Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 15. Oktober 2020

Nach fast 7 Monaten Sperre ist heute früh die Freundschaftsbrücke wieder geöffnet worden. Danach wurde im Laufe des Vormittags die Grenze zu Brasilien auch in Salto del Guairá und in Pedro Juan Caballero geöffnet, wie Paraguay.com berichtet. Die Wiedereröffnung der Grenzposten im Osten hatte davor Außenminister Federico González verfügt. Daraufhin hatte die Migrationsbehörde auf Geheiß der Exekutive eine Resolution herausgegeben, die die sanitären Vorschriften für die Ein- und Ausreise an der Grenze beschreibt. Diese gelten als Pilotplan für die kommenden 15 Tage. Darin enthalten sind unter anderem Einschränkungen in den Öffnungszeiten: Über die Freundschaftsbrücke können Ein- und Ausreisende ab heute von 5 bis 14 Uhr fahren, in Salto del Guairá zwischen 6 und 21 Uhr und in Pedro Juan Caballero von 9 bis 22 Uhr. Fussgänger dürfen die Grenze vorerst nicht passieren.
Die Landesgrenzen waren im März im Rahmen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus geschlossen worden. Die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtet von emotionalen Szenen, die sich heute um 5 Uhr auf der Grenze abgespielt hatten. Autofahrer brachten gegenüber den Reportern ihre Freude zum Ausdruck. Sie bekräftigten die Freundschaft zwischen den „Schwesterstädten“ Ciudad del Este und Foz do Iguacú, und behaupteten, die eine könne ohne die andere nicht bestehen. Die Grenzöffnung unter strengen sanitären Bedingungen soll der Wirtschaft in den 3 erwähnten paraguayischen Grenzstädten und den brasilianischen Städten auf der anderen Seite des Paranáflusses auf die Beine helfen. In 2 Wochen soll bewertet werden, was die Grenzöffnung gebracht hat. (Paraguay.com/IP-Paraguay/Última Hora)

 

Neues Gesetzprojekt könnte Handy-Betrugsfälle eindämmen. Wie ABC Color schreibt, haben die Abgeordneten gestern dem Entwurf zugestimmt. Dieser sieht vor, dass Unternehmen, die Mobiltelefondienste anbieten, sich dafür verantworten, dass die Namen die in ihren Registern auf die jeweiligen Nummern eingetragen sind, auch die tatsächlichen Kunden sind. Der Abgeordnete Hugo Ramírez hat das Projekt ins Unterhaus gebracht. Er glaube, Paraguay sei das einzige Land, in dem Telefongesellschaften keine Verantwortung für die von ihren Kunden gemeldeten Daten übernähmen.
Aktuell besagt ein Artikel im Verbraucherschutzgesetz, dass die Telefongesellschaften die vom Kunden eingereichten Daten registrieren, ohne jegliche Verantwortung dafür zu übernehmen, sie auf ihre Wahrhaftigkeit zu überprüfen. Das neue Projekt sieht vor, den Teil des Artikels zu löschen, der die Gesellschaften von jeglicher Verantwortung löst. Es sei von großer Wichtigkeit, dass die Daten überprüft würden. Damit könne vermieden werden, dass Personen an Sim-Karten für Mobiltelefone herankommen, um damit Straftaten zu verüben, die dann auf andere Personen zurückgeführt werden, deren Namen im Register für die entsprechende Nummer eingetragen sind, erklärte Ramírez. Das Projekt fand große Zustimmung in der Abgeordnetenkammer und wird nun an den Senat weitergeleitet. (ABC Color)

Lang ersehnter Regen bringt landesweit ein wenig Erleichterung. Wie ABC Color schreibt, hat es seit gestern Nachmittag an zahlreichen Orten des Landes etwas geregnet. Während im zentralen Chaco zum Teil eher nur ein Platzregen am frühen Morgen fiel, hat es im nördlichen Chaco gestürmt. Im Departament Concepción hat es Sturm und Hagel gegeben. Mehrere Bäume fielen um und die Stromversorgung fiel zeitweise aus. Auch in Ciudad del Este gab es Regen, Gewitter, Sturm und Hagel. Im Departament Alto Paraná hatten die Obst- und Gemüsebauern seit Monaten auf Regen gewartet und auch erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Schäden gab es auch durch stürmischen Wind im Departament Caaguazú, der Regen blieb dort jedoch aus. In San Estanislao konnte ein kurzer leichter Regen die Hitze etwas dämmen. Auch in Itapúa diente der Regen lediglich zur Löschung einiger Brandherde. (ABC Color)

