Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 09. März 2021

Bei erneuten Protesten in der Altstadt von Asunción sind gestern Abend 17 Personen festgenommen worden. Es handelt sich zum einen um einen Mann, der inmitten der friedlichen Demonstration in der Nähe des Kongressgebäudes plötzlich Feuerwerkskörper in Richtung der Wachen geworfen haben soll. Aus Angst vor Repressionen von Seiten der Polizei versuchten die Demonstranten daraufhin zu fliehen, was zu Unruhen in der Menge führte. Anderen Teilnehmern der Demo gelang es, den Unruhestifter zu ergreifen. Der Mann wurde an die Polizisten übergeben. In seinem Besitz fand man eine Steinschleuder und mehrere Glas- und Stahlkugeln. Zum anderen nahm die Polizei 16 Jugendliche fest, darunter einen Argentinier, die sich unter die Menschenmenge gemischt und für Unruhe gesorgt hatten.
Es war der vierte Abend in Folge, dass Menschen in der Altstadt von Asunción zu einer Massenkundgebung gegen die Regierung Abdo Benítez zusammengekommen waren. Wie schon in den vergangenen Tagen gesehen, sorgte nach dem gewaltsamen Zwischenfall ein Großteil der Demonstrierenden mit einer besonderen Aktion für Ruhe: Sie setzten sich auf den Boden, damit Ruhe einkehrt und Unruhestifter besser erkannt und gefasst werden können.
Weiter östlich von Asunción, in Paraguarí, fand sich unter der Leitung des ehemaligen Abgeordneten Miguel Cuevas, eine weitere Gruppe zu einer Kundgebung zusammen: Die Gruppe hatte sich mobilisiert, um Staatspräsident Abdo Benítez den Rücken zu stärken. Cuevas, der im vorigen Jahr wegen illegaler Bereicherung und Falschaussage zwischenzeitlich sein Amt im Kongress verloren hatte und angeklagt worden war, ist nach 7-monatiger Haft und anschließendem Hausarrest derzeit auf freiem Fuß. Parteigenossen und Anhänger von Abdo Benítez demonstrierten am Rande der Fernstraße 1, bei Kilometer 58. (Hoy/Última Hora)

 

Gesundheitsministerium berichtet über Rekordzahl an Corona-Infektionen. Ein Jahr nachdem die ersten Covid-19 Fälle in Paraguay aufgetreten sind, sind gestern so viele Neu-Infektionen gemeldet worden, wie noch nie. Die Corona-Zahlen von gestern veröffentlichte die Zeitung Hoy. Demnach fielen von rund 4 tausend 300 Tests 1 tausend 817 positiv aus, während weitere 1 tausend 121 Personen als von Covid-19 geheilt gelten. 25 Patienten starben am Montag in Zusammenhang mit der Viruserkrankung. Derzeit werden landesweit nahe an 1 tausend 200 Corona-Patienten im Krankenhaus stationär behandelt, davon etwa 300 auf den Intensivstationen.
Aufgrund der sanitären Situation erklärte der Gouverneur von Itapúa gestern über dem gesamten Departament den Notstand. Der Präsenzunterricht fällt dort an allen Schulen für 15 Tage aus, und wird nur noch virtuell abgehalten. Der Gouverneur Juan Alberto Schamalko hatte die Maßnahme in Abstimmung mit Vertretern der Gobernación, der Bürgermeisterämter, Gesundheitsbehörden und Kirchenvertreter beschlossen, wie Última Hora berichtet. In Itapúa sind demnach in staatlichen Krankenhäusern keine Betten mehr frei; – weder auf den Intensiv- noch auf den normalen Stationen. In den letzten Tagen waren die Infektionszahlen in allen Distrikten des südlichen Departaments deutlich angestiegen. Einzelne Städte hatten deshalb schon vor über einer Woche die Ausgangsbeschränkungen erhöht. (Hoy/Última Hora)

Junger Mann im Chaco wegen Diebstahls in Bussen verhaftet. Am gestrigen Morgen nahmen Polizisten aus Filadelfia einen jungen Mann fest. Er wird laut RCC beschuldigt, während der Fahrten zwischen Asunción und Mariscal Esitgarribia Gegenstände von Passagieren der Firma Nasa Regional gestohlen zu haben. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um dem 23 Jahre alten Luis Gabriel Paredes aus Benjamín Aceval. Er hat bereits einen Strafeintrag vom 16. Dezember 2020, wofür er im Barrio María Auxiliadora de Irala Fernández unter Hausarrest steht. Bei der Verhaftung wurden im Besitz des Diebs ein I Pad mit Zubehör, eine braune Lederjacke, Medikamente, Dokumente und mehrere persönliche Gegenstände sichergestellt. Laut Kommissar Osvaldo Doldán von der Polizeistation in Filadelfia ging der Mann bei seinen Diebstählen so vor: er wartete, bis die Passagiere einschliefen und raubte sie dann aus. (RCC)

