Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. Mai 2019

Pilar und Umgebung: Dort herrscht seit heute Alarmstufe Gelb. Wegen des steigenden Wasserpegels am Paraguayfluss. Der erreicht aktuell 8 Meter 60, wie Paraguay.com heute berichtet. Die Schutzmauer der Stadt lässt bis 12 Meter zu. Hinzu kommt, dass seit den frühen Morgenstunden eine Unwetterfront über den Süden des Landes zieht. Laut Angaben der staatlichen Meteorologie-Direktion sind folgende Gebiete betroffen: Ñeembucú, Misiones, Itapúa, sowie der Süden von Caazapá und Paraguarí. Die Behörde veröffentlichte Videos von dem Unwetter, die Bewohner ins Netz gestellt hatten. Aufnahmen von dicken Sturmwolken mit Regengüssen und Hagelgewittern. Die Senatorenkammer rief für Ñeembucú den Notstand aus. Für 2 tausend Schüler im gesamten Departament fällt ab heute auf unbestimmte Zeit der Unterricht aus. (Paraguay.com)

 

Presidente Franco: Heute mittags soll die Spatenstichfeier für den Bau einer zweiten Paraná-Brücke stattfinden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wollen sich die Staatschefs von Paraguay und Brasilien, Mario Abdo Benítez und Jair Bolsanaro, um 13 Uhr in Foz do Iguazú treffen. Die neue Paraná-Brücke soll südlich von der Freundschaftsbrücke die Städte Presidente Franco und Foz do Iguazú verbinden und 83 Millionen US-Dollar kosten. Der Bau wird vom Wasserkraftwerk Itaipú bezahlt und soll komplett von brasilianischen Firmen durchgeführt werden. An paraguayischer Seite muss zusätzlich eine vierspurige Anbindung an die Fernstraße 7 gebaut werden, die rund 170 Millionen Dollar kosten soll. Die Bauzeiten beider Projekte werden mit 3 Jahren veranschlagt. (ABC Color)

Asunción/Basel: Paraguay eröffnet diplomatische Vertretung im Schweizer Kanton Baselland. Heute Vormittag fand in dem Ort Pratteln eine kleine Feier zur Eröffnung des paraguayischen Honorarkonsulates statt. Wie Teilnehmer berichteten, gab es Asado mit Fleisch aus Paraguay. Das Honorarkonsulat soll für die dort lebenden Paraguayer eine Anlaufstelle bieten. Es stellt aber weder Visa noch Pässe aus. Diese müssen bei der paraguayischen Botschaft in Bern beantragt werden. Geleitet wird das Büro von dem spanischstämmigen Basler Anwalt Daniel Ordás. Der sagte der Basellandschaftlichen Zeitung, er wolle die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Paraguay und der Schweiz verstärken. Beide Länder sind Binnenstaaten, die von einflussreichen Ländern in der Weltwirtschaft umgeben sind.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Paraguay gehen auf 1887 zurück. Angesichts vieler Schweizer Auswanderer nahm das kleine europäische Land bereits damals Beziehungen zu Paraguay auf. Die Schweiz verhandelt derzeit mit den Mercosur-Staaten über ein Freihandelsabkommen. Aus Spargründen schloss die Schweiz allerdings 2016 ihre Botschaft in Asunción. (Riki Neufeld, BZ-Basellandschaftliche Zeitung)

Asunción/Rimini: Paraguayische Delegation auf der Macfrut 2019. Zu der Fachausstellung über Obst und Gemüseanbau und –Vermarktung, die heute zu Ende geht, war der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht geflogen. Ihn begleiteten die Gouverneure und Landwirte aus Central und Paraguarí, – außerdem Bauern aus Caaguazú. Laut Angaben des Außenministeriums wurde die Delegation im italienischen Rimini, wo die Messe stattfindet, von der paraguayischen Botschaft in Italien begleitet.
Die Macfrut ist eine jährlich stattfindende Referenzveranstaltung für Fachleute im Obst- und Gemüsesektor in Italien und in Europa. Es handelt sich um eine sogenannte vertikale Messe, die die gesamte Lieferkette mit 11 Sektoren repräsentiert: Samen und Saatgut, Gemüse, Produktionstechnologien, Produktion, Handel und Vertrieb, Maschinen und Technologie, Materialien und Verpackungen, Frischhaltetechnik, Trockenfrüchte, Logistik, Dienstleistungen. Für Paraguays Landwirte und Lokalpolitiker sei es wichtig an einer derartigen Veranstaltung teilzunehmen, um wertvolle Tipps und Ideen mitzunehmen, sagte Minister Lichi im Interview mit Reportern. (Ministerio de relaciones exteriores, www.ortomec.com)

