Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 09. September 2020

Der paraguayische Export ist in den letzten 2 Jahren auf 35 neue Märkte erweitert worden. Vom Ministerium für Industrie und Handel hiess es, dass es Paraguay von August 2018 bis Juli dieses Jahres gelungen ist, 46 Produkte in 35 neue Märkte zu exportieren. Die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay listet diese Länder und das Exportgut auf. Unter anderem ging Geflügelfleisch nach Albanien, Brasilien und in die Bahamas. Der Export von Rindfleisch wurde auch zum argentinischen Markt erweitert. Nach Katar wurden Medikamente geschickt; Russland erhielt unter anderem Pulvermilch. (IP-Paraguay)

 

Senator Zacarías Irún legt Posten im Magistraturgericht nieder. Die Entscheidung habe er aus Anstand und Feingefühl getroffen, erklärte er in einem Schreiben an die Senatorenkammer. Zuvor war im Oberhaus ein Antrag auf Rücktritt des Senators präsentiert worden. Der Senator der ANR Javier Zacarías Irún war vorübergehend Vertreter der Kongresskammer in dem Gericht gewesen, das Prozesse gegen Richter und Anwälte führt. Und zwar für die Zeit, wo im Magistraturgericht ein Fall behandelt wurde, der die Partei PLRA betraf. In dieser Zeit hatte Zacarías Irún im Jem den liberalen Fernando Silva ersetzt. Neue Vertreterin der Senatorenkammer im Jem wird die liberale Hermelinda Alvarenga vom PLRA-Flügel Llanista. – Zu einer Zeit, wo der Fall Efraín Alegre im Magistraturgericht behandelt wird.
Die Ernennung von Zacarías war von Anfang an in der Gesellschaft und unter Kollegen stark kritisiert worden, der Druck hatte in letzter Zeit zugenommen. Gegen Javier Zacarías Irún laufen mehrere Gerichtsverfahren. Er wird wegen illegale Bereicherung, Falschaussagen und Vertrauensbruchs angeklagt. In mehrere Verfahren ist auch seine Ehefrau, Sandra McLeod verwickelt, die wegen Korruption als Bürgermeisterin von Ciudad del Este abgesetzt wurde. In seinem Rücktrittsschreiben erklärte Zacarías, er habe trotz der vielen Widerstände gegen ihn, im Jem erreicht, dass Prozesse gegen ihn fallen gelassen wurden. (Última Hora/Rücktrittsschreiben von Zacarías Irun in UH)

Demonstranten in Argentinien haben die Einrichtungen der paraguayischen Botschaft beschädigt. Davon berichtet Última Hora. Mit starken Beschimpfungen und Strassensperren vor dem Gebäude in Buenos Aires protestierten die Demonstranten gegen den paraguayischen Staat. Der Grund: Der Tod der 2 11-jährigen Mädchen im Kampf mit der EPP, wie der paraguayische Botschafter Julio Vera berichtete. Glasscheiben wurden zerschlagen, Farbe auf und in das Gebäude gegossen und eine der Absperrungszäune wurde umgestossen. Zudem brachten die Demonstranten Protest-Plakate am Zaun an. Botschafter Vera sagte, die gestrige Demo sei von linksgerichteten Organisationen einberufen worden. Für heute war seinen Informationen zufolge eine weitere Demonstration geplant, diesmal von Migrationsorganisationen. Die Botschaft werde in Betrieb bleiben und die argentinische Regierung habe ihnen alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zugesagt, sagte Vera.
Auch bei den Einrichtungen des paraguayischen Konsulats in Córdoba wurde demonstriert, wie ABC Color berichtet. Der Zeitung zufolge handelte es sich dabei um Feministen und linksgerichtete Aktivisten. Die Demonstranten zündeten Fotos von Präsident Mario Abdo Benítez an und beschuldigten den paraguayischen Staat des Mordes an den Mädchen. Die lokalen Sicherheitsbeamten hatten das Konsulatsgebäude mit Sicherheitszäunen abgesperrt. (Última Hora/ABC Color)

