Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 14. Oktober 2020

Strafe gegen Celeste Amarilla bleibt bestehen. Die Abgeordnete für Asunción hatte dagegen Beschwerde wegen Verfassungswidrigkeit eingelegt. Doch gestern bestätigten die Abgeordneten die in der vorigen Woche verhängte Suspendierung. Paraguay.com berichtet über die außerordentliche Sitzung gestern im Unterhaus. Amarilla darf demnach 60 Tage lang nicht als Abgeordnete arbeiten und bekommt in der Zeit auch kein Gehalt.
Hintergrund sind provozierende Äußerungen der PLRA-Abgeordneten über ihre Kollegen im Unterhaus. Sie hatte bei einer offiziellen Versammlung gesagt, dass die Mehrheit der Abgeordneten ihren Sitz im Parlament mit schmutzigem Geld gekauft hätte. Gemeint waren wohl Kollegen der Colorado-Partei. Zumindest werteten diese die Aussagen von Amarilla als Verleumdung, und sorgten mit ihrer Mehrheit der Sitze im Unterhaus für den Beschluss, Amarilla für 2 Monate zu suspendieren.
Die Entscheidung ist umstritten. Sie sorgte unter Politikern und der Bevölkerung für Diskussionen darüber, wann Abgeordnete wofür bestraft werden sollten. Bewohner von Asunción sehen vor allem, dass einer ihrer Volksvertreter im Abgeordnetenhaus abgestraft wurde, für etwas das er, oder in diesem Fall sie, gesagt hat. Laut Angaben des Anwalts für Verfassungsrecht, Emilio Camacho, ist es das erste Mal, dass ein Mitglied der Abgeordnetenkammer suspendiert worden ist, für etwas, dass er oder sie gesagt hat. Die Strafe gegen Amarilla schafft somit einen Präzedenzfall. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

 

Camilo Soares zu 5 Jahren Haft verurteilt. Das meldet Paraguay.com. Der ehemalige Sen-Minister wurde wegen Vermögensschäden von rund 1,2 Milliarden Guaraníes bei der Notstandbehörde Sen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der Fall stammt aus dem Jahr 2009. Damals war wegen einer Dürre in 5 Departamenten des Landes der Notstand ausgerufen worden. Für die Hilfeleistung sollen Soares und seine Kollegen beim Kauf von Lebensmitteln für überhöhte Rechnungen verantwortlich sein. Der Fall wurde als „Coquitos de Oro“ bekannt. Mitverurteilt wurde Alfredo Guachiré in dem Fall. Beide brauchen jedoch nicht wirklich ins Gefängnis. Sie müssen aber jeden Monat vor dem Gericht erscheinen und ihnen ist verboten, das Land zu verlassen. (ABC Color)

Gestern sind 853 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Darüber informiert IP Paraguay unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Rund 2.700 Proben waren gestern untersucht worden. Das Ministerium meldete zudem 12 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung. 574 Menschen sind gestern dagegen für gesund erklärt worden. (IP Paraguay)

Paraguay hat gestern mit 1 zu 0 gegen Venezuela gewonnen. Wie das Sportnachrichtenportal von La Nación, Versus, berichtet, steht die paraguayische Fußball-Nationalelf damit auf dem vierten Platz in der südamerikanischen Qualifikationstabelle für die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Qatar. Betont werden Gastón Giménez für das Tor gegen Venezuela und der Torwart Antony Silva, der einen Elfmeter von Venezuela aufgehalten hat. Auf dem ersten Platz der südamerikanischen Qualifikationstabelle steht momentan Brasilien, dann Argentinien und Kolumbien. (versus.lanacion.com.py)

Kein Schuldenerlass für Bauerndemonstranten. Wie Última Hora schreibt, besteht die Regierung auf eine Umschuldung der Kredite der Bauern. Zahlreiche Bauern aus dem Inland haben gestern in der Landeshauptstadt demonstriert. Sie fordern den Erlass ihrer Schulden. Die Regierung will sie jedoch durch staatliche Finanzinstitutionen umschulden. Die Verhandlungen werden heute im Nationalkongress fortgesetzt. Gestern hatten die Anführer der Demonstranten länger als 2 Stunden lang mit Vertretern der Exekutive und des Kongresses verhandelt. Es kam zu der Einigung, 3 Arbeitsgruppen einzurichten, die die Forderungen der Bauern analysieren. Die Bauernorganisationen fordern seit Jahren einen Erlass ihrer privaten Schulden. Bei der diesjährigen Großdemo in Asunción kommt auch die Forderung nach Wohnungen dazu. (ABC Color)

In Curuguaty ist ein LKW verunglückt und einen Abhang hinabgestürzt. Der Chauffeur kam bei dem Sturz in 10 Meter Tiefe ums Leben, 2 Mitfahrer wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, wie Paraguay.com berichtet. Bei dem Unfall-Fahrzeug handelt es sich demnach um einen Schwertransporter, der bei Straßen-Bauten in Canindeyú zum Einsatz kam. Laut Polizeibericht war ein ungeschicktes Fahrmanöver der Grund dafür, dass der LKW von der Straße abkam und den Abhang hinunterstürzte. (Paraguay.com)

Im städtischen Krankenhaus von Lambaré hat die Regierung heute eine neue Station für Covid-19-Patienten eröffnet. Sie umfasst 2 Bereiche mit insgesamt 16 Betten für die Aufnahme von Patienten, einen Tank für 30 tausend Liter Wasser, einen Waschbereich und eine Leichenhalle. Wie der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens Reportern der Zeitung Hoy sagte, dauerte der Bau etwas mehr als einen Monat. Es ist die sechste Station, die in Paraguay in kurzer Zeit für Patienten gebaut wurde, die sich mit der Viruserkrankung angesteckt haben und stationär aufgenommen werden müssen. (Hoy)

Einheimische Bäume für Aufforstung von abgebrannten Wäldern. Wie IP Paraguay schreibt, wird das nationale Forstinstitut eine Kampagne zur Aufforstung der betroffenen Flächen starten. Personen, auf deren Grundstück Bäume abgebrannt sind, können die Hilfe des Infona beantragen. Im Fall einer Zusage würde das Institut Bäumchen von einheimischen Arten spenden, sowie Begleitung bei der Pflanzung und Pflege. Die Bäumchen würden aus der Produktion des Infona kommen, die für Aufforstungsprojekte bestimmt ist. In dem Zusammenhang wurde betont, dass der Distrikt General Bruguez im Departament Presidente Hayes wohl in der letzten Zeit den meisten Schaden durch Brände davongetragen hat. Dort sind demnach mehr als 328.000 Hektar Land durch Feuer zerstört worden. (IP Paraguay)

Lido-Bar könnte Lokal verlieren. Das emblematische Speiselokal in der Asuncioner Altstadt hat, so wie viele andere auch, in diesem Jahr besonders mit den Finanzen zu kämpfen. Die Gewinne sind in diesem Jahr dort um 50 Prozent zurückgegangen. Zudem ist die Miete gestiegen. Daher kann die Miete für das Lokal nicht mehr bezahlt werden, wie Geschäftsführerin von Lido-Bar, Sigrid Forster, gegenüber La Nación sagte. Sie seien noch dabei, mit den Eigentümern zu verhandeln, um die Miete zu reduzieren. Sollte das nicht funktionieren, müsse ein „Plan B“ her, so Forster. Es besteht die Möglichkeit, dass das Lokal an einen anderen Ort verlegt werden muss. Lido-Bar besteht seit 67 Jahren im Zentrum von Asunción und ist bekannt für seine Fischsuppe und Empanadas. (La Nación)