Asunción: Zahlreiche Tankstellenketten haben gestern den Preis für Diesel angehoben. Wie ABC Color berichtet, wurde das Liter Normaldiesel um 300 Guaraníes oder 6 Prozent teurer und kostet bei den meisten Ketten jetzt 5 tausend 180 Guaraníes. Die Kette Puma Energy, die den Dieselpreis bereits im April auf 5 tausend 480 Guaraníes angehoben hatte, senkte den Preis, damit dieser ebenfalls bei 5 tausend 180 Guaraníes liegt. Die Anhebung erfolgte, nachdem die Leiterin der staatlichen Ölgesellschaft Petropar, Patricia Samudio, angekündigt hatte, den Dieselpreis um 300 Guaraníes pro Liter anheben zu wollen. Allerdings hat Frau Samudio noch nicht festgelegt, wann die Petropar-Tankstellen den Preisanstieg durchführen werden. (ABC Color)

Asunción: Bolivianischer Außenminister besucht Paraguay. Diego Pary Rodríguez kam gestern nach Asunción, – seine Agenda sieht Gespräche über wichtige bilaterale Themen bis morgen vor, wie das paraguayische Außenministerium bekanntgab. Der Außenminister des Nachbarlandes traf sich gestern mit seinem paraguayischen Amtskollegen Luis Castiglioni privat, und danach mit den Delegationen, die beide Seiten zu einer Veranstaltung mitgebracht hatten. Darunter Beamte aus den Bereichen, in denen Paraguay und Bolivien gemeinsame Interessen haben: Das sind Zusammenarbeit auf regionaler Ebene und Außenhandel, Energie-Ressourcen, Wasserwege und Seefahrt. (Ministerio de relaciones exteriores)

Asunción: Die Finanzierung für den Bau des biozeanischen Korridors ist durch eine Anleihe sichergestellt worden. Wie der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation Arnoldo Wiens gegenüber ABC Color mitteilte, ist eine Anleihe von 732 Millionen US-Dollar ausgegeben worden. Das Geld soll mit einem Zinssatz von 7,5 Prozent über einen Zeitraum von 15 Jahren zurückgezahlt werden. (ABC Color)

Asunción: Das Finanzministerium hat gestern dem Senat sein Projekt zur Steuerreform vorgelegt. Darüber berichtet ABC Color. Das Projekt, das im Senat und im Unterhaus abgestimmt werden muss, sieht eine Vereinfachung der Steuern und eine Ausweitung der Konsumsteuer vor. Unter anderem ist vorgesehen, die Unternehmenssteuer Iracis und die Landwirtschaftssteuer Iragro zusammenzulegen zur Steuer für Unternehmensgewinne, in der spanischen Abkürzung IRE. Die Konsumsteuer soll für einige Produkte erhöht und auf zusätzliche Produkte ausgeweitet werden. Die Änderung in der Konsumsteuer wird von den Unternehmerverbänden nicht mitgetragen. Sie sprachen sich dafür aus, lediglich die Besteuerung von Tabakwaren und Getränken leicht anzuheben. (ABC Color)

Naranjal: Gestern ist in Alto Paraná die Aussaatperiode für Weizen offiziell gestartet worden. Darüber berichtet ABC Color. Wie der Leiter der Vereinigung von Produktionsgremien, Héctor Cristaldo sagte, sehen die Bauern ohne Zuversicht auf die kommende Aussaat. Die meisten Landwirte hätten aufgrund der schlechten Erträge bei der Sojaernte nicht die notwendigen finanziellen Mittel, um viel in den Weizenanbau investieren zu können. Auch die Aufnahme zusätzlicher Kredite sei in zahlreichen Fällen unmöglich, sagte Cristaldo. Im vergangenen Jahr waren in Paraguay 470tausend Hektar Weizen angebaut worden. Es wird damit gerechnet, dass die Aussaatfläche in diesem Jahr kleiner ausfallen wird. (ABC Color)