Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 13. Mai 2019

Pilar: In dieser Stadt hat es gestern heftige Proteste gegen den Gouverneur Luis Benítez gegeben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, haben Hochwassergeschädigte von der Departamentsregierung Hilfe verlangt. Sie protestierten zunächst vor dem Gebäude der Departamentsverwaltung. Als dann der Gouverneur und der Bürgermeister von Pilar das Gebäude durch ein rückwärtiges Fenster verlassen hatten, verlagerten sich die Proteste bis vor das Wohnhaus des Gouverneurs. Dieser hatte angekündigt, heute (Montag) eine Zählung der Geschädigten durchzuführen, um die Hilfeleistung besser koordinieren zu können.
Indes trafen am Wochenende mehrere Minister, darunter der für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, der Leiter des Notstandssekretariates und Vertreter der Wohltätigkeitsorganisation der Präsidenten-Gattin in den Überschwemmungsgebieten von Ñeembucú ein. Das Innenministerium schickte zur Sicherheit 30 Mann von der Motorrad-Sondereinheit Lince nach Pilar. Zahlreiche Organisationen und Kirchenverbände begannen mit der Sammlung von Hilfsgütern für die Opfer von Hochwasser und Überschwemmung. In Pilar waren am Freitag 360 Millimeter Regen gefallen, was zur Folge hatte, dass die Stadt, die durch einen Deich vor dem Paraguayfluss geschützt wird, überschwemmt wurde. (ABC Color, IP-Paraguay, Schreiben von Asec)

 

Asunción: Der ehemalige Leiter des staatlichen Rechnungshofes wird zu vier Jahren Haft verurteilt. Darüber berichtet ABC Color. Óscar Rubén Velázquez wird zur Last gelegt, dass unter seiner Verantwortung Mitarbeiter für Überstunden kassiert haben, ohne zu arbeiten. Auch mehrere ehemalige Angestellte des Rechnungshofes wurden verurteilt. Eine Sekretärin hatte bis zu 230 Arbeitsstunden pro Monat eingetragen, war allerdings nur im Büro aufgetaucht, um sich bei der Stechuhr zu registrieren. Der zuständige Richter erklärte, Angestellte des Rechnungshofes würden härter beurteilt als andere Beamte, weil sie ein Beispiel sein müssten. Es sei nicht denkbar, dass Beamte, die selbst korrupt sind, andere wegen Korruption anzeigen. (ABC Color)

Villa del Rosario: Ein 12jähriges verschwundenes Mädchen ist nach einem Monat wiedergefunden worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war das Mädchen am 14. April in Villa del Rosario im Departament San Pedro als vermisst gemeldet worden. Eine 27jährige Frau, die mit dem Verschwinden des Teenagers in Verbindung gebracht wurde, hatte erklärt, das Mädchen sei bei einer Familie in Concepción. Bei einer Hausdurchsuchung dort erfuhr die Polizei, dass die 12jährige in einem Linienbus auf dem Weg nach Asunción sei. Die Beamten konnten den Bus identifizieren, stoppen und das Mädchen in die Obhut seiner Eltern zurückbringen. (ABC Color)

Azotey: Mann wird im Süden von Concepción vermisst. Bernardo Gómez Candado war am Samstag zusammen mit seinem Onkel auf der Estanzia La Gringa auf Jagd gegangen. Nachdem sich die beiden in einem bewaldeten Gebiet getrennt hatten um nach Wild zu suchen, verschwand Gómez, wie Paraguay.com berichtete. Ein Sprecher der Sondereinsatztruppe FTC sagte den Reportern, die Beiden hätten ausgemacht, sollte einer auf Wild stoßen, würde er 2 Schüsse abgeben, um damit dem anderen Bescheid zu geben. Es sei aber nur ein Schuss gefallen, und als der Onkel dorthin gegangen sei, woher der Schuss kam, habe er seinen Neffen nicht mehr gefunden. Der Vermisste ist 36 Jahre alt und von Beruf Krankenpfleger. Auf der Estanzia La Gringa, hat die selbsternannte paraguayische Volksarmee EPP bereits mehrere Male zugeschlagen. Der Fall wird untersucht. (Paraguay.com, unter Berufung auf Última Hora)