In Itapúa haben Unbekannte 2 Personen entführt. Davon berichtet Paraguay.com. Dem Polizeibericht zufolge waren ein 24-jähriger Mann und sein Onkel am Sonntagmorgen in einem Fahrzeug unterwegs gewesen. Als sie nicht zurückkehrten, meldeten die Angehörigen sich bei der Polizei. Am Montag wurde das Fahrzeug in dem die beiden unterwegs gewesen waren, völlig ausgebrannt gefunden. Unbekannte hatten daraufhin die Familie kontaktiert und ein Lösegeld von 50.000 US-Dollar gefordert. Die Polizei begab sich daraufhin auf eine intensive Suche nach den Tätern und Opfern. Am Dienstag wurde ein verdächtiges Fahrzeug bemerkt. Als die Beamten sich für eine Inspektion näherten, fuhr der Fahrer jedoch eilig davon. Es kam zu einer intensiven Verfolgungsjagd mit Schusswechsel. Die Verdächtigen konnten entkommen. Es wird nicht ausgeschlossen, dass dieser Fall mit dem Entführungsfall verbunden ist. Die Behörden ermitteln. (Paraguay.com)

Mercosur strebt Freihandelsabkommen mit Panama an. Den Wunsch bringen die Mitgliedsländer in der südlichen Freihandelszone, Mercosur, in einem formellen Schreiben zum Ausdruck, das gestern der Regierung Panamas überreicht wurde. Dort heißt es, man würde gern mit den entsprechenden Verhandlungen beginnen, die zu einem Freihandelsabkommen führen. Das Schreiben übergab der paraguayische Botschafter in Panama, Enrique Jara Ocampos dem Außenminister aus dem mittelamerikanischen Land, Alejandro Ferrer im Beisein der Botschafter aus Argentinien, Brasilien und Uruguay. Der panamaische Außenminister wertete den Vorschlag aus dem Mercosur als wichtige politische Angelegenheit und versicherte, er werde das Schreiben zum nächstmöglichen Zeitpunkt seinem Chef, dem Präsidenten Laurentino Cortizo und den Kollegen im Ministerrat vorlegen. (IP-Paraguay)

Brasilianischer Verbrecher „Pingo“ wird abgeschoben. Fabio Costa, der per internationalem Haftbefehl gesucht und am Sonntag in Paraguay festgenommen worden war, wurde heute früh an die Behörden in seinem Heimatland übergeben. Das gab Paraguay.com bekannt. Costa, alias „Pingo“ oder auch „Japonés“, gehörte zu den meistgesuchten Verbrechern in Brasilien. Ihm werden Geldwäsche, Schmuggel und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Auf der Liste der Interpol galt er als einer derjenigen, nach denen am intensivsten gefahndet wurde. Am Sonntagabend hatte die paraguayische Polizei ihn in einer Luxusvilla in Salto del Guairá aufgespürt, wo er sich in einem Schornstein versteckt hatte. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

Der Monday-Park in Presidente Franco kann wieder besucht werden. Wie ABC Color schreibt, handelt es sich bei dem Stadtpark um die touristische Hauptattraktion in der Gegend. Die Wasserfälle des Flusses Monday fallen dort 40 Meter in die Tiefe und sind von einheimischen Wäldern umgeben. Der Park ist jeden Tag geöffnet. Die Managerin der Firma die den Park verwaltet, Suelem Fiorese, sagte, sie seien von den zahlreichen Besuchern überrascht gewesen, als das Gelände wieder für Besucher geöffnet wurde. Am vergangenen Sonntag haben demnach rund 500 Menschen den Park besucht. In der Woche seien es weniger, so Fiorese. An den Samstagen sollen die Monday-Fälle mit einer besonderen Beleuchtung am Abend hervorgehoben werden. Ein Besuch in dem Park benötigt keine Anmeldung, lediglich das Restaurant auf dem Gelände. Dort werden auch verschiedene Aktivitäten für Touristen angeboten. (ABC Color)

Erste Theateraufführungen mit Publikum nach der Quarantäne. Wie IP Paraguay meldet, geht die Besatzung des Theaters „Camarín ArTeatro“ an diesem Wochenende wieder auf die Bühne. Das Werk von Augusto Roa Bastos „El sonámbulo o secretos de la Guerra del paraguay”, zu Deutsch etwa: „Der Schlafwandler oder Geheimnisse aus dem Paraguay-Krieg“ soll in Szene gesetzt werden. Begleitend wird das nationale Symphonieorchester OSN dazu spielen. Die Aufführungen in dem Theater „Teatro de las Américas“ im Asuncioner Zentrum finden am Freitag- und Samstagabend statt. Bis zu 50 Menschen dürfen pro Aufführung das Publikum bilden. (IP Paraguay)