Auf der Freundschaftsbrücke ist eine schwerbewaffnete Paraguayerin verhaftet worden. Wie La Nación berichtet, hat die brasilianische Bundespolizei gestern 16 Pistolen, 40 Magazine und Munition im Zollamt der Freundschaftsbrücke in Foz do Iguazu beschlagnahmt. Die Ladung wurde in einem Fernseher gefunden, der sich im Kofferraum eines Wagens mit paraguayischen Kennzeichen befand. Die 40-jährige Fahrerin, Rumilda Garcia Parcha, wurde daraufhin wegen internationalem Waffenschmuggel festgenommen. Schon am Samstag waren bei einer Routineuntersuchung 150 Kilogramm Kokain in einem Transporter mit doppeltem Boden gefunden worden. Die Kontrollen sind Teil des Integrierten Grenzschutzprogramms PPIF, das per Dekret ins Leben gerufen wurde, um Straftaten wie Schmuggel und illegalen Drogen- und Waffenhandel vorzubeugen. (La Nación)

Erste Bananenexporte in diesem Jahr. Wie der Koordinator des branchenübergreifenden Büros der Banane, Hugo Franco, laut ABC Color sagte, sind die Aussichten für den Bananenexport für das Jahr 2021 gut. Zum Beispiel wird die vor einem Jahr begonnene Bananenproduktion in San José Obrero im Departament Cordillera jetzt mit ausgezeichneter Qualität geerntet. Dieses wird die erste Exportlieferung des Departaments sein, in diesem Fall gehen die Früchte nach Santa Fe in Argentinien. Der Versandpreis liegt hier bei 9,3 US-Dollar pro Kiste, so Franco. Er fügte hinzu, dass der Bananenexport im Jahr 2020 mit einem Gewinn von 16,7 Millionen US-Dollar ein Wachstum von rund 40 Prozent im Vergleich zu 2019 verzeichnete. (ABC Color)

Aufruf zur technischen Fachausbildung im dualen Modus in Vallemi. Das Arbeitsministerium Mtess hat einen Aufruf für Jugendliche gestartet, die an einer Ausbildung in vier technischen Fachrichtungen im dualen Modus in Vallemí, in der Stadt San Lázaro im Departament Concepción interessiert sind, wie IP Paraguay informiert. Der Aufruf richtet sich an junge Leute, die Elektronik, Industriemechanik, Industrieelektrik und KFZ-Mechanik studieren möchten. Pro Fachrichtung stehen 10 Plätze zur Verfügung, es werden also insgesamt 40 Lehrlinge ausgebildet. Die Interessenten müssen zwischen 18 und 22 Jahre alt sein und erhalten finanzielle Unterstützung für die Durchführung ihres Studiums. Die Ausbildung besteht zu 30 Prozent aus theoretischem und 70 Prozent aus praktischem Unterricht, der in den Einrichtungen der Nationalen Zementindustrie in Vallemí stattfinden wird. (IP Paraguay)

Die Restaurierungsarbeiten in der Kirche San Lorenzo Mártir in Altos gehen weiter. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Die Arbeit in der Kirche im Departament Cordillera besteht aus der Beseitigung von Farbschichten bei Bildern, die bis zu vier Mal übermalt wurden. Die Aktion wird von der Abteilung für historisches Erbe UPH des MOPC mit fachlicher Beratung des Nationalen Kulturamtes SNC durchgeführt. Mittlerweile sind die Arbeiten an diesen Bildern bis zu zwei Drittel fertiggestellt. Der Rest befindet sich in Nischen in den Wänden, die von Termiten vollständig verrottet sind und bedürfen deshalb besonderer Aufmerksamkeit.
San Lorenzo Mártir wurde 1582 erbaut und war die erste Kirche des Franziskanerorderns in Paraguay, die nach dem Dreibundkrieg 1878 wieder aufgebaut wurde. Die Stadt „Altos de Ybytyrape“, früher „San Lorenzo de la Cordillera de los Altos de Ybytyrape” genannt, bedeutet in Guaraní „Weg des Windes“. Sie liegt 27 Kilometer von der Departamentshauptstadt Caacupé entfernt und hat etwa 15 Tausend Einwohner. (IP Paraguay)