Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. Juli 2020

Bewaffnete Bauern haben eine Estanzia in Canindeyú angegriffen. Wie ABC Color berichtet, war am Mittwochabend eine Gruppe bewaffneter Männer auf das Gelände einer Estanzia gedrungen und hatte 6 Angestellte und den Betriebsverwalter als Geiseln gehalten. Sie gaben sich als Polizisten aus. Dabei wurden die Geiseln wiederholt körperlich angegriffen. Später wurde das Hauptgebäude auf dem Betrieb abgebrannt, genauso auch 5 Motorräder und ein Traktor. Von den Ermittlern wird vermutet, dass die Gruppe von Rubén Villalba angeführt wurde, der im Massaker-Fall von Curuguaty verurteilt und danach freigesprochen worden war. Den Informationen der Behörden zufolge ist ein großer Teil des Grundstücks von einer Gruppe von schwer bewaffneten und aggressiven Bauern besetzt. Allem Anschein nach haben die Übeltäter auch ein gewisses Training. Es geht bei dieser Art von Angriffen meistens darum, dass die Bauern das Land für sich beanspruchen. Von den Eigentümern war den Bauern bereits Geld angeboten worden, um der Auseinandersetzung ein Ende zu bereiten. Das Angebot wurde jedoch ausgeschlagen. (ABC Color)

 

Senat beschließt Maskenpflicht. Wie ABC Color schreibt, hat der Senat einen Gesetzentwurf angenommen, der vorsieht, dass Mund-Nasenschutzmasken an Orten wo sich mehr als 5 Personen aufhalten, Pflicht sind. Als nächstes müssen die Abgeordneten darüber abstimmen. Auch im Freien sollen die Masken Pflicht sein, wenn ein Abstand von anderthalb Metern unmöglich ist. Das Gesetz würde für alle Staatsbürger ab 6 Jahren gelten. Personen, die dabei ertappt werden, sich nicht daran zu halten, wären dann verpflichtet, sich 5 Mund-Nasen-Schutzmasken zu besorgen. Wenn eine Person sich in einem geschlossenen Raum nicht daran hält, droht ihr eine Geldstrafe von bis zu 2 Tagelöhnen. (ABC Color)

Die Zentralbank wird ab Juli den Vertrauensindex der Verbraucher veröffentlichen. Der wird sich in der Abkürzung für Índice de Confianza del Consumidor, ICC nennen, wie IP-Paraguay bekanntgab. Der Verbraucher-Vertrauensindex spiegelt wieder, wieviel Optimismus die Verbraucher empfinden, wenn sie an ihre persönliche finanzielle Situation, die ihrer Familie und an die ihres Landes denken. Er ist damit sozusagen ein Barometer für die Stimmung der Bevölkerung, was die Wirtschaft des Landes angeht. Der ICC wird von rund 80 Ländern regelmäßig ermittelt und veröffentlicht. Die Daten des ICC könnten der paraguayischen Regierung bei Entscheidungen in der Finanzpolitik helfen. Man würde das Empfinden der Bevölkerung einbeziehen, und gleichzeitig die Daten mit denen anderer Länder vergleichen können. Aufgrund dessen könne man besser wissen, wo man steht, schrieb die Zentralbank.
Ermitteln will die Zentralbank den Verbraucher-Vertrauens-Index mit Fragen über die aktuelle Situation und die des vorigen Jahres. Außerdem wird in der Umfrage nach den persönlichen Aussichten für das nächste Jahr gefragt. Welche Möglichkeiten des Sparens hat der einzelne Bürger, wo ist er bereit, langfristig oder in Aktiva zu investieren? Das sind weitere Fragen, die helfen werden, wirtschaftliche Zyklen im Voraus zu berechnen. Wenn Bürger ihre eigene finanzielle Situation oder die des Staates eher pessimistisch empfinden, werden sie zurückhaltender in den Einkäufen sein, oder bestimmte Anschaffungen verschieben. Wenn sie optimistisch sind, geschieht genau das Gegenteil: Sie werden Einkäufe vorziehen und gegebenenfalls mehr ausgeben. (IP-Paraguay)

