Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 08. Juli 2017

Villarica: In Guairá ist der frühere Gouverneur, Rodolfo Friedmann, gestern erneut in sein Amt eingesetzt worden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Friedmann war, während er im Februar im Urlaub in den USA war, von seinem Amt entbunden worden. Grund war eine angeblich von ihm unterschriebene Rücktrittserklärung. Der Politiker erklärte, er habe eine derartige Erklärung nicht unterschrieben. Im März hatte ein Richter entschieden, dass Friedmann der rechtmäßige Gouverneur von Guairá sei. Eine Mehrheit im Departamentsrat hatte sich seitdem geweigert, die Entscheidung offiziell anzuerkennen. Durch die Suspendierung eines Mitglieds im Departamentsrat war es Friedmann gestern gelungen, eine Mehrheit in dem Rat zu erreichen, die ihn wieder formell in sein Amt einsetzt. (ABC Color, La Nacion)

 

Asunción: Das Finanzministerium plant für das kommende Jahr erneut, Staatsanleihen in Höhe von 500 Millionen US-Dollar auszugeben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, soll damit ein Teil des Haushaltsplanes für das kommende Jahr finanziert werden. Funktionäre des Finanzministeriums erklärten, ab dem Jahr 2019 wolle man anfangen, die Staatsanleihen zurückzukaufen. Die Regierung unter Präsident Cartes hat bisher Staatsanleihen in Höhe rund 2,4 Milliarden US-Dollar herausgegeben. Seit 2013 ist die Staatsverschuldung um 65 Prozent angestiegen, auf gegenwärtig rund 7 Milliarden Dollar. (ABC Color)

Asuncion: An Orten, in denen die Bewohner Tekoporá-Gelder erhalten, gibt es Verbesserungen im Gesundheits- und Bildungsbereich. Zu diesem Ergebnis kommt die interamerikanische Entwicklungsbank Bid in einer Bewertung des Sozialhilfeprogrammes der paraguayischen Regierung. Demzufolge ist in Orten, wo die Familien die finanzielle Beihilfe vom Staat erhalten, die Müttersterblichkeit um 50 Prozent zurückgegangen. Außerdem werde mehr geimpft, – vor allem gegen Diphterie, Keuchhusten und Wundstarkrampf, heißt es in der Bid-Bewertung. Deutlich habe sich auch der Bildungssektor dort verbessert, wo die Menschen von Tekoporá profitieren, schreib die Bank in ihrem Bericht. Es sei deutlich zu erkennen, dass in Orten, wo viele Sozialhilfeempfänger leben, mehr Kinder in die Schule gehen und die Zahl derer zurückgeht, die mitten im Jahr die Schule verlassen oder das Schuljahr wiederholen müssen. Das Sozialhilfeprogramm Tekoporá wird über das Sekretariat für Sozialaktionen SAS abgewickelt. Von Tekoporá profitieren Familien, die als arm und sozial gefährdet gelten. Landesweit sind das derzeit 660 tausend Personen. (IP-Py)

Asunción-Montevideo: Die Regierungen von Uruguay und Paraguay bereiten ein Abkommen zur Verhinderung von Doppelbesteuerungen vor. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Bei dem Abkommen geht es darum, dass auf dieselben Gewinne nicht in beiden Ländern Steuern erhoben werden sollen. So soll beispielsweise ein uruguayischer Investor nicht gezwungen sein, seine Gewinne zunächst in Paraguay und danach in Uruguay zu besteuern. Der uruguayische Botschafter in Paraguay erklärte, Grundlage für so ein Abkommen sei ein zuverlässiger Informationsaustausch und Transparenz in Steuerfragen. Seinen Angaben zufolge ist Paraguay ein interessantes Land für uruguayische Investoren. Er sehe hierzulande noch mehr Potential für uruguayische Investitionen in den Bereichen Software und Technologie. (ABC Color)

