Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. April 2020

Edgar Melgarejo tritt vom Vorsitz der Dinac ab. Wie Paraguay.com berichtet, hat der Vorsitzende der zivilen Luftfahrtbehörde heute seine Kündigung eingereicht. Hintergrund sind strafrechtliche Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft sowie der Antikorruptionsbehörde Senac. Der Dinac wird vorgeworfen, überteuerte Mundschutzmasken erworben zu haben. Die Räumlichkeiten der Dinac wurden bereits von der Staatsanwaltschaft durchsucht, und Melgarejos Mobiltelefon wurde beschlagnahmt. (Última Hora) 

Ab 2023 sollen keine Parlamentarier mehr für Mercosur gewählt werden. Das hat gestern der Senat beschlossen, wie ABC Color schreibt. Nun muss das Thema noch in der Abgeordnetenkammer abgestimmt werden. Die 18-köpfige Parlamentarier-Delegation, auch als Parlasur bekannt, mit ihren insgesamt rund 100 Angestellten kostet den Staat rund 5 Millionen US-Dollar pro Jahr. Die jetzt amtierenden sogenannten „parlasurianos“ bleiben jedoch bis 2023 im Amt. Die Auflösung der Ämter der 18 Vertreter vor dem Mercosur war vom Präsidenten Mario Abdo Benítez und vom Außenamt gefordert worden. Das Mercosur-Parlament mit Sitz in Montevideo-Uruguay gibt nicht-bindende Resolutionen heraus. Lediglich Paraguay und Argentinien sind dort direkt vertreten. Die Behörde wird daher von vielen als überflüssig angesehen. Das vom Senat abgestimmte Projekt sieht vor, dass nach Ende des jetzigen Mandats Abgeordnete und Senatoren aus dem Nationalkongress Paraguay vor dem Mercosur vertreten. (ABC Color)

Richter und Kongressmitglieder können nicht mehr Rektoren an Universitäten sein. Auch darüber hat der Senat gestern abgestimmt, wie ABC Color meldet. Damit geht das Gesetzprojekt an die Exekutive für ein Veto oder die Verabschiedung. Dem Entwurf zufolge dürfen keine Minister am Gerichtshof, keine Richter, Abgeordnete oder Senatoren mehr leitende Ämter an Universitäten oder Hochschulen bekleiden. Auch im Verwaltungsbereich derselben dürfen sie nicht tätig sein. Der Entwurf kam beim Senat um eine Stimme durch. Der einzige Senator, der aktuell davon betroffen wäre, ist Victor Ríos von der PLRA-Partei. Er ist zugleich Rektor an der Nationalen Universität von Pilar. Daher ist das Gesetzprojekt als „Anti-Victor-Ríos“-Gesetz bekannt, wie die Zeitung schreibt. (ABC Color)

Staatsanwaltschaft verbietet Totenwachen – Bestattungsinstitute müssen Öffnungszeiten erweitern. Das sieht das neue Protokoll über den Umgang mit Leichen vor, dass die Staatsanwaltschaft veröffentlicht hat. Daraus zitiert die Zeitung Hoy, das Totenwachen und Begräbnisfeiern während der Corona-Pandemie untersagt sind, – auch im Familienkreis – und zwar unabhängig davon, woran der Tote gestorben ist. Begründet werden die neuen Vorschriften damit, dass der Verstorbene ohne es zu wissen, Träger des Corona-Virus gewesen sein könnte, und dass auch unter den Teilnehmern bei derartigen Zeremonien unwissentlich Virus-Träger sein könnten. Bei Bestattungen, wo man normalerweise durch Berührungen Nähe und Anteilnahme zeigt, sei die Ansteckungsgefahr besonders hoch, heißt es. Der geschlossene Sarg stellt aber aus ärztlicher Sicht keine Gefahr dar. Bei weiteren Fragen in Bezug auf die Bestattungsvorschriften sollten sich Betroffene an das örtliche Bürgermeisteramt wenden. (Hoy)

