Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. Januar 2019

Asunción/Zentralchaco: Kooperativen nehmen Stellung zu Vorwürfen über illegale Abholzung. Der Oberschulzenrat hat zum Thema ein Presseschreiben herausgegeben. Die Kooperativen stünden voll und ganz hinter den aktuellen Umweltgesetzen von Paraguay, heißt es dort. Der Oberschulzenrat betont in dem Schreiben, die Mitglieder der Kooperativen hätten seit ihrer Niederlassung im Chaco die Vorschriften zum Umweltschutz auch streng befolgt. Gesetzeswidriges Bewirtschaften von Chacoboden, was in der Hauptstadt von Demonstranten pauschal als Abholzung bezeichnet wurde, geschehe auf Ländereien, die Privateigentum sind, – nicht Besitz von Kooperativen, heißt es zur Klärung. Der Oberschulzenrat verurteilt in dem Schreiben an die Öffentlichkeit jede Art der illegalen Abholzung auf paraguayischem Gebiet. Das Schreiben beinhaltet gleichzeitig eine Einladung an die Landesbevölkerung, in den Chaco zu kommen und vor Ort zu schauen, wie in dieser kargen Region unter Berücksichtigung der Umweltgesetze nicht nur das Land bearbeitet, sondern auch der Umgang mit Wasser gehandhabt wird. Da könne man auf 90 Jahre Erfahrung zurückblicken, von der auch Bewohner aus anderen Zonen des Landes profitieren könnten, so der Vorschlag des Oberschulzenrates. Leiter des Rates ist der Präsident der Cooperativa Chortitzer Limitada und Asociación Civil Chortitzer Komitee, Herr Gustav Sawatzky. Am Freitag letzter Woche hatten auf dem Platz der Demokratie in Asunción hunderte Menschen gegen die Abholzung der Chacowälder protestiert. (Presseschreiben des Oberschulzenrates)

 

Loma Plata: Heute werden die Erweiterungsarbeiten an der Umspannstation der Stromgesellschaft Ande in Loma Plata eingeweiht. Wie aus einer Einladung der Ande hervorgeht, sollte die Feier im Beisein von Staatspräsident Mario Abdo Benítez um 11 Uhr 30 beginnen. Bei der Station wird der Strom, der vom Wasserkraftwerk Itaipú kommt, von 220tausend auf 66tausend Volt heruntergespannt. Fachpersonal der Ande hatte im November und Dezember neue Transformatoren eingerichtet, die die Leistung der Station von 40 auf 75 Mega-Volt-Ampere erhöhen. (Einladung von Ande, ABC Color)

Asunción: Vertreter der US-Regierung haben sich mit Staatpräsident Mario Abdo Benítez getroffen, um über die Bekämpfung von Geldwäsche zu reden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist die US-Regierung vor allem besorgt darüber, dass über paraguayische Kanäle Gelder an Terrororganisationen geschleust werden könnten. Der Leiter des Sekretariats zur Vorbeugung von Geldwäsche in Paraguay sagte, im kommenden Jahr soll Paraguay von der Internationalen Organisation FATF überprüft werden. FATF ist die englische Abkürzung für die „Arbeitsgruppe für finanzielle Maßnahmen gegen Geldwäsche“. Er mache sich aber keine Sorgen darüber, dass die Überprüfung negativ ausfallen werde, so der Beamte. Er fügte hinzu, Länder mit einer grünen Grenze, wie die zwischen Paraguay und Brasilien, müssten immer besonders überwacht werden. (ABC Color)

Asunción: Abdo Benítez ernennt neuen Vorsitzenden für den nationalen Berufsförderungsdienst. Per Dekret eintausend 109 verfügte der Staatspräsident, dass Addis Graciela Merlo Ramón Maciel Rojas auf dem Posten ersetzt. Gründe für den Personalwechsel an der Spitze des SNPP werden darin nicht genannt. Das Dekret muss noch von der Ministerin für Arbeit, Beschäftigung und Soziales, Carla Bacigalupo gegengezeichnet werden. Rojas leitete den Berufsförderungsdienst seit 2014. Die neue Leiterin, Frau Merlo, kommt aus Caazapá und war dort als Departamentsrätin tätig. (Última Hora)

