Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 12. August 2019

Asunción: Auch Vizepräsident Velázquez sagt vor Staatsanwaltschaft aus. Hugo Velázquez hatte heute um 8 Uhr einen Termin mit einer Gruppe von Staatsanwälten in seinem Büro, wie Paraguay.com berichtet. Dort wird er über die Unterzeichnung des umstrittenen Itaipú-Vertrages mit Brasilien befragt. Die Staatsanwälte, die den Vizepräsidenten besuchten sind Marcelo Pecci, Susy Riquelme und Liliana Alcaraz. Es sind die gleichen, die schon gestern Staatspräsident Mario Abdo Benítez zum dem Abkommen befragt hatten. Die Anhörung hatte 7 Stunden gedauert. Gegen den Präsidenten und seinen Vize liegt eine Anzeige wegen Verrates am Vaterland und Vertrauensmissbrauchs vor. (Paraguay.com, Última Hora, Archiv ZP-30)

 

Luque: Dramatischer Zwischenfall in einem Flug nach Asunción. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat es gestern auf dem Latam-Flug zwischen Santiago und Asunción einen ernsthaften Vorfall gegeben. Beim Landeanflug auf den Flughafen Silvio Pettirossi verließ ein junger Mann seinen Sitz und machte sich an der Flugzeugtür zu schaffen. Er sagte dabei, er werde nicht erlauben, dass das Flugzeug lande. Passagiere und Begleitpersonal konnten den tobenden Jugendlichen schließlich in einer Toilette einsperren. Nach der Landung wurde er von der Polizei abgeführt. Es handelt sich um einen paraguayischen Tänzer, der seit sieben Jahren in Kanada lebt. Er wurde in ein Krankenhaus in Luque gebracht, wo er untersucht werden soll. (ABC Color, Ultima Hora)

Asunción: Zum Tag des Kindes Blut spenden. Das schlägt das Gesundheitsministerium in einer besonderen Spendenaktion vor. Damit will das Ministerium vor allem Kindern ein Geschenk machen, die in unserem Land auf Blutspenden angewiesen sind. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums bräuchte es in Paraguay 60tausend Personen, die mindestens zwei Mal im Jahr Blut spenden. An allen Blutbanken des Landes findet im August eine besondere Blutspenderaktion statt, unter folgendem Leitsatz: „Mach einem Kind das beste Geschenk zum Tag des Kindes! Strecke deine Hand aus, spende Blut, und damit Leben!“
Im Interview mit Reportern von Paraguay.com sagten die Verantwortlichen, zum Tag des Kindes würden oft Spielsachen oder Süßes verschenkt und Partys veranstaltet. Was viele Kinder aber am dringendsten bräuchten, sei eine Blutspende. Um in Paraguay Blut spenden zu können, muss der Spender folgende Bedingungen erfüllen: Zwischen 18 und 65 Jahre alt sein und mehr als 55 Kilogramm wiegen, einen gesunden Lebensstil führen und einen eigenen Personalausweis aufweisen können. Tätowierte Personen, die Blut spenden möchten, dürfen das erst tun, wenn die letzte Tätowierung mehr als ein Jahr zurückliegt. (Paraguay.com)

Asunción: Maquila-Exporte steigen weiter an. Wie „Cinco Días“ berichtet, sind durch die Maquila-Betriebe im Juli Waren im Wert von 67 Millionen US-Dollar exportiert worden, 11 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. In den ersten sieben Monaten des Jahres habe man eine Steigerung von 8 Prozent beobachten können, sagte eine Sprecherin der paraguayischen Kammer von Maquila-Betrieben.
Die Maquila oder Lohnveredelung ist eine Regelung, die Industrie-Unternehmen Steuerbegünstigungen ermöglicht. Firmen, die nach dem Maquila-Gesetz arbeiten, sind größtenteils von Zollgebühren und Steuern befreit. Bedingung ist, dass sie ihr Rohmaterial aus dem Ausland kaufen und das fertige Produkt wieder exportieren. In Paraguay sind momentan fast 200 Maquila-Unternehmen zugelassen. Sie produzieren Autoteile, Textilien, Kunststoffteile und Medikamente. Mehr als 90 Prozent der Exporte geht in die Mercosur-Länder Brasilien und Argentinien. (5 Días)

