Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 08. Mai 2019

Asunción: Im Senat soll morgen (Donnerstag) erneut über die Veränderungen im Wahlgesetz debattiert werden. Laut Angaben von ABC Color sind die Themen die sogenannten „Bettlakenlisten“, die Parität in den Kandidaturen und der Einsatz elektronischer Wahlurnen. Als vor zwei Wochen im Unterhaus die Offenlegung der Kandidatenlisten angenommen wurde, enthielt die Entscheidung auch eine Bestimmung über die Parität. Das heißt, die Kandidatenlisten, die von den Parteien eingereicht werden, müssen gleich viele Männer wie Frauen enthalten. Diese Änderung muss noch im Senat debattiert werden. Ein weiterer, äußerst umstrittener Punkt ist der Einsatz elektronischer Wahlurnen. Der Informatik-Leiter des Wahlgerichtes, Fausto von Streber erklärte, es gäbe bisher nur fünf Länder weltweit, die den kompletten Wahlprozess elektronisch abwickeln. Seinen Angaben zufolge wären vor allem die hohen Kosten der Wahlurnen und der Schulungen der Mitarbeiter ein Argument dafür, den bisherigen Wahlmodus auf Papierzetteln beizubehalten. (ABC Color)

 

Asunción: Viehzüchter aus dem Chaco haben sich mit dem Außenminister Luis Castiglioni getroffen, um nach Lösungen für hochwassergeschädigte Siedlungen zu suchen. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, ging es bei dem Treffen vor allem um Ortschaften im südlichen Chaco, in der Nähe des Pilcomayoflusses. Die Viehzüchter, die zur ländlichen Vereinigung ARP gehören, baten den Minister um die Einrichtung von Grenzposten, damit überschwemmte Ortschaften von Argentinien her erreicht werden können. Ihren Angaben zufolge wäre in vielen Fällen ein Kontakt über argentinische Straßen deutlich einfacher als über paraguayisches Gebiet. Die Viehzüchter fordern, dass bei einigen Pilcomayo-Ortschaften Grenzübergänge mit Polizeibewachung eingerichtet werden. (www.hoy.com.py)

Asunción: Keine Gehaltserhöhungen für Regierungsbeamte in Sicht. Darüber berichtet ABC Color. Schon im Vorfeld der Teilprojekte für den Haushaltsplan 2020 ließ das Finanzministerium verlauten, dass man keine Lohnerhöhungen bei Regierungsangestellten erlauben werde. Alle Institutionen müssen die Bereiche Gesundheit, Erziehung, Sicherheit, soziale Sicherheit und Kommunikation vorne anstellen. Laut Dekret dürfen die Ausgaben für laufende Kosten im kommenden Jahr maximal 8 Prozent erreichen. (ABC Color)

Isla Cerrito: In argentinischen Grenzgewässern zu Paraguay drohen 16 paraguayische Schuten zu sinken. Die zum Transport von Schüttgut benutzten Wasserfahrzeuge ohne Eigenantrieb hatten Eisenerz geladen und waren auf dem Weg von Asunción nach Uruguay, wie Última Hora berichtet. Dort, wo die Flüsse Paraguay und Paraná zusammenfließen, hatten sie sich gestern vom Schleppboot gelöst. Während die ersten Schuten im Wasser versanken, setzte die argentinische Marine Boote und einen Hubschrauber ein, um die anderen zu retten. Was das Unglück verursacht hat, ist noch unbekannt. (Última Hora)

