Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. Januar 2016

Asunción: Die paraguayische Regierung erwartet in diesem Jahr ein größeres Investitionsvolumen von Seiten brasilianischer Unternehmen. Industrie- und Handelsminister Gustavo Leite sagte gegenüber ABC Color, wegen der Wirtschaftskrise im Nachbarland sei abzusehen, dass dort zahlreiche Arbeitsplätze im Industriesektor gestrichen werden müssten. Daher erwarte man, dass mehr brasilianische Firmen sich in Paraguay niederlassen, zum Beispiel im Bereich der Textil- und Konfektionsindustrie. In dieser Branche sollen in Brasilien in diesem Jahr 12.000 Arbeitsplätze wegfallen. Der Minister hob die Vorteile hervor, die Paraguay den Investoren bietet. Laut einer Studie vom Jahr 2013, kostet ein qualifizierter Arbeiter im Konfektionssektor in Paraguay dem Unternehmen 40 Prozent weniger als in Brasilien. Zudem zahlen Unternehmen in Paraguay für Strom über 60 Prozent weniger als im Nachbarland. Leite betonte, dass die paraguayische Regierung nach wie vor die Installation von Fabriken jeglicher Art in Paraguay unterstützt. In den letzten 2 ein halb Jahren hat die Regierung 58 Investitionsprojekte, die unter der Maquila Regelung laufen, gebilligt. (abc)

 

Asunción: Der Staatsanwalt Jalil Rachid wird neuer Vizeminister für interne Sicherheit. Wie die Tageszeitung ABC Color informierte, bot Innenminister Francisco de Vargas Rachid gestern den Posten an, nachdem er sich mit dem Generalstaatsanwalt Javier Diaz Veron beraten hatte. Rachid würde Javier Ibarra ersetzen, der in den vergangenen Tagen das Amt niedergelegt hatte. Jalil Rachid war bisher der zuständige Staatsanwalt, der in dem Fall des Massakers in Curuguaty vom Juni 2012 ermittelt. Er wird voraussichtlich am kommenden Montag seine neue Arbeit beginnen. Gegenüber der Presse sagte Rachid heute, in seiner Funktion als Zuständiger für interne Sicherheitsfragen werde er Unregelmäßigkeiten in der Arbeit der Polizei aus dem Weg räumen. Zum anderen strebe er eine effektive Zusammenarbeit zwischen der Polizei, dem Innenministerium und der Staatsanwaltschaft an. (abc)

 

Asunción: In den letzten 5 Jahren haben über 16.500 Jugendliche in Paraguay den Wehrdienst aus Gewissensgründen abgelehnt. Wie die Tageszeitung Ultima Hora berichtet, haben von 2010 bis 2015 16.574 Jugendliche den obligatorischen Militärdienst verweigert. Im Jahr 2012 wurde mit über 6.000 Anträgen die größte Anzahl von Verweigerern verzeichnet. Laut Daten der Regierung haben sich damit bisher insgesamt 200.000 Jugendliche entschieden, den Militärdienst nicht zu leisten. Diejenigen, die den Militärdienst verweigern, müssen in Paraguay laut Gesetz einen Zivildienst verrichten. Wie der Zuständige für die Rekrutierung junger Soldaten im Militär sagte, läuft in den Sozialnetzwerken derzeit eine Kampagne, die das Interesse der Jugendlichen für den Militärdienst wecken soll. Zu diesem Zweck wurde auch das Profil des freiwilligen professionellen Soldaten geschaffen. Das sieht vor, dass Jugendliche, die den Militärdienst leisten, am Ende dem Militär beitreten können und fortan ein Mindestgehalt für die Arbeit als freiwilliger professioneller Soldat bekommen. (uh)

 

