Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 15. Oktober 2018

Asunción: Etwa 280tausend Personen in Paraguay im Alter von 15 bis 30 Jahren gehen weder einem Studium noch einer Arbeit nach. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, umfasst die sogenannte „Generación ni – ni“ etwa 15 Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe. Laut Daten der Statistikbehörde hat etwa die Hälfte der 15-bis 30jährigen eine Arbeitsstelle, die anderen 38 Prozent studieren. In dem Bericht wird auf das Risiko hingewiesen, dass eine Generation aufwächst, die zu einem Leben in Armut verurteilt ist, weil sie auf dem Arbeitsmarkt den Anschluss an ihre Gleichaltrigen verliert. (ABC Color)

 

Yby Yaú: Die Estanzia „4 Filhos“ des Drogenhändlers Jarvis Ximenes Pavao ist offiziell in den Besitz des Staates übergegangen. Darüber berichtet ABC Color. Das Anwesen im Departament Concepción verfügt unter anderem über eine Kirche und ein großes Haus mit Schwimmbecken. Der Drogenhändler Pavao war Ende vergangenen Jahres nach Brasilien ausgeliefert worden. Laut einem Gesetz vom vergangenen Jahr können die Besitztümer von Drogenhändlern vom Staat eingezogen und versteigert werden. Verantwortlich für die Inbesitznahme ist die Direktion für beschlagnahmte Ware. – In der spanischen Abkürzung wird sie Senabico genannt. Der Viehzuchtbetrieb von Jarvis Ximenes Pavao soll versteigert werden. Die Hälfte des Erlöses ist für soziale Einrichtungen gedacht, die andere Hälfte sollen die staatlichen Stellen erhalten, die an der Ergreifung des Drogenhändlers beteiligt waren. (ABC Color)

Luque: Ein iranischer Pilot ist am Wochenende in Paraguay verhaftet und des Landes verwiesen worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war der 45jährige Nader Ali Saboori vor einem Monat mit einem Privatjet aus Cochabamba in Bolivien nach Paraguay gekommen. Das Flugzeug ist im Besitz einer deutschen Firma, die unter anderem Taxiflüge durchführt. Saboori war in den vergangenen Wochen mehrere Male zwischen Luque und Ciudad del Este hin- und hergeflogen. In der vergangenen Woche erhielten die paraguayischen Behörden einen Hinweis von der US-Antidrogenpolizei DEA. Dem Iraner wurde zur Last gelegt, dass er seinen Pilotenschein in den USA illegal erhalten hatte, indem er die Identität eines anderen Piloten angenommen hatte. Saboori war 2012 in Dänemark mit einem Flugzeug abgestürzt. Als er deshalb in Dänemark und Deutschland angeklagt wurde, war er zunächst untergetaucht. 2014 war er in Panama verhaftet und an die USA ausgeliefert worden. Dort wurde ihm der Pilotenschein aberkannt, und er wurde zu etwa zwei Jahren Haft verurteilt. In Paraguay wurde dem Iraner lediglich zur Last gelegt, dass er mit einem nicht mehr gültigen Pilotenschein flog und dass er Ausweisdokumente mit drei verschiedenen Identitäten mit sich führte. Zunächst hieß es in der paraguayischen Presse, Saboori werde an die USA ausgeliefert. Letztendlich wurde er allerdings lediglich des Landes verwiesen und verließ Paraguay gestern Abend mit dem Privatjet in Richtung Peru. (ABC Color, Hoy, La Nacion)

Filadelfia/Laguna Capitán: Festival der Wandervögel im Chaco. Guyrá Paraguay organisiert das Event für den 20. Oktober, wie die Umweltschutzorganisation auf ihrer Facebookseite bekanntgab. Das Festival beginnt in Filadelfia, im Sitz der Departamentsregierung mit Vorträgen über die Rolle, die Wandervögel im Ökosystem spielen, und wie ihr Verhalten in der Begegnung mit Menschen ist. Anschließend gibt es einen Ausflug nach Laguna Capitán, wo man zahlreiche Wandervögel beobachten kann. Die Veranstaltung ist für Kinder ab 6 Jahren gedacht, die sich anmelden müssen, wenn sie teilnehmen möchten. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl begrenzt. Anlässlich des internationalen Tages der Wandervögel, der gestern begangen wurde, stellte Guyrá Paraguay Konza vor. – Einen Prärieläufer, der eine nordamerikanische Art aus der Familie der Schnepfenvögel ist. Er legte in 21 Tagen fast neuntausend 600 Kilometer aus den USA gen Süden zurück, bevor er am 25. September in Paraguay ankam. Dabei hatte der hierzulande als Batitú bekannte Vogel Herausforderungen wie die Überquerung des Pazifiks, der Anden und der dichten Urwälder von Peru überwunden. Um diese großen Gebiete ohne Pause überfliegen zu können, braucht ein Vogel genügend Fettreserven und günstige Wetterbedingungen. Deshalb sei der Schutz der Gebiete, wo sich dieser Vogel aufhält, so wichtig, so die Umweltschützer. (Facebook: Gobernación Boquerón, Guyrá Paraguay, Wikipedia)