Asunción: In der Sojaproduktion wird ein deutlicher Rückgang erwartet. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, wird für den laufenden Sommer eine Produktion von 9 Millionen Tonnen erwartet. In den vergangenen Jahren waren in Paraguay jeweils 10 Millionen Tonnen Soja geerntet worden. Der Präsident der Vereinigung von Produktionsgremien, Héctor Cristaldo sagte, es habe zwei Wetterphänomene gegeben, die den Ertrag der Pflanzungen deutlich geschmälert hätten. Zum einen habe es im Oktober, als die Pflanzen Sonne brauchten, 20 regnerische Tage gegeben, zum anderen sei es zu der Zeit trocken gewesen, als der Bedarf an Wasser besonders hoch war. Cristaldo warnte davor, dass als Folge der niedrigen Ernte auch andere Wirtschaftszweige leiden könnten, wie zum Beispiel die Transportunternehmen und die Brennstoffhändler. (Hoy)

Mayor Pablo Lagerenza: Heute wird auf dem Militärstützpunkt Mayor Pablo Lagerenza im nordwestlichen Chaco eine moderne Solaranlage eingeweiht. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, sollen Staatspräsident Mario Abdo Benítez und der paraguayische Itaipú-Vorsitzende José Alberto Alderete an der Feier teilnehmen. Bei dem Stützpunkt, der bisher fünf Stunden täglich Strom von einem Generator erhielt, sollen 160 Solarpaneele ab jetzt die Energieversorgung übernehmen. Die Einrichtung wurde vom Wasserkraftwerk Itaipú bezahlt. Den Militärs werden außerdem Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt, die ebenfalls vom Strom aus den Solarpaneelen geladen werden sollen. (Hoy/Archiv ZP-30)

Teniente Irala Fernández: Die Entsalzungsanlage von Teniente Irala Fernández soll geschlossen werden. Darüber berichtet der Sender RCC auf seiner Internetseite. Der Minister des Katastrophenschutzes Joaquin Roa sagte, das Gebäude, in dem die Anlage untergebracht ist, solle in Zukunft für Dienstleistungen der Regierung verwendet werden. Die Entsalzungsanlage war im Jahr 2009 aufgebaut worden, konnte aber nie den regulären Betrieb aufnehmen. (RCC)

San Bernardino: Klänge der besonderen Art am Ypacaraí-See. Die gibt es als neue Attraktion am ehemaligen Badeort San Bernardino. Die Distriktverwaltung weihte am Wochenende ein Klangspiel ein, das an dem Fahrradweg gebaut wurde, der am Ypacaraí-See entlangführt. Die Anlage besteht aus etwa zwei Meter langen Eisenrohren, die aufrecht nebeneinander aufgebaut und mit Schlagelementen versehen wurden. Wenn man daran entlanggeht und die Hand über die Rohrstangen gleiten lässt, erklingt die Melodie der Guarania „Recuerdos des Ypacaraí“, von Demetrio Ortíz. Ein bezauberndes Erlebnis, das laut Paraguay.com zahlreiche Besucher anschließend in den sozialen Medien teilten. Die Anlage ist Teil des Weges „Paseo del Recuerdo“, den die Stadt San Bernardino für Sommergäste einrichtet. (Paraguay.com)

Asunción: Der Kongress hat ein 50 Jahre altes Gesetz abgeschafft, das goldene Anstecknadeln für Kongressmitglieder vorsah. Wie dem Amtsblatt der Regierung zu entnehmen ist, haben sowohl Parlament als auch Senat dafür gestimmt, das umstrittene Gesetz aus dem Jahr 1968 abzuschaffen. Es schrieb vor, dass jeder Parlamentsabgeordnete und Senator eine 12 Gramm schwere Goldene Anstecknadel erhalten, die unter anderem das paraguayische Wappen enthält. Das Tragen dieser Anstecknadel war nur Kongressmitgliedern erlaubt. Beim letzten Regierungswechsel war von verschiedenen Seiten kritisiert worden, dass in einem armen Land wie Paraguay Geld für goldene Anstecknadeln ausgegeben wurde. Die Nadeln hatten zuletzt einen Stückpreis von 3 Millionen Guaraníes. (Gaceta Oficial, www.diputados.gov.py)