Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 15. Oktober 2021

Niederlage für die Nationalelf in la Paz. Im Rahmen der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar 2022 hat Paraguay das Spiel gegen die Nachbarn aus Bolivien gestern Nachmittag 0 zu 4 verloren. Es sei eine demütigende Niederlage gewesen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur, IP-Paraguay. Der Traum von der WM-Teilnahme im nächsten Jahr rückt damit für Paraguay immer mehr in die Ferne. Zum ohnehin schlechten Spiel der paraguayischen Fußballmannschaft gesellte sich ein Elfmeter, der zwischenzeitlich den Ausgleich gebracht hätte, den der Stürmer Antonio Sanabria aber verschoss.
Für den Trainer Eduardo Berizzo gibt es nach diesem Ergebnis keine weitere Chance mehr in dem paraguayischen Team. Berizzo war nach dem Spiel gestern gar nicht erst zur angesetzten Pressekonferenz gekommen. Die Paraguayische Fußball-Vereinigung, APF, zog die Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden der Nationalmannschaft und entließ den Trainer. In einer Meldung erklärte sie das Arbeitsverhältnis mit Eduardo Berizzo für beendet. Gleichzeitig kündigte die APF an, dass man in den nächsten Tagen die neue technische Leitung des Teams bekanntgeben werde. Die nächsten 2 Spiele der Fußballnationalmannschaft im Rahmen der WM-Qualifikation finden im November statt. Dann geht’s gegen Kolumbien und Chile. (IP-Paraguay)

 

Minna plädiert für die Rückkehr in die Klassenzimmer. Das Ministerium für Kinder und Jugendliche, Minna, hat eine Erklärung abgegeben, in der es die Lehrer auffordert, wieder zum Unterricht zurückzukehren. Darüber schreiben Última Hora und La Nación. In dem Dokument weist das Ministerium außerdem darauf hin, dass in dem Kinder- und Jugendgesetzbuch neben dem Recht auf Leben, Gesundheit, Identität und Schutz auch das Recht auf Bildung verankert ist. Minna betonte, dass Kinder und Jugendliche vor dem Hintergrund der Pandemie in ihrem Recht auf Bildung eingeschränkt sind und unter den Auswirkungen der sozialen Isolation auf ihre Gesundheit leiden.
Die nationale Lehrergewerkschaft hat in den letzten 2 Wochen gestreikt, rund 1 Million Schüler bekamen keinen Unterricht. Die Lehrer fordern eine Gehaltserhöhung von 16 Prozent. Die Regierung gewährt ihnen somit ab Oktober eine Erhöhung von 11 Prozent, im August nächsten Jahres werden die Gehälter dann noch einmal um 5 Prozent hochgeschraubt. Trotz dieses Zugeständnisses sind einige Lehrergruppen laut ABC Color damit nicht einverstanden und setzen ihren Streik fort. (Última Hora, La Nación, ABC Color)

Die bei dem tödlichen Anschlag in Pedro Juan Caballero eingesetzten Waffen, waren vermutlich Eigentum der Streitkräfte. Das gab die Zeitung Última Hora unter Berufung auf den Sprecher der Streitkräfte, Víctor Urdapilleta, bekannt. Dieser erklärte, die Behörde für die Verwaltung von Kriegsmaterial, Dimabel, habe die Projektile, die wahrscheinlich bei dem Attentat benutzt wurden, als Munition erkannt, die 2018 von der kriminellen Gruppe Comando Vermelho beschlagnahmt, 2019 und 2020 einer Militär-Einheit in Amambay übergeben worden war, und danach in der Dimabel aufbewahrt wurde. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
In der Hauptstadt von Amambay hatten schwer bewaffnete Unbekannte am Samstag, den 9. Oktober, einen Tag vor den Kommunalwahlen, eine Gruppe von Menschen nach einer Veranstaltung abgefangen und auf sie das Feuer eröffnet. Vier Menschen wurden dabei getötet, darunter die Tochter des Gouverneurs von Amambay. Am 5. Oktober hatte die Staatsanwaltschaft bei der Dimabel eine Hausdurchsuchung vorgenommen, wegen des Verdachts auf das Verschwinden von beschlagnahmten Kriegswaffen. Am Mittwoch dieser Woche wurde der Dimabel-Direktor, der Marinekommandant Pedro Vallejos entlassen und auf Geheiß von Staatspräsident Abdo Benítez durch General Aldo Ozuna Recalde ersetzt. Die Ermittlungen sollen nun Aufschluss darüber bringen, wie die Waffen aus der Behörde gekommen sind und bei dem Attentat zum Einsatz kommen konnten. (Última Hora/Archiv ZP-30)