Filadelfia: Hobby-Näherinnen treffen sich zu erster Nähfreizeit. Wie unsere Korrespondentin Brigitte Eitzen berichtet, fand in der vergangenen Woche auf dem Freizeitgelände Flor del Chaco in der Nähe von Filadelfia eine Nähfreizeit statt. Eingeladen worden waren Frauen aus dem Chaco und darüber hinaus, die sich fürs Nähen interessieren. Die Freizeit begann am Donnerstagmorgen und endete am Samstagmittag. Die Initiative kam dank einiger Frauen zustande, die selbst schon jahrelang hobbymäßig nähen. An einem Tag war Zeit gegeben, an eigenen Projekten zu nähen. An zwei Tagen wurden dann vier unterschiedliche Workshops angeboten, in die sich die Teilnehmerinnen im Vorfeld hatten einschreiben können. Mit etwas mehr als 20 Teilnehmerinnen aus Fernheim, Menno und Ostparaguay, war es laut Angaben der Beteiligten, eine gelungene erste Freizeit. Die meisten waren sich nach Abschluss einig, dass diese Art der Nähfreizeit unbedingt wiederholt werden müsste. (Brigitte Eitzen)

Asunción: Gesetz zur Grenzsicherheit wird bisher nicht durchgesetzt. Darauf weist die Zeitung Última Hora in einem Bericht hin, der auf Daten der Streitkräfte basiert. Demzufolge ist ein Großteil der Ländereien an der paraguayisch-brasilianischen Grenze in Händen von Ausländern. Ein Gesetz aus dem Jahr 2005 besagt, dass Landstücke bis zu einer Entfernung von 50 Kilometern von der Landesgrenze nicht an Bürger aus den Nachbarländern verkauft oder verpachtet werden dürfen. Eine Datenerhebung der paraguayischen Streitkräfte hat allerdings ergeben, dass in Canindeyú 50 Prozent und in Alto Paraná 35 Prozent der Ländereien in der sogenannten „Grenz-Sicherheits-Zone“ brasilianischen Staatsbürgern gehören. Die Datenerhebung war im Jahr 2007 gestartet und ist bisher nicht abgeschlossen worden. (Última Hora)

Asunción: Im Oktober sollen in Paraguay die ersten Elektroautos von BMW verkauft werden. Darüber berichtet die Zeitung „Cinco Días“. Der Lateinamerika-Leiter von BMW, Antonio Antela erklärte bei einem Besuch in Paraguay, man werde das Modell „i3 Full Electric“ auf den paraguayischen Markt bringen. Er vertraue darauf, dass man es durch die Zusammenarbeit mit der Regierung und der Stadtverwaltung von Asunción schaffen werde, genügend Ladestationen aufzubauen, damit Kunden das neue Elektroauto nutzen könnten, sagte Antela. Seinen Angaben zufolge ist BMW in Paraguay Marktführer bei Premium-Autos. (5 Días)

Asunción/Lima: Ein paraguayischer Sportler hat erstmals in Panamerikanischen Spielen die Goldmedaille geholt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat sich der paraguayische Golfer Fabrizio Zanotti im Entscheidungsspiel gegen Konkurrenten aus Chile und Guatemala durchsetzen können. Er ist der erste Paraguayer, der in bisher 18 Ausgaben der Panamerikanischen Spielen eine Goldmedaille nach Hause brachte. Die Spiele endeten gestern Abend in Lima.
Insgesamt brachten paraguayische Athleten fünf Medaillen nach Hause: neben der Goldmedaille von Zanotti gab es zwei weitere Podestplätze beim Golf: Julieta Granada mit Silber beim Golf der Damen und eine vierköpfige Gruppe mit Silber im gemischten Team-Golfen. Außerdem holte Verónica Cepede die Bronzemedaille im Damentennis, und im Doppel-Tennis erreichten Cepede und Montserrat González die Silbermedaille. Mit fünf Trophäen liegt Paraguay im Medaillenspiegel damit auf Rang 18 von 30 Ländern. Die meisten Medaillen der Panamerika-Spiele holten die USA, gefolgt von Brasilien und Mexiko. (ABC Color, www.lima2019.pe)