Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 14. Juni 2017

Ciudad del Este: Die brasilianische Regierung will offenbar den Betrag für zollfreie Einkäufe im Ausland bei 300 US-Dollar belassen. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora unter Berufung auf die brasilianischen Zollbehörden. Voraussichtlich werde die gegenwärtige Regelung für ein weiteres Jahr beibehalten, bis Mitte 2018. Von der Regelung profitieren vor allem Händler in der Grenzstadt Ciudad del Este, die ihre Waren zum größten Teil an brasilianische Einkaufstouristen verkaufen. Die brasilianische Regierung hatte im Jahr 2012 30 Städte benannt, die das Recht haben, Geschäfte mit zollfreien Waren zu eröffnen, sogenannte „Duty Free Shops“. Es wird erwartet, dass der Betrag für zollfreie Einkäufe im Ausland wieder auf 150 US Dollar gesenkt wird, wenn die Reglementierung für die Duty Free Shops abgeschlossen ist. (Ultima Hora)

 

Concepción: Ein 52jähriger Mann ist in einem Bus zwischen Vallemí und Concepción gestorben. Darüber berichtete die Zeitung Ultima Hora. Der Mann sei auf dem Weg ins Krankenhaus gewesen, hieß es. Weil er nicht die notwendigen 300 tausend Guaranies für den Transport im Krankenwagen bezahlen konnte, sei er in Begleitung seiner Tochter mit dem Linienbus gefahren. Bei der Endstation in Concepción wurde dann festgestellt, dass der Mann inzwischen verstorben war. Der Direktor des Gesundheitszentrums von Vallemi zeigte sich erstaunt darüber, dass man von dem Patienten Geld für eine Fahrt mit dem Krankenwagen gefordert hatte. (Ultima Hora)

Atyra: Das Sekretariat für soziale Aktion SAS hat gestern (Dienstag) ein neues Wasserleitungs-System in der Ortschaft Candelaria eingeweiht. Die Wasserleitungen kommen 184 Familien zugute. Wie das Portal IP Paraguay berichtet, wurde die Einrichtung vom Strukturfonds des Mercosur, FOCEM finanziert. Geplant sind weitere 7 Wassereinrichtungen in verschiedenen Departamenten des Landes. Wichtigstes Ziel des Projektes ist, durch sauberes Trinkwasser die Anzahl der Magen-Darm-Erkrankungen und der Parasiten bei der Bevölkerung zu reduzieren. (IP Paraguay)

Yegros, Departament Caazapá: Im Museum von Yegros ist eine Ausstellung über Europäische Einwanderer eröffnet worden. Die Ausstellung, in der die Spuren der deutschen Kolonisten festgehalten sind, heißt Don Elvio Romero, wie das Wochenblatt die Zeitung ABC-Color zitierte. In acht Räumen gibt es Fotografien aus den schwierigen Anfängen der Kolonialisierung. Eines der markantesten Stücke ist sicherlich ein batteriebetriebener Funkempfänger, der während der Zeit des Chaco Krieges zum Einsatz kam. Er gehörte einem spanischen Unternehmer und diente dazu, Nachrichten von der Front an die Familienangehörigen zu übermitteln. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 7 bis 11 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Yegros ist eine der ersten Ortschaften in Paraguay, die durch eine Stadtplanung entstand und nachvollziehbare Strukturen aufweist. Das kleine Städtchen liegt etwa 280 Kilometer von Asunción entfernt. (Wochenblatt)

Asunción-Montevideo: Ein weiterer Angeklagter hat politisches Asyl in Uruguay beantragt. Wie die Zeitung ABC Color heute (Mittwoch) berichtet, ist eine fünfte Person aus der Partei PLRA nach Montevideo gereist, um in Uruguay Asyl zu beantragen. Es handelt sich um einen 26jährigen Mann, der für den Überfall auf das Kongressgebäude am 31. März vor Gericht gebracht werden sollte. Am Montag hatten schon 4 weitere Personen Asyl in Uruguay gesucht. Sie argumentieren, dass sie in Paraguay keinen fairen Prozess bekommen würden. (ABC Color)

Puerto Leda: Im Distrikt Fuerte Olimpo ist ein Streit über Landeigentum zwischen der Vereinigungskirche und dem Brasilianer Joacir José Repossi eskaliert. Darüber berichten ABC-Color und das Wochenblatt. Repossi vertritt das landwirtschaftliche Unternehmen Agrocinca SA. Das besagte Grundstück liegt in Puerto Leda, etwa 30 Kilometer südlich von Bahía Negra. Die Rechtsanwälte Alejandro Nissen und Carl Gwynn von der religiösen Organisation reichten eine Klage gegen Repossi ein, weil dieser sich angeblich falsche Grundtitel angeeignet habe. Die Vereinigungskirche, die auch Moon-Bewegung genannt wird, hatte die 80 tausend Hektar Land im Jahr 2000 nach dem Kauf einzäunen lassen. 2015 drangen Mitarbeiter von Repossi auf die Fläche ein und besetzten sie. Der Anwalt Gwynn bekräftigte im Gespräch mit Reportern, die Vereinigungskirche Moon-Bewegung verfüge über alle legitimen Unterlagen über die rechtmäßigen Besitzansprüche. Auf richterliche Anweisung seien die Grundstückstitel als ungültig ausgewiesen worden, weil es angeblich Unregelmässigkeiten beim Kauf des Landes gegeben habe. (Woblatt, Wiki)

