Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 09. August 2021

LKW-Fahrerstreik belastet den Produktions- und Transportsektor. Die Geschäftsführerin des Molkereiverbandes, Capainlac, Lourdes Torres sagte Reportern der Zeitung Hoy, der Sektor habe am Wochenende Milliardenschwere Verluste hinnehmen müssen, weil die LKWs nicht fahren konnten. Man habe rund um die Uhr gearbeitet, damit die Versorgung durch Milchprodukte auf dem Markt sichergestellt sei, aber durch den Streik seien die Molkereien praktisch den LKW-Fahrern ausgeliefert, so Torres. Den finanziellen Schaden schätzt die Geschäftsführerin auf etwa 20 Milliarden Guaraníes in den vergangenen zwei Tagen. Wie schon ihr Kollege Javier González in der vergangenen Woche, warnte Torres vor Engpässen in der Belieferung der Geschäfte und vor leeren Kühlregalen bei Milchprodukten.
Die Molkereien aus dem Chaco können ihre Produkte noch bis Asunción liefern. Auf Anfrage von ZP-30 hieß es von der Kooperative Chortitzer Komitee, die LKWs fahren. Der Betriebsleiter des Betriebs Logistik der Chortitzer-Transportflotte, Armin Funk sagte, am Samstag sei die Lieferung von Produkten unterbrochen worden. Heute könne man Asunción beliefern. Ins Inland ist das derzeit nicht möglich. Von der Transportabteilung der Kooperative Fernheim hieß es, die LKWs kommen bisher ungehindert bis Asunción und zurück. Wie es weitergehe, werde von den Verhandlungen in Asunción abhängen.
Die LKW-Fahrer streiken seit über einer Woche. Der Maßnahme haben sich laut Presseangaben rund 40 Tausend Fahrer angeschlossen. Sie fordern ein Transportgesetz, das die Frachtpreise reguliert. Außerdem die Einhaltung einer Vereinbarung seitens der Agrarunternehmer über den Preis der Frachtdienste. Ihren Angaben zufolge haben vor allem die Landwirtschaftsunternehmen eine im letzten Jahr vereinbarte Preiserhöhung nicht eingehalten, sondern die Frachtpreise stattdessen gesenkt. Demgegenüber stehen höhere Kosten, da der Dieselpreis seit letztem Jahr drei Mal angehoben wurde. Die Kongresskommission im Senat will das Thema morgen in einer außerordentlichen Sitzung behandeln.
Am Freitag hatten Vertreter der Produktions- und Handelsgremien Feprinco, UGP, UIP, Capeco und Fecoprod den Dialogtisch mit Vertretern der LKW-Fahrerverbände verlassen, zu dem die Regierung eingeladen hatte. Der Grund: Die Organisatoren des Streiks hatten versprochen, den Verkehr auf den Fernstraßen freizulassen. An dieses Versprechen hatten die Demonstranten sich aber nicht gehalten. Am Freitagnachmittag und -abend war an zahlreichen Punkten des Landes der Verkehr blockiert worden. Fahrer, die sich nicht an dem Streik beteiligen, waren bedroht worden. (Hoy/Korrespondenten Patrik Friesen von Chortitzer und Dorothea Eid von Fernheim/Archiv ZP-30/Kommuniqué von UGP, Fecoprod, Capeco, Feprinco und UIP)

 

In dieser Woche demonstrieren Lehrer- und Bauerngewerkschaften. Wie die Zeitung Hoy berichtet, werden heute Bauerngewerkschaft mit Lastwagen, Bussen und Kleinbussen in Asunción eintreffen um am morgigen Dienstag eine Mobilisierung im Stadtzentrum zu beginnen. Der Vorsitzende des Nationalen Intersektoralen Koordinierungsausschusses, Jorge Galeano, erklärte, dass die Bauern von der Regierung die Auszahlung der 25 Millionen Dollar im Rahmen des im Oktober unterzeichneten Abkommens über die Durchführung von Agrarprogrammen fordern. Auch bitten sie um Hilfe, da indigene Gemeinschaften immer wieder von ihren Ländereien vertrieben werden. Diese werden sich laut der Zeitung ebenfalls an der Demonstration beteiligen.
Weiter berichtet die Zeitung La Nación, dass Lehrergewerkschaften für morgen ebenfalls Proteste angekündigt haben. Ein Vertreter des paraguayischen Lehrerverbandes, Silvio Piris, gab an, dass die Protestierenden von der Regierung vor allem ein Grundgehalt für Lehrer fordern. Diese Forderung bestehe schon seit 20 Jahren, sagte Piris in einem Radio-Interview. Er kündigte zudem an, dass Straßensperrungen in Erwägung gezogen werden, sollten die Anträge nicht in den Sitzungen der Regierung behandelt werden. (Hoy, La Nación)