Asunción: Erfolgreiche Lebertransplantation im Clínicas: Gestern ist im Uniklinikum Hospital de Clínicas einer jungen Frau eine Spenderleber eingepflanzt worden. Der komplizierte Eingriff dauerte fast 10 Stunden und endete mit einem zufriedenstellenden Ergebnis, wie der leitende Arzt Reportern von Última Hora schilderte. Es war die 12. Lebertransplantation, die in dem Krankenhaus durchgeführt wurde. Die Patientin, die an einer Leberzierhose aufgrund einer chronischen Krankheit litt, kommt aus Luque und ist Studentin. Die Spenderleber kam von einer 22-jährigen, die für klinisch tot erklärt worden war. Der leitende Arzt dankte insbesondere der Familie der Spenderin, die unter schwierigen Umständen ein Ja zur Spende gegeben hatte. Rechtlich war die Genehmigung der Familienangehörigen nicht mehr notwendig. In Paraguay schreibt das Gesetz seit einem Monat vor, dass alle Personen ab dem 18. Lebensjahr automatisch als Organspender gelten, wenn sie nicht ausdrücklich und schriftlich Einwand dagegen ausgedrückt haben. Laut Angaben des Nationalen Instituts für Amputation und Transplantation warten in Paraguay 224 Personen auf ein Spenderorgan. Rund 120 auf eine Augennetzhaut, 80 auf eine Niere, 11 auf ein Spenderherz und nun noch 5 auf eine Leber. (Última Hora)

Asunción: In Asunción findet in dieser Woche der 21. Internationale Kongress zum See-Recht statt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat Paraguay, obwohl es ein Binnenstaat ist, bis zum Jahr 2020 die Präsidentschaft des Iberoamerikanischen Instituts für Seerecht inne. Die Themen, die auf dem Kongress behandelt werden sollen, umfassen unter anderem die Registrierung internationaler Schiffe, Sicherheit auf Binnengewässern und die Bekämpfung der organisierten Kriminalität in den Häfen. (ABC Color)

Bella Vista: Diese Stadt im Süden des Landes hat in der vergangenen Woche ihr 100tes Jubiläum gefeiert. Darüber berichtet die Munizipalität von Bella Vista auf ihrer Facebookseite. Die Siedlung wurde am 11. Oktober 1918 von den Deutschen Erdmann Fischer und Josef Bohn am Ufer des Paranáflusses gegründet. Da sich in der Gegend das größte Mate-Anbau-Gebiet des Landes befindet, nennt Bella Vista sich auch die Mate-Hauptstadt des Landes. Weitere wichtige Produktionszweige sind der Anbau der Ölfrucht „Tung“ und die Viehzucht. In der Zone befindet sich auch der Sitz der Kooperative „Colonias Unidas“, eine der größten Produktionsgenossenschaften des Landes mit Teilhabern auch Bella Vista, Obligado und Hohenau. (Facebook Bella Vista, Wikipedia)

Asunción: Erster Flug der neuen paraguayische Fluggesellschaft „Paranair“. Für heute ist der Flug von Asunción nach Buenos Aires geplant, wie der Geschäftsführer von Paranair, Rómulo Campos auf einer Pressekonferenz informierte. Demzufolge verfügt Paranair über vier CRJ200-Maschinen für je 50 Passagiere vom kanadischen Hersteller Bombardier. Paranair ist aus der Fluggesellschaft Amaszonas entstanden. Außer Buenos Aires soll der Flughafen in Ciudad del Este Ziel für Flüge der Paranair sein. (La Nación/IP Paraguay/Archiv ZP-30)