Asunción/Brasilia: Die brasilianische Zollbehörde hat die Erhebung von Zollgebühren auf Autoteile wieder ausgesetzt. Darüber berichtet das paraguayische Außenministerium auf seiner Internetseite. Die brasilianischen Behörden hatten angekündigt, auf den Import von Autoteilen aus Paraguay 16 Prozent Zollgebühren erheben zu wollen. Die Maßnahme hätte die paraguayische Zuliefererindustrie, die in der Regel nach der Maquila-Regelung arbeitet, hart getroffen. Der Wirtschaftszweig beschäftigt 10 tausend Menschen und generiert Deviseneinnahmen in Höhe von 300 Millionen Dollar im Jahr. Die brasilianische Zollbehörde will die Gebühren allerdings nur aussetzen, bis geklärt ist, wie ein Abkommen zur wirtschaftlichen Ergänzung aus dem Jahr 1991 zu verstehen ist. Außenminister Castiglioni sagte, Brasilien erwarte im Gegenzug Maßnahmen von Paraguay. Zu den Forderungen gehöre ein Verbot zum Import von Gebrauchtwagen sowie die Beendigung der Maquila-Regelung. Castiglioni sagte heute in einer Pressekonferenz, die paraguayische Regierung habe einen neuen Text verfasst und ihn nach Brasilien geschickt, auf dessen Grundlage neu über die Bedingungen für den Handel mit Autoteilen und Gebrauchtwagen verhandelt werden soll. (mre.gov.py, ABC Color/Paraguay.com)
Asunción: Der ehemalige Abgeordnete Ulises Quintana ist gestern aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war Quintana 10 Monate lang im Gefängnis von Viñas Cue eingesperrt gewesen. Eine Richterin entschied, da keine Fluchtgefahr bestünde und die Untersuchungen nicht behindert würden, könne Quintana auf freien Fuß gesetzt werden. Dem ehemaligen Abgeordneten wird vorgeworfen, mit dem Drogenhändler Reinaldo „Cucho“ Cabaña zusammengearbeitet zu haben. Quintana hatte seinen Einfluss als Abgeordneter genutzt, um beschlagnahmtes Geld von Cabaña freizubekommen, das dieser für den Kauf von Kokain brauchen wollte. Außerdem war ein Auto des Drogenhändlers in der Obhut von Quintana gefunden worden. Nach seiner Freilassung beschwerte Quintana sich über das ungerechte Justizsystem in Paraguay und bezeichnete sich als Opfer von Staatsterrorismus. (ABC Color)
Asunción: Der Vizeminister für Industrie Luis Llamosas hat sich optimistisch über die Aussichten für die paraguayische Industrie geäußert. Im Interview mit dem staatseigenen Fernsehsender „Paraguay TV“ sagte Llamosas, trotz der momentanen wirtschaftlichen Schwierigkeiten glaube er, dass der Industriesektor in diesem Jahr neue Rekorde aufstellen werde, in der Schaffung von Arbeitsplätzen und im Investitionsvolumen. Seinen Angaben zufolge wurden in diesem Jahr bereits Investitionsprojekte in Höhe von 300 Millionen Dollar genehmigt. Momentan kommen 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus der Industrie. Das Ziel des Ministeriums ist, diesen Anteil auf 25 bis 30 Prozent anzuheben. Llamosas erklärte, das Freihandelsabkommen mit der europäischen Union erweitere den Markt für paraguayische Hersteller von 250 auf 700 Millionen potenzielle Kunden. Die Herausforderung dabei sei, die Qualitätsstandards der Europäer zu erreichen, so Llamosas. (IP Paraguay)
Asunción: Der Senat wird am Donnerstag einen neuen Richter des Obersten Gerichtshofes wählen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sollten die drei Kandidaten heute den Senatoren ihr Arbeitsprogramm vorstellen. Am Donnerstag wird dann die Wahl im Senat durchgeführt. Danach muss der Staatspräsident entscheiden, ob er den gewählten Richter akzeptiert oder sein Veto einlegt. Der Posten im Obersten Gerichtshof wird frei, weil der Richter Raúl Torres Kirmser mit Erreichen des 75. Lebensjahres seinen Posten räumen muss. (ABC Color)
