Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 12. Juni 2018

Zentralchaco: Paraguay feiert den Chacofrieden. Gestern haben wir in den deutschen Sondersendungen zur Nachrichtenzeit Anlässlich des Feiertages zum Chacofrieden informiert. In Filadelfia fand gestern Vormittag auf dem Südende der Stadt die schon traditionelle Bürgerparade statt. An der Zeremonie beteiligten sich die Bürgermeister von Filadelfia, Loma Plata, Teniente Primero Manuel Irala Fernández und Mariscal Estigarribia, sowie Vertreter ziviler Institutionen und eine große Anzahl von Bürgern. Schüler, Lehrer und Mitglieder aus mehr als 40 Einrichtungen aus dem Distrikt marschierten bis in die Stadt. Die Munizipalität Filadelfia, die die Parade organisiert hatte, berichtete von einer gelungenen Feier und zollte Gott den Dank dafür. Der Bürgermeister von Filadelfia, Holger Bergen forderte die Bürger auf, gemeinsam für den Frieden einzustehen. Pastor Ronald Balzer sagte unter anderem, es sei ein Vorrecht Gottes, heute in Frieden zu leben, aber es gebe andere Schlachten, die gewonnen werden müssen, diesmal jedoch ohne Waffen, sondern damit mit der Anerkennung der Unterschiede in der Bevölkerung und einem festen Glauben an Gott. Auch in anderen Städten wurde gestern gefeiert. In Fernando de la Mora, bei Asunción gab es laut einem Bericht von Última Hora eine Parade, die vor allem zu Ehren des letzten noch lebenden Chacokriegsveteranen der Stadt Hauptmann Alejandrino Grance Santander stattfand, der heute 99 Jahre alt ist. In Caacupé wurde heute mit einer Messe gefeiert. In Mariscal Estigarribia findet heute eine große Parade statt, auf die sich die Stadt nach eigenen Angaben gut vorbereitet hat. Soldaten der 6. Infanterie-Division und Schüler gedenken dort heute des Friedens, der vor 83 Jahren zwischen Paraguay und Bolvien nach drei Jahren Krieg beschlossen wurde. Reservisten des in Mariscal Estigarribia stationierten Militärs hatten anlässlich des Feiertages eine Sammlung von Kleidern und Medikamenten organisiert, die an die ärmsten Bewohner des Distriktes verteilt werden sollen. (Municipalidad Filadelfia, Municipalidad Mariscal Estigarribia, Última Hora, Wochenblatt)

 

Filadelfia: Willi Wabnegg gilt nun auch offiziell als vermisst. Nach der erfolglosen Suche hat die Staatsanwaltschaft Filadelfia den Status geändert, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Bisher galt der Abenteurer aus Österreich als Ausländer, der gesucht wird. Wabnegg war seit Juli 2017 mit seinem LKW-Wohnmobil auf Abenteuer-Reise in Südamerika unterwegs gewesen. Am 2. März war er über Puerto Falcón aus Argentinien nach Paraguay gekommen. Nachdem er sich mehrere Tage im Großraum Asunción und Central aufgehalten hatte, war er in den Chaco gekommen und Richtung Cerro León aufgebrochen. Der Biologe mit Erfahrung in unwegsamen Gebieten wollte hier die Natur erkunden. Material aus seinen Reisen wurde unter anderem in der Zeitschrift National Geographic veröffentlicht. Freunde, mit denen er sich in Brasilien treffen wollte, hatten Wabnegg als vermisst gemeldet. Daraufhin waren im Mai drei großangelegte Suchaktionen durchgeführt worden. Erfolglos. Hauptkommissar Óscar Pereira von der Notrufzentrale 911 sagte gegenüber Última Hora, man gehe nicht davon aus, dass der Österreicher tot ist, weil dafür bisher keine Hinweise gefunden wurden. (Última Hora)

Asunción/Buenos Aires: Die Wasserstraße Paraguay-Paraná wird in Zukunft von der argentinischen Hauptstadt aus verwaltet. Wie das Nachrichtenportal IP Paraguay berichtet, wird das Exekutivteam des Verwaltungsrates der Wasserstraße seinen Sitz in Buenos Aires haben. Die Entscheidung fiel, nachdem Bolivien als letztes Land zugestimmt hatte. Das argentinische Außenministerium erklärte, damit werde Kontinuität und juristische Sicherheit gewährleistet. An der Wasserstraße Paraguay-Paraná sind Uruguay, Argentinien, Paraguay, Brasilien und Bolivien beteiligt. Über die dreitausend 500 Kilometer lange Flussstrecke werden vor allem Ackerbauprodukte aus Paraguay und Brasilien exportiert. Mit mehr als 50 Unternehmen, 3 tausend unmotorisierten Frachtschiffen und 200 Schleppern hat Paraguay die drittgrößte Binnenschifffahrts-Flotte der Welt. (IP Paraguay, ABC Color)

