Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. Juni 2017

Asunción: Die ländliche Vereinigung ARP hat auf die Verluste im Viehbestand durch die Überschwemmungen im Süden hingewiesen. Wie der Leiter der ARP, Luis Villasanti gegenüber der Tageszeitung ABC Color sagte, sei in den überschwemmten Gebieten mit einer Reduzierung der Herden von 20% zu rechnen. Das sei zum einen darauf zurückzuführen, dass durch das Hochwasser manche Kälber sterben. Zum anderen werde die Trächtigkeitsrate zurückgehen, was sich in den nächsten Jahren negativ auf den Tierbestand auswirken werde. In den von Überschwemmungen besonders stark betroffenen Departamenten Ñeembucú und Missiones gibt es 1,1 Millionen Kopf Vieh und damit 8% des nationalen Rinderbestandes. (ABC Color, MAG)

 

Villa Hayes: Ein Berufungsgericht hat den Aufbau einer Mülldeponie in der Nähe Villa Hayes gestoppt. Laut Angaben der Zeitung ABC Color hatte die Firma „Empo“ vor, dort eine Mülldeponie aufzubauen, die die Asuncioner Mülldeponie „Cateura“ ablösen sollte. Das Projekt, – auch „Cateura 2“ genannt- wird von den Anwohnern und der Verwaltung Villa Hayes abgelehnt. Die Gegner des Projektes bekamen jetzt von einem Berufungsgericht recht. Ein Sprecher der Firma „Empo“ erklärte, man werde weiter vor Gericht für den Aufbau der Mülldeponie kämpfen. (ABC Color)

Asunción: Das nationale Fürsorgeinstitut IPS hat mehr als 900 Unternehmen in die Wirtschafts-Auskunftsdatei Informconf eintragen lassen, weil sie die Sozialabgaben nicht bezahlt haben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind weitere 3 tausend 400 Unternehmen ebenfalls säumig, hier stimmten aber die eingetragenen Daten nicht. Zusammen schuldeten diese Unternehmen dem IPS rund 17 Milliarden Guaranies. Ein Eintrag in die Wirtschaftsauskunftei Informconf kann zur Folge haben, dass ein Unternehmen oder eine Privatperson keinen Kredit mehr aufnehmen oder Ware auf Raten kaufen kann. Das Fürsorgeinstitut vermutet, dass viele der säumigen Unternehmen ihren Angestellten die IPS-Beiträge zwar vom Gehalt abziehen, das Geld aber nicht weiterleiten. In dem Fall liege eine Straftat vor, und der Angestellte hätte das Recht seinen Arbeitgeber anzuzeigen, heißt es in dem Bericht. (ABC Color)

Asunción: Die paraguayischen Streitkräfte verfügen im Moment über keine flugtauglichen Hubschrauber. Das erklärte der Sprecher der Streitkräfte, Néstor Salazar, gegenüber Radio Cardinal. Seinen Angaben zufolge sind alle Hubschrauber in der Werkstatt, und können wegen fehlender Finanzen nicht repariert werden. Grund sei, dass der Haushaltsplan für derartige Ausgaben stark beschnitten wurde. In der aktuellen Krisensituation, die in den Überschwemmungsgebieten Ñeembucú und Misiones herrscht, habe man deshalb Argentinien um Hilfe gebeten. Der Nachbarstaat schickte zwei Hubschrauber, die für die Verteilung von Hilfsgütern eingesetzt werden. (ABC Color)

Mbocayaty del Yhaguy: Der ehemalige Bürgermeister dieses Städtchens im Departament Cordillera, muss wegen Veruntreuung von Geldern ins Gefängnis. Wie die Zeitung ABC Color berichtete, wird Luis César González wegen der mutmaßlichen Veruntreuung von rund 2,3 Milliarden Guaranies angeklagt. Da er keine Garantien hinterlegen konnte, müsse er für die Dauer des Prozesses in Haft, ordnete der Richter an. González war seit 2006 Bürgermeister von Mbocayaty del Yhaguy. (ABC Color)

