Gestern ist der Sicherheitschef des Gefängnisses von Coronel Oviedo umgebracht worden. Wie ABC Color berichtet, war Pedro Alcides Riquelme Galeano gestern gegen Mittag in einem Fahrzeug mit einer Kollegin unterwegs gewesen. Sekunden nachdem die Kollegin ausgestiegen war, eröffneten Unbekannte von einem Motorrad aus das Feuer auf Riquelme. Danach konnten die Täter ungehindert fliehen. Die Polizisten in etwa 40 Meter Entfernung hätten lediglich zugesehen, wie die Täter flüchteten, hieß es von Augenzeugen. Riquelme war 30 Jahre lang im Gefängnissicherheitssektor tätig gewesen. IP Paraguay schreibt unter Berufung auf Justizministerin Cecilia Pérez, dass Riquelme zu einer Sondereinheit von Gefängnisbeamten gehörte und damit ein spezielles Training hatte. Vom Justizministerium wurden 3 Trauertage für die Institution angekündigt. Die Behörden ermitteln. (ABC Color/IP Paraguay)
Ande-Chef Luis Villordo hat gestern vor den Abgeordneten Rede und Antwort gestanden. Wie ABC Color schreibt, dauerte das Verhör fast 5 Stunden. Villordo begann seine Rede mit einer Bitte um Entschuldigung bei der Bevölkerung für die verursachten Unannehmlichkeiten. Er gab zu, dass die Stromzähler üblicherweise nicht zu 100 Prozent gelesen werden. Für etwa 10 Prozent der Stromkunden wird die Stromkonsummenge geschätzt. Dafür nannte er Gründe wie die Stromzähler befinden sich innerhalb der Wohnung, oder, es sei unmöglich an die Stromzähler ranzukommen, etwa wegen Wespennestern. Villordo betonte, den Stromkonsum von einigen Kunden nur zu abzuschätzen sei vielleicht der größte Fehler seines Lebens gewesen – es zeige aber auch ein Bild der Schwächen in der Ande.
Wegen der Pandemie wurden nun von März bis Mai größere Mengen von Stromzählern nicht gelesen. Villordo gab zudem Personalmangel als Grund dafür an, dass die Arbeit nicht gründlich getan wird. Ein Ausschreibungsverfahren zur Modernisierung der Technologie in den Einrichtungen der öffentlichen Stromverwaltung war laut Villordo 2019 eingeleitet, durch die Pandemie jedoch gebremst worden. Dafür werde eine Investition von 10 Millionen US-Dollar benötigt, so der Ande-Chef. Nur mit der Eingliederung von mehr Personal und neuer Technologie sei es möglich, sich in dem Bereich der Datenerhebung von Stromzählern zu verbessern, zitiert Última Hora Villordo. Das Unterhaus hat nun 2 Wochen Zeit um zu entscheiden ob ein Misstrauensvotum gegen Villordo eingeleitet wird oder nicht. (ABC Color/Última Hora)
Neues Beweismaterial im Fall des Mordes von Rodrigo Quintana kommt zum Vorschein. Wie La Nación berichtet, hat die Verteidigung des wegen Mordes angeklagten Gustavo Florentín nach längeren Bemühungen nun die Aufzeichnungen der Sicherheitskameras von der Tat in den Einrichtungen der PLRA-Partei zur Verfügung gestellt bekommen. Nach ersten Überprüfungen wurde festgestellt, dass die Staatsanwaltschaft für ihre Ermittlungen lediglich bis zu 8 Minuten nach dem Tod von Quintana von den Aufzeichnungen berücksichtig hat. Quintana wurde um 0 Uhr 22 erschossen. Das offizielle Beweismaterial mit dem die Staatsanwaltschaft ermittelt, beinhaltet nur die Aufzeichnung bis um 0 Uhr 30. Nun wurde entdeckt, dass um ein Uhr 41 einige Personen den Tatort manipulieren. Die Behörden trafen in der Nacht erst um 2 Uhr 30 an dem Ort ein.
In dem Video ist zu sehen, wie einige Personen sich an dem Tatort aufhalten, und die Patronenhülsen manipulieren. Von der Verteidigung hieß es, die echte Hülse sei entfernt worden und durch eine Hülse von Florentíns Waffe ersetzt worden. Ein wenig später wird die anscheinend platzierte Hülse von einer anderen Person mit dem Fuß verschoben. Das neue Beweismaterial wurde dem Anwalt zufolge bereits der Generalstaatsanwaltschaft, dem Obersten Gerichtshof und der Kommission für Menschenrechte des Nationalkongresses bekanntgemacht. Florentíns Anwalt sagte gegenüber der Presse, er werde um die Annullierung des Prozesses gegen seinen Kunden bitten. Er sprach von Nachlässigkeit in den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.
Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen im Angesicht dieser Behauptungen ein Kommuniqué veröffentlicht. Dort heißt es, die neugewonnen Beweise würden den Prozess in keiner Weise beeinträchtigen. Die Ermittlungen wurden aufgrund der Kugeln in der Leiche geführt und unterstützten weiterhin den Verdacht der Schuld bei Florentín. Trotzdem würden die neuentdeckten Teile des Videos überprüft werden, so das Kommuniqué der ermittelnden Staatsanwälte.