Asunción: Angesichts der bevorstehenden Hitzewelle, mahnt das Gesundheitsministerium zur Vorsicht. Zum wiederholten Male ließ das Ministerium über die Medien eine Warnung an die Bevölkerung weitergeben, und weißt darauf hin, in den kommenden Tagen mehr Wasser als gewöhnlich zu trinken. Eine erwachsene Person müsse 2 bis 3 Liter Wasser pro Tag trinken und nicht warten, bis sie Durst hat. Zudem sollte man sich zwischen 10 und 16 Uhr nicht im Sonnenschein oder in geschlossenen Räumen ohne Belüftung aufhalten. Des weiteren empfiehlt das Gesundheitsministerium im Freien Sonnencreme zu benutzen und beim Essen vorsichtig zu sein. Besonders gefährdet sind bei starker Hitze Babys, Kleinkinder und Senioren, sowie Personen, die an chronischen Krankheiten leiden. Meteorologen sagen für die nächsten Tage Temperaturen von bis zu gefühlten 45 Grad Celsius voraus. (uh)

 

Asunción: Die Regierung eröffnet eine Internetseite für Strafanzeigen. Es handelt sich dabei nach Angaben von Ultima Hora, um eine Internetseite des Antikorruptions-Sekretariates, Senac. Die Seite heißt www.denuncias.gov.py. Ziel ist, der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, Beschwerde einzureichen oder Anzeigen gegen staatliche Institutionen zu erstatten. Der Anzeigeerstatter kann seine persönliche Daten eingeben, oder auch anonym bleiben. Die Regierung hat außerdem das Gesetz über öffentlich zugängliche Informationen für die Bevölkerung in Kraft gesetzt. Demnach kann nun jeder Interessierte auf Anfrage Informationen über die Staatsbetriebe und Regierungsinstitutionen erhalten. Die Institution muss nach Erhalt der Anfrage in maximal 15 Tagen die gewünschte Information zur Verfügung stellen. (uh)

 

Asunción: Das Umweltsekretariat und die Staatsanwaltschaft kündigen Aktionen gegen Bürgermeister an, die sich nicht aktiv an der Beseitigung von Mücken-Brutstätten beteiligen. Wie die Tageszeitung Ultima Hora berichtete, sind die Bürgermeister bereits informiert worden. Der Vorsitzende des Umweltsekretariates Seam Rolando de Barros Barreto gab die entsprechende neue Resolution bekannt, die die Abfallentsorgung und weitere notwendige Maßnahmen vorsieht, um die Brutstätten der Dengue-Überträgermücke Aedes Ägypti zu vernichten. Demnach hat jeder Besitzer oder Bewohner eines Grundstückes seit dem 15. Januar 5 Tage Zeit, seinen Hof aufzuräumen. Diese Vorschrift gilt für die Munizipien, wo es bisher einen offiziell bestätigten epidemischen Ausbruch von Dengue, Chikunguña oder Zika gab. Die Munizipalitäten sind dafür verantwortlich, diejenigen zu identifizieren, die dieser Pflicht nicht nachkommen, und dafür zu sorgen, dass alle Höfe gesäubert werden. Die Bürgermeister, die nachweislich diese Aufgabe versäumen, müssen mit Strafen rechnen, die von der Seam verhängt werden. (uh)

 

Asunción: Lediglich 65 Munizipien haben Rechenschaft über erhaltene Gelder des Fonacide abgelegt. Darüber berichtete die Tageszeitung Ultima Hora, nachdem gestern die Frist ablief, in der Städte und Departamente offen legen mussten, wie die Gelder des Fonacide genutzt worden sind. Es handelt sich dabei um das dritte Quartal des vergangenen Geschäftsjahres. Laut den Informationen von Ultima Hora haben bisher 65 der 249 Munizipien und 5 der 17 Departamentsregierungen rechtzeitig die Abrechnung im Amt für Rechnungsprüfung präsentiert. Munizipien und Departamentsverwaltungen, die ihre Abrechnung nicht rechtzeitig präsentieren, können keine neuen Gelder von Fonacide erhalten, bis sie die ausstehenden Rechnungen präsentiert haben. Fonacide steht für Fonds für öffentliche Investitionen und Entwicklung. Das Geld der Fonacide kommt aus den Royaltie-Zahlungen, also Zahlungen, die Brasilien für den Kauf von Strom aus Itaipu an Paraguay zahlt. Im vergangenen Jahr hat Brasilien 360 Millionen Dollar für Strom aus dem doppelstaatlichen Wasserkraftwerk gezahlt. 30 Prozent der Gelder müssen in das Bildungswesen investiert werden, 28 Prozent erhält die Staatskasse, 25 Prozent die Departaments- und Munizipalitätsregierungen, 10 Prozent bekommt das Gesundheitswesen und 7 Prozent gehen in die Finanzagentur für Entwicklung, AFD. (uh)

