Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 11. Juni 2019

Asunción: Regierung stellt Investitionsplan zur Stabilisierung der Wirtschaft vor. Der Finanzminister Benigno López präsentierte gestern den Plan, der sich auf folgende Zweige konzentriert: Wegebau, Sozialhilfe, Produktion und Handel. Für die Investitionen will die Regierung 1,5 Milliarden US-Dollar und mehr ausgeben, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab. Was den Wegebau betrifft, soll eine Arbeitsgruppe die schon geplanten Projekte vorantreiben, wie den Ausbau der Fernstraßen 2 und 7, den Bau der Brücke bei Carmelo Peralta nach Brasilien und die südliche Uferstraße in Asunción, Costanera Sur. Zudem beinhaltet das Investitionspaket Verbesserungen im landesweiten Stromnetz, sowie Reparaturen an Schulgebäuden und Krankenhäusern.
Nach den Verlusten im Produktionssektor durch Dürre und Überschwemmung, den Preisverfall und Handelskrieg auf dem internationalen Markt arbeitet die Regierung an einem Plan, wie Schulden der Bauern umgeschuldet werden und neue Kredite in Aussicht gestellt werden können. Um den Handel an den Grenzen zu stützen, will man die Obergrenze für zollfreie Einkäufe in Transitzonen heben und die Eröffnung von mehr Duty-free-Läden ermöglichen. Im Bereich Sozialhilfe, setzt die Regierung über 40tausend Familien auf dem Land Starthilfe für den Anbau von Lebensmitteln in Aussicht. Außerdem könnten 150tausend Familien, die vom Hochwasser betroffen sind, zusätzlich ins Tekoporá-Programm aufgenommen werden. Ob die zur Verfügung stehenden Gelder für die Umsetzung der Pläne ausreichen oder ob die Regierung beim Kongress eine Erweiterung des Haushaltsplanes wird beantragen müssen, das konnte der Finanzminister noch nicht sagen. (IP-Paraguay)

 

La Paz: Die Präsidenten von Paraguay und Bolivien, Mario Abdo Benítez und Evo Morales, wollen sich morgen in La Paz treffen. Darüber berichtet ABC Color. Der paraguayische Präsident wird dabei von 8 Ministern und anderen Beamten begleitet. Morgen jährt sich der Tag des Chacofriedens zum 84. Mal. Bei dem Treffen soll unter anderem über die Wasserstraße Paraguay-Paraná, den Biozeanischen Korridor, Handel und über die Zusammenarbeit im Energiesektor gesprochen werden. Im Vorfeld findet heute bereits ein Treffen von Unternehmern aus beiden Ländern in La Paz statt. (ABC Color)

Asunción: Die Glasfaserverbindung zwischen Asunción und dem zentralen Chaco ist gestern durchtrennt worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde die Leitung der staatlichen Telefongesellschaft Copaco gegen 9 Uhr 30 auf der Höhe von Kilometer 150 der Ruta Transchaco unterbrochen. Damit fielen die Festnetz- und Internetanschlüsse der Telefongesellschaft im gesamten zentralen Chaco aus. Techniker der Telefongesellschaft brachen um die Mittagszeit auf, um den Schaden zu beheben. (ABC Color)

Asunción: Regierung bereitet Lizenzvergabe für den Anbau von Cannabis vor. Staatspräsident Mario Abdo Benítez traf sich gestern mit den Ministern, die mit dem Thema zu tun haben werden, wie IP-Paraguay berichtet. Dort sprach man über Details, die für das Verfahren wichtig sind, wenn Unternehmen die Erlaubnis bekommen sollen, für den medizinischen Bedarf, Cannabis anzupflanzen und zu verarbeiten. Dies müsse innerhalb kontrollierbarer Rahmenbedingungen geschehen, und es müsse sichergestellt werden, dass die Lizenzvergabe transparent verlaufe, betonte der Staatspräsident. An der Formulierung der Bedingungen beteiligt sind das Gesundheitsministerium, das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, die Antidrogenbehörde und die Behörde, die für Pflanzenschutz und Saatgutqualität zuständig ist, – Senave.
Es geht um das Gesetz Nummer 6007, das ein Programm zur wissenschaftlichen Erforschung des medizinischen Nutzens von Cannabisblättern und Nebenprodukten vorsieht. Dieses Gesetz wurde im Januar 2018 verabschiedet. Formuliert wird nun, wie das Gesetz umgesetzt werden kann und welche Bedingungen Unternehmen erfüllen müssen, um sich um die Lizenz für den Anbau und die Verarbeitung von Cannabis bewerben zu können. Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, soll es eine öffentliche Anhörung geben, um Bedenken der Staatsbürger zu hören, und Anpassungen vornehmen zu können. Danach werde man zunächst an 5 Unternehmen Lizenzen verteilen, die jeweils 5 Hektar Cannabis anpflanzen dürften, so der Senad-Vorsitzende Arnaldo Giuzzio.
Er sagte im Gespräch mit Reportern, wenn sich das als gute Entscheidung herausstelle, könne man die Anbaufläche erweitern. Das Ziel der Antidrogenbehörde sei, dass der Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke langfristig eine gute Alternative zum Anbau von Cannabis für die Herstellung des Rauschgiftes Marihuana wird. Die meiste Erfahrung auf diesem Gebiet können in der Region Kolumbien und Uruguay aufweisen. (IP-Paraguay)

