Adelio Mendoza ist gestern von der EPP freigelassen worden. Wie die nationalen Zeitungen übereinstimmend berichten, wurde er auf demselben Estanzia-Gelände freigelassen, auf dem er vergangenen Mittwoch entführt worden war. Der 21-jährige Angestellte des ebenfalls entführten ex-Vizepräsidenten Óscar Denis befand sich im Schock-Zustand, als er etwa um 19 Uhr im Zentrum des Betriebs ankam. Er hatte zunächst ständig nach seinem Chef Denis gefragt, denn er glaubte, Denis sei ebenfalls freigelassen worden. Die Estanzia Tranquerita liegt im Distrikt Bella Vista Norte im Departament Amambay in der Nähe des Flusses Aquidabán, der den Distrikt von Yby Yaú im Departament Concepción trennt. Mendoza hatte Durst, Hunger und war sehr erschöpft, berichtet ABC Color.
Auf Nachfrage der Ermittler erzählte Mendoza von seiner Gefangenschaft. Die etwas inkohärenten Daten werden auf seinen Zustand zurückgeführt. Es wird aber nicht ausgeschlossen, dass die Täter ihn unter Drohungen dazu angewiesen haben, eine bestimmte Version zu erzählen. Er erzählte, dass er am Mittwoch mit seinem Chef Denis unterwegs gewesen und gerade aus dem Fahrzeug ausgestiegen war um ein Tor zu öffnen, als 6 bewaffnete und vermummte Personen sie umzingelten. Sie sollten sich nicht wehren, es handele sich um eine Entführung, hatte ein Mann gesagt. Ihr Ziel sei der ex-Vizepräsident Óscar Denis, aber ihn, Mendoza, würden sie auch für einige Tage mitnehmen, sagte der Anführer der Bewaffneten. Denis wurde gezwungen seine camioneta am Straßenrand zu parken. Danach gingen sie zu Fuß ins Gebüsch. Nach etwa 3 oder 4 Stunden kamen sie bei einem Lager an, wo übernachtet wurde. Am nächsten Tag hatten die Täter Mendoza von Denis getrennt. Er hatte die ganze Zeit seiner Gefangenschaft die Augen verbunden gehabt.
Mendoza erzählte, dass er gestern noch die Stimme seines Arbeitgebers gehört habe, kurz bevor er freigelassen wurde. Infolgedessen wird davon ausgegangen, dass Denis noch am Leben ist. Auch mit den Angehörigen von Denis hat Mendoza sich nach seiner Freilassung getroffen. Für heute Vormittag war eine Pressekonferenz von der Familie Denis geplant. Die Regierung hat unterdessen bekanntgegeben, dass eine Belohnung von einer Milliarde Guaraníes gibt für Personen, die wahre Information über bestimmte EPP-Mitglieder liefern, die den Ermittlern weiterhelfen. Potenzielle Informanten behielten ihre volle Anonymität, hieß es zudem. Die offiziell gesuchten sind Osvaldo Daniel Villalba, Manuel Cristaldo Mieres, Esteban Marín López und Luciano Argüello, deren Fotos auf einem Poster veröffentlicht wurden. (ABC Color/Paraguay.com)
Die Analphabetismus-Rate in Paraguay ist in den letzten 5 Jahren gestiegen. Darauf weist María Inés Flecha hin, die für das Online-Portal „Observatorio Educativo Ciudadano” recherchiert hat. Dieses Portal vereinigt Stiftungen und Organisationen, die sich für die Förderung der Bildung in Paraguay einsetzen möchten. Darunter fallen das UN-Kinderhilfswerk Unesco und die paraguayische Organisation zur Unterstützung von Lehrern und Schülern, Omapa. ABC-Color schreib über die Erkenntnisse der Wissenschaftlerin. Demnach hängen wie oft beobachtet, auch in Paraguay Armut und Analphabetismus zusammen. In den ärmsten Zonen Paraguays, Concepción, San Pedro und Canindeyú, gibt es demnach die meisten Erwachsenen, die nicht richtig lesen und schreiben können.