Könnte Hanf ein Schlüssel zur wirtschaftlichen Klimaneutralität in Paraguay werden? Eine spannende Frage in Zeiten, wo der Klimawandel aufgrund den CO2-Ausstosses immer mehr auch hierzlande zum Thema wird. Die Regierung findet den industriellen Anbau von Hanf oder Cannabis vielversprechend. Das Thema brachte der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Santiago Bertoni, in dieser Woche auf dem Ministertreffen mit Staatspräsident Mario Abdo Benítez auf den Tisch. Laut Studien, aus denen Bertoni zitierte, könnten 100 tausend Hektar Hanf das gesamte Treibhausgas, das Paraguay in einem Jahr produziert, aufnehmen. Paraguay könne somit zum ersten Land in der Region werden, das Kohlenstoff-neutral wirtschaftet.
Seit 2019 wird in Paraguay legal Hanf für die industrielle Verarbeitung angebaut. Das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht plant, dass in der kommenden Saison 600 Hektar Hanf geerntet werden. Der Anbau findet in Zusammenarbeit mit Kleinbauern und Industriellen statt, die ihrerseits dabei sind, Wege zur besseren Verarbeitung und Absatzmöglichkeiten zu suchen. In diesem Jahr exportierte Paraguay die ersten Ladungen von Hanfsamen und -Produkten. Laut Minister Bertoni wäre Hanf ein neuer Landwirtschaftssektor, der für Paraguay gut geeignet ist.
Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde. Aus den einzelnen Bestandteilen der Pflanze, den Fasern, Samen, Blättern und Blüten können, je nach verwendeter Art der Gattung, verschiedene Produkte hergestellt werden, wie Seile aus den Fasern der Stängel, Speiseöl aus den Samen, ätherisches Öl aus destillierten Blättern und Blüten, sowie Haschisch und Marihuana aus getrockneten Blättern, Blüten und Blütenständen. Der Minister zitierte aus Studien der Nationalen Universität von Asunción, die in Zusammenarbeit mit ausländischen Universitäten erstaunliches herausgefunden hat: Dass Hanf eine Staude ist, die über die Fähigkeit verfügt, große Mengen an Kohlendioxid aufzunehmen. Bei 100 tausend Hektaren Hanf würde die gesamte Menge an Kohlendioxid, das Paraguay in einem Jahr produziert, absorbiert werden. Außerdem würde der Hanfanbau Bauern besonders dann zugutekommen, wenn nichts oder wenig anderes geerntet wird, – zum Beispiel im Winter.
Hanf kann bis zu dreimal im Jahr geerntet werden. Die Staude zeichnet sich durch ihre Zähheit aus. Die große Ertragsfähigkeit könnte nach Ansicht von Präsident Abdo Benítez die Lebensqualität von Kleinbauern in Paraguay deutlich verbessern. Und sollte Paraguay tatsächlich CO2-neutral werden, würde das in einer Welt gut ankommen, wo der Klimawandel ein laufendes Thema ist, so Abdo Benítez. (IP-Paraguay/Wikipedia)

Außenminister Paraguays und Argentiniens einigen sich auf die Wiedereröffnung der Grenze. Bei einem Besuch von Außenminister Euclides Acevedo bei seinem argentinischen Amtskollegen Santiago Cafiero wurde die Wiedereröffnung der Grenzen zwischen den beiden Ländern erörtert und beschlossen, das Abkommen offiziell zu machen. Darüber berichtet ABC Color. In dem Dokument heißt es, dass in den kommenden Tagen drei Grenzübergänge geöffnet werden: Formosa, Misiones und Corrientes. (ABC Color)

Mit der Kampagne „Pink-Power“ wird Geld für die Unterstützung von Krebspatienten gesammelt. Darüber berichten ABC Color und La Nación. „Pink Power“ ist der Name der Kampagne, die von der Paraguayischen Vereinigung von Industrie-Schneidern, AICP, und der Stiftung für die Bekämpfung von Krebs, Funca, ins Leben gerufen wurde. Der Name steht im Bezug zur alljährlichen Kampagne gegen Brustkrebs, auch bekannt als „Octubre Rosa“. Die Kollektion vereint paraguayische Unternehmer, die Kleidung und Accessoires herstellen.
Insgesamt 12 Marken beteiligen sich an der nachhalten Pink-Power-Modekollektion. Darunter Artemera, Astrid Art Design, Nice, Nirmala, Joyas Fio, Maura Marti und Paraguay me inspira. Die Marken werden zwischen 10 und 50 Prozent aller Einnahmen aus dem Verkauf der Kollektion an die Stiftung Funca spenden. Unter den in der Kollektion angebotenen Artikeln befinden sich T-Shirts mit verschiedenen Designs, Sportbekleidung, Jeans, Handtaschen, Portemonnaies und Schmuck. (ABC Color, La Nación)

Nach anhaltendem Wassermangel helfen sich die Dorfbewohner von Toro Pampa gegenseitig. Das Problem des Wassermangels in Toro Pampa im Departament Alto Paraguay besteht weiter. Die Bewohner sind deshalb gezwungen, gemeinsam Lösungen zu finden, berichtet Ultima Hora. Das Wasser, welches sie vom Nationalen Sanierungsdienst, Essap, und von anderen Institutionen wie dem Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, bekommen, reicht nur als Trinkwasser. Deshalb hat eine Gruppe von Menschen damit begonnen, freiwillig Wasser zu verteilen, damit die Nachbarn auch Wasser für den täglichen Bedarf, wie Körperpflege und das Waschen von Kleidung und Geschirr, haben. Um den Bedarf von rund 1 Tausend Einwohnern zu decken, holt ein privater Wassertanker Rohwasser aus Tümpel, um es an die Nachbarn zu liefern und so die Versorgung zu verbessern. Eine kleine Hoffnung auf Besserung der Situation ist für die Bevölkerung außerdem die neue Behörde die in der Munizipalität von Fuerto Olimpo gewählt wurde. (Ultima Hora)

Jugendliche helfen den vom Sturm Betroffenen Personen in Misiones. Jugendliche aus Santa Rosa haben beschlossen, gemeinsam Familien zu unterstützen, die durch den Sturm schwere wirtschaftliche Schäden erlitten haben. Darüber berichtet Ultima Hora. Die Freiwilligen bereiteten einen großen Reiseintopf zu und verteilten insgesamt 80 Portionen in verschiedenen Gebieten sowie an das Krankenhaus und die Feuerwehr. Die Jugendlichen erklärten, dass sie vorhaben, den Betroffenen Lebensmittel und Kleidung zu bringen und nächste Woche wieder für sie kochen wollen. (Ultima Hora)