoffe, – Getränke, Öle und Fette von Frutika. Die Anuga findet alle zwei Jahre in der deutschen Stadt Köln statt und vereint zehn Fachmessen für unterschiedliche Lebensmittelkategorien. Veranstalter ist die Koelnmesse. Die Anuga ist nach Angaben der Organisatoren der zentrale Handelsplatz für Hersteller, Importeure und Großhändler sowie Entscheidungsträger der Ernährungswirtschaft. Sie ist eine Fachmesse ohne Publikumstage. (anuga.de, wikipedia, wochenblatt.cc, z.T. die Internetseiten der einzelnen paraguayischen Aussteller)

Asunción: Gesetz zur Abschaffung der Anonymität bei Aktiengesellschaften tritt in Kraft. Die Regierung hat gestern ein Gesetz verabschiedet, das die anonymen Inhaberaktien aufhebt. Paraguay gehörte bisher mit der Türkei und Griechenland zu den einzigen Ländern der Welt mit einem System von anonymen Inhaberaktien. Laut Angaben der Behörden ist es dadurch leichter, Geld aus illegalen Quellen zu waschen. Laut dem neuen Gesetz müssen Unternehmen, deren Kapital aus Inhaberaktien besteht, ihre Statuten ändern. Aktionäre müssen innerhalb von zwei Jahren ihre Inhaberaktien durch Namenaktien ersetzen. (Última Hora)

Asunción: Sturm in Ostparaguay verursacht Stromausfälle. Starker Sturm und Unwetter haben einige Verteilerstellen des Stromversorgers Ande getroffen, die den Stromausfall in mehreren Orten im südlichen Teil des Departements San Pedro zur Folge hatten. Am späten Freitagabend seien auch weite Teile in der Umgebung von Asunción noch ohne Strom gewesen, berichtete ABC-Color heute. Der Stromversorger Ande stockte sein Personal auf, um schnellstmöglich notwendige Reparaturen durchzuführen und die Stromzufuhr zu gewährleisten. Das gestalte sich allerdings schwierig, wegen des instabilen Wetters, hieß es. (ABC, wochenblatt.cc)

Río Verde: FTC soll abziehen. Angehörige der zwei entführten Mennoniten bitten die FTC, aus ihrer Gegend abzuziehen. Sie würden gerne ein Lebenszeichen von ihren entführten Familienmitgliedern bekommen, hieß es vonseiten der Familien Blatz und Hiebert. Daher wünschten sie, dass die Spezialtruppe mit ihren Soldaten die Gegend verlassen, sagten sie zu Reportern der Zeitung Hoy. Man sollte nicht noch mehr Menschenleben in Gefahr bringen. Die mennonitischen Familien würden die notwendigen Forderungen erfüllen, die ihnen die Entführer stellten, in der Hoffnung, dann im Gegenzug ein Lebenszeichen von den Entführten zu erhalten. Franz Hiebert ist seit 40 Tagen in den Händen der Entführer, Bernard Blatz seit 30 Tagen. (Hoy)

Asunción: Die Internationalen Währungsreserven haben Paraguay bis Ende August Zinseinnahmen von 36 Millionen US-Dollar eingebracht. Laut Angaben der Zeitung ABC Color ist damit schon mehr eingenommen worden als im ganzen letzten Jahr. Die Internationalen Reserven des Landes belaufen sich auf rund 8 Milliarden Dollar. Das Geld liegt auf einer Schweizer Bank. Wegen eines Gerichtsprozesses im Fall Gramont-Berres konnten die Gelder über viele Jahre nicht investiert werden. Nachdem der Prozess in diesem Jahr abgeschlossen wurde, erwägt die Zentralbank, einen Teil der Reserven in Staatsanleihen der USA zu investieren. (ABC Color)

Asunción: Die ehemalige paraguayische Fluggesellschaft Delcar hat in einem Gerichtsverfahren Recht bekommen und könnte wieder Flüge anbieten. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, habe die Gesellschaft sich zunächst darauf beschränkt, von der Direktion für zivile Luftfahrt eine Entschädigung in Höhe von 28 Millionen US-Dollar zu fordern. Delcar wurde 2002 gegründet und war zunächst eine Pilotenschule. Später fing die Firma an, Fracht und Passagiere in gemieteten Flugzeugen zu transportieren. Bei einer Untersuchung im Jahr 2009 wurde Delcar wegen Unregelmäßigkeiten die Lizenz entzogen. Unter anderem wurde der Firma vorgeworfen, ihre 40 Jahre alten Flugzeuge nicht ordnungsgemäß zu warten. Nach einigen Gerichtsprozessen hat Delcar jetzt Recht bekommen und darf seine Lizenz für Personenflüge zurückbekommen. (ABC Color)

Asunción: Paraguay ist das südamerikanische Land mit den zweithöchsten Kosten für die Internetnutzung. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Ein Experte der Interamerikanischen Entwicklungsbank Bid sagte, die Bank hätte ein Interesse daran, der nationalen Bevölkerung den Zugang zum Internet zu ermöglichen. In Paraguay hätten praktisch 100 Prozent der Haushalte mindestens ein Mobiltelefon, aber nur 50 Prozent verfügten über einen Internetzugang. Der Bid – Vertreter sagte, besonders ausbaufähig seien zwei Bereiche: die Internationale Anbindung an das weltweite Datennetz und die Verbindungen in die Häuser, die sogenannte „letzte Meile“. Um die internationale Anbindung zu verbessern, studiere man Projekte, um Paraguay mit einem Unterseekabel bei der brasilianischen Hafenstadt Santos zu verbinden. (ABC Color)

Asunción: Das Wasserwerk Essap startet einen neuen Versuch, 96 Familien aus dem Stadtteil Bañado Norte umzusiedeln. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Ursprünglich waren eine Spanische und eine Nordamerikanische Firma beauftragt worden, ein Grundstück aufzuschütten und 96 Wohnhäuser zu bauen. Nachdem für die Aufschüttung des Grundstückes schon 35 Milliarden Guaraníes verbraucht worden waren, hatte das Essap den Vertrag mit den Baufirmen gekündigt. Nach der Umsiedlung der Familien soll auf dem Land eine Wasseraufbereitungsanlage gebaut werden. (ABC Color)

Asunción: Der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation hat über die erreichten Ziele bei Infrastrukturprojekten während seiner Amtszeit gesprochen. Zu Reportern des Nachrichtenportals „Infonegocios“ sagte Ramón Giménez Gaona, das Ministerium habe zwischen August 2013 und August 2017 etwa 2 Milliarden Dollar in Infrastrukturprojekte investiert. Bis zum Ende der aktuellen Regierungsperiode im August 2018 solle eine weitere Milliarde US-Dollar ausgegeben werden. Unter anderem sei die Gesamtlänge der asphaltierten Straßen in den letzten 4 Jahren von 5 tausend auf 7 tausend 650 Kilometer gestiegen. Auch die Gesamtlänge der Brücken aus Beton oder Stahl sei erheblich gestiegen. Der Minister erklärte, um die Chance zu haben, aus der Rückständigkeit herauszukommen müsse Paraguay mindestens 10 Jahre lang 1 Milliarde Dollar pro Jahr in Infrastruktur investieren. (Infonegocios)