Die Wissenschaftlerin nahm für ihre Nachforschungen Daten des Statistikamtes zur Hilfe. Miteinbezogen in die Studie wurden Personen ab 15 Jahren. Flecha beobachtete, dass obwohl es in Paraguay Alphabetisierungsprogramme für Erwachsene gibt, diese wenig besucht werden, weil sich diese Personen verweigern. Es herrsche die Auffassung, dass Erwachsene nichts mehr lernen können, so die Wissenschaftlerin. (ABC-Color/https://observatorio.org.py)
Internationaler Haftbefehl für Pantheon-Vandalinnen. Wie ABC Color berichtet, gehen die Behörden davon aus, dass die 3 angeklagten Frauen sich im Ausland befinden. Die ermittelnden Staatsanwälte erließen einen internationalen Haftbefehl mit dem Ziel einer Auslieferung an die paraguayische Justiz. Der Haftbefehl muss noch von einem Richter zugelassen werden. Am 5. September hatte eine Gruppe Menschen vor dem Heldenpantheon im Zentrum von Asunción wegen dem Tod der 2 minderjährigen mutmaßlichen EPP-Kämpferinnen demonstriert. Dabei wurden eine paraguayische Flagge an dem Gebäude angezündet und die Wände des Pantheons mit Farbe besprüht. Videos von dem Vandalismus kursierten bald in den sozialen Netzwerken, was zur Identifizierung und Anklage der mutmaßlichen Schuldigen führte. Eine der Angeklagten postete vor einigen Tagen in den sozialen Netzwerken, dass die das Land verlassen habe. (ABC Color)
Gestern sind weitere 550 Proben positiv auf Covid19 getestet worden. Das meldet das Gesundheitsministerium auf seinem Twitterkonto. Das ist etwa ein Fünftel der gesamten Tests die gestern verarbeitet worden waren. Weitere 14 Menschen sind in Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung gestern gestorben. Erholt haben sich 526 Menschen. Die Zahl derjenigen, die das Virus überwunden haben, steigt damit auf über 14.800. (Twitter)
Nun soll die Arbeit an der Strecke 7 des Transchaco-Neubaus begonnen werden. Das meldete MOPC-Minister Arnoldo Wiens laut ABC Color. Die Strecke 7 geht von Villa Choferes del Chaco bei Kilometer 450 bis Mariscal Estigarribia bei Kilometer 525. Die Maschinen befänden sich bereits bei Vorbereitungen um die genannte Strecke neu zu machen, sagte Wiens. Das Ausschreibungsverfahren für diese Strecke war hindernisreich und umstritten gewesen. Schließlich war der Auftrag an die Firma EDB Construcciones für rund 457,3 Milliarden Guaraníes vergeben worden. (ABC Color)
Bei Carmelo Peralta im Paraguayfluss verschwundener Mann wird weiterhin vermisst. Die Familienangehörigen haben die paraguayische Küstenwache gebeten, Taucher einzusetzen, um den Körper zu suchen. Bei dem Verschwundenen handelt es sich laut Angaben von ABC-Color um einen 20-jährigen Mann, der am letzten Donnerstag von Asunción zu Besuch kam. Obwohl er nicht schwimmen konnte, gönnte er sich ein Bad im Paraguayfluss. Wie sein Bruder den Reportern erklärte, hatte die starke Strömung auch ihn fast weggetrieben, als er noch versucht hatte, seinen Bruder zu retten. Angestellte der Küstenwache suchen zusammen mit Soldaten seither täglich nach dem Vermissten. Mit 2 Motorbooten wird das Wasser abgesucht, bislang ohne Erfolg. (ABC-Color)
In Puerto Casado ist ein Grundstück wegen mutmaßlichen illegalen Abbaus von Steinen durchsucht worden. Der zuständige Staatsanwalt der Sondereinheit für Umweltdelikte ordnete an, dass auf dem Gelände entsprechende Hinweise gesammelt werden, wie La Nación heute berichtet. Es geht um das Grundstück Cerro Galván, im Distrikt Puerto Casado, wo vermutet wird, dass in einem illegalen Steinbruch, Material abgebaut wird. Die Personen, die dort arbeiten, wurden befragt. Nach Abschluss der Ermittlungen werde der Staatsanwalt prüfen, ob mit den gesammelten Daten eine Anklage formuliert werden kann oder nicht, heißt es. (La Nación)
Ehemalige Schüler aus Asunción sammeln Lebensmittel für Indigene die Lebensmittel der EPP abgelehnt haben. Davon berichtet ABC Color. Die Initiative wurde von Absolventen der Goethe-Schule in der Landeshauptstadt gestartet. In diesen Tagen können Personen haltbare Lebensmittel und Wasser spenden. Dann sollen die Güter an die indigenen Siedlungen verteilt werden, die die von der EPP beauftragten Lebensmittel aus Protest abgelehnt hatten, obwohl dort Not herrscht. An der Aktion nehmen ehemalige Schüler der Schulen Goethe, Las Teresas, San Andrés, Colegio del Sol, San José, Colegio Internacional, Santa Elena und Cristo Rey teil. Auch die Einrichtungen der genannten Schulen werden für die Spendensammlung genutzt. (ABC Color)