Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 11. Mai 2019

Asunción: Schwere Regenfälle und Gewitter haben gestern während mehrerer Stunden die paraguayische Hauptstadt heimgesucht. Die durch den heftigen Regen ausgelösten schweren Wasserströme sammelten sich auf den Straßen des Stadtteils Villa Morra innerhalb kürzester Zeit und setzten den Straßenverkehr unter Wasser. Die Wassermassen rissen Fahrzeuge mit sich und brachten ein Durcheinander mit zusammenstoßenden Fahrzeugen zustande. Fahrzeuge blieben auf den Straßen gefangen; die Fahrer mussten von Rettungsdiensten befreit werden.
Inzwischen hat der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens die Schließung der nördlichen Küstenstraße, zwischen General Santos und Primer Presidente, angeordnet. Grund dafür waren ernsthafte Schäden an der Straße Montiel, ebenfalls verursacht durch die gestrigen starken Regenfälle. Auch der Zusammensturz einer Brücke wurde als Gefahrenbestandteil in Betracht gezogen. Im ganzen Departament Central wurden materielle Schäden, entwurzelte Bäume, festhängende Fahrzeuge bis hin zu Bränden als Folge des starken Gewitters registriert. (lanacion.com.py/tn.com.ar)

 

Pilar: Dort haben die heftigen Regenfälle gestern Nachmittag hat ein Menschenleben gekostet. Das Opfer war der akademische Direktor der Fakultät für Buchhaltung der nationalen Universität von Pilar. Er war in den Wasserströmen, die die Straßen überfluteten, in seinem Auto gefangen geblieben und erlitt dort einen Herzstillstand. Pilar ist die am schwersten vom Wasser betroffene Stadt in dem Departament. Die Menschen blieben ohne elektrischen Strom, es gab entwurzelte Bäume, und nahezu die ganze Stadt wurde überschwemmt.
Die Zeitung La Nacion schrieb, der Fluss habe ein Niveau von 8,05 Metern erreicht; diese Höhe zeichne zwar eine kritische Grenze an, sei bisher aber weit ab gewesen von dem Punkt, an dem man von einer Naturkatastrophe sprechen könnte. Der Maßstab zur Beurteilung einer Situation als Umweltkatastrophe lag bei 9,60 Metern. Meteorologen gaben inzwischen jedoch weitere Wetterwarnungen heraus und sagten, es könnte zeitweise zu heftigen Regenfällen und Windböen kommen. Auch sei die Wahrscheinlichkeit für Hagel und starke Gewitter hoch, hieß es. Die Zeitung Última Hora berichtete unterdessen von 300 Millimetern Regen, die in kürzester Zeit gefallen seien. (lanación.com.py/tn.com.ar)

Filadelfia: Der schlechte Zustand der Zufahrtswege im Departament Boquerón macht die Betreuung abgelegener Siedlungen schwierig. Ein diesbezüglicher Bericht unter Berufung auf Aussagen des Gouverneurs von Boquerón, Darío Medina, erschien in der Tageszeitung ABC COLOR. Dort hieß es, es stünden zwar keine Häuser unter Wasser, wohl aber seien diverse Siedlungen von der Umwelt abgeschnitten, da die Wege nach den zahlreichen Regenfällen der letzten Zeit unpassierbar geworden sind. In General Díaz hat es stellenweise bereits mehr als 800 Millimeter im gesamten letzten Monat geregnet. Lebensmittel- und sanitäre Hilfen seien schwer zu liefern; zwar seien die Zufahrts-Wege dort bereits einmal repariert, jedoch durch die erneuten Regenfälle erneut zerstört worden.
Sollten sich die Wetterverhältnisse jedoch einmal zugunsten der Wege verändern, werde die Departamentsregierung mit der Betreuung der betroffenen Siedlungen fortfahren. Bereits vor fast zwei Monaten wurde denselben Aussagen zufolge ein Wege-Notstand über Boquerón ausgerufen. Ziel der Maßnahme war es, Gelder zur baldigen Wege-Reparatur flüssig zu machen. Diesbezüglich warte man noch auf eine Abstimmung der Senatorenkammer zugunsten einer Erklärung über einen allgemeinen Notstands-Ausruf. Sollte diese zustande kommen, werde eine baldige Transferenz der Ressourcen vonseiten des Finanzministeriums erwartet, um mit dem Straßen-Wieder-Aufbau beginnen zu können, sagte Medina. (abc.com.py)