Limpio: Mit einem Bus in den Rio Paraguay gefahren. Ein 17-jähriger hat gestern Abend im Asuncioner Vorort Limpio erst einen Bus gestohlen und ist dann auf der Flucht am Strand von Piquete Cué in den Fluss gefahren. Dort rammte er mehrere Boote, wie Paraguay.com berichtet. Demnach hatte der ursprüngliche Chauffeur des Buses den Schlüssel stecken lassen, als er kurz sein Fahrzeug verließ. Das hatte der Jugendliche genutzt, um den Bus zu stehlen. Der Chauffeur verfolgte den Dieb in einem Geländewagen über etwa 15 Kilometer auf der Straße Padre Montiel. Mehrere Fischerboote am Ufer des Flusses nahmen Schaden, – glücklicherweise keine Menschen. Der Dieb, er schon vorher einmal wegen Fahrzeug-Diebstahls gesessen hatte, wurde von der Polizei festgenommen. (Paraguay.com)

Asunción: Die nationale Stromverwaltung Ande plant den Bau mehrere weiterer 500 Kilovolt-Hochspannungsleitungen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Hochrangige Angestellte des Stromversorgers waren gestern im Unterhaus, um den Abgeordneten Rede und Antwort zu stehen über die Pläne bis zum Jahr 2023. Ein Sprecher aus der technischen Verwaltung der Ande erklärte, in einem Jahr sollen die drei Wasserkraftwerke Itaipú, Yacyretá und Acaray in einem Netz zusammengeschlossen sein. Zusätzlich sollen weitere Hochspannungsleitungen von 500tausend Volt gebaut werden, damit Paraguay in der Lage ist, die Hälfte des Stromes vom Wasserkraftwerk Itaipú selbst zu verbrauchen. Einige entsprechende Gesetzesprojekte, die die Finanzierung der Stromleitungen betreffen, sind in diesen Tagen beim Kongress eingereicht worden. Paraguay verfügt bisher über zwei Hochspannungsleitungen von 500 Kilovolt, die die Wasserkraftwerke Itaipú und Yacyretá mit dem Großraum Asunción verbinden. Die Leitung von Yacyretá ist allerdings noch nicht in Betrieb. Bisher wird der Yacyretá-Strom über eine 220tausend Volt-Leitung nach Asunción gebracht. (ABC Color)

Ayolas: Beim Wasserkraftwerk Yacyretá werden in diesen Tagen die 220 tausend Volt-Transformatoren abgebaut. Wie ABC Color berichtet, arbeiten Techniker der Stromgesellschaft Ande zusammen mit Fachleuten des japanischen Unternehmens Mitsubishi am Abbau der 250 Tonnen schweren Transformatoren. Nach Ende der Arbeiten müssen zunächst Bauten durchgeführt werden, um danach die neuen Transformatoren für 500 tausend Volt einrichten zu können. Die neue Anlage soll es für Paraguay möglich machen, 50 Prozent des Stromes von Yacyretá ins eigene Leitungsnetz zu speisen. (ABC Color)

Asunción: Forensiker identifizieren paraguayisches Opfer der Militär-Diktatur in Argentinien. Ein argentinisches Team forensischer Anthropologen hat einen Bericht veröffentlicht, über menschliche Überreste eines Unbekannten, die auf argentinischem Territorium begraben worden waren und untersucht wurden. Die gefundenen Überreste gehören demnach zu Óscar Eladio Ledesma Medina, – einem Paraguayer, der am 5. August 1976 zwanzig Jahre alt war und in der Provinz Buenos Aires verschwand. Ledesma hatte seit seinem 13. Lebensjahr mit seiner Familie in Argentinien gelebt. Auf seiner Arbeitsstelle in einem Schreinerei-Betrieb hatte er sich für bessere Arbeitsbedingungen eingesetzt, woraufhin er entlassen wurde. Danach wurde er von einem Kommando festgenommen, dass sich aus Militär und Polizei unter der Regierung von General Jorge Rafael Videla zusammensetzte. Nach Angaben des paraguayischen Justizministeriums wurde Ledesma 15 Tage später hingerichtet und in einem Massengrab in der Provinz Buenos Aires begraben. Seine Überreste sollen nun den Angehörigen übergeben werden. (IP-Paraguay, Wikipedia)