Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 14. September 2020

Die Bevölkerung vereint sich gegen die EPP. Wie ABC Color berichtet, hat es gestern eine großangelegte Demonstration in Concepción gegen die kriminelle Gruppierung gegeben. Die Demonstranten forderten die Befreiung der 4 Personen, die sich mutmaßlich in der Gewalt der selbsternannten paraguayischen Volksarmee befinden: Edelio Morínigo, Félix Urbieta und die neu entführten Óscar Denis und Adelio Mendoza. Tausende Menschen kamen zu Fuß, auf Motorrädern und in Fahrzeugen auf den Straßen von Concepción zusammen. Die Tochter des entführten ex-Vizepräsidenten, Beatriz Denis, richtete bei der Demo Worte an die Bevölkerung und an die EPP. Auch die Tochter von Félix Urbieta kam zu Wort. Die Angehörigen der Entführungsopfer, die dabei waren, ließen symbolisch weiße Luftballons in die Luft aufsteigen während die versammelten Menschen klatschten oder von ihren Fahrzeugen aus unterstützend hupten. Auch in anderen Städten wie etwa Asunción hat es Demonstrationen gegen die EPP gegeben.
Gestern um 22 Uhr war die Frist abgelaufen, um die Forderungen der kriminellen Gruppe zu erfüllen. Bis Redaktionsschluss gab es in dem Zusammenhang noch keine offiziellen Neuigkeiten. Die Familie Denis hatte sich darum bemüht, die geforderten Lebensmittel im Namen der EPP an bedürftige Menschen in verschiedenen Siedlungen zu liefern. Viele von ihnen lehnten diese jedoch aus Protest gegen die EPP ab. Darunter waren insgesamt mehr als 75 verschiedene Indigenen-Siedlungen. Aus dem Norden Ost-Paraguays und dem südlichen Chaco-Gebiet.
Außer den Lebensmitteln war die Befreiung von 2 inhaftierten EPP-Mitgliedern von der Regierung gefordert worden. Auf die Forderung reagierte die paraguayische Regierung mit Schweigen. Sie informierte lediglich über den Einsatz von FTC-Soldaten auf der Suche nach den Entführten. Die Regierung mischt sich ganz bewusst nicht in die Verhandlungen der Familie Denis mit der bewaffneten Gruppe, heißt es. Sie stehe trotzdem in ständigem Kontakt mit den Angehörigen, mit der Staatsanwaltschaft und der Justiz. (ABC Color)

 

Heute Nachmittag wird die Analyse des vorgeschlagenen Haushaltsplans 2021 fortgesetzt. Dazu wurden von der Zweikammerkommission für den Haushaltsplan 3 Minister vorgeladen. Der MOPC-Minister Arnoldo Wiens, der Wohnungsminister Dany Durand und die Industrieministerin Liz Cramer müssen heute die geplanten Ausgaben für ihre jeweilige Institution vor der Kommission erklären und begründen. Morgen Vormittag sind dann die Vorsitzenden aus dem Obersten Gerichtshof, der Staatsanwaltschaft und der Wahljustiz dran und am Nachmittag die Leiter des Außenministeriums, des Technologieministeriums Mitic und des staatlichen Rechnungshofes. Am Freitag waren bereits die Vorsitzenden des Verteidigungsministeriums, des Justizministeriums und der Drogenbehörde Senad angehört worden. Bei den Besprechungen ist auch der Finanzminister Benigno López dabei. Der von der Exekutive vorgeschlagene Haushaltsplan für das kommende Jahr sieht Ausgaben in Höhe von 85,7 Billionen Guaraníes vor. (ABC Color)

Siedler aus Concepción haben gestern nach den Entführten gesucht. Ohne Erfolg, wie die Zeitung Hoy berichtet. Eine Gruppe von etwa 40 Einheimischen war gestern in den Wald aufgebrochen. In dem Suchtrupp ging die Ehefrau des entführten Angestellten Adelio Mendoza mit, der in der vorigen Woche zusammen mit seinem Arbeitgeber, Óscar Denis von der EPP entführt worden war. Leticia Valiente erzählte den Reportern von der Route, die sie gestern gelaufen sind. Sie hatten keine Waffen dabeigehabt, sondern seien betend losgezogen, heißt es. Den Angaben zufolge war die Gruppe an einer Stelle auf eine vermutliche ehemalige Raststätte gestoßen, wo sie Essensreste, Abfälle und Yerba-Reste fand. (Hoy)

