Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 12. September 2017

Asunción/Buenos Aires: Staatspräsident Horacio Cartes trifft sich heute mit seinem argentinischen Amtskollegen Mauricio Macri. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wollen die beiden Präsidenten unter anderem über paraguayische Freihandelszonen in den argentinischen Städten Rosario und Buenos Aires sprechen. Außenminister Eduardo Loizaga erklärte vorab, die Freihandelszonen seien für Paraguay als Binnenland äußerst wichtig. Ein schneller, verzögerungsfreier Zugang sei wichtig um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu werden. Im Anschluss an das Treffen mit Macri will Präsident Cartes sich auch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu treffen, der sich im Rahmen einer Südamerikareise in Buenos Aires aufhält. (ABC Color)

 

Asunción: Erziehungssektor bekommt mehr Geld für 2018. Das gab Finanzministerin Lea Giménez gestern gegenüber Reportern von Ultima Hora bekannt. Das Erziehungsministerium kündigte an, einen Vertrag auszuarbeiten, der Schuldirektoren und Lehrern mehr Handlungsfreiheit gibt. Mit diesen beiden Maßnahmen sollen weitreichende Lösungen für Missstände geschaffen werden, – nicht nur an den Schulen, wo gestreikt wird. An 6 Schulen, die von Schülern seit voriger Woche besetzt gehalten wurden, wurde die Protestmaßnahme aufgehoben. Die Finanzministerin sagte, zusammen mit dem Erziehungsministerium werde man noch in diesem Monat im Kongress einen Antrag einbringen, der 5 Millionen Dollar Zuschuss für das Erziehungsministerium vorsieht. Sie betonte, es handele sich nicht um einen Antrag auf Erweiterung des Haushaltsplanes, sondern lediglich um eine Umstrukturierung der Gelder. Die Ministerien für Finanzen, Erziehung, öffentliche Bauten und Kommunikation würden für die Gelder aufkommen. Die Ministerin legte konkrete Zahlen aus dem Plan vor, die zeigen, wieviel Geld von den 5 Millionen Dollar künftig jeweils in Infrastruktur, Ausstattung und Schülermahlzeiten fließen soll. Erziehungsminister Enrique Riera kündigte ein Abkommen an, das Schuldirektoren und Lehrern künftig Leitlinien vorgeben soll, wie in Krisensituationen gehandelt werden kann. Von Seiten der Schuldirektionen war der Wunsch nach einer Grundlage für mehr Handlungsfreiheit geäußert worden, um künftig in Situationen wie den Schulbesetzungen durch Schüler besser zu wissen, was man tun kann. (UH)

Puente Kyjhá: Landeigentümer und Politiker protestieren in Canindeyú gegen illegale Landbesetzungen. Gestern haben sich lokale Politiker und Siedler aus der Umgebung von Puente Kyjhá zur Wehr gesetzt, nachdem es am Wochenende dort zu einer Schießerei zwischen Landeigentümern und 50 Landbesetzern gekommen war. Laut Angaben der Zeitungen Ultima Hora und ABC-Color wurden 2 Personen schwer verletzt. Es handelt sich um Land, dass dem Deutsch-stämmigen Douglas Schneider gehört, – das nach Ansicht der Landlosen aber verlassen und damit Niemandsland ist. 130 Personen demonstrieren nun gegen die Landbesetzer und fordern die Regierung auf, einzugreifen und die Situation zu klären. Ihrer Ansicht nach steht die Bauernvereinigung FNC hinter den Landbesetzungen in der Zone. Die Siedler kündigten eine Sperrung der Fernstraße 10 an, sollten sie heute keine Antwort von Seiten der Regierung erhalten. Man habe keine Angst sich den Landbesetzern entgegenzustellen, aber man wolle Blutvergießen verhindern, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. (UH, ABC-Color, Woblatt)

Asunción: Das Gesundheitsministerium untersucht 7 Fälle von Mikrozephalie auf einen Zusammenhang mit dem Zika-Virus. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Demzufolge wird die Abteilung für Gesundheitsüberwachung überprüfen, ob in den 7 Fällen eine Erkrankung mit dem Zika-Virus vorlag. Im laufenden Jahr wurden dem Ministerium bisher 87 Fälle von Zika gemeldet. Bei weiteren 10 Personen sollen untersucht werden, ob sie an der Krankheit Guillain-Barré leiden. Diese Erkrankung des Nervensystems führt dazu, dass die Nerven nicht mehr Befehle weiterleiten können. Als Folge einer Erkrankung an Guillain-Barré könnten Patienten unter anderem das Empfinden von Hitze und Schmerz verlieren, sowie Lähmungserscheinungen an manchen Körperpartien bekommen. (ABC Color)

Brasilia: Das doppelstaatliche Wasserkraftwerk Itaipú hat mit den brasilianischen Streitkräften ein Abkommen zur Cybersicherheit abgeschlossen. Darüber berichtet die brasilianische Zeitschrift „Ambiente Energía“. Das Abkommen sieht vor, auf dem Gelände des Wasserkraftwerkes ein Labor für elektronische Sicherheit, Kommunikation und Kybernetik einzurichten. Die Kosten sollen sich auf umgerechnet 2,7 Milliarden Guaranies belaufen. Der brasilianische Itaipú-Direktor Luiz Fernando Leone Vianna sagte, ein Cyberangriff auf das Wasserkraftwerk hätte schwere Folgen, da 15 Prozent der brasilianischen und 80 Prozent der paraguayischen Stromversorgung von Itaipú abhängig sind. In dem Labor soll unter anderem eine Datenbank angelegt werden, mit den bekannten Bedrohungen für das Informatiksystem Scada, das in Itaipú verwendet wird. Außerdem sollen in dem Labor Simulationen durchgeführt werden können. (Ambiente Energia)

