Das Gesundheitsministerium versucht Impfstoff von AstraZeneca zu kaufen. Wie der neue Gesundheitsminister Julio Borba gestern laut Última Hora bekannt gab, ist man dabei über den Kauf von 2 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffes aus den USA zu verhandeln. Den Plan legte der Gesundheitsminister gestern in einer virtuellen Sitzung der Kommission für öffentliche Gesundheit und soziale Sicherheit im Kongress vor. Laut dem Minister Borba sind die 2 Millionen Impfdosen ein Teil von 40 Millionen, die laut Vereinbarung Taiwan von den USA kaufen wird.
Das Ziel ist, möglichst direkt vom Hersteller den Impfstoff zu kaufen. Kommt der Deal zustande, dann wäre Paraguay das dritte Land, das direkt dort kauft, wo der Impfstoff hergestellt wird. Denn der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca produziert in den USA. Laut dem Minister wurden die für den Handel notwendigen Unterlagen bereits vorbereitet. Die Unterlagen müssten dann an den paraguayischen Botschafter in Washington, Manuel María Cáceres, geschickt werden. Dieser verhandelt vor Ort bereits über den Impfdosenkauf mit den Produzenten; und zwar über die taiwanesische Botschaft in Washington. – Damit die Republik China auf Taiwan die 2 Millionen Dosen an Paraguay abtritt. Laufen die Verhandlungen gut, könnte der Kaufvertrag in 15 Tagen abgeschlossen werden, so der neue Gesundheitsminister.
Der Kauf von Corona-Impfstoffen des Herstellers Astra Zeneca war schon mal Thema mit Argentinien gewesen. Der scheidende paraguayische Botschafter in dem Nachbarland, Julio César Vera beschwerte sich laut Paraguay.com. dass Paraguay zuvor ein Angebot abgelehnt habe, als es darum ging, denselben Impfstoff aus Argentinien zu kaufen. Wann das war, sagte Vera nicht. Nachdem bekanntgegeben worden war, dass in Argentinien ein Labor für AstraZeneca Impfstoffe produzieren werde, habe er mit dem Labor Kontakt aufgenommen, aber für den Kauf habe er von den damaligen Gesundheits- und Außenministern kein grünes Licht bekommen, sagte der Diplomat. Die beschuldigten Minister sagten dazu, man habe den Kauf in Erwägung gezogen, aber dann abgelehnt, weil man mit Russland zu einem Abkommen über die Lieferung von Impfstoffen gelangt war.
Fehlende Medikamente und die Sorge um eine zügige Lieferung von Impfstoffen gegen Covid-19 hatten mit zu der Unzufriedenheit im Land über die Korruption beigetragen. Daraufhin hatten am Freitag in den größten Städten des Landes Kundgebungen gegen die Regierung begonnen. Laut dem aktuellen Corona-Bericht wurden gestern in Paraguay erstmals über 2 tausend neue Corona-Infektionen registriert. – Fast die Hälfte der über 4.000 vorgenommenen Tests. In Krankenhäusern werden derzeit rund 1.300 Patienten gegen die Viruserkrankung behandelt. Laut Hoy starben im ersten Jahr der Pandemie in Paraguay 25 Ärzte an oder in Zusammenhang mit Covid-19. In Gedenken an die Mediziner veröffentlichte die Zeitung eine Liste mit den Namen der verstorbenen Ärzte. (Última Hora/Paraguay.com/Archiv ZP-30/Hoy)
Präsenzunterricht soll zunächst weitergehen. Das haben der Bildungs- und der Gesundheitsminister Juan Manuel Brunetti und Julio Borba gestern in einer kurzen Pressekonferenz bekanntgegeben. Im Moment gebe es trotz der steigenden Infektionszahlen nicht genügend Gründe, die dafür sprechen, den Präsenzunterricht, so wie er derzeit läuft, abzubrechen, zitierte Hoy den neuen Bildungsminister Brunetti.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen in manchen Teilen des Landes hatten Lehrer gefordert, dass der Präsenzunterricht abgebrochen wird und man zum virtuellen Unterricht zurückkehrt. Beide Minister betonten, man werde in den kommenden Tagen genau beobachten, wie sich die Corona-Situation in den verschiedenen Landesteilen entwickelt, um dann dementsprechend über Maßnahmen nachzudenken. Die Schuldirektoren forderte Brunetti auf, zum Wohle der Kinder auf die Einhaltung des Gesundheitsprotokolls an den Institutionen zu achten. (Hoy/Paraguay.com/IP-Paraguay)
Vicente Bataglia ist zum neuen IPS-Leiter ernannt worden. Mit dem Dekret Nummer 4.975 hat die Regierung die Ernennung von Vicente Mario Bataglia zum neuen Leiter des Nationalen Fürsorgeinstitutes IPS verkündet. Darüber informiert die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Das Dekret wurde gestern vom Staatspräsidenten Mario Abdo Benítez unterzeichnet. Damit übernimmt Bataglia die IPS-Leitung nach dem Rücktritt von Andrés Manuel Gubetich. Er ist Chirurg und war von August 2019 bis zum Vortag als Vertreter des Gesundheitsministeriums im Vorstand des IPS. Bei seiner Ansprache im Regierungspalast hatte er die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit allen Sektoren hervorgehoben und betont, dass dies der einzige Weg sei, um die Dienstleistungen auf Gesundheitsebene für die Bevölkerung zu verbessern. (IP Paraguay)
Geschlossene Grenzen zu Argentinien betreffen nationalen Hotelsektor. Wie das Wirtschaftsmagazin Cinco Días berichtet, sind die Hotels in Großstädten wie Asunción und Ciudad del Este derzeit zu 30 Prozent ausgelastet, Hotels in anderen Landesteilen haben in der Hochsaison bis zu 50 Prozent ihrer Kapazität erreicht. Die Vizeleiterin der Hotelindustrievereinigung Paraguays Aihpy, Josefina Otero, sagte in einem Interview, dass normalerweise 70 Prozent der Übernachtungsgäste in Asunción aus Argentinien kommen – die Schließung der Grenzen wirkt sich also direkt auf die Hotelauslastung in der Hauptstadt aus. Zudem erinnerte sie daran, dass zu Beginn der Quarantäne zwischen April und Mai die Belegungsrate zwischen 10 und 15 Prozent lag. (5 Días)