Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 07. September 2020

Experten beheben Schäden am Heldenpantheon. Wie IP Paraguay informiert, haben sich noch gestern Experten der Abteilung zur Wiederbelebung der Asuncioner Altstadt an die Arbeit gemacht. Die Schäden wurden zunächst analysiert und danach haben die Experten die betroffenen Teile restauriert. Demonstranten hatten am Samstag Protest-Sprüche auf die Wände des emblematischen Gebäudes gesprüht. Zudem war eine Paraguay-Flagge an dem Gebäude angezündet worden. Die Vandalen hatten wegen der Tötung von 2 11-jährigen Mädchen im Rahmen eines Schusswechsels zwischen EPP-Kämpfern und FTC-Soldaten demonstriert. Mittlerweile wurden 3 Frauen von der Staatsanwaltschaft wegen Schäden an nationalem Kulturerbgut angeklagt. Sie werden per Haftbefehl gesucht. Ihnen drohen bis zu 10 Jahre Haft. Die Stadtbevölkerung brachte unterdessen ihre Ablehnung des Vandalismus gegen nationales Kulturerbgut in Form von Blumenkränzen zum Ausdruck. Am Sonntag tauchten zahlreiche Rosenkränze am Zaun des Pantheons auf, mit den Farben der paraguayischen Flagge. Auch eine Flagge wurde am Zaun aufgehängt mit der Aufschrift: Vamos Paraguay! Beim Heldenpantheon war erst vor 2 Jahren eine 3 Jahre dauernde Restauration beendet worden. (IP Paraguay/Paraguay.com/ABC Color/Última Hora)

 

Paraguay gibt Statement zum Tod der zwei 11jährigen Mädchen ab. In einer Presseerklärung von am 6. September bedauert das Außenministerium den Tod der Minderjährigen. Im Namen der Regierung, versichert das Ministerium, dass die Verantwortlichen für die Rekrutierung von Kindern zur Verantwortung gezogen würden. Die Geschehnisse vom 2. September im Wald bei Yby Yaú würden restlos aufgeklärt; außerdem werde man daran arbeiten, das derartige Verbrechen nicht mehr stattfinden, verspricht die Regierung in der Erklärung. Mit ihr reagiert die Regierung Abdo Benítez auf Kritik, die vom Südamerika-Büro der UN-Menschenrechtskommission über den Tod der beiden Kinder geäußert worden war.
Das hohe Kommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte hatte den Tod der beiden Mädchen, die bei dem Gefecht zwischen der Sondereinheit FTC und der selbsternannten Volksarmee EPP, ums Leben gekommen waren, scharf verurteilt. Der paraguayische Staat reagierte Punkt für Punkt darauf. Er stellt klar, dass die EPP keine Nicht-staatliche bewaffnete Gruppe ist, wie fälschlicherweise vom Hochkommissariat behauptet, sondern dass es sich bei der EPP um eine kriminelle Organisation mit terroristischen Zielen und Aktionen handelt. Weiter versichert die paraguayische Regierung in dem Kommuniqué, dass die militärische Sondereinheit FTC am 2. September mit Autorisierung und Begleitung der Staatsanwaltschaft und eines Richters gehandelt hat. Die Presse habe Einsicht in alle Beweisstücke bekommen, die im Lager der EPP gefunden worden waren, heißt es weiter.
Der paraguayische Staat weist auch die Äußerungen aus dem Kommuniqué des Hochkommissariates für Menschenrechte zurück, nach denen Paraguay gegen das Protokoll von Minnesota verstoßen haben soll. Diesen Äußerungen fehle jedes Fundament. Sie seien formuliert worden, ohne Einblick in die polizeilichen Unterlagen gehabt zu haben, heisst es. Zudem warnte das Aussenministerium, die Beschuldigungen könnten dazu führen, dass das Vertrauen der paraguayischen Regierung zu der Führung der UN-Institution dauerhaft belastet würde. Das Minnesota-Protokoll zur Untersuchung potenziell rechtswidriger Todesfälle von 2016 enthält eine Reihe internationaler Richtlinien für die Untersuchung verdächtiger Todesfälle, insbesondere solcher, bei denen der Verdacht auf die Verantwortung eines Staates besteht.
Am Ende verpflichtet sich Paraguay, die Normen und Grundrechte, sowie rechtliche Garantien der nationalen Verfassung und die internationalen, humanitären Menschenrechtsnormen einzuhalten und zu schützen. – Außerdem lädt der Staat zur Zusammenarbeit in Sachen Vorbeugung und Aufklärung bei derartigen Fällen ein. (Presseschreiben des Außenministeriums/Paraguay.com/Wikipedia)