Umweltministerium setzt Untersuchung des gestrandeten Tankers im Paraná fort. Zum zweiten Mal sind Experten des Mades zum Hafen Campichuela in Itapúa gekommen, wo das Schiff seit Jahren feststeckt. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, war dieses Mal auch die Staatsanwaltschaft dabei. Die Behörden sind demnach in das Innere des Schiffes eingedrungen, um den Maschinenraum zu inspizieren, und Proben von den Flüssigkeiten zu entnehmen, die sie dort vorfinden. Die Proben sollen zeigen, um welche Flüssigkeit es sich handelt, und infolgedessen, ob sie umweltschädlich ist. Vermutet wurde bereits nach einer ersten Besichtigung des Schiffes, dass es kontaminiertes Öl enthält, das in den Fluss entweicht. Die Rede war am Dienstag von 7 tausend Liter Öl gewesen, das sich zersetzt.
Bei dem Schiff handelt es sich um einen Tanker, der einer privaten Firma gehört und seit 2 Jahren vor dem Städtchen Cambyretá im Paraná liegt. Wegen schwerer Schäden, begann es vor sechs Monaten zu sinken. Wie es heißt, gibt es seit Langem Probleme zwischen dem Hafen- und dem Schiffsbesitzer. Der Schiffsbesitzer wurde benachrichtigt. Gegen ihn läuft bereits ein Ermittlungsverfahren. Ermittelt wird aufgrund von zwei Umweltgesetzen: Das über die Auswirkungen einer Tat auf die Umwelt und das über den Schutz der Wasserläufe in Paraguay. (Última Hora/Archiv ZP-30)

FTC findet mutmaßliche Überlebensausrüstung der bewaffneten Bauerngruppe Aca. Wie ABC Color berichtet, beinhaltete der Fund 2 Schlauchboote mit Zubehör, Ruder und Luftpumpen, sowie Angelschnur, Kabel, Klebeband und Seife. Es wird vermutet, dass damit hausgemacht Sprengkörper angefertigt werden sollten. Zudem wurden Batterien, eine Tüte Tabak und Restbestände von Feuerwerkskörpern sowie einige Lebensmittel gefunden. Den Fund machtn Beamte der Sondereinsatztruppe FTC und der Antientführungseinheit gestern Nachmittag in Loreto im Departament Concepción. Dem Zeitungsbericht zufolge handelt es sich um die Gegend, wo Anfang Juni Antonio Bernal bei einem Schusswechsel von Beamten getötet wurde. Er war der mutmaßliche Anführer der neuorganisierten Gruppierung Bewaffneter Bauern, Agrupación de Campesinos Armados, Aca. Die Beweisstücke stehen der Staatsanwaltschaft zur Verfügung. (ABC Color)

Paraguay tritt Handelsplattform des Lateinamerikanischen Supermarktverbandes bei. Wie La Nación berichtet, wurde die Plattform gestern beim paraguayischen Industrieverband vorgestellt. Paraguay hat die Präsidentschaft des Lateinamerikanischen Supermarktverbandes Alas seit dem 1. April für den Termin 2020 bis 2022 inne. Vorsitzender ist Christian Cieplik, der ehemalige Vorsitzende des paraguayischen Supermarktverbandes Capasu. Durch die neue Plattform soll die Industrie, darunter klein- und mittelständische Unternehmen direkt in 16 Länder der Region exportieren können. Der Vorsitzende des paraguayischen Industrieverbandes, Gustavo Volpe, hob hervor, dass die lokale Industrie sich mit der anderer Länder integrieren könne und das bedeutende Vorteile für Paraguay bringen werde. Die Handelsplattform umfasst Käufer der Mitgliedsunternehmen und mehr als 10.000 Unternehmen mit Ware in den Kategorien Lebensmittel und Getränke, Gesundheit und Hygiene, Wohnung und Möbel, Elektronik, Küche und Reinigung, Kleidung und Schuhzeug, sowie Stückgüter. Die Plattform funktioniert bereits zwischen 4 Ländern. Paraguay kommt nun dazu. (La Nación)

Gesundheitsnotstand in Stadtteil von Areguá. Wie Paraguay.com berichtet, wurde der Notstand vom Stadtrat erklärt. Bei einer Schlachterei hat ein Mitarbeiter seine Kollegen mit dem Coronavirus angesteckt. Zusammen mit allen Kontakten des Personals sind nun 28 Personen dort in Isolation. Der Notstand wurde ausgerufen und soll 60 Tage gelten. Die Massenansteckung stelle eine Gefahr für die Stadt und für das Departament Central dar, hieß es zur Begründung. (Paraguay.com)