In der Nacht vom 31. März zum 1. April 2017 war das PLRA-Mitglied Rodrigo Quintana in den Parteieinrichtungen erschossen worden. Nachdem einige Senatoren am Vortag die umstrittene sogenannte Enmienda einleiten wollten, um dem damaligen Präsidenten Horacio Cartes eine zweite Amtszeit zu ermöglichen, hatte eine Menschenmenge das Kongressgebäude angegriffen und angezündet. Unter den Demonstranten waren auch Mitglieder der PLRA. In der Nacht verfolgten Polizisten einige dieser Demonstranten bis in die Einrichtungen zurück und drangen in das Gebäude ein. Dabei wurde Quintana getötet – den Ermittlungen zufolge vom Polizisten Gustavo Florentín. Bis heute ist laut La Nación nicht klar, wer der Polizei den Befehl gegeben hat, in das Gebäude einzudringen. (La Nación/ABC Color)
Polizei nimmt Dieb vom Hospital Clínicas fest. Der 22-jährige Mann hatte wiederholt an dem Uniklinikum zahlreiche Gegenstände gestohlen, die Angehörigen von Patienten gehörten, wie die Zeitung Hoy heute berichtet. Mittels Aufnahmen der Überwachungskameras konnte die Polizei den sogenannten Alptraum der Krankenhausflure gestern ausfindig machen und festnehmen. Auf dem Kommissariat stellte sich heraus, dass der Mann bereits wegen Raubes vorbestraft ist und eigentlich unter Hausarrest stand. (Hoy)
Bildungsministerium legt Kriterien fest, nach denen die diesjährigen Schulleistungen bewertet werden. Gestern traf sich eine Gruppe von Vertretern, bestehend aus Verantwortlichen des Mec, Eltern, Lehrern und Studenten zum wiederholten Mal per Videokonferenz, um über das Thema zu beraten. Wie Hoy berichtet, einigte man sich am Ende auf folgende Vorgehensweise was die Bewertung der Leistungen im Pandemie-Jahr betrifft: Das erste Halbjahr endet offiziell am 31. Juli. An staatlichen Institutionen werden die Zeugnisse oder Notenberichte vom 3. Bis 14. August ausgehändigt. Für das erste Semester werden die Leistungen der Schüler an staatlichen Schulen nicht in Noten formuliert, sondern in Form eines schriftlichen Berichtes festgehalten.
Der Bildungsvizeminister Robert Cano, sagte im Interview mit ABC Cardinal, für das erste Semester, wo sich alle auf Fern- oder virtuellen Unterricht umstellen mussten, Noten zu vergeben, sei deshalb nicht ratsam, weil es da große Unterschiede in den Gegebenheiten und Umständen der Schüler landesweit gegeben hat und es dann unvermeidbar wäre, dass ungerecht benotet wird. Privat geführte Bildungsinstitutionen können aber mit Noten bewerten. Dazu müssen sie einen Antrag beim Bildungsministerium stellen. Im zweiten Semester werden die Leistungen der Schüler und Studenten mit Noten im Zeugnis festgehalten werden. Am Ende des Schuljahres wird aber nicht, wie üblich, ein Durchschnitt vom ersten und zweiten Semester für die Endnote errechnet. Die Gruppe einigte sich darauf, dass die Bedingungen für das Erreichen der Note 2 gesenkt werden. (Hoy)
Zollbehörde kündigt Vertrag mit Informatikdienstleister Sif America. Darüber schreibt ABC Color. Die Behörde informierte demnach gestern, dass die Firma seit 1992 die Informatiksysteme im Zoll verwaltet und betreibt und dass es nach 28 Jahren und Kosten von insgesamt rund 40 Millionen US-Dollar, nicht die gewünschten Resultate im Informatikbereich der Zollbehörde gegeben habe. Die Firma Sif America hatte das Informatiksystem Sofía für den Zoll entwickelt. Die Firma hat alle technischen Fähigkeiten und das Know-How für sich behalten und somit den ganzen Informatikbereich der Behörde für sich monopolisiert, wie der Zolldirektor Julio Fernández sagte. Von der Zollbehörde hieß es nun, man werde in Südkorea um Unterstützung bitten, um im Informatikbereich autonom werden zu können. Fernández sagte, der Vertrag mit Sif America laufe am 30. Juli aus. Man werde natürlich weiterhin mit Firmen aus dem Privatsektor zusammenarbeiten. Trotzdem erhofft die Behörde sich hohe Einsparungen und technologische Autonomie.
Vertreter aus dem Importsektor begrüßten die Entscheidung der Behörde, sich von der Firma zu trennen und in dem Bereich selbstständiger zu werden. Der Präsident des Verbandes von paraguayischen Importeuren Cip, Neri Giménez sagte, dadurch werde es eine bessere Entwicklung in die Richtung geben können, dass man den Anforderungen aus dem gesamten Außenhandel gerecht werden kann. (ABC Color)
Uneinigkeit in der Exekutive. Der Leiter der Sonderaufsichtsbehörde für Einkäufe im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung, Arnaldo Giuzzio, hat sich verärgert gezeigt über die Äußerungen des Präsidentenkabinettschefs, Juan Ernesto Villamayor. Villamayor hatte gegenüber der Presse gesagt, bei den Einkäufen von medizinischer Ausrüstung für die Bekämpfung des Corona-Virus seien keine Straftaten begangen worden. Giuzzio hatte sich gegenüber Radio Uno darüber verärgert geäußert. Der Betrug habe stattgefunden und die Anzeige liege bei der Staatsanwaltschaft. Wie könne man dann sagen, dass es keine Straftat gegeben habe, hinterfragte Giuzzio. Außerdem seien einige Personen bereits angeklagt und der juristische Prozess sei im Gange. Villamayor wolle die Bevölkerung durcheinanderbringen, behauptete Giuzzio. (La Nación)