Asuncion-Genf: Paraguay wird erstmals Mitglied im Verwaltungsrat der Internationalen Arbeitsorganisation OIT. Wie die Zeitung Ultima Hora bekanntgab, wurde Paraguay am Montag auf der 106. OIT-Konferenz in das Gremium gewählt, und zwar für die Periode 2017 bis 2020. An der Konferenz hatten Arbeitsminister Guillermo Sosa und der paraguayische Leiter der ständigen Mission in Genf, Juan Esteban Aguirre teilgenommen. Staatspräsident Horacio Cartes teilte das Ergebnis im digitalen Nachrichtendienst Twitter mit. Die Internationale Arbeitsorganisation ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und damit beauftragt, soziale Gerechtigkeit sowie Menschen- und Arbeitsrechte zu befördern. Dies schließt die Bekämpfung des Menschenhandels mit ein. Paraguay ist zwar Gründungsmitglied der Organisation, war bisher aber nie Teil des Verwaltungsrates der OIT. Das paraguayische Aussernministerium führt die Wahl Paraguays in den Verwaltungsrat der OIT vor allem darauf zurück, dass Paraguay eine ständige Mission in der Schweiz hat und somit die Projekte und Anliegen der internationalen Organisation aus der Nähe begleitet. (UH, Wiki, MRE)

Asunción: Deutsche Experten befinden sich in Paraguay um dem staatlichen Ausbildungsdienst SNPP Hilfestellung bei der Einführung des dualen Ausbildungsweges zu geben. Wie der SNPP bekanntgab, trafen sich gestern Martin Olaf Klede, von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ und Vertreter des deutschen Bundesinstitutes für Berufsausbildung BIBB mit dem Generaldirektor des SNPP, Ramón Maciel Rojas, um die Einführung des Projektes MoPaDual zu erörtern. Mit dem Modelo Paraguayo de Formación Profesional Dual, kurz MoPaDual, soll ein duales Ausbildungsmodell eingeführt werden, welches im Bildungssytem integriert und national anerkannt wird. Das deutsche Bundesinstitut für Berufsausbildung soll schrittweise dabei helfen, dieses System zu perfektionieren, damit es dem deutschen Ausbildungssystem mit Berufsschule und Arbeit ähnelt. Der GIZ Bildungsexperte Martin Olaf Klede wird beratend dem Projekt zur Seite stehen. Die Spezialisten vom Bundesinstitut für Berufsausbildung werden heute und morgen zwei Kurzkurse im Rahmen der Präsentation des dualen Ausbildungsweges durchführen, bei dem Geschäftsführer und Direktoren des SNPP, dem Ausbildungsprogramm Sinafocal sowie Vertreter von großen Baufirmen und auch der ANDE, INC und MOPC anwesend sein werden. (Woblatt, SNPP)

Asuncion: In der Landeshauptstadt werden 1 tausend 200 Kater kastriert, um eine Überbevölkerung zu vermeiden. Es handelt sich um eine Aktion des Bürgermeisteramtes von Asuncion und der Tierschutz-Initiative Adóptame, bei der es um herumstreunende Kater geht, die offensichtlich keinen Eigentümer haben. Laut Angaben der Veteritärin Christiane Reimer, die von der Stadt engagiert wurde, werden die Tiere mit Käfigfallen gefangen, kastriert und danach mit einem Ohrschnitt versehen, damit später schnell erkennbar ist, dass das Tier bereits kastriert wurde. (UH)

Asunción: Immer mehr Ortsteile in Asunción schützen ihre Nachbarschaft mit einer Handyanwendung namens VecinApp. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora. Wie der Stadtrat Tony Apuril den Reportern erklärte, könnten sich Nachbarn über das Programm schnell miteinander verständigen, wenn wo ein Überfall stattfinde. Daneben bietet das Programm auch die Möglichkeit, einen Notruf an die Polizei abzusetzen. Weitere Anwendungsfälle sind die Suche nach entlaufenen Haustieren, und Informationen über Warenangebote oder Dienstleistungen in der Nachbarschaft. Entwickelt wurde die App vom Design- und Entwicklungsstudio 4QStudios in Asunción. (Ultima Hora)