Asunción: Die Grenze zwischen Paraguay und Bolivien soll gesäubert werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, soll die Schneise zwischen dem 1. und dem 5. Grenzpfosten mit Maschinen auf einer Breite von 8 Metern freigemacht werden. Der 1. Grenzpfosten befindet sich am Dreiländereck zwischen Paraguay, Argentinien und Bolivien. Zusätzlich sollen die Grenzpfosten unterhalten und kleinere Grenzmarkierungen aufgestellt werden. Die Arbeit wird vom Ingenieurskorps der Streitkräfte durchgeführt und von Paraguay bezahlt. In der Vergangenheit hätte häufiger Bolivien den Unterhalt der gemeinsamen Grenze bezahlt, hieß es von Seiten des Außenministeriums. Die Schneisen wurden das letzte Mal vor 8 Jahren gereinigt.
Die geplanten Arbeiten sollen 90 Tage dauern und umfassen etwa 307 Kilometer, das ist weniger als die Hälfte der gemeinsamen Grenze zwischen beiden Ländern. Paraguay und Bolivien haben eine fast 750 Kilometer lange gemeinsame Grenze. Davon sind 703 Kilometer Schneisen; 38 Kilometer der Grenze bildet der Río Negro, – ein Nebenfluss des Río Paraguay. (ABC Color)

Asunción: Carmen Quinteros wird begnadigt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde die Oberstleutnantin von Staatspräsident Mario Abdo Benítez begnadigt. Die Frau war ins Gefängnis gekommen, weil sie darauf bestanden hatte, ihr Baby während des Dienstes zu stillen. Ursprünglich musste sie dafür für 45 Tage in Disziplinarhaft. Diese Strafe wird durch die Begnadigung auf 32 Tage reduziert. Frau Quinteros hatte sich vor einem Gericht für Kinder und Jugend das Recht erstritten, nicht 24 Stunden auf Wache sein zu müssen, um ihr Baby stillen zu können. Als Reaktion darauf hatte die Militärführung ein Disziplinarverfahren angestrengt. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. (ABC Color, Archiv ZP30)

Asunción: Sicherheitsunternehmen entlässt 700 Mitarbeiter. Laut Angaben der Zeitung ABC Color hat die Firma Security Service Technology, abgekürzt SST, 700 Wachmänner entlassen. Die Angestellten sind bisher für die Bewachung von Einrichtungen des nationalen Fürsorgeinstituts IPS verantwortlich gewesen. Nachdem die umstrittene Ausschreibung rückgängig gemacht worden war, hätten 700 Wachleute eine Benachrichtigung erhalten, dass ihre Anstellung am 25. Juni enden werde, heißt es in dem Bericht.
Das Unternehmen SST hatte eine Ausschreibung im Wert von 140 Milliarden Guaraníes gewonnen. Dabei ging es um die Überwachung der Einrichtungen des IPS. Die Ausschreibung war wegen vermuteter Unregelmäßigkeiten annulliert worden. Es wird vermutet, dass der inzwischen abgesetzte Senator Dionisio Amarilla sein Amt missbraucht hat, damit die Firma SST den Auftrag bekam. An dem Unternehmen ist der Sohn eines ehemaligen Studienkollegen von Amarilla beteiligt. (ABC Color)