Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. August 2020

Fast 400 neue Covid19-Fälle am Wochenende. Darüber berichtet Paraguay.com. Am Samstag waren 202 neue positive Fälle gemeldet worden und gestern 197. Bei den meisten davon ist nicht bekannt, wo, wie, oder durch wen sie angesteckt wurden. Zudem sind am Wochenende insgesamt weitere 99 Menschen von Covid19 gesund geworden. 6 Menschen sind gestorben, womit die Zahl auf 75 steigt. Die Fälle ohne Verbindung konzentrierten sich am Wochenende wieder hauptsächlich auf Ost-Paraguay, mit Ausnahme von einem Fall in Villa Hayes. In Krankenhäusern werden insgesamt 84 Menschen mit Covid19 behandelt, davon 32 auf Intensivstation. (Paraguay.com)

 

Grossbrand auf Estanzias im nördlichen Chaco. Wie ABC Color berichtet, sind rund 7.000 Hektar Land auf Viehzuchtbetrieben im Departament Alto Paraguay von den Flammen zerstört worden. Am stärksten betroffen ist demnach die Estanzia “Lidia” mit 4.000 Kopf Vieh. Dort sind fast die gesamten Weideflächen verbrannt. Der Brand hatte in der vergangenen Woche begonnen und konnte erst am Samstag Abend unter Kontrolle gebracht werden. Die Feuerwehr von Filadelfia kämpfte zudem am Wochenende gegen ein Feuer bei Fortín Florida, wie auf deren Facebookseite zu sehen war. Dort waren Gras- und Buschflächen von den Flammen betroffen. (ABC Color/Facebook)

Antischmuggeleinheit stellt 30 Tonnen Schmuggelware sicher. Wie Última Hora berichtet, wurden 12 Personen festgenommen. Von Samstag auf Sonntag Nacht konnten die Behörden den Schmuggel bei dem Grenzposten Cruce Carolina im Departament Canindayú aufdecken und die in 5 LKW´s verteilte Ware beschlagnahmen, die illegal aus Brasilien eingeführt worden ist. Unter den Festgenommenen sind 11 Paraguayer und ein brasilianischer Staatsbürger. Die Ware sollte nach Ciudad del Este gebracht werden. Die Ware bestand zu einem grossen Teil aus Tomaten und Eiern. Auch Kaffee, Hähnchenfleisch und Windeln wurden beschlagnahmt. Die Ware soll nun überprüft werden. Wenn sie noch zum Verzehr geeignet ist, soll sie gespendet werden. (Última Hora)

Erste Plasma-Spende in Ciudad del Este. Wie IP Paraguay berichtet, handelt es sich um einen Mann, der das Coronavirus überwunden hat. Plasma wird der flüssige und zellfreie Anteil des Blutes genannt, den man erhält, wenn man eine ungerinnbar gemachte Blutprobe zentrifugiert, das heisst eine Stofftrennung durchführt. Diese Flüssigkeit enthält dann keine Blutzellen mehr. Die Ärzte erhoffen sich schnellere Genesungen von schwer kranken Covid19-Patienten, indem sie eine Plasma-Dosis von schon genesenen Personen verabreicht bekommen. Daher werden die Covid19-Überwinder immer wieder dazu aufgefordert, ihr Blutplasma zu spenden. (IP Paraguay)

Die Polizei hat in Asunción den Anführer einer Räuberbande festgenommen. Wie ABC Color schreibt, sind der Festnahme 6 Monate Ermittlungen gegen den 41-jährigen Miguel Angel Candia González aus Ñemby vorangegangen. Bei der Festnahme konnten zahlreiche als gestohlen gemeldete Objekte sichergestellt werden, darunter Gold- und Silberschmuck. Die Bande brach in den vergangenen 6 Monaten immer wieder in Asuncións Wohnvierteln an den Sonntagen Übermittag in die Häuser ein und konnten jedes Mal entkommen ohne Beweise zu hinterlassen. Sie nahmen nur Geld, Schmuck, Waffen oder andere kleinere Wertgegenstände mit, um beim Verlassen der Häuser nicht bei den Nachbarn aufzufallen. Den Ermittlern zufolge beobachteten die Täter ihre Opfer eine Zeit lang genau und brachen dann am Sonntag in die Wohnungen ein, wenn die Bewohner zu Mittag ausgefahren waren. Es wird vermutet, dass einer der Bande die Opfer sogar mit einem Motorrad verfolgte, damit die Diebe in den Häusern nicht von ihrer Rückkehr überrascht würden. Durch die Aufnahmen von Überwachungskameras konnte schliesslich das Kennzeichen des Fahrzeugs identifiziert werden, das die Übeltäter benutzten. Das führte zur Festnahme des mutmasslichen Anführers. (ABC Color)