Copaco meldet Diebstahl von über 4 Tausend Metern Glasfaserkabel. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Die Paraguayische Kommunikationsgesellschaft, Copaco, hat den Diebstahl im Departament Presidente Hayes angezeigt. Der Copaco-Leiter im Bezirk Villa Hayes, Néstor Adorno, sagte, dass am vergangenen Wochenende 1 Tausend 200 Meter Kabel im Gebiet von Benjamín Aceval und weitere 3 Tausend Meter in der Gegend von Cerrito gestohlen worden seien. In diesem Zusammenhang wurden drei Personen verhaftet, die für die Firma Magno Tec arbeiteten. Adorno stellte in einem Interview mit Radio Nacional klar, dass der Fall bereits an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde und derzeit untersucht wird. Heute müssen die Inhaftierten zur Vernehmung erscheinen und sich einem weiteren Strafverfahren unterziehen. (IP Paraguay)

Paraguay verzeichnet die niedrigste Zahl von Covid-19-Todesfällen seit mehreren Monaten. Das Gesundheitsministerium meldete in seinem gestrigen Lagebericht 25 Todesfälle aufgrund von Covid-19. Das sei die niedrigste Zahl seit mehreren Monaten, schreibt die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Aus Asunción wurden sogar gar keine Todesfälle gemeldet, berichtet Paraguay.com. In dem Bericht vom Sonntag wird angegeben, dass in den letzten 24 Stunden insgesamt 3 Tausend 142 Proben bearbeitet wurden, von denen 255 positiv ausfielen. Über 950 Personen werden stationär behandelt, 278 davon auf den landesweiten Intensivstationen. Insgesamt haben sich 950 Personen von der Krankheit erholt, womit die Gesamtzahl der Genesenen auf über 427 Tausend steigt. (IP Paraguay, Paraguay.com)

Bancop wird 9 Jahre alt und eröffnet eine neue Filiale. Wie aus einem Flyer hervorgeht, feierte die Bank für Vermarktung und Produktion, Bancop, im Juli ihr neunjähriges Bestehen. Im Juli 2012 nahm sie laut La Nación ihre Tätigkeit auf. Zusammenfallend damit hat die Bank eine neue Filiale in der Stadt Naranjal im Departament Alto Paraná eröffnet. Ihr Hauptsitz befindet sich aber in der Hauptstadt des Landes, Asunción. Bancop wird von ihren Aktionären unterstützt, wobei es sich insgesamt um 29 Produktionsgenossenschaften handelt. Außerdem wurde die Bank international von Finteck Américas wegen der sogenannten „transferencias Sipap“ als innovative Bank anerkannt. (Flyer Bancop, La Nación)

Senad beschlagnahmt in einer Woche fast eine Tonne Kokain. Die Nationale Antidrogenbehörde Senad, hat während vier Operationen im ganzen Land 934 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Darüber informiert die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. Bei der ersten Operation am Montag in der Stadt Gabino Mendoza, wurden Fässer mit chemischen Grundstoffen zur Herstellung zur Verarbeitung von Kokain beschlagnahmt. Am Mittwoch wurde in der Stadt Capitán Bado mehr als eine halbe Tonne Kokain von der Senad sichergestellt. Am Freitag wurden in der Stadt Encarnación 35 Kilogramm Kokain beschlagnahmt und am Samstag waren es insgesamt 395 Kilogramm Kokain, die in der Stadt San Cosme y Damián entdeckt wurden. (IP-Paraguay)

Die Staatsanwaltschaft hat in der ersten Jahreshälfte 27 Fälle von Menschenhandel bearbeitet. Darüber schreibt Paraguay.com. Wie aus Daten der Zeitung Última Hora hervorgeht, wurden in Asunción 14 Fälle, im restlichen Centra 1, in Caaguazú 3, in Caazapá 1 und in Alto Paraná 8. Die Staatsanwaltschaft weist darauf hin, dass Menschenhandel ein Verbrechen ist und dass in unserem Land vor allem Menschen in prekären Situationen betroffen sind. Diese werden unter falschen Versprechungen besserer Löhne und Lebensqualität in andere Teile des Landes oder sogar ins Ausland gebracht, um dort zu arbeiten oder sexuell ausgebeutet zu werden. Von den gemeldeten Zahlen waren 91,7 Prozent der Opfer Frauen und 8,3 Prozent Männer. Die meisten Fälle wurden im April und Mai verzeichnet, gefolgt vom Januar. (Paraguay.com)