Regionalkrankenhaus von Paraguarí bekommt erste Intensivstation. Das hat laut IP Paraguay die Departamentsregierung von Paraguarí angekündigt. Demnach haben die Bauarbeiten bereits begonnen. Vorgesehen sind 8 Betten auf der Intensivstation. Dafür investiert die Gobernación 1,3 Milliarden Guaraníes. Dazu mussten im Haushaltsplan entsprechende Umprogrammierungen gemacht werden, heisst es. Das Projekt war bereits vom Gesundheitsministerium genehmigt worden. Die Station soll in 2 Monaten fertig sein. Um entsprechendes Personal zu bekommen, das in Intensivpflege geschult ist, wird mit dem Ministerium zusammengearbeitet. (IP Paraguay)

Mehr als 27.000 Menschen haben während der Quarantäne bereits Geld vom Landwirtschaftskredit bekommen. Wie IP Paraguay schreibt, wurden insgesamt seit Anfang März rund 259 Milliarden Guaraníes an Kunden vergeben, in Form von Krediten und Förderprogrammen. Der Präsident des Landwirtschaftskredites CAH, César Cerini, sagte, dass in dieser Zeit vor allem auch Kleinbauern von den Krediten Gebrauch machten, die jetzt am meisten die staatliche Unterstützung bräuchten. (IP Paraguay)

Opposition strebt Amtsenthebungsverfahren gegen die Generalstaatsanwältin an. Darüber schreibt Última Hora. Die Vertreter mehrerer Oppositionsparteien und -Bewegungen wollten heute gegen 10 Uhr der Justiz die Anklageschrift gegen Generalstaatsanwältin Sandra Quiñónez vorlegen. PLRA-Chef Efraín Alegre sagte, Quiñónez antworte auf Cartes, auf die Mafia. Sie sei ein Instrument des politischen Sektors, mit dem die Straflosigkeit aller korrupten Personen aus der Mafia erreicht und die Opposition verfolgt werden soll, so Alegre. Schon länger fordert die Opposition ein Amtsenthebungsverfahren gegen Quiñónez. Hintergrund sind unter anderem Anklagen gegen Mitglieder der PLRA-Partei wegen Tatortmanipulation im Mordfall von Rodrigo Quintana. (Última Hora)

Arzt übersteht komplizierten Covid-19-Verlauf. Der 68 jährige Mediziner und Dekan der Universidad del Este, Humberto Fanego hatte 17 Tage auf der Intensiv-Station verbracht, wie Paraguay.com heute berichtet. Nachdem die Viruserkrankung bei ihm einen schweren Verlauf genommen hatte, hatte man den Mann auf der Internsivstation intubieren und künstlich beatmen müssen. Dabei wurde der Professor zum Teil von seinen eigenen Studenten behandelt. (Paraguay.com)

Jugendliche können sich noch bis Ende Oktober für einen Posten bei den Vereinten Nationen bewerben. Das meldet die Ständige Vertretung Paraguays vor den vereinten Nationen in New York, wie IP Paraguay schreibt. Die Bewerbungen sind im Rahmen des Programms für junge Fachkräfte YPP bietet die UN-Organisation Einstiegs- und Praktikamöglichkeiten für hochqualifizierte und talentierte Jugendliche bis zu 32 Jahren an. Es handelt sich dabei um einen bezahlten Job beim Sekretariat der Vereinten Nationen in New York. Bewerber müssen eine Eintrittsprüfung bestehen und wenn sie den Job bekommen, müssen sie an Programmen für berufliche Entwicklung teilnehmen. Vorbedingungen für eine Bewerbung sind Folgende: Staatsangehörigkeit eines Landes, das Teil des Programms ist, einen Abschluss eines mindestens 3-jährigen Studienganges, jünger als 32 Jahre sein und die Sprache Englisch oder Französisch beherrschen. Berufliche Erfahrung ist nicht notwendig, kann jedoch Pluspunkte geben wenn es zu viele Bewerber eines selben Landes gibt. (IP Paraguay)