Asunción: Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation hat den Auftrag für die Kontrolle der Bauarbeiten an den Fernstraßen 2 und 7 an die Firma „C und D – ELC“ vergeben. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. An dem umstrittenen Ausschreibungsverfahren hatten sich drei Unternehmen beteiligt. Wie aus der Direktion für Projekte vom Ministerium verlautet, liegt gegen die beiden anderen Unternehmen eine Anzeige bei der Direktion für öffentliche Ausschreibungen vor. Eine der Firmen sei bereits an der Planung der Bauarbeiten beteiligt. Deshalb sei es nicht zulässig, dass dieselbe Firma auch die Überprüfung vornehme. Die andere Kontrollfirma hätte angegeben, an einem Projekt in Brasilien mitgearbeitet zu haben. Nachforschungen hätten aber ergeben, dass es nie einen derartigen Vertrag gegeben habe. Bei den Arbeiten, die von der Firma „C und D – ELC“ kontrolliert werden sollen, handelt es sich um die Erweiterung der Fernstraßen 2 und 7 auf vier Spuren. Bisher verläuft das Teilstück zwischen Ypacaraí und Kilometer 183, in der Nähe von Coronel Oviedo, zweispurig. Nach den Umbauten, die im Mai kommenden Jahres beginnen sollen, wird die wichtigste Fernstraße des Landes durchgängig vierspurig befahrbar sein. (ABC Color)

Cerro Corá: Ein Glimmstängel hat vermutlich den Brand im Nationalpark Cerro Corá verursacht. Zu diesem Ergebnis kommt die Umweltbehörde Seam, nach ersten Erkenntnissen. Der Großbrand, der am Freitag in dem Waldgebiet im Departament Amambay ausbrach, sei derzeit unter Kontrolle, das Feuer konnte aber noch nicht gelöscht werden, berichtet die Zeitung Ultima Hora. 27 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde der Brand von einem Zigarettenstummel verursacht, der vermutlich an der Fernstraße 5 weggeworfen wurde. Die Feuerwehrleute sagten, es sei schwer abzuschätzen, wieviel Fläche von dem Feuer zerstört worden sei. Man schätze 25 Hektar. Der Nationalpark Cerro Corá liegt im Department Amambay und hat eine Gesamtfläche von über 12 tausend Hektar, die zumeist von dichtem Wald bedeckt ist. Dort gibt es eine große Vielfalt an Tieren. (UH)

Asunción: Die Restaurantkette Amandau begeht heute ihren traditionellen „Tag des kostenlosen Eiscreme“. Wie die Zeitung Hoy berichtet, können heute alle Kunden in einer Amandau-Filiale ein kostenloses Eis in der Waffel bekommen. Ein Vertreter von Amandau sagte, es seien keinerlei Bedingungen zu erfüllen, um die Eiswaffel zu bekommen. Man werde heute bis Ladenschluss das kostenlose Eis verteilen, oder bis die Vorräte aufgebraucht seien. Es wird erwartet, dass in den Filialen der Kette 670 tausend Eiswaffeln verteilt werden, das wären etwa 40 tausend Kilogramm Speiseeis. Das Familienunternehmen Amandau ist der größte Speiseeis-Hersteller des Landes, und eines der Unternehmen mit dem größten Wachstum. Ein großer Teil der 190 Lokale im Land wird von sogenannten Franchise-Nehmern geführt. (Hoy)

Santa Lucía: Im Departament Canindeyú hat es einen erneuten Raubüberfall auf einen Silo gegeben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, waren in der Nacht von Samstag auf Sonntag vier bewaffnete Männer unter einem Vorwand auf das Gelände des Silos „USC Agro“ gekommen. Mit Pistolen und einer Schrotflinte hätten sie das Personal bedroht und gezwungen, drei Sattelschlepper mit Soja zu beladen. Danach seien die Angreifer mit den Lastwagen verschwunden. Anfang Juni hatte in einer ähnlichen Aktion eine Gruppe 200 Tonnen Soja in San Pedro gestohlen. (ABC Color)

Fernando de la Mora: Gestern ist in Fernando de la Mora eine Fabrik für den Zusammenbau von Lastkraftwagen eingeweiht worden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. In der Fabrik werden Lastwagen der chinesischen Marke Sinotruk, die in Einzelteilen nach Paraguay geliefert werden, zusammengeschraubt. Im Vergleich zum Import von zusammengestellten LKWs könnten so Transportkosten gespart und lokale Arbeitsplätze geschaffen werden, hieß es von Seiten der Firma. In einem nächsten Schritt strebt Timbó den Zusammenbau von Lastwagen nach dem Prinzip „Completely Knocked Down“ an. Dabei wird ein noch höherer Anteil der Montagearbeit in Paraguay gemacht. Das wäre vor allem deshalb vorteilhaft, weil in dem Fall weniger Steuern gezahlt werden müssen. (ABC Color)