Asunción: Im Museum Casa de la Independencia werden seit gestern restaurierte Reliquien und Figuren aus dem Helden-Friedhof Panteón de los Héroes ausgestellt. Das Erbe und Kulturgut der früheren Staatsmänner wurde im Zuge der Restaurierungsarbeiten am Heldenpantheon sorgfältig aufarbeitet und wird nun der Öffentlichkeit gezeigt, wie die Zeitung Última Hora informierte. Gleichzeitig können Besucher eine private Fotosammlung des Journalisten Javier Yubi besichtigen, in der die Geschichte des Heldenpanteons dargestellt wirde. Das Tempel-artige Gebäude wird derzeit restauriert. Es gilt als katholische Gebetsstätte, aber auch als Heimat-Mausoleum, wo die sterblichen Überreste einiger Helden aus der Geschichte Paraguays ruhen, wie die der ehemaligen Staatspräsidenten Carlos Antonio López und Mariscal Francisco Solano López, des Chacokriegshelden Mariscal José Félix Estigarribia und seiner Ehefrau, sowie die Überreste von Märtyrerkindern vom Schlachtfeld des Dreibundkrieges Acosta Ñú und von 2 unbekannten Soldaten. Die Ausstellung der Gegenstände aus dem Pantheon im Museum Casa de la Independencia ist bis zum 15. Juli täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet, – der Eintritt ist kostenfrei. (UH, wiki)

Asunción: Gestern (Freitag) mittags hat eine Gruppe Schüler des „Colegio Técnico Nacional“ mehr als 800 Bücher beim Erziehungsministerium abgeliefert. Wie die Studenten gegenüber der Zeitung ABC Color berichteten, seien die Bücher unbrauchbar. Die Bücher waren Teil der Schülerausstattung, die das Erziehungsministerium an viele Schulen des Landes verteilt. Die Schüler erklärten, einerseits seien die Bücher so spät ausgeliefert worden, dass sie schon gezwungen gewesen seien, privat Bücher zu kaufen. Andererseits seien die Bücher für den Unterricht an einer technischen Schule ungeeignet, weil sie nicht mit dem vorgeschriebenen Stoffplan übereinstimmen. Die Schüler hatten ursprünglich vor, die Bücher an andere Schulen zu spenden, wo sie besser gebraucht werden könnten. Allerdings gehören die Bücher formell dem Erziehungsministerium, deshalb habe man sich entschieden, sie dort wieder abzugeben, sagte eine der Schülerinnen. (ABC Color)

Nueva Germania: In dieser Ortschaft im Departament San Pedro ist in der letzten Nacht ein Brandanschlag auf einen Radiosender verübt worden. Laut Angaben der Zeitung ABC Color hätten die Täter zunächst versucht, eine Tür aufzubrechen, hätten dann aber ein Loch in das Dach gebrochen. Die elektronischen Einrichtungen des Senders seien danach mit einer brennbaren Flüssigkeit begossen und angezündet worden. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 20 Millionen Guaranies. Verletzt wurde niemand. Der Radiosender gehörte einem Politiker der roten Partei. Seinen Angaben zufolge gehört er keiner der aktuell stärksten Strömungen der Partei an. Da in dem Radiosender immer wieder Anrufer zu Wort kommen, die scharfe Kritik an Regierungsinstitutionen üben, wird vermutet, dass es sich um einen Racheakt handelt. (ABC Color)

Asunción-Santiago de Chile: Der Handel zwischen den Mercosur-Mitgliedsländern und Chile hat nicht die Erwartungen erfüllt, die man Mitte der 90ziger Jahre hatte. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Sie beruft sich dabei auf eine Studie, die kürzlich vom sogenannten „Observatorium für Internationale Wirtschaft“ veröffentlicht wurde. Im Jahr 1996 machte der Handel mit dem Mercosur 14 Prozent des chilenischen Außenhandels aus, 2015 waren es nur noch 10 Prozent. In Verhandlungen zwischen Chile und dem Mercosur war festgelegt werden, dass die Zölle schrittweise sinken sollten, bis 2014 die letzten Zollschranken wegfallen sollten. (ABC Color)

Encarnación-Posadas: In der argentinischen Stadt Posadas soll eine 1,3 Kilometer lange Mauer wieder abgerissen werden. Laut Angaben der Zeitung ABC Color war die Mauer am Paraná vor 2 Jahren errichtet worden, angeblich um den Schmuggel aus Paraguay zu verhindern. Die 5 Meter hohe Mauer, in Posadas auch bekannt als „Mauer der Schande“, war vom Wasserkraftwerk Yacyretá gebaut worden. (ABC Color)