 

Carmen del Parana: In dem süd-paraguayischen Städtchen sind gestern vier Hostels eingeweiht worden. Es handelt sich um einfach gehaltene Unterkünfte für Touristen, ähnlich den Jugendherbergen, die es in vielen Ländern der Welt gibt. Carmen del Parana liegt unweit von Encarnacion am Ufer des Parana im Departament Itapua. In dem Städtchen gibt es jetzt 15 derartige Betriebe. Wie ABC-Color berichtet, sind die Herbergen von Donnerstag bis Samstag in der Regel zu 95 Prozent ausgelastet. –Landesweit gibt es rund 100 derartige Unterkünfte für Reisende in 11 Departamenten. Sie verfügen über insgesamt rund 950 Betten und werden meist von Frauen geleitet, die als Kleinunternehmen gelten. (abc)

 

Asunción: Die Senave hat den Import von Gemüse autorisiert. Wie die Tageszeitung Ultima Hora berichtet, hat das Sekretariat für Pflanzenschutz und Saatgutqualität Senave den Import genehmigt, weil es derzeit auf dem nationalen Markt an Gemüse fehlt. Wie ein Vertreter der Senave gegenüber der Presse sagte, können nun unter anderem Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Kartoffeln und Kohl aus dem Ausland eingefahren werden. Der Import von Gemüse wird von der Regierung immer wieder mal zeitweise erlaubt, und zwar dann, wenn die Produzenten von Gemüse und Feldfrüchten die Nachfrage im Land nicht decken können. Wegen des Mangels an Nachschub, waren die Preise für Gemüse in den letzten Tagen auf den Großmärkten des Landes angestiegen. Der Mangel ist teilweise auf die schwierigen klimatischen Bedingungen zurückzuführen. (uh)

 

Asunción: Die brasilianische Polizei hat im vergangenen Jahr paraguayische Produkte im Wert von 88 Millionen Dollar beschlagnahmt. Laut einem Bericht der brasilianischen Behörden, wurden im vergangenen Jahr in Foz de Yguazu vor allem Zigaretten und elektronische Produkte aus Paraguay nach Brasilien geschmuggelt. Der Gesamtwert liegt um 29 Prozent niedriger als das Volumen der beschlagnahmten Produkte im Jahr 2014 darstellte. Über die Hälfte der beschlagnahmten Produkte waren Zigaretten, gefolgt von elektronischen Produkten, Informatikartikeln, Kleidungsstücken und Parfum. Die brasilianische Polizei führt laut Angaben der Tageszeitung Ultima Hora zusammen mit anderen Institutionen immer wieder Kontrollen an den Grenzübergängen durch, um den Schmuggel in den Griff zu bekommen. (uh)

 

Asuncion/Argentinien: Die Verhandlungen über den Vertrag des Wasserkraftwerkes Yacyreta könnten anfangs Februar wieder aufgenommen werden. Wie die Tageszeitung ABC Color informierte, hat Außenminister Eladio Loizaga in dieser Woche ausgesagt, dass die Verhandlungen in der ersten Februar-Woche beginnen könnten. Während des Gipfeltreffens des Mercosur im vergangenen Dezember, hatten Vertreter Paraguays und Argentiniens sich kurz getroffen. Nach dem Treffen hatte der paraguayische Direktor von Yacyretá, Juan Schmalko ausgesagt, dass die Verhandlungen im Januar beginnen würden. In dieser Woche hat der Außenminister den Aufschub bis Februar angekündigt. Nach Antritt der neuen Regierung in Argentinien, sollen die ausstehenden Verhandlungen über den Anhang C des Vertrages von Yacyretá wieder aufgenommen werden. (abc)