Asunción: Die Tomate bleibt weiterhin ein gefragtes Gemüse auf dem paraguayischen Markt. Trotz oder gerade wegen der hohen Anfrage seien die Tomatenpreise für den Endverbraucher immer noch hoch, schrieb die Tageszeitung ABC Color. Ob das Gemüse importiert oder im Land produziert wird, spiele dabei keine Rolle, heißt es. Laut Zeitungsangaben werden monatlich mehr als 6 Millionen Kilogramm Tomaten landesweit konsumiert. Die Behörde für Pflanzen-Qualität und Saatgut-Kontrolle, Senave, erlaubt derzeit, dass 200tausend Kilogramm Tomaten aus dem Ausland eingeführt werden. (abc.com.py)

Asunción: Eine neue Importsteuer in Argentinien könnte den Sojapreis in Paraguay weiter drücken. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, erheben die argentinischen Behörden seit diesem Monat eine zusätzliche Steuer von 2,5 Prozent auf zahlreiche Importe, darunter auch Sojabohnen. Dadurch könnte sich der Auszahlungspreis für die Sojabauern, der in dieser Saison oft schon unter den Produktionskosten lag, um weitere 9 Dollar pro Tonne verschlechtern. Etwa 60 Prozent der in Paraguay produzierten Soja wird nach Argentinien verkauft. (ABC Color)

Asunción/Miami, USA: Ehre für paraguayische Köchin. Die Lehrerin und Köchin Graciela Martínez gewann am Wochenende auf der internationalen Tourismus- und Gastronomie-Messe einen Preis für ihr Kochbuch, das zweisprachig herausgegeben wurde. Wie die Zeitung Última Hora schrieb, wurde bei der Preisverleihung der kulturelle Wert hervorgehoben, den das Buch vermittelt. Frau Martínez hatte 35 Jahre lang damit verbracht, die Herkunft und Verbreitung der Rezepte zu untersuchen und sie dann in Spanisch und Guarani verfasst. Zur Vorstellung des Buches war sie nach Miami gereist. (Última Hora)

Asunción: In diesem Jahr sollen Universitäten und Institute für höhere Bildung unter die Lupe genommen werden. Ein Bericht erschien diesbezüglich in der Tageszeitung Última Hora. Vorgenommen wird demnach die qualitative Überprüfung von der nationalen Agentur zur Bewertung und Akkreditierung der höheren Bildung, Aneaes. Deren Präsident, Raúl Aguilera, erklärte gegenüber der Presse, es würden in diesem Jahr zuerst einmal die staatlichen Universitäten und Institute überprüft. Die Inspektionen beginnen in diesem Monat. Insgesamt stehen 16 öffentliche Hochschulen auf der Liste. – Erstmalig auch die Militär-Akademie und die Polizei-Schule. Weitere Überprüfungen wie etwa die Lehrqualität an den Lehrer-Ausbildungs-Instituten, sind im nächsten Jahr vorgesehen. (ultimahora.com.py)

San Juan Bautista/Corrientes: Gouverneure im Grenzgebiet zu Argentinien unterzeichnen Kooperationsabkommen. Mit Blick auf den neuen Grenzübergang, der beim Staudamm von Yacyretá entsteht, beschlossen die Gouverneure von Misiones auf paraguayischer und Corrientes auf argentinischer Seite damit am Freitag formell, in mehreren Bereichen enger zusammenzuarbeiten. – Und zwar was Gesundheit, Erziehung, Produktion und Handel betrifft, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtet. Zum Beispiel wolle man gemeinsam Aktionen durchführen, um Krankheiten vorzubeugen, die an beiden Seiten des Grenzflusses Paraná gleichermaßen zum Problem werden. Im Bereich Handel könne man gemeinsame Seminare und Ausstellungen veranstalten, heißt es. Beim Staudamm des Wasserkraftwerkes Yacyretá, das Paraguay und Argentinien gehört, soll am 1. August ein Grenzübergang für Fahrzeuge eröffnet werden. Er wird Ayolas mit der argentinischen Stadt Ituzaingó verbinden. (IP-Paraguay)