Am Wochenende sind weitere 1.300 Covid-Erkrankungen bestätigt worden. Das meldet das Gesundheitsministerium auf Twitter. Am Samstag wurden von rund 3.700 Proben 813 positiv getestet. 18 Personen sind im Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung gestorben und fast 500 haben den Kampf gegen das Coronavirus gewonnen. Am Sonntag waren fast 3.000 Proben getestet worden, fast 500 davon positiv. Mehr als 600 zuvor Infizierte wurden für gesund erklärt und 11 Menschen verstarben. (Twitter)

An dem Ort der historischen Funde im Chaco-Busch soll es ein Museum geben. Das kündigte laut ABC Color der MOPC-Minister Arnoldo Wiens an. In der Gegend von Centinela hatten Arbeiter des Bi-oceánica-Projekts zahlreiche historische Objekte im Gebüsch entdeckt, unter anderem aus dem Chacokrieg, aus der Immigrationszeit der Mennoniten und Reste der Eisenbahn von Carlos Casado. Dem Zeitungsartikel zufolge waren die Objekte bereits vor 30 Jahren von den Landeigentümern gemeldet worden, hatten jedoch keine Beachtung bekommen. Zunächst sollen die Fundtücke nun von Experten analysiert werden. Danach soll ein Plan ausgearbeitet werden, wie die Stelle zu einem Museum gemacht und Touristen zugänglich gemacht werden kann. (ABC Color)

2 Covid-19-Patienten sind bereits aus einem staatlichen in ein privates Krankenhaus verlegt worden. Das sieht eine Vereinbarung zwischen dem Gesundheitsministerium und dem privaten Gesundheitssektor vor. Einem Zeitungsartikel von La Nación zufolge erklärte der Gesundheitsvizeminister Julio Borba, dass beide Covid-19-Patienten in private Einrichtungen gebracht wurden, weil auf den Intensivstationen der staatlichen Krankenhäuser kein Platz mehr sei. Der Transfer der Patienten erfolgt über die Direktion für die Koordinierung der Intensivstationen und dem Außerhospitalären Notfalldienst Seme. Am vergangenen Freitag hatte Minister Julio Mazzoleni während einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass Vereinbarungen unterzeichnet worden seien, die einen Zugang zum privaten Gesundheitssektor vorsehen, falls notwendig. (La Nación)

Heute beginnen die Sonderflüge nach Uruguay. Auf dem Flughafen Silvio Pettirossi wird die erste Maschine von Amaszonas Uruguay auf der Route Montevideo-Asunción erwartet, wie Hoy bekanntgab. Der Leiter der paraguayischen Luftfahrtbehörde, Félix Kanazawa, sagte, seit Wochen hätten zahlreiche Personen, darunter vor allem Geschäftsmänner und Diplomaten einen Flug nach Uruguay gebucht. Es handelt sich um Sonderflüge für Personen, die geschäftlich oder in Rechtsfragen oder im Auftrag der Regierung dringend reisen müssen. „Vuelos Burbuja” werden diese Flüge genannt. Sie finden unter besonderen Schutzmaßnahmen statt. Von Montevideo aus sind Verbindungen nach Europa und je nach Bestimmung des Ziellandes, in andere Regionen der Welt möglich. Umgekehrt dürfen Paraguayer, die im Ausland ihren Wohnsitz haben, nicht über diese Route nach Paraguay zurückkehren. Derzeit bietet nur Amaszonas die Sonderflüge an. Geplant ist aber, dass auch Paranair demnächst einen Flug pro Woche auf dieser Route durchführt. (Hoy)

Radio Nacional sendet Sonder-Konzert zum Tag der paraguayischen Polka. Der wird morgen, den 15. September begangen. Aus dem Anlass spielt das nationale Symphonieorchester heute Nachmittag die bekanntesten Polkas. Ab 16 Uhr auf FM 95.1 Radio Nacional, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab. Man kann Radio Nacional auch im Internet unter webaudio.radionacional.gov.py hören. Das Orchester tritt in der Sendung “El Universo de la Música” auf, die jeden Montag von 16 bis 17 Uhr auf dem Sender läuft. Der 15. September wurde 2011 per Gesetz zum Tag der paraguayischen Polka bestimmt. Es ist der Todestag von 2 berühmten Künstlern Paraguays. Des Dichters und Komponisten Emiliano R. Fernández 1949 und des Sängers Luis Alberto del Paraná im Jahr 1974. (IP-Paraguay)