Asunción: Das Finanzministerium stellt auf einer Internetseite ausführliche Finanzinformationen über Regierungsinstitutionen zur Verfügung. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. Unter der Adresse datos.hacienda.gov.py soll man künftig die Zusammensetzung des Haushaltsplanes sehen können und auch, wohin die Gelder gehen. Die Plattform soll am kommenden Montag in Betrieb gehen. (La Nación)

Asunción: Nur 12% der in Umlauf befindlichen Propangas-Flaschen sind für den Gebrauch zugelassen. Darüber berichtete die Zeitung Ultima Hora, unter Berufung auf die Firma Lapsol S.A., die für die Kontrollen zuständig ist. Die Vorschriften für die Verwendung von Gasflaschen sehen vor, dass die Flaschen nach jeweils 5 Jahren in Umlauf neu zugelassen werden müssen. Das Datum der letzten Zulassung ist auf den Gasflaschen abgebildet. Dem Zeitungsbericht zufolge wird die Situation dadurch erschwert, dass die staatliche Ölgesellschaft Petropar begonnen hat, ebenfalls Propangas zu verkaufen, ohne eigene Gasflaschen zur Verfügung zu stellen. (Ultima Hora)

Asunción: Die Nationale Stromverwaltung ANDE und die Japanische Agentur für Internationale Entwicklung, Jica haben die Ergebnisse eines gemeinsamen Projektes vorgestellt. Wie das Nachrichtenportal IP Paraguay berichtet, handelt es sich bei dem Projekt um Maßnahmen zur Erhaltung des Yguazu-Sees. Unter anderem seien Studien über Erosion und Sedimentbildung druchgeführt worden. Man habe um den Stausee herum und am entlang Fluss Pflanzen und Bäume gepflanzt. Außerdem habe man ein Projekt ins Leben gerufen, wo altes Speiseöl recycelt und zu Seife verarbeitet wird. Das gemeinsame Projekt der ANDE und JICA soll im Juli zu seinem Abschluss kommen. Der Stausee Yguazu befindet sich in den Departamenten Caaguazú und Alto Paraná. Er wurde Ende der 70ziger Jahre aufgestaut. Der See wurde gebildet, um bei Bedarf Wasser in den Fluss Acaray zu speisen, der seinerseits flußabwärts den Stausee Acaray für das gleichnamige Wasserkraftwerk bildet. (IP Paraguay)

Asunción: Die paraguayische Zentralbank hat in den ersten Monaten des Jahres einen Anstieg der Konsumausgaben festgestellt. Die Wirtschaftszeitschrift „5 Días“ berichtete, im ersten Trimester des Jahres hätte die Landesbevölkerung 3,5% Prozent mehr für Konsum ausgegeben als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Leiter der Supermarktkette „Pueblo“, Tomás Dávalos erklärte, sie hätten im Laufe dieses Jahres einen Umsatzanstieg von 10 Prozent. Seinen Angaben zufolge ist das Umsatzwachstum auch darauf zurückzuführen, dass in den Nachbarländern das Preisniveau im momentan höher liegt. Die Zentralbank rechnet für das laufende Jahr mit einer Steigerung des privaten Konsums um 3,9 Prozent, gegenüber 1,6 Prozent im Vorjahr. (5 Dias)

Asunción: Das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht hat das Programm für die Förderung des Baumwollanbaus 2017/18 vorgestellt. Darüber berichtet das Ministerium auf seiner Internetseite. Das Ministerium werde Saatgut für 15 tausend Landwirte zur Verfügung stellen, heißt es in dem Bericht. Zudem werden 250 technische Fachkräfte des Ministeriums in den Baumwollanbaugebieten zur Verfügung stehen. Der Baumwollanbau ist in den letzten 20 Jahren in Paraguay kontinuierlich zurückgegangen. Nachdem in den 90ziger Jahren über 400 tausend Hektar jährlich angebaut wurden, rechnet man dieses Jahr mit einer Anbaufläche von 13 tausend 500 Hektarn. (MAG)