Paraguayischer Landwirtschaftsverband schlägt erneut Schaffung eines Fleischrates vor. Das hat der neue ARP-Vorsitzende Pedro Galli nach seiner Amtseinführung betont, wie ABC Color schreibt. Der Fleischrat soll die nationale Politik zugunsten von Fleischproduzenten vorantreiben. Dabei würden Themen wie die Marktausweitung sowie die niedrigen Fleischpreise behandelt werden. Der frischgebackene ARP-Chef Galli sagte nach seinem Sieg, es gebe zahlreiche Probleme im Fleischsektor zu lösen, um den Markt auszuweiten und die Produktion zu verbessern. In dem Fleischrat sollen Vertreter der Industrie, der Produktion und der Regierung zusammenkommen. Eine Veränderung, die Galli anstrebt, ist die Zulassung zum Verband von Vertretern aus dem Schafs-, Ziegen und Geflügelfleischsektor. Bislang sind lediglich Vertreter aus dem Rindfleischsektor bei der ARP zugelassen. (ABC COlor)

In Bahia Negra hat die Departamentsregierung gestern Neubauten für Freizeitaktivitäten eingeweiht. Passend zum internationalen Tag der indigenen Völker begingen die Ishir-Bewohner der Siedlungen Puerto Esperanza und Catorce de Mayo feierlich die Eröffnung der neuen Einrichtungen. Das ist laut Última Hora zum einen in Puerto Esparanza eine neue Mehrzweckhalle. Die Gobernación gab dafür 850 Millionen Gauraníes aus dem Fond für Öffentliche Investitionen und Entwicklung, Fonacide, aus.
In dem Ort 14 de Mayo, der in der Einheimischen-Sprache Karcha Bahlut genannt wird, weihte Gouverneur José Adorno außerdem eine Gemeinschaftsküche mit dazugehörigem Ess-Saal ein. Für den Bau dieser Einrichtungen kamen 380 Millionen Guaraníes aus dem Fonacide-Topf. Die beiden Ortschaften werden gemeinsam von den Neubauten profitieren, wie die Departamentsregierung bekanntgab. Puerto Esperanza und 14 de Mayo liegen im Distrikt Bahía Negra, das am Nord-Ufer des Paraguayflusses und praktisch vor den Toren des riesigen Pantanal-Gebietes liegt, dass sich über das Grenzgebiet zwischen Brasilien, Bolivien und Paraguay erstreckt. (Última Hora/ Municipalidad Bahia Negra)

Supermärkte schaffen Einweg-Tüten ab. Im Zuge der Vorschriften aus dem Anti-Tütengesetz wird es an den Kassen künftig zwar auch weiterhin Plastiktüten für die Kunden geben, aber aus dickerem Material, das wiederverwendbar ist, und auch was kosten wird. Der Vorsitzende des paraguayischen Verbandes von Supermarkt-Betreibern, Capasu, Alberto Sborovsky sagte Reportern der Zeitung Hoy, das Gesetz verbiete, Tüten an die Kunden zu verschenken. Der Preis der Tüte werde sich nach der Größe richten und vom Ministerium für Industrie und Handel festgelegt. Das Tütenmaterial muss den Bestimmungen des Instituts für Technologie, Metrologie und Normen entsprechen. Die Vorschriften gelten ab dem kommenden 9. September. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 500 Millionen Guaraníes rechnen. (Hoy)

Wie Tekoporá-Empfänger das Geld sinnvoll nutzen. Die staatliche Nachrichtenagentur berichtet darüber in kleinen Erfolgsgeschichten des Entwicklungshilfe-Ministeriums. Zum Beispiel von María, die Gemüse im großen Stil anbaut, und in Corona-Zeiten ihre Kunden beliefert. Hilfe bekommt die dreifache Mutter von ihrem ältesten Sohn. Die Kunden seien plötzlich nicht mehr gekommen. So sei man auf den Lieferservice umgestiegen, erzählt die Kleinunternehmerin. Die Umstellung des Verkaufsmodells hätte dem Betrieb sehr gutgetan, betont sie. Wegen der starken Nachfrage hatte die 3 Frau Teile des Tekoporá-Geldes in den Kauf von neuem Saatgut investiert. Auf die Länge soll das die Haushaltskosten decken helfen. Zu Hause muss sie 3 Schulkinder durchbringen.
Eine Unternehmerin der besonderen Art ist auch Crisolina. Sie züchtet Schweine. Mit dem ersten Tekoporá-Geld hatte sie Materialien für den Bau eines Schweinestalls gekauft. Die Idee war gewesen, Schweine zu züchten und zu lebend verkaufen. Aber es hatte sich herausgestellt, dass der Fleischverkauf besser lief. Zunächst hatte sie von einem geschlachteten Tier immer eine Hälfte für den Eigenbedarf behalten und die andere Hälfte verkauft. Mit dem Erlös habe sie mit der Zeit den Tierbestand vergrößern können. Nun gewinnt sie soviel Fleisch aus der Schlachtung, dass sie es regelmäßig auf dem Markt anbieten kann. Von dem Erwerb werden die Lebensmittel und Schulutensilien für die Kinder bezahlt; – neuerdings auch zahlreiche Hygieneartikel, um in Pandemiezeiten gesund zu bleiben. (IP-Paraguay)