Asunción: Ausstellung von Orchideen aus Taiwan. Seit gestern und bis zum 15. Mai wird im Konferenzsaal des Einkaufszentrums Mariscal López die Ausstellung von Orchideen stattfinden. Wie die Zeitung La Nación informiert, wird es zusätzlich auch kurze Seminare zu dieser besonderen Blumenart geben. Der Eintritt ist kostenlos, – wie auch die Beteiligung an den Seminaren, zu diesen muss man sich aber anmelden. In einer Pressekonferenz in der Botschaft der Republik China auf Taiwan wurde das Projekt für die kommerzielle Produktion von Orchideen in Paraguay angekündigt. Dabei sollen das Wissen und die langjährige Erfahrung Taiwans zum Zuge kommen, die die Republik China auf Taiwan einer der derzeit größten Produzenten weltweit hat. (Última Hora)

Asunción/Brasilia: Die Spatenstichfeier zum Bau einer zweiten Brücke über den Paranáfluss ist bereits das dritte gemeinsame Treffen zwischen den Staatschefs von Brasilien und Paraguay. El País.com schrieb, die Spatenstichfeier scheine ein weiterer Beweis guter partnerschaftlicher Übereinstimmung zwischen Bolsonaro und Abdo Benítez zu sein. Trotzdem dürfte beiden in Kürze eine deutliche Herausforderung bevorstehen, nämlich dann, wenn die Verhandlungen über die Gewinnverteilung aus dem Stromverkauf von Itaipú wieder aufgegriffen werden müssen. Bislang wurde die überschüssige Energieproduktion an das größere Nachbarland Brasilien verkauft, jedoch, wie es hieß, zum Kostenpreis.
Die Verteilung der Gewinne aus dem Itaipú-Wasserkraftwerk ist jedoch nach Ansicht von Diplomaten, Wirtschaftsexperten, Politikern und Anwälten Sache des Staates. Auch die Kommunikations-Vertriebe sowie soziale Führer diskutieren leidenschaftlich über die Wiederverhandlung des Anhangs C aus dem Itaipú-Abkommen, welches 1973 zwischen den beiden damaligen Diktatoren Brasiliens und Paraguays, den Generälen Emilio Garrastazu und Alfredo Stroessner unterzeichnet wurden. Die 50ä-jährige Frist zum Ablauf dieses Abkommens endet im Jahr 2023. Die gegenwärtigen Regierungen stehen unter der Herausforderung, den Energiegewinn von Itaipú in der noch verbliebenen Zeit zur Zufriedenheit der Bevölkerung zu verhandeln. (elpais.com)

Asunción: In diesem Jahr sollen Universitäten und Institute für höhere Bildung unter die Lupe genommen werden. Ein diesbezüglicher Bericht erschien in der Tageszeitung Última Hora. Vorgenommen wird die qualitative Überprüfung von der nationalen Agentur zur Evaluation und Akkreditierung der Hochschulausbildung Aneaes. Der Präsident der Aneaes, Doktor Raúl Aguilera, erklärte gestern gegenüber der Presse, es würden in diesem Jahr zuerst einmal die öffentlichen Universitäten und Institute überprüft. Die Überprüfungen beginnen in diesem Monat; insgesamt stehen 16 öffentliche Hochschulen auf der Liste. Erstmalig sind auch die Militär-Akademie und die Polizei-Schule mit von der Partie. Weitere Überprüfungen wie etwa die der Lehrer-Ausbildungs-Institute stehen für das nächste Jahr auf der Liste. (ultimahora.com.py)

Asunción: Die Tomate bleibt weiterhin ein sehr gefragtes Gemüse auf dem paraguayischen Markt. Trotz oder gerade wegen der hohen Anfrage seien die Preise für die Tomate für den Endverbraucher immer noch hoch, schrieb die Tageszeitung ABC COLOR. Ob das Gemüse importiert oder auf nationaler Ebene produziert werde, spiele dabei keine Rolle, hieß es. Laut Zeitungsangaben werden monatlich mehr als 6 Millionen Kilogramm Tomaten landesweit konsumiert. Denselben Angaben zufolge hat der nationale Dienst für Pflanzen-Qualität und Saatgut-Kontrolle, Senave, bereits ihre fito-sanitären Einfuhr-Bedingungen verbessert; hinzu komme, dass der Import mit einer Menge von mehr als 200 tausend Kilo Tomaten täglich unter dem Schutz der Senave stehe. (abc.com.py)