Rekrutiert die EPP indigene Kinder für ihre Zwecke? Dieser Frage will die Regierung nachgehen, und entsprechende Ermittlungen einleiten, wie Paraguay.com bekanntgab. Nachdem man in Videoaufnahmen aus Lagern der kriminellen Organisation indigene Minderjährige in Ausbildungscamps gesehen haben will, erhärtet sich der Verdacht, dass die EPP-Führer die Situation der Indigenen im Nordosten ausnutzen, um sie einzuziehen. Die Ureinwohner seien wegen extremer Armut den Machenschaften krimineller Gruppen sozusagen schutzlos ausgeliefert, heißt es. Für die selbsternannte Volksarmee Paraguays seien sie deshalb die geeigneten Menschen, um sie für ihre ideologischen Zwecke einzsetzen. Der Vorsitzende des Instituts für Angelegenheiten der Indigenen, Édgar Olmedo, kündigte ein Treffen mit indigenen Siedlungsleitern im Nordosten an. Die Leiter sollen bei der Staatsanwaltschaft eine Anlaufstelle bekommen, um Fälle anzuzeigen, wenn Indigene von der EPP eingezogen werden. (Paraguay.com/Video: Paraguay Noticias)

Sexualstraftäter in Salto del Guairá zu 30 Jahren Haft verurteilt. Das meldet ABC Color. Der 42-jährige wurde für schuldig befunden, seine 5-jährige Nichte wiederholt sexuell missbraucht zu haben. Die Straftat konnte durch medizinische Untersuchungen bewiesen werden, heisst es in dem Zeitungsbericht. Die Kleine hatte ihrer Mutter und ihrer Tante schliesslich davon erzählt. 2018 begann der Gerichtsprozess gegen den Täter. Ausschlaggebend für das Urteil waren ausser den medizinischen Beweisen auch die Aussagen der Mutter und der Tante. (ABC Color)

Weiterhin keine Spur des verschwundenen 8-jährigen Mädchens aus Emboscada. Wie ABC Color informiert, ermitteln die Behörden weiter, um das Kind zu finden und herauszufinden, was passiert ist. Die Mutter und der Stiefvater der Kleinen wurden psychologischen und psychiatrischen Analysen unterzogen. Die Psychologen und Psychiater mussten ihre Befunde bereits unter Eid vor einem Gericht präsentieren. Demnächst sollen auch DNA- und toxikologische Proben der beiden entnommen werden. Bei den jüngsten Ermittlungen wurde festgestellt, dass der deutsche Stiefvater bei Air Europa einen Flug nach Deutschland gebucht hatte. Der Flug war zunächst für Anfang Juni gebucht, später auf Juli und schliesslich auf September verschoben worden. Die Ermittler warten nun auf einen detaillierten Bericht der Fluggesellschaft. Das Mädchen wird seit fast 5 Monaten vermisst. Ihre Mutter und ihr Stiefvater sitzen beide in Untersuchungshaft. (ABC Color)

Beim Bau der bi-ozeanischen Strasse sind alte Fahrzeuge aus dem Chacokrieg entdeckt worden. Wie IP Paraguay informiert, ist eine Delegation den Ministeriums für öffentliche Bauten und Kommunikation an den Ort gereist, um die Fundstücke zu begutachten. Die alten Fahrzeuge befinden sich an einem Ort in der Nähe der bi-ozeanischen Fernstrasse der als Kilometer 180 bekannt ist – laut ABC Color etwa 74 Kilometer von Loma Plata entfernt. Dort wurden anscheinend auch Strukturen der alten Eisenbahn gefunden, die von Puerto Casado in den zentralen Chaco führte. Die MOPC Delegation hielt alles auf Fotos, Videos und in Form von aufgeschriebenen Beschreibungen fest und haben sich zudem mit Personen unterhalten die in der Nähe wohnen. Mit den erhobenen Daten soll nun in einer Kommission entschieden werden, wie weiter mit den historischen Fundstücken an der Stelle vorgegangen werden soll. Unter den Fundstücken befinden sich alte LKW`s, Wassertanks, eine Art Grenz- oder Kilometersteine und mehrere Ruinen von Gebäuden. (IP Paraguay)