Mordverdächtiger wird nach 4 Jahren gefasst. Die Polizei nahm gestern in Ciudad del Este einen Mann fest, der als Hauptverdächtiger im Mordfall an einem Sicherheitsmann im Jahr 2015 gilt. Darüber berichtet Última Hora. Es handelt sich um einen 34 jährigen Mann, der ebenfalls Wachmann und Kollege des Opfers war. Laut Angaben der Ermittler hatte es zwischen den Beiden am 2. September 2015 einen Streit wegen Schulden gegeben, der damit endete, dass der Verdächtige die Waffe zog und seinen Kollegen tötete. Der Mord hatte sich in demselben Stadtviertel ereignet, in dem die Polizei den Gesuchten gestern festnahm. (Última Hora)

Blas Servín ist gestorben. Wie ABC Color berichtet, litt der 70-jährige Astronom schon seit Jahren an Krebs. Servín war bekannt für seinen Einsatz in der Astronomie in Paraguay. Hunderte Workshops brachte der leidenschaftliche Astronomie-Lehrer im Laufe der Jahre für Schüler. Servín wurde 1949 in Piribebuy geboren. Mit 20 Jahren wurde er Diplomat beim Vatikan in Rom. Unter anderem ist er als Technologie-Fachmann, Geschäftsmann und Forscher tätig gewesen. In den letzten Jahren wurde Servín besonders als Astronomie-Dozent bekannt. Er sei der höchste Vertreter und Verbreiter der astronomischen Wissenschaft in Paraguay gewesen, sagte einer seiner Schüler von Servín, der in den letzten Jahren mit ihm zusammengearbeitet hat. Obwohl Servín nie einen Universitätsabschluss in Astronomie hatte, wurde er wiederholt für seinen Einsatz in dem Bereich ausgezeichnet. Bei einer Gelegenheit im Jahr 2017 hatte Servín sein Teleskop auch nach Filadelfia mitgebracht und hier der Öffentlichkeit die Gelegenheit geboten, den Sternenhimmel dadurch zu erforschen. (ABC Color/ZP-30)

Auch Häftlinge steigen in die Produktion von Atemschutzmasken ein. Nicht nur Einzelpersonen, Vereine und vom Arbeitsministerium vermittelte Personen machen sich an die Näharbeit; in 4 Haftanstalten lässt ein Verteiler-Unternehmen nun Masken herstellen, wie IP-Paraguay berichtet. Beteiligt sind Insassen aus den Anstalten Tacumbú und UPIE, sowie den beiden Gefängnissen in Emboscada. Pro Tag werden in den 4 Haftanstalten zusammen 3.500 Masken hergestellt. In Auftrag gegeben wurde die Arbeit von der Fima Go Trading, die den Einweg-Mund- und Nasenschutz auf dem Arbeitsmarkt verteilt. Die vom Justizministerium für die Wiedereingliederung von Straftätern Beauftragte, Alejandra Mendoza, lobte die Initiative des Unternehmens und forderte auch weitere Unternehmen dazu auf, in Haftanstalten Arbeiten in Auftrag zu geben. (IP-Paraguay)

Paraguay entfernt sich langsam vom schlimmstmöglichen Szenario der Pandemie. Der Meinung ist laut ABC Color der Direktor der Gesundheitsüberwachungsbehörde, Guillermo Sequera. Das sei der frühzeitigen Ausgangseinschränkungen zu verdanken, sagte Sequera. Wichtig ist seiner Meinung nach, die Zahlen der täglichen Neuinfektionen niedrig zu halten. Bei der Gesundheitsüberwachungsbehörde werden 7 mögliche Szenarien für Paraguay im Rahmen der Covid-19-Ansteckungen untersucht. Von dem schlimmstmöglichen Zustand, etwa einer Massenansteckung, entfernt sich unser Land demnach immer mehr. Es wird gehofft, dass hierzulande eines der positiveren Szenarien eintrifft, das etwa wie eine übliche Influenzawelle aussehen könnte. Sequera erklärte, die Epidemie werde nicht einfach vorübergehen und dann seien alle sicher. Die Menschen werden an Covid-19 erkranken, meint er. Der Plan ist jedoch, dass das langsam geschieht und unter Kontrolle bleibt. Paraguay ist da Sequera zufolge auf gutem Weg. (ABC Color)