Asunción: In diesen Tagen hat es an einigen Fronten Verwirrung gegeben über die Ernennung von Mitarbeitern der zukünftigen Regierung. Am Freitag hatte der bisherige Petropar-Vorsitzende Eddie Jara angekündigt, Patricia Samudio werde seine Nachfolgerin. Samudio, die bisher in der Leitung des privaten Brennstoffunternehmens Puma Energy war, dementierte die Ernennung. Sie sei lediglich gebeten worden, im Übergangsteam in Petropar zu arbeiten. Für das Erziehungsministerium war der Name der bisherigen Finanzministerin Lea Giménez ins Spiel gebracht worden. Auf Anfrage der Presse dementierten alle Beteiligten, Frau Giménez für das Amt der Erziehungsministerin vorgeschlagen zu haben. (ABC Color, Última Hora)

Asunción: Mehr als 90 Personen haben sich um einen Posten im Obersten Gerichtshof beworben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, müssen zwei Posten neu besetzt werden: der von Alicia Pucheta, die zurückgetreten ist um Vizepräsidentin des Landes zu werden, und der Posten von Oscar Bajac, der aus Altersgründen seinen Richterposten räumen muss. Um Richter am Obersten Gerichtshof werden zu können, muss eine Person mindestens 35 Jahre als sein und einen Doktortitel in Rechtswissenschaft vorweisen können. Für die Besetzung eines Richterpostens schlägt der Magistraturrat drei Kandidaten vor, aus denen der Senat einen Richter wählt. (ABC Color, Constitución del Paraguay)

Asunción: 30 tragische Todesfälle übers lange Wochenende. Die Polizei hat in ihrem Bericht, den sie nach jedem Wochenende veröffentlicht, wieder die Personen registriert, die durch tragische Umstände starben. In dem Bericht, der von Última Hora veröffentlicht wurde, ist von 13 Verkehrstoten die Rede. Acht davon waren auf Motorrädern unterwegs. Neun Personen fielen Gewaltverbrechen zum Opfer, vier nahmen sich selbst das Leben und eine Person wurde bei einem Unfall mit einer Waffe tödlich verletzt. Außerdem kam eine Person bei einem Arbeitsunfall ums Leben, eine weitere durch Stromschlag und einen Todesfall gab es bei einem Hausbrand, wo eine Person erstickte. (Última Hora)

Asunción: Eine Gruppe von ehemaligen Polizisten will eine politische Partei gründen. Wie ABC Color berichtet, sind die entsprechenden Unterlagen in den vergangenen Tagen bei der Wahljustiz eingereicht worden. Die zukünftige Partei nennt sich 30A, in Anspielung auf den 30. August. An dem Datum wird in Paraguay der Tag des Polizisten gefeiert. An den Wahlen im April hatte die Gruppe nicht teilnehmen können, weil die Anerkennung als Wahlbewegung oder politische Partei gescheitert war. (ABC Color)

Santa Rosa del Aguaray: Ein verhafteter Drogentransporteuer ist nach einem Unfall geflohen. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, ist am Wochenende ein Lastwagen mit mehr als vier Tonnen Marihuana an einem Kontrollposten der Einsatztruppe FTC festgehalten worden. Der Fahrer des Lastwagens wurde verhaftet. Als der Lastwagen zusammen mit dem Fahrer unter Bewachung nach Santa Rosa del Aguaray gebracht wurde, sei der LKW auf einer sandigen Wegstrecke stecken geblieben. Beim Versuch, das Fahrzeug abzuschleppen, sei dieses umgekippt. Der Verhaftete LKW-Fahrer hätte den Tumult genutzt und sei im Wald verschwunden, berichtet die Zeitung. Von der FTC-Leitung wurde angeordnet, den Unfall und die Flucht des Verhafteten zu untersuchen. (Última Hora)

Luque: In Luque findet Ende Monat ein internationaler Grillkongress statt. Laut ABC Color werden an dem Event etwa 45 Personen aus zahlreichen lateinamerikanischen Ländern teilnehmen. Einer der Organisatoren des Kongresses erklärte, das Ziel sei, die paraguayische und lateinamerikanische Gastronomie zu stärken. Außerdem wolle man zur Integration der Kulturen beitragen. (ABC Color)

Mariano Roque Alonso: Am Freitag ist in Mariano Roque Alonso eine neue Textilfabrik eingeweiht worden. Wie das Nachrichtenportal „Infonegocios“ berichtet, hat die Fabrik der Firma „Estelar“ eine Kapazität zur Herstellung von 650 Tonnen Kunststoffgewebe pro Monat. Hergestellt werden vor allem Industriegewebe, die beispielsweise für Big Bags verwendet werden. Big Bags sind Textilbehälter für Schüttgut, zum Beispiel Ernteprodukte, mit einem Fassungsvermögen von rund einer Tonne. (Infonegocios, Wikipedia)