Asunción: Guarania und Polka für Telefon-Warteschleifen. Das wünschen sich paraguayische Künstler, die einen entsprechenden Gesetzentwurf beim Kongress eingereicht haben. Der Text soll das Gesetz über die Autorenrechte in Paraguay erweitern, wie Última Hora berichtet. Demnach könnte der Entwurf in 2 Wochen im Senat zur Debatte auf dem Tisch liegen. Das Anliegen ist, die paraguayische Volksmusik zu fördern und mehr Lizenzgebühren zugunsten der Autoren und Musiker zu kassieren. Der Entwurf sieht vor, dass in Telefonleitungen von staatlichen Institutionen Guaranias und Polkas laufen, wenn die Warteschleife läuft. Die Lizenzgebühren für die Musik würden Künstlern zugutekommen, die oft von ihrer Kunst nicht leben können. Geht es nach dem Wunsch der Verfasser des Gesetzentwurfes, sollte der paraguayische Autorenverband Apa, die Aufgabe bekommen, die Musik in Telefonwarteschleifen zu kontrollieren und die entsprechenden Lizenzgebühren von den staatlichen Institutionen zu kassieren. (Última Hora)
Asunción: Arzamendia im Team der Besten. Die Macher der brasilianischen Fernsehsendung Globo Esporte haben den paraguayischen Nationalfußballer in das ideale Team von Spielern der letzten Copa América gewählt. Die Elf nannten sie die “SeleGaláctica”. Der Paraguayer Santiago Arzamendia würde links außen spielen. Dort hat sich der Spieler von Cerro Porteño während der Südamerika-Meisterschaft am besten bewährt. In das Team gewählt wurden zudem 4 Brasilianer, 3 Peruaner, ein Chilene, ein Argentinier und ein Uruguayer. Bester Trainer wäre nach Ansicht der Experten Ricardo Gareca von Argentinien. Die Ideale Elf würde demnach aus folgenden Spielern bestehen: dem Torhüter Pedro Gallese, sowie Daniel Alves, Thiago Silva, José María Giménez und Santiago Arzamendia, Leandro Paredes, Charles Aránguiz, Edison Flores, Everton, Paolo Guerrero und Gabriel Jesús. (Última Hora, Globo Esporte)
Asunción: Über 100 Kinder ins Warme geholt. An den bislang kältesten Tagen, – am vergangenen Wochenende – hat das Ministerium für Kinder und Teenager, Minna, 111 Kinder auf den Straßen von Asunción aufgesammelt und in staatliche Einrichtungen gebracht. Das sind Herbergen in Asunción, San Lorenzo, Lambaré und Ciudad del Este, wie Última Hora berichtet. Angesichts der von Meteorologen angekündigten Kälte hatten sich mehrere Institutionen zusammengetan, um Minderjährige zu schützen: Die Polizei, das Institut für indigene Angelegenheiten, Indi, der Katastrophenschutz, Sen, und die Kinderschutzstelle von Asunción unterstützten die Arbeit des Minna. Die Bürger wurden erneut aufgefordert, die Notrufnummer 911 zu wählen, wenn sie bei kaltem Wetter Kinder auf der Straße sehen. (Última Hora)
Asunción: Die Generaldirektorin für Lateinamerika und die Karibik im Deutschen Außenministerium, Marian Schuegraf, hat gestern Paraguay besucht. Wie das Nachrichtenportal des Außenministeriums berichtet, hat Frau Schuegraf sich mit dem paraguayischen Außenminister Luis Alberto Castiglioni getroffen. Dabei ging es darum, die Themen weiter zu verfolgen, die bei einem Treffen Castiglionis mit dem Deutschen Außenminister Heiko Maas im Mai angesprochen worden waren. An der Besprechung gestern nahm auch der deutsche Botschafter Claudius Fischbach teil. Deutschland will mit Paraguay in den Themenbereichen Erziehung, Rechtssicherheit und Justiz enger zusammenarbeiten. (mre.gov.py)